Nur wenige Wochen nach dem 100-jährigen Gestütsjubiläum gibt es auf dem Helenenhof erneut einen Grund zu feiern. Dirk Frahm, der die mit 14 Championaten erfolgreichste deutsche Traberzuchtstätte jahrzehntelang führte, begeht am Donnerstag dieser Woche sein 70. Wiegenfest.
Dabei war der Jubilar nie ausschließlich Züchter. Ende der 1960er Jahre, als noch sein Vater Bernhard Frahm auf dem Hof das Sagen hatte, begann der junge Dirk eine Berufsfahrer-Lehre bei Trainer Hans Lehmkuhl in Hamburg. Danach volontierte er einige Monate bei Eddy Freundt in Gelsenkirchen sowie bei Pierre-Désiré Allaire in Vincennes und Boucé (Normandie).
Am 1. Mai 1969 erzielte Dirk Frahm mit dem Bibijunge-Sohn Brochterbecker in Hamburg-Bahrenfeld seinen ersten Sieg (Foto links). Zu seinen größten Erfolgen als Fahrer zählen der Zuchtrenn-Triumph mit Rio Negro im Hamburger Pokal 1972 in Farmsen, der Derbyvorlaufsieg im Jahre 1981 mit Break sowie der zweite Platz mit jenem Hengst im St. Leger hinter Siegel.
1973 hatte sich Dirk Frahm als Trainer selbstständig gemacht, doch ein Augenleiden zwang ihn 1991, zumindest seine Fahrerlaufbahn vorzeitig zu beenden. Dennoch stehen 231 Sulkyerfolge zu Buche.
Die Verantwortung auf dem Gestüt Helenenhof hat Dirk Frahm mittlerweile in die Hände seines Sohnes Arne (35) gelegt, den er allerdings nach Kräften mit Rat und Tat unterstützt. Nach dem Studium zum Betriebsagrarwirt und einer Ausbildung zum anerkannten Besamungswart, Fachrichtung Pferd, in Warendorf hat Arne Frahm die historische Anlage unterdessen zu einer modernen EU-Besamungsstation ausgebaut.
Dass der Name Frahm in Deutschland nach wie vor für Qualität bürgt, zeigte sich erst unlängst bei der Derby-Auktion in Berlin. Die fünf Jährlinge vom Helenenhof fanden großen Zuspruch unter den Bietern und erzielten einen stolzen Durchschnittspreis von fast 25.000 Euro.
Obwohl er es sich erlauben könnte, mag Dirk Frahm die Füße noch lange nicht hochlegen. Mit großem Engagement kümmert er sich seit einigen Jahren um den Aufbau der „Hall of Fame“, deren Förderverein er vorsitzt.
Dirk Frahm sammelt (und hortet) Exponate für die Ruhmeshalle des deutschen Trabrennsports, die – so ist es sein großer Wunsch – auf der geplanten Doppelrennbahn in Hamburg-Horn entstehen soll, um das „Kulturgut deutscher Trabrennsport“ im Gedankengut der Bevölkerung zu erhalten.
Nicht nur für dieses ambitionierte Projekt wünschen wir Dirk Frahm zum 70. noch viele Jahre Kraft, Energie und beste Gesundheit.