Alagna und die Skandinavier
15. Juni 2024

Vernon / New York, Freitag, 14. Juni 2024. Viel Geld lag für die trabende Generation 2021 bei den Empire Breeders Classics auf der 1.408-Meter-Piste von Vernon Downs, die wie unter anderem The Meadowlands zum kleinen Imperium des Milliardärs Jeff Gural zählt.

So stark war die Nachfrage bei den „Herren“, dass ihr Lauf geteilt werden mussten: 15 „colts and geldings“ bewarben sich um je 101.500 USD, und den Rahm schöpften mal wieder die „Scandinavians“ ab. Zum „kleinen Volkseinlauf“ wurde Division 1, in der Pinocchio vom äußersten „Posten 7“ vor Situationship (5) in Front sprintete und dort bis eingangs der Zielgeraden verbleiben durfte.

06-14-24-Situationship--250x204

Foto: ustrottingnews.com

Dann war Schluss mit lustig, denn im Handumdrehen drehte ihm sein Verfolger eine lange Nase und schlug mit dem in seiner elften kompletten Nordamerika-Rallye befindlichen Åke Svanstedt im Sulky überlegen vier Längen voraus an. Die Weste des am 27. Mai hier in Vernon mit einem überlegenen Treffer in einem Lauf der New York Sire Stakes ins Dreijährigen-Geschäft eingestiegenen Chapter-Seven-Sohnes blieb somit auch nach der zweiten Ausfahrt weiß.

Insgesamt hat der 85.000-Dollar-Jährling der „Knutsson Trotting Incorporation & friends“ aus elf Versuchen drei erste, vier zweite Plätze sowie 206.380 USD eingeheimst - 69.351 davon in diesem Jahr.

Die mit acht Kombattanten besetzte, deutlich langsamere 2. Abteilung entwickelte sich zum Remake des ersten Films: Während der ganz innen aufgestellte Bargain sofort die Balance  verlor, mit neun Längen Rückstand begann und aus der Verlosung um die Prämien fiel, schnappte sich Co-Favorit Wild Ticket vor Viktor Laszlo und dem an dritter Stelle untergekommenen Dame Good Time das Kommando.

Ausgangs der ersten Kurve wechselte Scott Zeron mit der 16:10-Chance in den Angriffsmodus, spritzte nach dem ersten Viertel in Front und sah sich Ende der Überseite einer Attacke Crazy Brother Jims ausgesetzt, die er locker abschmetterte. Genau rechtzeitig fiel der „verrückte Bruder“ zurück, um Dexter Dunn den bequemen Ausstieg zu ermöglichen.

Wild-Ticket-scaled-e1718413016990

Foto: harnesslink.com

Bis 50 Meter vorm Ziel hatte Dame Good Time zwei Längen voraus den Sieg bombensicher in der Tasche, denn Zeron musste sich gar nicht rühren. Urplötzlich fiel der Favorit jedoch in Galopp und war bis zum Pfosten, den Wild Ticket nur deswegen haarscharf als Erster erreichte, weil Zeron seinen Hengst stark zurücknahm, nicht mehr auszuparieren.

Das Pech des Einen, der auch noch Platz zwei hergeben musste, war das Glück des Anderen: Masselmolch Wild Ticket, auf der Lexington-Auktion 2022 für 200.000 US-Dollar aus dem Ring gegangen, kam beim 13. Auftritt zum zweiten Saison- und vierten Karriere-Erfolg und hat bei 189.339 Dollar, die er unter Marcus Melanders Anleitung eingetrabt hat, seinen Einstandspreis fast erreicht.

Empire Breeders Classic Trot - Colts & Geldings - (int., dreij. Hengste & Wallache)

1609m Autostart, 101.500 USD

Wert: 50.750 - 25.375 - 12.180 - 8.120 - 5.075 USD

1. Abteilung

1.    Situationship             09,7    Åke Svanstedt               16

       3j.br. Wallach von Chapter Seven a.d. Meegan Hall von Cantab Hall

       Be: Knutsson Trotting Inc., Little E LLC & Tomas Andersson; Zü: Crawford Farms; Tr: Åke Svanstedt

2.    Sir Pinocchio             10,2    Jason Bartlett                33

3.    Thinker Monkey         10,4    Scott Zeron                 392

4.    Super Duper Cooper   10,4    Yannick Gingras           113

5.    Keep Asking              10,5    Tyler Buter                    86

6.    It Wasn’t Me              10,5    Dexter Dunn                257

7.    Inflation                    10,9    Matthew Kakaley          367

Sieg: 16; Richter: überlegen 3¾ - 1 - Kopf - 1½ - ¼ - 2½ Längen; 7 liefen

Trainer: Svanstedt – Hart – Melander – Butenschoen – Ducharme

Stallions: Chapter Seven – Met’s Hall – Chapter Seven – E L Titan – Chapter Seven

2. Abteilung

1.    Wild Ticket                10,5    Dexter Dunn                  30

       3j.br. Hengst von Chapter Seven a.d. On the Wild Side von Muscle Hill

       Be: AMG Stable, Kenneth Kjellgren, Feights Stable & Mantorp LLC; Zü: Al Libfeld, CA; Tr: Marcus Melander

2.    Fly By                      11,0    Jason Bartlett              148

3.    Dame Good Time       10,5g* Scott Zeron                   16

4.    Nottingham               11,3    Marcus Miller               217

5.    Viktor Laszlo             11,6    Mark Macdonald           113

6.    Mighty Deo               11,8    Brett Beckwith              940

7.    Crazy Brother Jim       12,1    Rock Vinci                   615

5.    Bargain                    12,2g  Yannick Gingras           168

*als Zweiter GdZ hinter Fly By gesetzt

Sieg: 30; Richter: Kampf (Kopf*) - 3¾ - 3½ - 2 - 1¾ - ¾ Länge; 8 liefen

Trainer: M. Melander – Alagna – Alexander – J. Melander – Schnittker

Stallions: Chapter Seven – Chapter Seven – Chapter Seven – E L Titan – Chapter Seven

Honey’s Sweet mit Maßarbeit

Bei den sieben Stuten, die allesamt Chapter Seven zum Erzeuger hatten, bekam die bis dahin weiße Saisonweste der R Melina im vierten Versuch den ersten leichten Flecken, der mit einem „Hals“-Nachteil sehr dezent aussah.

Der von der „3“ nur als Vierter hinter Date Night Hanover (7), Senorita Palema (6) und Sadbirdstillsing (2) sowie vor Honey’s Sweet (1) untergekommene Schützling von Trainer John Butenschoen setzte sich mit einem kernigen Zwischenspurt auf der Gegengeraden an die Spitze und hielt im engen Hauen und Stechen, bei dem Senorita Palema innen alle Auswege versperrt fand und ihr Potential nicht voll ausschöpfen konnte, die wackeren Angreiferinnen Date Night Hanover und Sadbirdstillsing, die gar nicht so leise und traurig sang, mit Mühe und Not in Schach.

HoneysSweet-061424-Fotowon-1024

Foto: standardbredcanada.ca

Sie hätte den rettenden Hafen als Erste erreicht, wäre da nicht Honey’s Sweet gewesen, die Yannick Gingras spät, aber nicht zu spät ganz außen auf Hochtouren brachte.

„To close to call“ verkündete der Rennkommentator, doch das Zielfoto wies dann sogar einen „Hals“ Vorsprung für das Darling von Tony Alagna aus, das sich weiterhin für ihre Zuchtstätte Crawford Farms ins Zeug legt und nach 13 Starts fünf Siege sowie 168.338 US-Dollar auf der Karte hat, 123.266 davon aus dieser gerade erst angelaufenen Saison.

R Melina steht nach dem Ehrenplatz bei nunmehr 10 Treffern aus 16 Versuchen und 521.889 „greenbacks“, von denen sie 374.405 im Vorjahr gebunkert hat.

Empire Breeders Classic Trot -Fillies - (int., dreij. Stuten)

1609m Autostart, 193.400 USD

1.    Honey’s Sweet           09,6    Yannick Gingras            67

       3j.br. Stute von Cantab Hall a.d. Fun at Parties von Lindy Lane

       Be / Tr: Stefan Melander; Zü: Russell Williams, US

2.    R Melina                   09,6    Tyler Buter                    16

3.    Sadbirdstillsing          09,7    Jason Bartlett              242

4.    Date Night Hanover    09,7    Dexter Dunn                  37

5.    Senorita Palema        09,9    Åke Svanstedt               71

6.    Seven Year Itch         11,2    Mark Macdonald           525

7.    Nymeria                   11,2    Matthew Kakaley          570

Sieg: 67; Richter: Kampf Hals - ½ - ¾ - ½ - 10¾ - ½ Länge; 7 liefen

Wert: 96.700 - 48.350 - 23.208 - 15.472 - 9.670 USD

Trainer: Alagna – Butenschoen – Alagna – M. Melander – Svanstedt

Stallions: Chapter Seven – Chapter Seven – Chapter Seven – Chapter Seven – Chapter Seven

Es lässt sich nicht verleugnen: In Nordamerika nimmt die große Saison des „Harness-Sport“ gewaltig Fahrt auf, denn anschließend hieß es um 14.30 Uhr Ortszeit für die Herren Gingras, Svanstedt und Dunn „Hurry up“, um rasch die 350 Kilometer nach The Meadowlands zu überbrücken. An Nordamerikas nobelster Adresse des Harness-Sport sollten sie um kurz nach 19.00 Uhr im Sulky sitzen…

Powered by eZ Publish™ CMS Open Source Web Content Management. Copyright © 1999-2012 eZ Systems AS (except where otherwise noted). All rights reserved.