Solvalla, Mittwoch, 19. Juni 2024. Ein Herz für einheimische Vierjährige hatte an diesem Mittwochabend, an dem sie die V86-Wette solo stemmte, Schwedens Nobelpiste. 768.000 Kronen warteten im Prix Diana Zet, der an eines von Daniel Redéns ersten „Homebreds“ erinnert, das nach 24 Auftritte mit zwölf Siegen, darunter jenen in Trav Oaks, Drottning Silvias Pokal, StoChampionatet, Derby-Stoet, und 9.637.500 SEK „Einkommen“ in die Zucht gewechselt ist, auf zehn Ladys und war ein erster kleiner Richtungsweiser aufs Stuten-Derby.
Nachfolgerin von Glamorous Rain, die die Erstauflage 2022 gewonnen hat, und Joviality wurde Ninetta Boko. Die Zweite der Trav-Oaks aus dem Haus der Gerrits Recycling Group nahm damit späte Rache an ihrer damaligen Bezwingerin Adriatica, für die es ein „Kaltstart“ in die Derby-Saison war: Seit dem Ehrenplatz in der Breeders‘ Crown am 18. November hatte sie - ganz in Nurmo‘scher Manier - die Füße hochlegen bzw. sich auf die Aufgaben des Jahres 2024 vorbereiten können.
Anders Erwin Bots Stute, die schon zwei Matches intus hatte und ihr „présent“ mit der Empfehlung eines fünften Platzes in 1:10,0 aus der Fyraåringseliten der Stuten vom Elitloppet-Tag gab. Während Queen of America (1), Queen of Power (5) und Perfect (8) ihre Chancen mehr oder weniger komplett am Start versiebten, kam Graces Bird (6) fulminanter als die Father-Patrick-Tochter (3) in die Gänge.
In der zweiten Kurve durfte Örjan Kihlström, der schon zuvor mit dem auch beim dritten Start unbezwingbaren Ike Zet, einem Kind der Stall-Zet-Giganten Propulsion und Wild Honey, für den Winner Circle Maß genommen hatte, das Kommando übernehmen und gab es nach einem Kilometer gedrosselter Fahrt mit schneidigen letzten 500 Metern in 1:10,2 nicht mehr her. Adriatica rackerte tapfer vor Staro Raili durch die Todesspur und rang zwei Längen zurück Graces Bird nieder. Platz vier schnappte sich die als innere Dritte geschonte Coral Coger vor Staro Railli.
„Sie wird mit jedem Start besser“, kommentierte Kihlström den sechsten Volltreffer seiner nunmehr 3.453.576 Kronen reichen Partnerin, die er auch im Vorjahr schon in Händen hatte, „die erste halbe Runde war ziemlich hart, aber sie ist eine starke Stute und war bis zum Schluss kernig bei der Sache.“ Desgleichen war Magnus Djuse zufrieden: „Das war fürs Debüt ein toller Vortrag. Sie fühlte sich bis ins Ziel sehr gut an. Sie hat sich über Winter prächtig entwickelt. Es dürfte ein spannendes Jahr werden.“
Prix Diana Zet (nat., vierjähr. Stuten)
2140m Autostart, 768.000 SEK
1. Ninetta Boko 12,2 Örjan Kihlström 40
4j.dklbr. Stute von Father Patrick a.d. Aida Boko von From Above
Be: Gerrits Recycling Group BV & Mitbes., NL; Zü: Boko Stables Holland BV, NL/SE; Tr: Erwin Bot
2. Adriatica 12,4 Magnus Djuse 33
3. Graces Bird 12,4 Jörgen Westholm 539
4. Coral Coger 12,6 Erik Adielsson 302
5. Staro Raili 12,7 André Eklundh 238
6. Granger 12,8 Mats Djuse 273
7. Daphne T.M. 13,1 Johan Untersteiner 669
8. Queen of America 13,7g Jorma Kontio 201
9. Queen of Power 15,9g Björn Goop 23
Perfect dis.r. Joakim Lövgren 477
Sieg: 40; Richter: leicht 2 - ½ - 1¼ - 1 - 1 - 3 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 07,4/500m - 12,5/1000m - 12,9/1500m - 10,2/letzte 500m
Wert: 400.000 - 200.000 - 92.000 - 42.000 - 22.000 - 12.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=qLkDxXkScHE
Ein Drittel mehr stand über dem seit 2019 ausgetragenen Prix Readly Express, in dem das starke Geschlecht unter sich blieb und der wie Adriatica von Timo Nurmos vorbereitete Kriterium-Sieger und Breeders‘-Crown-Zweite Fame and Glory gleichfalls seine Saisonpremiere gab. Auch er machte seine Sache bravourös, wobei er von der „7“ schlechter wegkam als seine Trainingsgefährtin und hinter Express Cash, Bicc’s Tobee, Nelson Greenwood und Pantocrator die äußere rote Laterne trug.
Von der „1“ schnappte sich der durch drei Siege in Vincennes und Solvalla empfohlene Killiam Fromentro das Kommando vor Icebreaker Pellini, Herakles Zet, Underground Artist und S.G. Dracarys. Nach einer Runde wagte sich Goop mit Fame and Glory in Spur drei und hatte das Glück des Tüchtigen, dass 400 Meter weiter Nelson Greenwood im Galopp ausfiel und er hinter Express Cash und Bicc’s Tobee in zweiter Spur Luft holen konnte. Es lief noch besser für den Tactical-Landing-Sohn, als Bicc’s Tobee 400 Meter vorm Pfosten Spur drei eröffnete und er sich anhängte.
Von all dem unbeeindruckt stiefelte der wie gemalt aussehende Killiam Fromentro seinen Part herunter und brachte den zwölften Sieg „lifetime“, zugleich den vierten en suite, leichter unter Dach und Fach, als es die 1½ Längen Vorteil vor Icebreaker Pellini vermuten ließen. Dem „internationalen“ Villiam-Sohn - gezüchtet von den Messieurs Meslin und Bleuze fürs schwedische Gestütbuch, im Besitz des Italieners Luigi Colasanti - brauchte Alessandro Gocciadoro nur einen kleinen Wink geben. Schon nahm der mächtige Dunkelbraune, der sein Arbeitsleben bis Januar 2024 ausschließlich in Italien verbracht hat, die Beine ein letztes Mal in die Hand und ließ der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.
„Ein ganz toller Hengst, der sich, heute erstmals rundum barfuß, großartig angefühlt hat. Er hat sich über Winter gewaltig gesteigert - so wie meine heutige Form: Die ersten Beiden waren nix (Eli Jet Siebenter, Cronos degli Dei Zehnter/Anm.d.Red.), danach gab’s drei Siege“, beschloss der 49-jährige seinen Arbeitstag mit einem breiten Lachen.
Gute Laune hatte auch Björn Goop, denn Fame and Glory war zwar erwartungsgemäß gegen diese Gesellschaft noch nicht glorios, streckte jedoch mit den letzten Schritten für Platz drei Herakles Zet nieder: „Er fühlte sich gut an, war aber noch etwas zäh und schwerfällig. Kein Wunder, denn er war das ganze Frühjahr über in Timos hartem ‚Fitness-Studio‘. Er hat viel mehr Kraft als im letzten Jahr: Auch bei ihm haben wir allen Grund, hoffnungsvoll vorauszublicken.“
Prix Readly Express (nat., Vierjährige)
2140m Autostart, 1.132.000 SEK
1. Killiam Fromentro 11,1 Alessandro Gocciadoro 24
4j.dklbr. Hengst von Villiam a.d. Caryatide von Ready Cash
Be: Luigi Colasanti. IT; Zü: François Meslin & Eric Bleuze, FR/SE; Tr: Alessandro Gocciadoro
Pfleger: Andrea Ferrara
2. Icebreaker Pellini 11,2 Carl Johan Jepson 609
3. Fame and Glory 11,3 Björn Goop 32
4. Herakles Zet 11,3 Örjan Kihlström 78
5. S.G.Dracarys 11,4 Claes Sjöström 311
6. Bicc’s Tobee 11,7 Dwight Pieters 94
7. Pure Steel 11,7 Erik Adielsson 210
8. Underground Artist 12,1 Magnus Djuse 180
9. Pantocrator 12,3 Gustav Johansson 461
10. Express Cash 13,1 Andreas Lövdal 409
Nelson Greenwood dis.r. Stefan Persson 411
Sieg: 24; Richter: leicht 1½ - ½ - k.Kopf - 1 - 3 - Hals; 11 liefen (NS Kuiper / Husten)
Zw-Zeiten: 08,7/500m - 12,4/1000m - 11,8/1500m - 09,7/letzte 500m
Wert: 600.000 - 300.000 - 125.000 - 60.000 - 30.000 - 17.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=mBBSWIt12b8
Y Nots erste Niederlage
Mit dem Icelands Lopp zu Ehren von Stefan Melanders Elitloppet-Sieger von 2010 wurde den Fünfjährigen vor Augen geführt, dass allmählich die Zeit für den einstigen Jubileums- und seit 2023 Margareta-Wallenius-Klebergs-Pokal heranreift, bei dem an einem Mittwoch im August (heuer dem 14.) drei Millionen Kronen auf dem Spiel stehen. Als erster Appetithappen wurden diesmal „nur“ 250.000 SEK verteilt, und nicht ganz unerwartet setzte es für Y Not Diamant nach drei überzeugenden Siegen in Skive, Charlottenlund und Bollnäs die erste Niederlage dieser Saison.
Ganz leicht war es allerdings für die Konkurenz nicht, den Diamanten aus den Angeln zu heben, mit dem sich Robin Bakker von der „6“ ratzfatz vor Dancer Brodde (2), Ante La Roque (1) und Letsdoit (3) das Kommando sicherte und es im zweiten Bogen an Following (5) abtrat. Bevor ihn Danger Bi (4) in zweiter und Demon (9) in dritter Spur verhaften konnten, wechselte Bakker 700 Meter vorm Pfosten nach außen.
Following hatte er eingangs der Zielgeraden im Handumdrehen im Griff und hielt bis 20 Meter vorm rettenden Ufer den Angriffen von Demon und Danger Bi, die außen bzw. innen ihr Heil versuchten, eisern stand. Erst dann neigte sich die Waagschale um einen „Hals“ zugunsten der beiden Italiener, von denen Danger Bi mit Formfahrer Gocciadoro den Kopf um ein paar Zentimeter eher an die entscheidende Linie streckte, wie erst die Technik zweifelsfrei auswies. Eine Länge hinter diesem Trio verteidigte High on Peppers kleiner Bruder It’s Peppertime halbwegs den ziemlich angekratzten Ruf der Einheimischen als Vierter.
Icelands Lopp - Vägen mot MWK-Pokalen - (int., Fünfjährige)
2140m Autostart, 250.000 SEK
1. Danger Bi 11,7 Alessandro Gocciadoro 26
5j.br. Hengst von Bird Parker a.d. Top Model Bi von Equinox Bi
Be / Zü: Az.Agr. Biasuzzi, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
Pflegerin: Hannah Gustavsson
2. Demon 11,7 Carl Johan Jepson 75
3. Y Not Diamant 11,7 Robin Bakker 51
4. It’s Peppertime 11,8 Jorma Kontio 88
5. Ante La Roque 12,0 Mats Djuse 451
6. Decision Maker 12,0 Björn Goop 60
7. Letsdoit 12,2 Rikard Skoglund 1634
8. Dancer Brodde 12,4 Johan Untersteiner 71
9. Love Keeper 12,6 Magnus Djuse 1108
10. Following 12,9 Örjan Kihlström 478
Sieg: 26; Richter: Kampf k.Kopf - Hals - 1 - 1½ - k.Kopf - 3 - 1 Länge; 10 liefen (NS Finn Palema / Fieber)
Zw-Zeiten: 10,7/500m - 11,7/1000m - 11,0/1500m - 13,5/letzte 500m
Wert: 110.000 - 55.000 - 32.000 - 19.000 - 12.500 - 10.000 - 6.500 - 5.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=nTA71fz_638
Trumpf war Gocciadoro auch mit der selbst ernannten „besten Chance“ Esperia Font, vor der selbst Conrad Lugauer in einem Lauf der Diamant-Stoet enormen Respekt zeigte und sie nach 400 Metern in Front ließ. Die Face-Time-Bourbon-Tochter zog für 15:10 einsam und unantastbar ihre Kreise und war nach 1:12,5/2140m drei Längen voraus um 110.000 SEK reicher. Ganz konnte Lugauers Narita den Platz in ihrem Windschatten nicht in Rang zwei ummünzen: Um 1½ Längen lief ihr Denali Doc diesen ab, so dass die Muscle-Hill-Tochter 32.000 SEK erntete.
Mit ein bisschen Glück kam Karin Walter-Mommerts Riverdale Z. in der Klass I ebenfalls zu Platz drei, weil der mit 30 Metern Vorsprung führende Caughtredhanded 200 Meter vorm Ziel sprang. Aus dritter Position außen musste die mit der „12“ bedachte, von Conrad Lugauer chauffierte Maharajah-Tochter nur um eine Länge die Kopf an Kopf die Linie passierenden Call Me Gleipner / Johan Untersteiner und Erik the Phantom / Magnus Djuse vor sich dulden. Auch Riverdale Z. wurden 32.000 SEK überwiesen.
Nach einem Run durch die Todesspur im über 1.640 Meter führenden Runar Sandbergs Lopp für die Klasse bis zwei Millionen Kronen machte Lugauers Hidalgo Heldia im Schlussbogen gewaltig schlapp und passierte bei 58:10 als dritte Kraft des Wettmarkts die Linie als Neunter der zehn Teilnehmer, wofür es lediglich die Antrittsprämie von 1.500 SEK gab. Der Sieg ging nach 1:10,1 an Triton und Mats Gunnarsson, die dafür 110.000 SEK einheimsten.