Alle Neune für Igrec
06. Juni 2024

Laval, Mittwoch, 5. Juni 2024. Laval, das Herz der Mayenne, bzw. der 1.250 Meter große Linkskurs des Hippodrome Bellevue-la-Forêt war Gastgeber der 6. Etappe des Grand National du Trot. Sie wurde wie erwartet zu einer Auseinandersetzung zweier Vertreter der Generation „I“, die nach derzeitiger Lage wie im Vorjahr Gaspar d’Angis und Horace du Goutier dieser Rundreise durch die „Grande Nation“ ihre Stempel aufdrücken könnten.

Igrec de Celland und Ibiki de Houëlle hatten schon auf Station 4 in Cordemais die Klingen miteinander gekreuzt - mit glasklarem Ausgang zugusten des Schützlings von Christophe Jariel, der damals wie heute 25 Meter Vorsprung auf den Rivalen mit auf die Reise genommen und um eine sichere Länge die Nase vorn hatte.

Für Etappe 5 hatten sich beider Wege getrennt: Weil Igrec wie Ibiki aus Band zwei hätte beginnen müssen, hatte Jariel verzichtet und seinem Crack eine kleine Rennpause ermöglicht, die Franck Leblancs Kandidat zu einem beeindruckenden Tempolauf mit neuem Bahnrekord genutzt hatte.

Diese Geschichte wiederholte sich nicht, obwohl der Love-You-Sohn erneut wie ein Torpedo aus Band zwei schoss und die Zulage im Handumdrehen auf der Startgeraden ausgebügelt hatte. Doch hatte auch David Thomain seine Hausaufgaben und Igrec de Celland die Startsocken scharf gemacht, fegte vor Great of Madrik ins Kommando, ließ sich rasch von Hedic Géma ablösen und konnte in dessen Windschatten der Dinge harren, die dort lange nicht kommen sollten.

Raffin hatte in Hubble du Vivier ein ideales Zugpferd, das nach 900 Metern auf Gleis zwei wechselte, hütete sich jedoch diesmal, offensiv zu werden eingedenk der Brüsche, die er sich an jenem 24. April geholt hatte. Sein Pech, dass seine Lokomotive keine Anstalten machte, nach vorn aufzuschließen und neben dem inneren Vierten Fifty Black verharrte. Mitte der zweiten Überseite wechselte der „Sulky d’Or“ in Spur drei - das Signal für erst Great Madrik, dann auch Fifty Black, vor ihm auszuscheren.

David Thomain wusste, was die Stunde geschlagen hatte und schlüpfte mit Igrec de Celland gerade noch rechtzeitig aus der zuzuschnappen drohenden Falle. Das war so recht nach dem Geschmack des kleinen Braunen, der auf wenigen Metern zwei Gänge höher schaltete, Hedic Géma wie nix überrannte und drei Längen voraus auf die Zielgerade bog. Die Mitstreiter vermochten nicht so zu beschleunigen, mussten sich erst sortieren. Mit Hurra brauste Igrec de Celland einem völlig ungefährdeten Erfolg - Nummer neun der Karriere - entgegen, der mit vier Längen Vorsprung sehr üppig ausfiel.

Sah es lange danach aus, als habe Ibiki de Houëlle Schwierigkeiten, das Podium zu erklimmen, so neigte sich die Waagschale Richtung Ehrenplatz auf den finalen 150 Meter dann doch deutlich zu seinen Gunsten, so dass das imaginäre „Maillot jaune“ auf seinen Schultern verblieb. Seine ständige Verfolgerin Happy Danica dürfte über Platz drei ebenso happy gewesen sein wie der körperlich die gewohnt prächtige Erscheinung abgebende Fifty Black.

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Foto: lecourrierdelamayenne.fr

Thomain rekapitulierte die letzte halbe Runde: „Ich konnte losfahren, wann ich wollte, hätte gern noch länger gewartet. Mein Hengst hat phantastisch mitgespielt und sein ganzes Herz auf die Piste geworfen. Er macht das großartig. Christophe (Jariel) und sein kleines Team leisten wirklich tolle Arbeit.“

Jariel, der derzeit nur drei Pferde trainiert, hatte schon nach dem Etappensieg in Cordemais vom schönsten Tag seines Berufslebens gesprochen. „Ich schwebe weiter auf Wolke sieben. Igrec hat sein Potenzial voll und ganz bestätigt. Wie’s weitergeht? Ich weiß es nicht. Alles hing von der heutigen Leistung ab. Mit dem Podium hab ich gerechnet, aber ein solches Pferd wie Ibiki, das gerade erst eine echte Demonstration abgeliefert hat, so leicht hinter sich zu lassen… Auf dem Heimweg haben wir genug Zeit, über die weitere Route nachzudenken.“

Züchter Félix Dalisson, Chef der „Cellands”, lachte: „So langsam kann man sich dran gewöhnen. Igrec ist zwar klein, aber ungemein effizient. Er ist außergewöhnlich für einen Züchter wie mich, der nur zwei Mutterstuten besitzt.“

Nichts zu monieren hatte Eric Raffin: „Wir hatten einen tollen Run, und wie Ibiki sich noch mal zusammenriss, als der zweite Rang schon in weiter Ferne entschwand, hat all seine Klasse gezeigt. Er war der Beste aus Band zwei, und mit 1:11,7 hat er Happy Valleys  Streckenrekord schließlich nur um drei Zehntelsekunden verfehlt.“

In der Gesamtwertung der „drivers“ baute Raffin seinen Vorsprung um zwei auf 16 Punkte aus. 47 Zähler stehen auf seinem Konto gegen 31 David Thomains, der die heute nicht präsenten David Békaert und Yoann Lebourgeois (je 23) überflügelte. Enger liegt die Spitzengruppe bei den „Entraîneurs“ beieinander: Franck Leblanc hat 35 Punkte, gesammelt, Christophe Jariel 30 und Guillaume Huguet 23.

6. Etappe des GNT

Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)

2850 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 297.000, 50 Meter ab 509.000 Euro; 90.000 Euro

1.      Igrec de Celland           2850   12,0     David Thomain                  39

         6j.br. Hengst von Django Riff a.d. Topaze de Tillard von Capriccio

         Be / Tr: Christophe Jariel; Zü: Félix Dalisson

2.      Ibiki de Houëlle             2875   11,7     Eric Raffin                           20

3.      Happy Danica               2850   12,4     Alexis Garandeau           230

4.      Fifty Black                      2850   12,5     Anthony Barrier               500

5.      Great of Madrik             2850   12,5     Matthieu Abrivard           200

6.      Gitano                             2875   12,0     Théo Duvaldestin           280

7.      Hidalgo des Noés        2875   12,1     Franck Nivard                  280

8.      Hedic Géma                  2850   12,8     Benjamin Rochard            76

9.      Gloire du Perche          2850   13,0     Alexis Collette                 710

10.    J’Aime le Foot               2875   12,5     Antoine Lhérété              560

11.    Goéland d’Haufor        2875   12,6     Damien Bonne                360

12.    Hannibal Tuilerie          2875   12,7     Jacques Bruneau           580

13.    Gaspar d‘Angis             2900   13,2     Romain Marty                1510

14.    Eliska Berry                   2875   14,1     Pascal Monthulé           1880

         Hubble du Vivier           2850   dis.r.    Sébastien Ernault           210

Sieg: 39; Richter: überlegen 4 - 1¼ - 1¼ - ¾ - 1½ - 1½ - ½ - 3 Längen; 15 liefen (NS Gaelic du Rocher)

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-06-05/5305/1

Punkte nach Etappe 6 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Cordemais, Le Croisé-Laroche, Laval):

Ibiki de Houëlle                      37 (1 Sieg)

Igrec de Celland                    31 (2 Siege)

Horchestro                              24 (1 Sieg)

Forbach                                   15 (1 Sieg)

Graal du Trésor                      15 (1 Sieg)

Guide Moi Forgan                  12

Happy Danica                        12

Have a Dream                        12

Eberton                                    11

Eurêka Vrie                             10

Hymne du Gers                      10

Ibiscus Man                             10

Ino du Lupin                            10

Forban                                     8

Goal Star                                 8

Illusion Jipad                          8

Franklin Park                          7

Easton of My Life                   6

Faredgio Menuet                   6

Fifty Black                                6

Gégé Baroque                        6

Ginko du Roussoir                 6

Hold Up du Digeon               6

In 14 Tagen wird Frankreichs Südwesten beehrt: Am 19. Juni kreuzen die Trotteurs français rechtsherum auf dem 1.525 Meter weiten Hippodrome Bordeaux-Le Bouscat die Klingen und haben anschließend sieben Wochen Sommerpause, um frische Kräfte zu tanken.

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