Boden, Samstag, 15. Juni 2024. Die Nordland-Reise des V75-Trecks ging weiter von Östersund ins nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises gelegene Boden. Mitternachtstraben war angesagt vor 5.703 Zuschauern: Die Königswette begann erst um 20.30 Uhr, Norrbottens Stora Pris, das zum 38. Mal entschiedene Highlight der Saison um 1.810.000 SEK, stand als vorletztes Match um kurz vor 23 Uhr zur Debatte. Und es hieß im Hauptereignis wie vor einer Woche in Östersund „Same procedure as last year“ fürs Team Daniel Redén / Örjan Kihlström.
Hatten sie im Jämtlands Stora Pris den mit 600.000 SEK honorierten Titel mit Hail Mary verteidigt, so schlug auf Schwedens nördlichster Trabrennbahn wie bei 13:10 bzw. 69 Prozent nicht anders erwartet Francesco Zet zum zweiten Mal in Folge zu, strich eine runde Million Siegprämie ein und rangiert nun nach 23 Siegen aus 27 Versuchen bei 20.205.000 SEK.
Damit ließ die Siegmaschine des Stalles Zet den schwachen Elitloppet-Auftritt ein wenig vergessen - und zog dennoch im Fernduell mit Borups Victory um den imaginären Titel des aktuell besten schwedischen Trotters wohl den Kürzeren: Der Wäjersten-Schützling hatte sieben Stunden zuvor im 600 Kilometer Luftlinie entfernten Kouvola für den leichten Triumph über Go On Boy mit 100.000 Euro umgerechnet sogar noch ein wenig mehr kassiert.
Gelohnt hat sich auf jeden Fall das Charterflugzeug für die Herren Wäjersten, Kihlström und Gocciadoro, die wie vorgesehen pünktlich um 19.50 Uhr ihre ersten Fuhren bei „Boden Travet“ absolvierten.
Ganz so leicht wie erhofft wurde es nicht, denn die Auslosungsfee hatte dem geplanten Durchmarsch des Tipps des Abends einen klitzekleinen Riegel vorgeschoben: Francesco Zet musste von der „7“ los. Das nutzte Mats Djuse resolut, scheuchte Castor the Star von der „5“ vor dem im zweiten Bogen springenden Phoenix Photo (2), S I P (6) und Versace Face (1) nach vorn und hielt bis in die zweite Kurve das „Homebred“ des Stalles Zet auf dem Todessitz. Dann erst durfte der Father-Patrick-Sohn vorbei, wofür er den ersten offensiven Kilometer in 1:09,6 herunter nageln musste.
Den immer wieder mal nach außen lugenden S I P dirigierte Mika Forss wenig später endgültig warum auch immer in Spur zwei, womit er Great Skills (3), Always EK (9) und Staro Mack Crowe (8) Deckung gab. Nach einem dritten Viertel zum Verschnaufen gab’s für die finalen 500 Meter, die Great Skills in Spur drei eröffnete, wieder Männersport.
Ob „leicht“ oder „sicher“ dürfte Geschmacks- bzw. Ansichtssache sein, doch behielt Francesco Zet die Fäden allzeit unangefochten in der Hand und war in 1:10,7, mit dem er Oasis Bis Uralt-Bahnrekord anno 2017 für alle Distanzen und Klassen um eine Zehntelsekunde unterbot, eine halbe Länge vor dem prächtig fightenden Castor the Star, ohne dass sich der „Iceman“ auch nur einmal rühren musste.
Drei Längen dahinter hatte Great Skills, die ihren gut getimten Angriff nicht ganz durchstand, den Rest sicher im Sack, bei dem zwischen Versace Face, Staro Mack Crowe und S I P nur ein paar Zentimeter lagen. Unglückswurm Always EK verhaspelte sich an sechster Stelle 120 Meter vorm Ziel, womit der Zweite des Sweden Cup ohne Hafergeld in den Stall zurückkehrte.
„Ich bin nach der mäßigen Elitloppet-Vorstellung sehr erleichtert“, bekannte Redén als Vater des Sieges, „er war heute voller Energie und hat alles gut gemeistert. Ich hoffe, es kommt nichts mehr dazwischen, er bleibt gesund und hat eine durchgehende Saison wie 2022. Unser großes Ziel ist der Åby World Grand Prix am 10. August, bei dem der Sieger sechs Millionen SEK erhält.“
38. Norrbottens Stora Pris - Gulddivisionen - (Gruppe I int.)
2140m Autostart, 1.810.000 SEK
1. Francesco Zet 10,7* Örjan Kihlström 13
6j.br. Hengst von Father Patrick a.d. Shaqline von Credit Winner
Be / Tr: Daniel Redén (Stall Zet); Zü: Brixton Medical AB (Daniel Redén)
Pflegerin: Carolina Persson
2. Castor the Star 10,7 Mats Djuse 143
3. Great Skills 10,9 Daniel Wäjersten 84
4. Versace Face 11,1 Sandra Eriksson 768
5. Staro Mack Crowe 11,1 Jorma Kontio 433
6. S I P 11,1 Mika Forss 864
7. Rome Pays Off 11,3 Per Linderoth 948
8. Phoenix Photo 11,4g Magnus Djuse 273
Always EK dis.r. Alessandro Gocciadoro 66
Sieg: 13; Richter: sicher ½ - 3 - 1½ - Kopf - k.Kopf - 1¼ Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 09,5/500m - 09,6/1000m - 10,6/1500m - 10,3/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 - 50.000 - 20.000 - 20.000 - 20.000 SEK
Doppel-Jackpot von 40 Millionen Kronen
Mehr Spaß als die Wetter, die bei der Favoritenparade - sechsmal suchte der Favorit, einmal die Nummer drei des Wettmarkts den Winner Cicle heim - nichts zu lachen hatten und für sieben Richtige magere 538 Kronen einsackten, hatte die ATG: Rang zwei wie drei wurden mangels kritischer Masse nicht ausgeschüttet, so dass ein fetter Jackpot von 40 Millionen Kronen akquiriert wurde. Die Wetter konnten ihren Frust anschließend beim rauschenden Midsommar-Fest unter der Mitternachtssonne bei frischen 12 Grad vertreiben.
V75-1 (Silver): Working Class Hero / Jörgen Westholm 54
V75-2 (Diam-Sto): Relevant Stride / Jorma Kontio 15
V75-3 (Klass II): Goodwin Zet / Santtu Raitala 23
V75-4 (Kallblod): Pyrotek / Mats Djuse 28
V75-5 (Brons): Imperator / Örjan Kihlström 32
V75-6 (Klass I): Kingen Mearas / Daniel Wäjersten 25
V75-7 (Guld): Francesco Zet / Örjan Kihlström 13
Umsatz V75: 103.614.863 SEK
1. Rang: x Systeme à 538 SEK
2. Rang: Jackpot 13.469.932 SEK
3. Rang: Jackpot 26.939.864 SEK
Umsatz Top-7 (Brons): 1.408.866 SEK