Östersund, Samstag, 7. Dezember 2024. Tief in Schwedens Mitte im Wald am Großen See musste die V75-Runde in Östersund ohne Gulddivisionen auskommen und war nur etwas für die ganz Hartgesottenen, die aber auch 86,5 Millionen Kronen durch die ATG-Wettkassen jagten. Ein ohne Jackpots akquirierter Umsatz, der sich im normalen Rahmen bewegte.
Das finanzielle Hauptereignis war mit dem Rogers Lopp den Kaltblütern vorbehalten, für die 431.500 SEK auf dem Spiel standen. Die 200.000 Kronen für den Sieger gingen an den vierjährigen Tekno-Odin-Sohn M.P.Atle.
Mit dem Fuchs mit der blonden Mähne nutzte Kristian Lindberg den 20-Meter-Vorteil konsequent und hielt eine Länge Vorsprung sicher gegen Farmpilot fest, mit dem Jessica Sidbäck den Spieß trotz aller Mühen nicht mehr umdrehen konnte. Dem in Årjäng beheimateten M.P.Atle bescherte der vierte Treffer seiner Karriere ein üppiges Gewinnsummen-Plus auf 657.427 SEK.
Auf Seiten der Fahrer stand der kühle Nachmittag mit Temperaturen um den Gefrierpunkt im Zeichen des Bruderkampfs um Schwedens Goldhelm. Mit fünf Treffern, davon neben jenem Trio im V75-Reigen noch mit Panerai und Tekno Tana, avancierte der 26-jährige Mats Djuse zum Mann des Tages und konnte sich vom Druck seines zwei Jahre jüngeren Bruders Magnus etwas frei machen.
Der amtierende Goldhelm vermochte bei neun Versuchen lediglich mit Pennywise zu punkten und liegt in der Bestenliste der Tre Kronors nunmehr mit 316 zu 323 Treffern weiter auf Platz zwei.
V75-1 (Stayer): Young Yack / Daniel Wäjersten 15
V75-2 (Silver): Mizai / Mats Djuse 338
V75-3 (Kallblod): M.P.Atle / Kristian Lindberg 47
V75-4 (Klass II): Pedal to d‘Medal / Mats Djuse 31
V75-5 (Klass I): Pennywise / Magnus Djuse 142
V75-6 (Diam-Sto): Staro Roseway / Tomas Pettersson 46
V75-7 (Brons): Bettle Hanover / Mats Djuse 87
Umsatz V75: 86.508.797 SEK
1. Rang: 66,67 Systeme à 337.369 SEK
2. Rang: 1.854 SEK
3. Rang: 123 SEK
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.061.003 SEK
Bald V85 statt V75?
Wer nicht unbedingt bei der Königswette fieberte, konnte sich Gedanken über eine von der ATG vorsichtig in den Raum gestellte Neuerung machen. Im August 1974 wurde die Königswette als V65 aus der Taufe gehoben und hat sich seitdem zu dem erhofften Erfolgsmodell entwickelt, das Schwedens Trabrennsport auf hohem Niveau rettete.
19 Jahre später, im Oktober 1993, wurde sie auch auf Wunsch der Wetter, die größere Gewinne vor Augen hatten, zur V75 erweitert und gebar ohne Jackpot auf Anhieb mit 40 Millionen SEK einen neuen Umsatzrekord.
Nun spielt man bei der ATG nach vielen formgemäßen und entsprechend wenig lukrativen V75-Resultaten offensichtlich mit dem Gedanken einer neuerlichen Erweiterung zur V85-Wette, bei der es ab dem Herbst 2025 vier Gewinnränge geben würde.
Ob es der Weisheit letzter Schluss ist, die Ausschüttung auf vier Pötte zu verteilen, darüber gehen die Meinungen der befragten Aktiven, aber sicherlich auch der Wetter, auf deren Spielverhalten es letztlich ankommt, weit auseinander.
Daniel Redén meinte, „die V75 ist über all die Jahre sehr stark gewesen, und kein Unternehmen wagt es ohne Not, seinen Markenkern zu ändern.“ Ähnlich sieht es Peter Untersteiner, der gemeinsam mit seinem Sohn Johan Schwedens größten Trainingsstall betreibt: „Es gab Wochen, in denen es sehr einfach war, die V75 im ersten Rang zu treffen, aber dann gab es auch genügend Gegenbeispiele. Ob sich das durch die V85 ändert?“
Lutfi Kolgjini hingegen sieht keine Risiken bei einer Änderung und erinnerte daran, dass die Umstellung von der V65- auf die V75-Wette einen enormen Schub gegeben habe: „Ich bin offen für Neues. Vielleicht sollte man Samstags die V85 und Mittwochs, wo derzeit die V86 ausgespielt wird (die am 30. November 2011 aus der Taufe gehoben worden ist / Anm.d.Red.), die V75 anbieten.“
ATG-Chef Hans Skarplöth beteuerte: „Es sind erste Gedankenspiele. Wir versuchen, den Wünschen unserer Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig zu wachsen, um dem Pferdesport mehr Geld zufließen zu lassen. Wir arbeiten ständig an neuen Ideen, um Pferdewetten interessant zu halten. Wenn es etwas Neues in dieser Sache gibt, teilen wir es selbstverständlich frühzeitig mit“, kommentierte er auf Nachfragen der Zeitung Aftonbladet.