Deftige Überraschung
07. September 2024

Vincennes, Freitag, 6. September 2024. Mit einer deftigen Überraschung wartete der Prix Camille de Wazières auf, der als 120.000 Euro wertvoller Halbklassiker für die vierjährigen Satteltraber der finanzielle Meilenstein der Vincenner Abendkarte war.

Nicht die am Totalisator eng beieinander liegenden Schwergewichte Kyt Kat, Kyrielle des Vaux und Kelly de Banville machten das beste Ende unter sich aus, ja blieben in einer Art Revanche auf den Prix du Président de la République, der für Kyrielle des Vaux, Kelly de Banville und Kalif Landia am 23.Juni der letzte Auftritt vor der wohlverdienten Sommerpause gewesen war, ernüchternd blass. Dabei hatte ihr Umfeld der 2.700 Meter langen Aufgabe  durchaus mit dezentem Optimismus entgegengesehen.

Während für Kasbah Perrine kurz nach dem „Ab“ Schluss mit Traben war, schnappte sich der bereits mit klassischem Lorbeer ausgezeichnete Kalif Landia sofort vor Kaya Dream und Kadanse du Corta die Spitze und schlug einen gar nicht mal so dezenten Takt an.

Die knapp zu Favoritin erkorene Kelly de Banville pendelte hinter diesem Trio vor Kyt Kat zwischen erster und zweiter Spur und ging 800 Meter vor Schluss endgültig nach außen, als die nach sehr betulichem Beginn von letzter Position munter werdende „amtierende Präsidentin“ Kyrielle des Vaux sich auf dem dritten Gleis bemerkbar machte.

Das Pensum wurde Beiden eindeutig zu viel. Während Kelly de Banville bereits auf dem Rückzug zu Beginn der Zielgeraden sprang und damit komplett „out“ war, hatte Kyrielle des Vaux im fast identischen Moment ihr Pulver verschossen und musste die Vorderen ziehen lassen. Lange sah es so aus, als solle Kalif Landia nach Monaten der Demütigungen endlich wieder einen Sieg - den fünften - landen.

Doch noch mehr hatte die von Damien Bonne in seinem Fahrwasser bis zum Exzess verstaute Kaya Dream auf der Pfanne. Vor einem Jahr war sie im Prix de Basly letztmals ganz vorn gelandet - und stieß den mächtigen Fuchs mit der langen Blesse verblüffend leicht um 2½ Längen vom Sockel. All jenen, die sich an die alte Binsenweisheit erinnert hatten, die da lautete, nie die beste Form eines guten Pferdes zu vergessen, bescherte der Totalisator mit 224:10 ein wohlfeiles Zubrot.

Der wie sie geschonte Kyt Kat, erster Monté-Primus dieser Generation, blieb als Dritter ohne Pep ebenso viel schuldig wie Kyrielle des Vaux, die endlos abgehängt als Fünfte anschlug..

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Foto: letrot.com

Kaya Dream kletterte mit dem dritten Sieg aus schon 26 Engagements auf 187.050 Euro und markierte als Sahnestückchen einen neuen Rennrekord: 1:13,3 bedeuten eine Verbesserung von Jean Balthazars Vorjahrs-Marke um 0,2 Sekunden, seit diese Prüfung 2022 von 2.175 zurück auf 2.700 Meter „verlängert“ worden ist.

„Ich will nicht sagen, ich hätte diesen Triumph erwartet. Doch in den letzten Wochen hatten sich die Anzeichen verdichtet, sie sei auf dem Weg zurück zu alter Bestform. Ich gab Damien mit auf den Weg, dass ihr letztes Rennen in Enghien im Fahren (am 10. August) sehr ordentlich und auch die letzten Arbeiten gut gewesen seien. Er hat sie großartig vorgetragen."

"Wir hatten so viele Höhen und Tiefen mit ihr. Die Freude ist umso größer, sie in diesem Herbst wieder in Bestform zu erleben. Sie hat im letzten Winter viel verpasst, als es ihr nicht besonders gut ging. Da können wir nur hoffen, dass sie alles in diesem Winter nachholt“, freute sich Etienne Dubois, in Personalunion Züchter, Besitzer, Trainer und gelegentlicher Fahrer.

Prix Camille de Wazières - Monté - (Gruppe II int., vierj. Hengste & Stuten)

2700m Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro

1.      Kaya Dream                  13,3     Damien Bonne                224

         4j.br. Stute von Unbridled Charm a.d. Volga Vici von Prodigious

         Be / Zü / Tr: Etienne Dubois

2.      Kalif Landia                   13,5     Benjamin Rochard            69

3.      Kyt Kat                            13,7     Mathieu Mottier                  45

4.      Kapaula de l‘Epine      13,8     Adrien Lamy                    110

5.      Kyrielle des Vaux         14,3     Guillaume Lenain             41

6.      Kanthabella                   18,0     Antonin André                 950

         Kelly de Banville           dis.r.    Alexandre Abrivard           25

         Kasbah Perrine             dis.r.    François Lagadeuc        260

         Kadanse du Corta        dis.r.    Sébastien Pasquier     1150

Sieg: 224; Richter: leicht 2½ - 2½ - 2 - 6 Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 14,5/1200m - 13,6/1700m - 13,3/2200m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-09-06/7500/3

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