Der Trésor ist nicht zu knacken
10. April 2024

Lyon-Parilly, Mittwoch, 10. April 2024. Der Grand National du Trot blieb in Frankreichs Süden. Die Rhône aufwärts auf dem Rechtskurs von La Soie, der neueren der beiden Rennbahnen der mit 520.000 Einwohnern drittgrößten Stadt der Grande Nation, wurde die 3. Etappe über 3.250 Meter ausgefahren.

Lediglich ein Duo, das bereits zuvor in Marseille-Borély um Punkte und Moneten gestritten hatte, war dabei: Der Sieger Horchestro, der erneut 25 Meter Zulage wettzumachen hatte, und der unverwüstliche Eberton, der als 1120er Outsider bereits nach 500 Metern das Feld mit der roten Karte räumte.

Obwohl das Peloton folglich neu gemischt war, hatten jene fünf Trainer ein gutes Näschen, die ihren Schützlingen einen grünen Smiley mit auf den Weg gegeben hatten. Will heißen, dass sie sie im Kampf um die Stockerlplätze erwarteten. In diese Phalanx brach lediglich der Fünfte Harry Carisae ein.

Ein Favoritensieg, wofür ja die Meinung oder das Gespür der Wetter zählen, wurde es dennoch nicht. Da war Graal du Trésor vor. Mit dem Wallach löste Mathieu Mottier den kurz zuvor mit einem wuchtigen Vorstoß gegen Harry Carisaie - der hatte seinerseits seinen ruckzuck in Front gepreschten Stallgefährten Gabelou Carisaie nach etwas mehr als einer Runde von der Spitze verdrängt - nach vorn gezogenen Hymne du Gers Mitte der dritten Biege nach etwa der Hälfte des Weges als Kommandeur ab. Für die Schlussrunde übernahm Guide Moi Forgan, der Zweite der Auftakt-Etappe in Amiens, die Rolle des äußeren Chefpiloten vor Ginko du Roussoir, Horchestro und Flash Royal.

Aus der Hoffnung der äußeren Garden, das Spitzen-Duo zu überrennen, wurde gar nichts. Graal du Trésor erwies sich für den elften vollen Erfolg aus 40 Versuchen als unerschütterlich standfest. Selbst Hymne du Gers, mit dem das „Entraînement Jean-Michel Bazire“ sein erstes „présent“ im heurigen GNT gab und der von Filius Nicolas clever bis 200 Meter vorm Pfosten im Windschatten gehalten wurde, blitzte mit seinem Generalangriff um eine Länge am Ludo-de-Castelle-Sohn ab.

2½ weitere Längen zurück schlug im Finish um Platz drei der ganz außen raufende Horchestro als Bester des Zulagenbandes knapp vor Faredgio Menuet, Harry Carisaie und Ginko du Roussoir an und grüßt nun im noch wenig aussagefähigen Gesamtklassement mit ordentlichem Vorsprung von ganz oben.

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Foto: letrot.com

„Was für ein feiner Kerl“, strahlte Besitzerin Caroline Beileard-Mottier, „ich danke meiner Mutter Laurence (der Züchterin/Anm.d.Red.), dass sie ihn mir überlassen hat. Er musste so oft in seiner Laufbahn gesundheitsbedingt aussetzen. Das war erst der zweite Auftritt nach neuerlichen drei Monaten Pause. Ich hätte nie gedacht, er würde gegen diese starke Konkurrenz gewinnen. Wir wären mit einer Platzierung in den Geldrängen hochzufrieden gewesen. Er war richtig gut - ein echter Hingucker.“

„Die Distanz von mehr als drei Kilometern ist ihm sehr entgegengekommen. Als wir vorn waren, konnten wir lange alles kontrollieren. Den schärfsten Rivalen hatten wir in unserem Windschatten. Wie er dessen Angriff abgeschmettert hat, hat mir prima gefallen“, gestand Mottier. Mit nunmehr 317.770 Euro „müssen wir schauen, ob wir noch eine Etappe finden, auf der er von der Grundmarke beginnen kann. Ich glaube nicht, dass er 25 Meter gegen die GNT-Konkurrenz aufholen kann.“

Weitaus optimistischer war Trainer Guillaume Huguet gestimmt, was Horchestros weitere Engagements auf der Frankreich-Tournee betrifft: „Er hatte zwar heute keine Siegchance, aber erneut bewiesen, dass ihm bei einigermaßen passendem Verlauf 25 Meter mehr nicht allzu viel ausmachen. Durchaus möglich, dass er das Abenteuer GNT fortsetzt.“

3. Etappe des GNT

Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)

3250 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 286.000, 50 Meter ab 464.000 Euro; 90.000 Euro

1.      Graal du Trésoir            3250   14,3     Mathieu Mottier                  122

         8j.br. Wallach von Ludo de Castelle a.d. Mélodie du Trésor von Vivaldi de Chenu

         Be: Caroline Beileard-Mottier; Zü: Laurence Beileard; Tr: Mathieu Mottier

2.      Hymne du Gers            3250   14,4     Nicolas Bazire                      38

3.      Horchestro                     3275   14,0     David Békaert                       62

4.      Faredgio Menuet          3250   14,6     William Bigeon                   170

5.      Harry Carisaie               3250   14,6     Benjamin Rochard               57

6.      Ginko du Roussier        3250   14,6     Eric Raffin                              59

7.      Happy Danica               3250   14,8     Alexis Garandeau                79

8.      Fuego du Mortier          3250   14,9     Jonathan Vanmeerbeck   920

9.      Guide Moi Forgan        3275   14,4     Serge Peltier                       200

10.    Filou d‘Anjou                 3275   14,4     Eric Beudard                    1580

11.    Gabelou Carisaie         3250   15,0     Gabriele Gelormini            280

12.    Flash Royal                    3250   15,8     Pierre Geray                       780

13.    Farah des Caux            3275   15,8     Jean-Charles Piton         1700

14.    Emblème Orange        3250   16,7     Junior Guelpa                  1020

         Eberton                           3275   dis.r.    Steve Stefano                  1120

         Eden Julry                      3250   dis.r.    Jean-Paul Gavin              1290

Sieg: 122; Richter: sicher 1 - 2½ - ½ - Hals - Hals - 4 - 2 Längen; 16 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-04-10/6902/1

Punkte nach Etappe 3 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie):

Horchestro                              24 (1 Sieg)

Forbach                                   15 (1 Sieg)

Graal du Trésor                      15 (1 Sieg)

Guide Moi Forgan                  12

Hymne du Gers                      10

Ibiscus Man                             10

Eberton                                    9

Forban                                     8

Illusion Jipad                          8

Easton of My Life                   6

Faredgio Menuet                   6

Gégé Baroque                        6

Franklin Park                          5

Harry Carisae                         5

Fronsac Madrik                      4

Ginko du Roussoir                 4

Hastronaute                            4

In zwei Wochen geht’s weiter nach Cordemais ins Département Loire-Atlantique, das erstmals Gastgeber der Tour-Karawane ist. Auf dem 1983 eröffneten, 1.240 Meter messenden Hippodrome de la Loire wird linksherum getrabt.

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