Tingsryd, Dienstag, 9. Juli 2024. Mit einem echten Hingucker begann die Meilenbahn im Südosten des Königreichs, die in der Hauptsache für die abendliche Unterhaltung der schwedischen Rennsportfreunde zuständig war, ihre Zehn-Rennen-Karte.
Karin Walter-Mommerts schmucker Rappschimmel Charlie Brown absolvierte den ersten Auftritt „um Geld“ seines Traberlebens in der Hand von Markus Waldmüller ohne Fehl und Tadel und bog das genau eine Meile lange Match, permanent durch die Todesspur ackernd, gegen den durchweg führenden Jaloro um eine halbe Länge zu seinen Gunsten um.
Nach 1:12,2/1609m, die auch für Jaloro gestoppt wurden, klingelten die ersten 30.000 SEK in der Kasse des Vierjährigen, den Riina Rekilä fürs US-amerikanische Gestütbuch gezüchtet und der die erste Qualifikation vor 14 Monaten auf Yonkers Raceway bestanden hatte. Im September 2023 erschien er auf der Trainingsliste von Conrad Lugauer und wurde am 18. Juni vom seit dem 16. Juni als selbstständiger Trainer lizensierten Waldmüller requalifiziert. Für den war dies der zweite Treffer als Übungsleiter, für Deutschlands Besitzerchampionesse Nummer 48 der laufenden Saison.
Die in Nordamerika wie auch in Schweden sehr seltene „Schimmelfarbe“ des Hengstes hat seine 2015 geborene Mutter Uvie Hanover in die „Ehe“ mit Walner eingebracht, deren weibliche Vorfahren Upfront Obi’s Janet (2007), Southern Puff (1998) und Take Another Puff (1985) allesamt Schimmel waren.
Auf den 49. Sieg ihrer Schweden-Equipe musste Karin Walter-Mommert nicht lange bzw. bis zum 10. und letzten Rennen warten, weil sie schlichtweg zwischendurch keinen Starter hatte. Zur Auskehr schlug Adrian Kolgjini mit dem 2021 geborenen Greenshoe-Sprössling Don Quijote Face zum zweiten Mal in dessen Karriere zu, wobei er sich nicht auf etwaige Flügelkämpfe einließ, von der „4“ sofort das Kommando an sich riss und es bis ins Ziel nicht mehr hergab. Ergab 1½ Längen voraus einen ungefährdeten, gleichfalls mit 30.000 Kronen belohnten 1:12,3/1609m-Sieg.
Die ein Jahr ältere Stall-, aber nicht Trainingsgefährtin Money Honey M.I. (von Googoo Gaagaa) kam nach einem Run im dritten Paar außen mit Markus Waldmüller nicht über Rang acht hinaus, wofür es lediglich die Antrittsprämie von 1.500 SEK gab.
Auch ansonsten schnitten Pferde mit deutschem Hintergrund nicht übel ab. Für den von Christoph Pellander gezüchteten und nach Schweden verkauften Cassius Clay waren nach acht Wochen Auszeit vor allem deswegen „nur“ Platz sechs und 5.400 SEK drin, weil der Sohn der Demi Kievitshof mit der „13“ aus der dritten Startreihe hinterm Auto losmusste.
Ein kerniger Zwischenspurt in dritter Linie auf der Überseite und durch den kompletten Schlussbogen war dann doch ein bisschen viel für den sechsjährigen Wallach, der unter Linda Perssons Regie acht seiner zwölf Rennen gewonnen hat. In jenem Vergleich nutzte Bernd Nebels Apollo Prophet Cal (3) den Run streng innen entlang zu „Bronze“ und 11.000 SEK.
Eine Stunde später kam Ingrid Wolfs Yantra Slave Cal nicht über Platz neun und 1.500 SEK hinaus; besser machte es die von Kirsten Hansen gezüchtete Courage für schwedische Interessen als Dritte (11.000 SEK).
Epicures Derby-Test?
Der noch zu den aktuell 101 fürs deutsche Traber-Derby Startberechtigten zählende Epicure hat, so er denn tatsächlich an der 129. Auflage des Blauen Bandes teilnehmen soll, seine Generalprobe absolviert. Sofort hinter dem gleichalten 17:10-Favorit Stens Rebell untergekommen, mit dem Johan Untersteiner einen strammen 1:11,2-Takt vorgab, entsprach der bei 4,7-fachen Odds als zweite Chance gehandelte Fuchswallach dieser Einschätzung punktgenau und belegte in 1:11,4 hinter dem nie wankenden Rebellen den mit 17.500 Kronen bestückten Ehrenplatz.
Der von Mike Lenders gezüchtete Up-and-Quick-Sohn aus dem Besitz Susanne Auers, dessen Karriere bislang ausschließlich in Südschweden stattgefunden hat, steht nach zwölf Starts, vier Siegen und drei zweiten Plätzen bei einer Gewinnsumme von 279.800 Kronen. Im Sulky saß wie immer Joakim Lövgren.