Bergsåker, Samstag, 13. April 2024. Kaum jemand in Europas Norden will offensichtlich zum Paralympiatravet, dem einstigen Olympiatravet, der mit einer Dotation von 2.845.000 SEK den ersten Höhepunkt der nordeuropäischen Saison für die älteren Recken darstellt. Wie vor Wochenfrist in Åby für Vorlauf 1 wurde in Qualifier 2 mit acht Teilnehmern die Maximal-Zahl von Zwölf deutlich verfehlt.
Herzlich egal dürfte die quantitative Besetzung der in Erinnerung an den einstigen Besitzer, Funktionär in Norrlands Travsällskap, Svenska Travsportens Centralförbund (STC) und der UET Assar Engblom gelaufenen Gulddivisionen Daniel Redén gewesen sein.
Nach einem für seine Verhältnisse grausamen Winter-Halbjahr, in dem sein Großangriff im Vincenner Meeting mit Pauken und Trompeten gescheitert war und bei dem unterm Strich lediglich ein Sieg durch Glamorous Rain sowie je drei zweite (Bengan, Admiral As, Indy Rock) und dritte Ränge (Mahala, Missle Hill, Bengan) zu Buche standen, dürfte dem 44-jährigen Erfolgscoach ein mittelgroßer Stein vom Herzen gefallen sein: Auch in Schweden war die Saison heuer nur sehr bescheiden angelaufen.
Kentucky River erfüllte mit dem härtest denkbaren Rennverlauf im insgesamt sechsten Versuch die Hoffnungen, die die JimMit AB im vorigen Herbst in den Trainerwechsel von Per Nordström zu Redén gesetzt hatte. „Schon bei Platz zwei in Romme vor 13 Tagen hat er mir recht gut gefallen. An der ‚1‘ wollte ich nicht zu viel riskieren, denn wenn man ihn überfordert, kann er sich zu sehr aufspulen und aus dem Takt geraten“, sollte Örjan Kihlström, dessen sportliche Form mit der Redéns parallel ging, im Nachgang erklären.
So war der „Iceman“ eher interessierter Zuschauer, wie Favorit Mellby Jinx mit Lokalmatador Daniel Wäjersten von der „2“ gegen den im ersten Bogen hinter ihm einparkenden Castor the Star wie ein Pfeil in Front flog. Die Position als innerer Dritter musste Kihlström wohl oder übel nach 700 Metern aufgeben, als Weekend Fun mit Diamanten und Mister Hercules im Schlepptau anrückte. Der Father-Patrick-Sohn steckte den Run durch die Todesspur prima weg.
Unter minimalen Hilfen verbannte er Mellby Jinx um eine knappe Länge auf den Ehrenplatz. Trainingskamerad Mister Hercules (8) hatte seine große Szene in dritter Schlussbogenspur, die ihm dann doch für den entscheidenden Punch den Atem raubte - kein Wunder, hatte er doch eine Rennpause von acht Monaten zu überbrücken. Der Trixton-Sohn musste den fast schon gebuchten dritten Scheck klipp und klar an Castor the Star abtreten. Der Rest war großes Schweigen.
„Er war richtig gut drauf und bewies, dass er langsam in die Verfassung kommt, die wir uns wünschen. Mit Mellby Jinx war der stärkste Rivale an der Spitze. Mein Pferd lag durchweg prächtig in der Hand“, rekapitulierte „ÖK“, der seinem Partner trotz des „Mehrwegs“ außen herum für die finalen 200 Meter inoffiziell blanke 1:05 entlockte.
Assar Engbloms Lopp -Gulddivisionen - (int., 2. Vorlauf zum Paralympiatravet)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Kentucky River 11,6 Örjan Kihlström 33
6j.dklbr. Hengst von Father Patrick a.d. Flicka River von Ready Cash
Be: JimMit AB; Zü: Carlsson & Berggren; Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Ellinor Wennebring
2. Mellby Jinx 11,7 Daniel Wäjersten 18
3. Castor the Star 11,8 Mats Djuse 82
4. Mister Hercules 12,2 Magnus Djuse 80
5. Hard Times 12,7 Erik Adielsson 782
6. Weekend Fun 12,8 Rikard Skoglund 257
7. Diamanten 12,9 Björn Goop 387
Order to Fly dis.r. Joachim Sternsjö 1150
Sieg: 33; Richter: sicher ¾ - 1 - 4 - 5 - 1 - 1 Länge; 8 liefen
Zw-Zeiten: 10,0/500m - 12,9/1000m - 12,5/1500m - 08,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=wldIlaL_fL8
Weitere Vorläufe für den in Åby am 4. Mai zum 44. Mal entschiedenen Paralympiatravet um 2.845.000 SEK, davon 1.500.000 SEK dem Sieger: Jägersro 20. April, Örebro 27. April; es qualifizieren sich nur die jeweiligen Sieger. Bisher qualifiziert: Önas Prince (6. April Åby); Kentucky River (13. April Bergsåker), automatisch startberechtigt ist Titelverteidiger San Moteur.
Leichtes Spiel hatte in der über 2.140 Meter führenden Bronsdivisionen die erstmals unter Daniel Wäjerstens neuer Regie aufgebotene, mit der „3“ bestens bediente Riet Hazelaar.
Ausgangs der ersten Kurve von Kingslayer Pellini (1) in Front gelassen, durfte sich Deutschlands Derby-Dritte 2021 und Stuten-Derby-Siegerin 2022 fortan alles bequem einteilen. Aus dem Schlussbogen legte die sechsjährige Braunschimmelstute eine Schippe drauf, feierte 1½ Längen voraus in 1:12,7 den sechsten Volltreffer ihrer Karriere und baute ihr Konto um 110.000 auf 1.798.165 Kronen aus.
V75-1 (Klass I): The Flying Eagle / Magnus Djuse 39
V75-2 (Klass II): Kingen Mearas / Daniel Wäjersten 24
V75-3 (Brons): Riet Hazelaar / Daniel Wäjersten 20
V75-4 (Kallblod): Brageson / Per Linderoth 73
V75-5 (Silver): Jerka Sting / Claes Sjöström 29
V75-6 (Guld): Kentucky River/ Örjan Kihlström 33
V75-7 (Diam-Sto): Olly Håleryd / Björn Goop 49
Umsatz V75: 88.709.743 SEK
1. Rang: 4.275 Systeme à 5.394 SEK
2. Rang: 89 SEK
3. Rang: 15 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 2.209.674 SEK
Elitloppet 2024: Bienvenue, Go On Boy
Wie üblich verkündete während der V75-Übertragung Solvallas Sportchef Anders Malmrot den nächsten Elitloppet-Kandidaten: Nach (chronologisch) Idao de Tillard, Francesco Zet, Joviality, Hohneck und Skandinaviens Saisonrekordler A Fair Day gab Romain Derieux für Go On Boy sein Okay.
Der achtjährige Password-Sohn, dem trotz erstklassiger Verfassung über Winter sowohl in Vincennes als auch in Cagnes-sur-Mer ein ganz großer Sieg-Wurf versagt geblieben ist und der dennoch in dieser Zeit 231.400 Euro gescheffelt hat, hat an die Nobelpiste in Stockholms Nordwesten allerbeste Erinnerungen: 2023 belegte er sowohl in Vorlauf wie Finale den Ehrenplatz.