Favoritensturz im ersten Vorlauf
24. August 2024

Campbelville / Ontario, Freitag, 23. August 2024. Die Vorläufe hatten es in sich! Das vermutlich mit 600.000 Can-Dollar dotierte Finale des Maple Leaf Trot, Kanadas bedeutendstes Match für die älteren Trotter, wird am kommenden Samstag (31. August) ohne Åke Svanstedt stattfinden, und auch Ron Burke brachte nur einen seiner drei Matadore, der eine Matadorin war, in den Endlauf. Das ist das Ergebnis der beiden Eliminations, die am späten Freitagabend auf der 1.408-Meter-Piste des Woodbine Mohawk Park stattfanden.

Speziell Vorlauf 1 hatte es in sich, obwohl dort alles bis in den weiten Schlussbogen hinein blendend für Svanstedts Southwind Tyrion (7) lief. Der Schwede schnappte sich nach 600 Metern von Fashion Frenzie (6) das Kommando und wurde von Hillexotic begleitet, der von der „8“ nie die Innenspur sah und munter vor It’s Academic (1) und Periculum (2), die zur Halbzeit gleichfalls nach außen dirigiert wurden, durch die Todesspur strampelte.

Erste Sorgenfalten machten sich im Scheitel des „final turn“ auf der Stirn von Periculums Anhängern breit, als Svanstedt ihn erstmals anticken musste. Bis eingangs der Zielgeraden konnte sich der Sechsjährige halbwegs auf dem Platz an der Sonne behaupten, ging auf den finalen 100 Metern gnadenlos unter und wurde bis auf den letzten Platz verfrachtet.

Das komplette Gegenteil steckte in Periculum: 300 Meter vorm Ziel beorderte ihn Scott Zeron an die ganz frische Luft, wo der Schweden-Heimkehrer geradezu Flügel zu bekommen schien. Fast fünf Längen legte er zwischen sich und den konsternierten Pulk, aus dem sich vier Longshots die weiteren Endlauf-Tickets sicherten.

Kräftig „neese“ waren Winner’s Bet, der am Start fatal aus dem Tritt gekommen war, sowie It’s Academic, der trotz optimalen Verlaufs hinter Hillexotic, der sich in der Todeslage zu Rang vier durchbiss, keinen nachhaltigen Akzent zu setzen vermochte.

„Periculum hat genau so funktioniert, wie es Mattias (Marcus Melanders Bruder, der ihn sonst fährt/Anm.d.Red.) mir geschildert hat. Er hat ein großartiges Gangwerk, und als ich ihm den Kopf freigab, hat er prächtig losgelegt“, schilderte Zeron, der ihn erstmals in Händen hatte, seine Fahrt.

Trainer Marcus Melander bestätigte: „Er hat sich über die gesamte Saison gut verkauft, hatte in einigen Rennen etwas Pech. Manchmal blieb ihm nur die Todeslage, oder er traf wie jüngst in Pocono auf Jiggy Jog - und das auf einer 1.000-Meter-Piste, die er nicht so mag wie die ‚big tracks‘. Wenn du ihm ein solch verdecktes Rennen wie heute verpasst, ist’s ideal.“

Für den Muscle-Hill-Sohn, der auf der Lexington Sales 2020 stolze 340.000 USD aus dem Ring gegangen, im Vorjahr mit durchwachsenem Erfolg in Schweden stationiert war und unter Daniel Redéns Regie von acht Rennen nur eines - die Ina Scots Ära in Eskilstuna - gewonnen hat, war’s der fünfte Saisonsieg aus neun Versuchen.

Deutlich besser lief’s für die Gemeinten in Vorlauf 2, in dem es lange so aussah, als sollten sich Zeron und Melander auch diesen zweiten Schuh anziehen: Von der „6“ klemmte sich ihr Venerate Ende der Startgeraden vor Logan Park (4), M-m’s Dream (3) und Ghostly Casper (1) in die Regie und hatte bis eingangs des „final stretch“ nicht die geringste Herausforderung zu überstehen.

Noch mit einer Länge gegen die zuerst angreifende M-m’s Dream im Vorteil, warf der erste Sieger der Mohawk Million, an dem sich seit zwei Jahren Marcus Melander mit eher bescheidenem Erfolg versucht, das Handtuch im Galopp. Weil Zeron ihn fair nach vorn galoppieren ließ, war der innere Weg frei für Lokalmatador Logan Park, mit dem Doug McNair dank des kürzeren Weges die enorm zuverlässige M-m’s Dream um eine Dreiviertellänge ausstach und fürs Finale wie Periculum einen Startplatz von „2“ bis „6“ zugelost bekommt.

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Venerate (l.) galoppiert, Logan Park gewinnt (Foto: harnesslink.com)

„Er hat ja schon oft bewiesen, dass er gegen diese Klasse nicht unbedingt gewinnen, aber doch prima mithalten kann. So war er im Vorjahr Erster im Breeder’s-Crown-Vorlauf und Vierter im Finale. Hoffen wir mal, dass wir in acht Tagen ein ebenso gutes Rennen bekommen“, rekapitulierte McNair für seinen Partner, der 31 seiner 74 Starts sowie 1.292.644 „Maple-Leaf-Dollar“ gewonnen hat, davon 2024 sieben aus zehn und 223.452 CAD. 

Maple Leaf Trot (int.)

1609m Autostart, 50.000 CAD

Wert: 25.000 - 12.500 - 6.000 - 4.000 - 2.500 CAD

Die jeweils besten Fünf erreichen das Finale.

1. Vorlauf

1.      Periculum                      09,2     Scott Zeron                         41

         5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Amour Heiress von Cantab Hall

         Be: Brixton Medical Inc. & Holly Lane Stud East; Zü: Russell Williams, US; Tr: Marcus Melander

2.      Osceola                          09,9     Trevor Henry                    571

3.      Fashion Frenzie            09,9     Louis-Philippe Roy         201

4.      Hillexotic                        09,9     Jody Jamieson                897

5.      Gaines Hanover           10,0     Sylvain Filion                   390

6.      Chapercraz                    10,0     James Macdonald          132

7.      It’s Academic                 10,0     David Miller                      123

8.      Southwind Tyrion         10,2     Åke Svanstedt                    16

         Winners Bet                   dis.r.    Dexter Dunn                       99

Sieg: 41; Richter: überlegen 4¾ - ¼ - ¼ - 1½ - k.Kopf - ¼ - 1¼ Längen; 9 liefen

Trainer: M. Melander – McNair – Nadeau – Luther – Cadieux 

2. Vorlauf

1.      Logan Park                    09,0     Douglas McNair                27

         6j. Rappwallach von Archangel a.d. Rite outa the Park von Muscle Mass

         Be: Outofthepark Stable, Reg Higgs & Arpad Szabo; Zü: Reg & Dona Higgs; Tr: Robert Fellows

2.      M-m’s Dream                09,1     David Miller                        42

3.      Ghostly Casper             09,5     Tyler Borth                        383

4.      Oh Well                           09,5     Dexter Dunn                       93

5.      Helpfirstedition             09,7     Louis-Philippe Roy         118

6.      Asteroid                          09,9     Åke Svanstedt                 387

7.      Hasty Bid                        10,1     James Macdonald          396

8.      Southwind Coors          10,1     Chris Christoforou          931

9.      Franks Angel                 11,3     Bob McClure                 1054

         Venerate*                       1.gdZ  Scott Zeron                         32

*wegen Galopps ab eingangs der Zielgeraden auf den letzten Platz gesetzt

Sieg: 27; Richter: sicher ¾ - 3¼ - ¼ - 1¾ - 2 - 1 - ¼ - 9½ Längen; 10 liefen

Trainer: Fellows – Burke – Baillargeon – M. Melander – Toscano

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