Campbelville / Ontario, Freitag, 23. August 2024. Die Vorläufe hatten es in sich! Das vermutlich mit 600.000 Can-Dollar dotierte Finale des Maple Leaf Trot, Kanadas bedeutendstes Match für die älteren Trotter, wird am kommenden Samstag (31. August) ohne Åke Svanstedt stattfinden, und auch Ron Burke brachte nur einen seiner drei Matadore, der eine Matadorin war, in den Endlauf. Das ist das Ergebnis der beiden Eliminations, die am späten Freitagabend auf der 1.408-Meter-Piste des Woodbine Mohawk Park stattfanden.
Speziell Vorlauf 1 hatte es in sich, obwohl dort alles bis in den weiten Schlussbogen hinein blendend für Svanstedts Southwind Tyrion (7) lief. Der Schwede schnappte sich nach 600 Metern von Fashion Frenzie (6) das Kommando und wurde von Hillexotic begleitet, der von der „8“ nie die Innenspur sah und munter vor It’s Academic (1) und Periculum (2), die zur Halbzeit gleichfalls nach außen dirigiert wurden, durch die Todesspur strampelte.
Erste Sorgenfalten machten sich im Scheitel des „final turn“ auf der Stirn von Periculums Anhängern breit, als Svanstedt ihn erstmals anticken musste. Bis eingangs der Zielgeraden konnte sich der Sechsjährige halbwegs auf dem Platz an der Sonne behaupten, ging auf den finalen 100 Metern gnadenlos unter und wurde bis auf den letzten Platz verfrachtet.
Das komplette Gegenteil steckte in Periculum: 300 Meter vorm Ziel beorderte ihn Scott Zeron an die ganz frische Luft, wo der Schweden-Heimkehrer geradezu Flügel zu bekommen schien. Fast fünf Längen legte er zwischen sich und den konsternierten Pulk, aus dem sich vier Longshots die weiteren Endlauf-Tickets sicherten.
Kräftig „neese“ waren Winner’s Bet, der am Start fatal aus dem Tritt gekommen war, sowie It’s Academic, der trotz optimalen Verlaufs hinter Hillexotic, der sich in der Todeslage zu Rang vier durchbiss, keinen nachhaltigen Akzent zu setzen vermochte.
„Periculum hat genau so funktioniert, wie es Mattias (Marcus Melanders Bruder, der ihn sonst fährt/Anm.d.Red.) mir geschildert hat. Er hat ein großartiges Gangwerk, und als ich ihm den Kopf freigab, hat er prächtig losgelegt“, schilderte Zeron, der ihn erstmals in Händen hatte, seine Fahrt.
Trainer Marcus Melander bestätigte: „Er hat sich über die gesamte Saison gut verkauft, hatte in einigen Rennen etwas Pech. Manchmal blieb ihm nur die Todeslage, oder er traf wie jüngst in Pocono auf Jiggy Jog - und das auf einer 1.000-Meter-Piste, die er nicht so mag wie die ‚big tracks‘. Wenn du ihm ein solch verdecktes Rennen wie heute verpasst, ist’s ideal.“
Für den Muscle-Hill-Sohn, der auf der Lexington Sales 2020 stolze 340.000 USD aus dem Ring gegangen, im Vorjahr mit durchwachsenem Erfolg in Schweden stationiert war und unter Daniel Redéns Regie von acht Rennen nur eines - die Ina Scots Ära in Eskilstuna - gewonnen hat, war’s der fünfte Saisonsieg aus neun Versuchen.
Deutlich besser lief’s für die Gemeinten in Vorlauf 2, in dem es lange so aussah, als sollten sich Zeron und Melander auch diesen zweiten Schuh anziehen: Von der „6“ klemmte sich ihr Venerate Ende der Startgeraden vor Logan Park (4), M-m’s Dream (3) und Ghostly Casper (1) in die Regie und hatte bis eingangs des „final stretch“ nicht die geringste Herausforderung zu überstehen.
Noch mit einer Länge gegen die zuerst angreifende M-m’s Dream im Vorteil, warf der erste Sieger der Mohawk Million, an dem sich seit zwei Jahren Marcus Melander mit eher bescheidenem Erfolg versucht, das Handtuch im Galopp. Weil Zeron ihn fair nach vorn galoppieren ließ, war der innere Weg frei für Lokalmatador Logan Park, mit dem Doug McNair dank des kürzeren Weges die enorm zuverlässige M-m’s Dream um eine Dreiviertellänge ausstach und fürs Finale wie Periculum einen Startplatz von „2“ bis „6“ zugelost bekommt.
„Er hat ja schon oft bewiesen, dass er gegen diese Klasse nicht unbedingt gewinnen, aber doch prima mithalten kann. So war er im Vorjahr Erster im Breeder’s-Crown-Vorlauf und Vierter im Finale. Hoffen wir mal, dass wir in acht Tagen ein ebenso gutes Rennen bekommen“, rekapitulierte McNair für seinen Partner, der 31 seiner 74 Starts sowie 1.292.644 „Maple-Leaf-Dollar“ gewonnen hat, davon 2024 sieben aus zehn und 223.452 CAD.
Maple Leaf Trot (int.)
1609m Autostart, 50.000 CAD
Wert: 25.000 - 12.500 - 6.000 - 4.000 - 2.500 CAD
Die jeweils besten Fünf erreichen das Finale.
1. Vorlauf
1. Periculum 09,2 Scott Zeron 41
5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Amour Heiress von Cantab Hall
Be: Brixton Medical Inc. & Holly Lane Stud East; Zü: Russell Williams, US; Tr: Marcus Melander
2. Osceola 09,9 Trevor Henry 571
3. Fashion Frenzie 09,9 Louis-Philippe Roy 201
4. Hillexotic 09,9 Jody Jamieson 897
5. Gaines Hanover 10,0 Sylvain Filion 390
6. Chapercraz 10,0 James Macdonald 132
7. It’s Academic 10,0 David Miller 123
8. Southwind Tyrion 10,2 Åke Svanstedt 16
Winners Bet dis.r. Dexter Dunn 99
Sieg: 41; Richter: überlegen 4¾ - ¼ - ¼ - 1½ - k.Kopf - ¼ - 1¼ Längen; 9 liefen
Trainer: M. Melander – McNair – Nadeau – Luther – Cadieux
2. Vorlauf
1. Logan Park 09,0 Douglas McNair 27
6j. Rappwallach von Archangel a.d. Rite outa the Park von Muscle Mass
Be: Outofthepark Stable, Reg Higgs & Arpad Szabo; Zü: Reg & Dona Higgs; Tr: Robert Fellows
2. M-m’s Dream 09,1 David Miller 42
3. Ghostly Casper 09,5 Tyler Borth 383
4. Oh Well 09,5 Dexter Dunn 93
5. Helpfirstedition 09,7 Louis-Philippe Roy 118
6. Asteroid 09,9 Åke Svanstedt 387
7. Hasty Bid 10,1 James Macdonald 396
8. Southwind Coors 10,1 Chris Christoforou 931
9. Franks Angel 11,3 Bob McClure 1054
Venerate* 1.gdZ Scott Zeron 32
*wegen Galopps ab eingangs der Zielgeraden auf den letzten Platz gesetzt
Sieg: 27; Richter: sicher ¾ - 3¼ - ¼ - 1¾ - 2 - 1 - ¼ - 9½ Längen; 10 liefen
Trainer: Fellows – Burke – Baillargeon – M. Melander – Toscano