Finnlands nimmermüder Startkünstler macht‘s
04. August 2024

Rättvik, Samstag, 3. August 2024. Kurz und zackig über 1.640 Meter führte die Gulddivisionen im 5.000-Seelen-Nest Rättvik am Siljan-See, der Trainings-und Wirkungsstätte eines der populärsten Traber Schwedens in den frühen 1970er Jahren.

Der 1967 geborene Ego Boy gewann in seiner kurzen, 1974 abrupt beendeten Laufbahn - am Abend des 3. Juni fand man ihn leblos in seiner Boxe, die Obduktion ergab einen Halswirbelbruch - 50 seiner 67 Rennen. Legendär sein Sieg im Elitloppet 1973, als er im dramatischen dritten Stechen über den Amerikaner Flower Child die Oberhand behielt. Als Volksheld wurde er im Winner Circle von Rättvik begraben.

Von derartigen Meriten konnten die neun Kombattanten nur träumen, die im zu Ehren des Pferdes der Jahre 1971 und 1973 seit 1975 ausgetragenen Gedenkrennen die Klingen kreuzten.

2.030 Zuschauer vor Ort sahen etliche Galopps: Beim „Ab“ und in der zweiten Kurve kam Lawmaker aus dem Tritt, im ersten Bogen erwischte es den knapp zum Favoriten erwählten Catullo Jet, im zweiten Stefan Melanders zweite Waffe Chestnut Hill. Eine umso schärfere Klinge schlug die erste Farbe des einstigen Berufsfotografen und selbsternannten „Hobby-Trainers“.

Screenshot 2024-08-04 at 08-26-25 Eftersnack V75 Jorma Kontio och Following vann Ego Boys Minne

Foto: aftonbladet.se

Wie man an der „1“ ein Pferd rasant ins Gefecht schickt, exerzierte der 71-jährige Jorma Kontio vor. Als es ganz danach aussah, dass niemand Sourire Frö (5) den Flug an die Spitze verbauen könne - der Wishing-Stone-Sohn war schon mit einer Pferdelänge in der Vorhand -, erwischte der finnische Fahrensmann Following (1) auf dem goldrichtigen Fuß und hielt ganz innen die Spitze eisern fest.

Dahinter parkten Joe Dalton (4) und Global Badman (9) ein, und so musste Sourire Frö vor Brambling (6) und High Glider (7) sehen, wie er auf dem Todessitz klar kam. Kontio teilte seinem Partner die kurze Strecke perfekt ein.

Der fünfjährige Nuncio-Sprössling, der seine beiden größten Würfe 2022 als Sieger eines E3-Finales und Zweiter der Breeders‘ Crown gelandet hatte, hielt die in breiter Front auf ihn eindringenden Sourire Frö, Brambling und High Glider, die jeweils nur ein paar Zentimeter voneinander trennte, um eine Länge in Schach und bunkerte nach 13 Monaten bzw. 14 vergeblichen Anläufen den neunten Karriere-Sieg.

Pechvogel Joe Dalton verhungerte innen völlig eingekesselt mit vollen Lungen und hätte bei freier Bahn ganz sicher ein deftiges Wörtchen bei der Vergabe der besseren Gelder mitgesprochen.

„Das war unser Zielrennen, weil es über die Kurzstrecke ging und die Konkurrenz nicht allzu stark schien. Dafür haben wir ihm mal wieder alle vier ‚Schuhe‘ ausgezogen“ - soll heißen, er ist barfüßig gelaufen -, kommentierte Melanders Lebensgefährtin Catarina Lundström.

Ego Boys Minne - Gulddivisionen - (int.)

1640m Autostart, 329.000 SEK

1.    Following                  10,3    Jorma Kontio                 61

       5j.br. Hengst von Nuncio a.d. Tweet Hanover von Cantab Hall

       Be / Zü / Tr: Stefan Melander (Stall T.Z.)

       Pflegerin: Sanna Ljungberg

2.    Brambling                 10,4    Daniel Redén                75

3.    High Glider                10,4    Carl Johan Jepson        445

4.    Sourire Frö                10,4    Magnus Djuse               38

5.    Joe Dalton                10,5    Mats Djuse                  151

6.    Global Badman          10,6    Daniel Wäjersten            86

7.    Lawmaker                 10,9g  Björn Goop                  832

       Chestnut Hill              dis.r.   Örjan Kihlström            373

       Catullo Jet                dis.r.   Alessandro Gocciadoro   26

Sieg: 61; Richter: sicher 1 - k.Kopf - k.Kopf - Hals - 1 - 1½ Längen; 9 liefen (NS Dark Roadster / Verletzung)

Zw-Zeiten: 08,5/500m - 10,0/1000m - 10,7/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=ejV1qIDZENE

Ein bisschen zügiger als um „Gold” ging‘s in der Bronsdivisionen zur Sache, in der Örjan Kihlström mit 15:10-Chance Olly Håleryd zeitig mit der Massage von Speedy Cash Vicane (1) begann. Nach 1.100 Metern war der Jaded-Sohn geknackt, während die Redén-Stute eine gehörige Schippe draufsattelte. Unangefochten feierte die Trixton-Tochter in 1:09,9 ihren 14. Sieg vier Längen vor der von Xerava C.D. angeführten Konkurrenz.

V75-1 (Klass II):     Macao Keeper / Daniel Wäjersten         39

V75-2 (Kallblod):    Månbest A.M. / Magnus Djuse            112

V75-3 (Guld):         Following / Jorma Kontio                     61

V75-4 (Diam-Sto):  Nouchka di Quattro / Mats Djuse          80

V75-5 (Brons):       Olly Håleryd / Örjan Kihlström              15

V75-6 (Klass I):      Smajlis / Magnus Djuse                     199

V75-7 (Silver):       Jikken / Örjan Kihlström                      31 

Umsatz V75: 75.945.965 SEK

1. Rang: 68,61 Systeme à 287.806 SEK

2. Rang: 1.129 SEK

3. Rang: Jackpot 77 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.120.229 SEK

Fix zum ersten Schweden-Sieg

Vor der V75-Runde gab Quick Bo sein Debüt unter der Regie von Paul Hagoort in einer 2.140-Meter-Bänderstart-Prüfung für Pferde mit Gewinnen von höchstens 100.000 SEK. Robin Bakker brachte den Muscle-Hill-Sohn aus Band zwei von „Springspår 6“ fliegend ab und das Kunststück fertig, nach 600 Metern an der Spitze aufzutauchen.

Dort schlug der wie ein Brett liegende Wallach einen kernigen Strich an, siegte überlegen mit rund zehn Längen Vorsprung zum fünften Mal in seiner 17 Starts umfassenden Karriere, bekam für 1:14,5/2160m als 27:10-Favorit 30.000 SEK gutgeschrieben und zeigte sich auf Anhieb zu Höherem berufen.

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