Chester / Pennsylvania, Sonntag, 26. Mai 2024. Einziges Trabrennen der 16-Gänge-Karte von Harrah’s Chester war das Maxie Lee Invitational um 100.000 US-Dollar.
Ein paar tausend Kilometer entfernt vom nordeuropäischen Hochgeschwindigkeitsfestival in Solvalla mit Horsy Dreams neuem Europarekord als Sahnehäubchen ließen es auch im südlichen Vorort von Philadelphia die älteren Trotter kräftig krachen.
Venerate, der 2019 als Jährling in Lexington für 90.000 USD versteigerte und in der Hand Andy Millers 2020 erste Sieger der Mohawk Million, erledigte die in Nordamerika übliche 1.609-Meter-Aufgabe in neuer Renn- und Bahnrekordzeit von 1:08,5, womit er Market Shares und Hillexotics alte Bestmarke von 2014 bzw. 2023 um eine Zehntelsekunde aus den Rekordbüchern tilgte.
Nachdem er drei- und vierjährig permanent unter den aus diesem Sieg herrührenden hochgesteckten Erwartungen geblieben war, hatte ihn im November 2022 ein Besitzerkonsortium erworben, das ihn von Julie Miller zu Marcus Melander überstellte. Der lieferte prompt: Beim Debüt für die neuen Farben sprang der Sieg im renommierten Cutler Memorial heraus. Nach honorigen Ehrenplätzen im Crawford Trot und Cashman Memorial jeweils zu It’s Academic ging es mit der Form jedoch frühzeitig wieder abwärts, wobei der Love-You-Sohn häufig durch Fehler ausfiel.
Auch der Saisoneinstand 2024 fiel mit Platz drei in einem Handicap eher bescheiden aus. Platz vier am 18. Mai im Cutler Memorial zu Meadowlands hingegen war ein lobenswerter Ansatz, der dem Sechsjährigen bei der skeptischen Wetterschar in Chester jedoch nicht mehr als Platz vier am Totalisator bescherte.
In Abwesenheit des Svanstedt-Trios Jiggy Jog, die im „Cutler“ souverän triumphiert hatte, ihres „Runner-ups“ Asteroid und des Fünften Southwind Tyron fiel die glasklare Favoritenrolle Dover in Motion zu, der im Referenzrennen Platz drei belegt und vier seiner sieben Starts mit dem Besuch im Winner Circle beendet hatte. Hatte ihn Venerate vor acht Tagen noch mit fünf Längen sehr deutlich vor sich anerkennen müssen, so drehte er diesmal den Spieß resolut um.
Im Dreikampf ums Kommando hielt sich Scott Zeron von der „4“ wohlweislich zurück. Kaum hatte sich Take all Comers (3) mit viel Aufwand gegen Hillexotic (2), Amigo Volo (1), Venerate (4) sowie Dover in Motion (5) durchgesetzt, als Benjamin Hanover (6) angestiefelt kam und nach 500 Meter regieren durfte. Damit war der in Nordamerika üblich Gänsemarsch perfekt, der 700 Metern vorm Ziel durch Hillexotic aufgebrochen wurde, an den sich Amigo Volo, Venerate und Dover in Motion sofort koppelten.
Der Titelverteidiger erledigte die Drecksarbeit perfekt, zog Benjamin Hanover mit einem knallharten dritten „Quarter“ den Zahn und machte damit ungewollt die Betten für seine Verfolger. Insbesondere Venerate zeigte sich enorm gehfreudig und bunkerte mit dem 13. Karrieretreffer den über 50.000 USD ausgestellt üppigsten Scheck ganz leicht 1½ Längen vor Dover in Motion, der seinerseits Amigo Volo um fast vier Längen düpierte.
Großes Lob zollte Zeron, US-Driver of the Year 2023, dem Trainer: „Marcus hat in den letzten acht Tagen einen grandiosen Job gemacht. Venerate präsentierte sich gegenüber dem ‚Cutler‘ um mindestens eine Klasse besser.“
Maxie Lee Invitational (int.)
1609m Autostart, 100.000 USD
1. Venerate 08,5* Scott Zeron 143
6j.br. Hengst von Love You a.d. Peaceful Kemp von Muscle Hill
Be: Courant Inc., Kemppi Stables Oy, Holly Lane Stud East & Venerate Partners; Zü: Steve Stewart & Kemppi Stable; Tr: Marcus Melander
2. Dover in Motion 08,6 David Miller 12
3. Amigo Volo 09,1 Dexter Dunn 286
4. Hillexotic 09,2 Yannick Gingras 182
5. Emerald’s Legacy 09,5 Matthew Kakaley 849
6. Caviar Gold 09,5 Andrew McCarthy 291
7. Take all Comers 09,6 Tim Tetrick 74
8. Benjamin Hanover 10,0g Todd McCarthy 137
*Bahnrekord
Sieg: 143; Richter: leicht 1½ - 3¾ - 1¼ - 2 - Kopf - ½ - 3 Längen; 8 liefen
Wert: 50.000 - 25.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 USD