Axevalla, Freitag, 19. Juli 2024. Diamantenes Funkeln am Abendhimmel von Axevalla! Schwer auf Reisen ist derzeit Robin Bakker. Tags zuvor noch in Bergsåker aktiv, ging‘s 20 Stunden später zum Auftakt des drei Tage währenden Traber-Wochenendes 600 Kilometer quer durch Schweden in Axevalla für den 41-jährigen mit zwei Chancen weiter.
Die ersten 100.000 SEK sackte er für Paul Hagoort und den Stable Why Not mit der von John Bootsman fürs schwedische Gestütbuch gezüchteten O’Hara Boko in einem Lauf für dreijährige Stuten ein.
Von der „2“ stürmte die Siegerin des Zweijährigen-Breeders-Course 2023 sofort vor Olivia Bros (1) in Front, spulte dort unangefochten ihren Part herunter und musste am Ende nur aufpassen, dass ihre Verfolgerin nicht aus der Falle kam, was ihr mit Hilfe von Screen Time Limit (4) gelang, die gar noch Platz zwei ergatterte.
Zwei Längen voraus feierte O’Hara Boko ihren fünften Sieg aus neun Versuchen, der ihr Konto auf 1.551.775 SEK stemmte. „Ich kam schmerzlos in Front und hatte fortan alles unter Kontrolle. O’Hara gewann ganz leicht - das wird eine richtig gute Stute“, resümierte Bakker.
Bestätigte die Robert-Bi-Tochter somit bei 16:10 vollauf die Erwartungen der Wetter, so sah der Holländer dem Iréen Lyckens Femåringslopp knapp zwei Stunden später mit gemischten Gefühlen entgegen.
„Y Not Diamant hat die zwei glatten Niederlagen gut weggesteckt und träfe es diesmal gegen die Garnitur 1 b ein ganzes Stück leichter, wäre da nicht der verflixte Startplatz ‚8‘ ganz außen. Wir sind davon abhängig, wie sich das Rennen entwickelt“ - und das geschah miserabel. Bakker verzichtete komplett darauf, um die Spitze mitzubieten, die widerspruchslos an Dancer Brodde (3) vor Ante La Roque (1) und Global Dubhe (2) fiel.
Hinter Delicious Gar (4), Pour mea Double (5), Love Keeper (6) und Joe Dalton (9) war er nur der fünfte Waggon auf dem zweiten Gleis, und das blieb bis 700 Meter vorm Pfosten so. Dort ergriff Joe Dalton in dritter Linie die Initiative, an den sich Bakker sofort anhängte, und als jener im Scheitel der Schlusskurve aus dem Weg sprang, hatte er freie Fahrt nach vorne.
Während Delicious Gar überraschend früh Zunge zeigte, wehrte sich Dancer Brodde aus Leibeskräften gegen Karin Walter-Mommerts Pour mea Double, der nach einem Jahr der Akklimatisierung in Europa immer deutlicher an seine 2022er US-Formen anknüpft.
Beim „Kampf bis zur Linie“ neigte sich die Waage erst auf den letzten Metern zugunsten des ganz außen ackernden deutschen Derby-Zweiten, der jeweils einen „Hals“ vor Dancer Brodde und Pour mea Double zum vierten Mal in diesem Jahr und 15. Mal insgesamt den dicksten Scheck einfuhr.
Zu dem harten Finish hatten die Stewards ein paar Worte beizusteuern: Bakker und Waldmüller müssen wegen „fehlerhaften Peitschengebrauchs“ je 2.000 SEK löhnen, der Neu-Trainer darf aus dem gleichen Grund zusätzlich vom 2. bis 6. August „zu Fuß gehen“.
Iréen Lyckens Femåringslopp (int., Fünfjährige)
2140m Autostart, 217.000 SEK
1. Y Not Diamant 11,3 Robin Bakker 99
5j.schwbr. Wallach von Odessa Santana a.d. Nightwish Diamant von SJ’s Photo
Be: Stall Express & Stall MS Diamanten, DE; Zü: Max Schwarz, DE; Tr: Paul Hagoort
Pflegerin: Demi Veenstra
2. Dancer Brodde 11,3 Peter Untersteiner 36
3. Pour mea Double 11,4 Markus Waldmüller 225
4. Global Dubhe 11,5 Erik Adielsson 141
5. Ante La Roque 11,5 Mats Djuse 170
6. Delicious Gar 11,6 Alessandro Gocciadoro 20
7. Pure Atlas 11,7 Flemming Jensen 496
8. Love Keeper 11,7 Stefan Persson 1143
9. Finn Palema 11,7 Hans Crebas 686
10. Following 12,0 Jorma Kontio 904
Joe Dalton dis.r. Magnus Djuse 137
Letsdoit dis.r. Björn Goop 583
Sieg: 99; Richter: Kampf Hals - Hals - 1½ - Hals - ¾ - 1½ - Kopf - Kopf; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,6/500m - 11,4/1000m - 10,1/1500m - 08,2/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=IwsO5rZhXnw
Im Rahmenprogramm gelang Joakim Lövgren für die deutsche Besitzer-Championesse mit Gustav Simoni ein weiterer dritter, mit 21.500 SEK belohnter Rang, bei dem es genauso knapp zuging.