Gipfeltreffen mit Weltrekord
25. August 2024

Bergsåker, Samstag, 24. August 2024. Im mit Hochspannung erwarteten Gipfeltreffen der beiden aktuell besten Schweden-Traber - San Moteur gehört in derzeitiger Verfassung nicht in diese Kategorie - wurde der in dieser Saison kometengleich aufgestiegene Borups Victory im heimischen Sundsvall Open Trot trotz des besseren Rennverlaufs überdeutlich von Francesco Zet auf den Boden der Tatsachen expediert.

Nichts wurde es mit der kompletten „Medaillensammlung“ für Daniel Wäjersten, der sein Lot bestechend in Schuss, sich zuvor mit „Brons“ und „Silver“ dekoriert und für die Auseinandersetzung mit dem Redén-Traber in Great Skills und Mellby Jinx noch zwei Knappen unter Order hatte, die ihm vielleicht nicht helfen konnten, ihm aber den legendären, seit 1996 entschiedenen Mittelstrecken-Klassiker auch nicht unnötig schwer gestalten sollten.

In der von 1.810.000 auf 2.055.000 Kronen aufgepeppten bedeutendsten Prüfung der rund 380 Kilometer nördlich von Stockholm gelegenen Bahn lief der Rennfilm für das Wäjersten-Trio wie am Reißbrett vorgezeichnet. Von der „5“ schoss Mellby Jinx wie von der Sehne geschnellt vor High on Pepper (1) in Front, Wäjersten blieb mit Borups Victory (2) in zweiter Spur, wodurch Francesco Zet in der dritten „Scheibe“ verhaftet blieb, und übernahm nach 500 Metern das Kommando.

Hinter dem auf dem Todessitz gelandeten Francesco Zet, der sich mit je 19:10 mit dem kecken Herausforderer die Favoritenstellung teilte und in der V75-Wette mit 40 zu 47 Prozent geringfügig den Kürzeren zog, lauerte Great Skills (4) vor Hustle Rain (9), dem von Robin Bakker für den in Cagnes-sur-Mer weilenden Gocciadoro gesteuerten Charmant de Zack (10) sowie Sourire Frö. Inneres Schlusslicht war Hard Times.

Bei kernigem Tempo, bei dem die Tachonadel stets um blanke 1:10 oszillierte, änderte sich an dieser Reihenfolge nichts. Im Schlussbogen war das Spitzenquintett deutlich voraus, und eingangs der Zielgeraden begann die große Show des Francesco Zet. Die Zaumklappen heruntergezogen, legte Daniel Redéns Eigengewächs trotz der enormen Pace eine Schippe drauf und Borups Victory nach Strich und Faden zu den Akten.

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Der 25. Volltreffer aus lediglich 30 Anläufen war die beste Vorstellung des recht spät in die Saison eingestiegenen Father-Patrick-Sohnes in diesem Jahr und entschädigte für die mit Platz drei im Vorlauf und Rang vier im Finale deutlich unter den hochgesteckten Erwartungen gebliebene Elitloppet-Performance. Mit diesem makellosen Triumph katapultierte sich der Sechsjährige an die Spitze der schwedischen, ja skandinavischen Trotter und muss diese Form nun „nur“ bis in den Winter retten. Dann können die in den letzten Jahren arg gebeutelten Nordeuropäer hoffen, den Franzosen in ihrem Wohnzimmer Vincennes mal wieder ein wenig Paroli zu bieten.

Am leicht entzauberten Borups Victory, der heuer bereits Seinäjoki Ajo, Umeås Guldbjörken, Kymi Grand Prix und Åbergs Memorial an seine Fahne geheftet und im Elitloppet den Ehrenplatz belegt hat, raufte sich aus der Deckung überraschend sein Trainingskumpel Mellby Jinx vorbei, so dass er mit dem Einzug in den erlauchten Kreis der schwedischen Zehn-Millionen-Kronen-Traber ein bisschen warten muss: Bei 9.803.565 SEK machte das Zählwerk halt.

Prima hielt sich Langstrecken-König High on Pepper, während für Great Skills als einzige Stute im Feld gegen die Männer die Trauben etwas hoch hingen.

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Foto: st.nu

Als Kirsche auf dem eine Million schweren Preiskuchen gab’s mit galaktischen 1:09,4 einen neuen Mitteldistanz-Weltrekord. „Das war das Duell zweier Cracks, auf das die nordeuropäische Traberwelt gehofft hat, und ich bin stolz, dass Francesco es in dieser Manier gewonnen hat. Ich hab immer an ihn geglaubt - er ist nicht von dieser Welt, das hab ich ja schon früher nach seiner Siegesserie gesagt."

"Natürlich gab es einige Kritik nach den für seine Verhältnisse enttäuschenden Auftritten, was wohl hauptsächlich meine Schuld war. "Im Elitloppet war er nicht in der Verfassung, in der er sein sollte, doch kneifen wollte ich vor der Aufgabe auch nicht. Jetzt ist er rundum fit, und wozu er dann in der Lage ist, haben wir heute gesehen“, gestand ein glückstrahlender Daniel Redén.

In eine ähnliche Kerbe hieb der Örjan Kihlström, der sich nach Infant du Bossis, Giant Diablo, Panne de Moteur, der bislang mit 1:10,0 den Rennrekord haltenden Delicious, Nuncio und Hail Mary zum siebten Mal auf der Ehrentafel verewigte: „Er hat großartige Siege gefeiert - im Kriterium, im Derby, in vielen anderen Rennen. Doch es dürfte nicht viele Pferde geben, die nach einem Bogen in dritter und dann in der Todesspur Weltrekord laufen. Francesco Zet ist ein Teufelskerl. Das war heute seine vielleicht beste Leistung der Karriere.“

Sundsvall Open Trot -Gulddivisionen - (Gruppe I int.)

2140m Autostart, 2.055.000 SEK

1.      Francesco Zet               09,4*   Örjan Kihlström                 19

         6j.br. Hengst von Father Patrick a.d. Shaqline von Credit Winner

         Be / Tr: Daniel Redén (Stall Zet); Zü: Brixton Medical AB (Daniel Redén)

         Pflegerin: Carolina Persson

2.      Mellby Jinx                     09,5     Erik Adielsson                 483

3.      Borups Victory               09,6     Daniel Wäjersten              19           

4.      High on Pepper            09,7     Jorma Kontio                   162

5.      Great Skills                    09,8     Ulf Ohlsson                      226

6.      Charmant de Zack       10,0     Robin Bakker                   755

7.      Sourire Frö                     10,4     Mats Djuse                     1700

8.      Hard Times                    10,5     Per Lennartsson           2260

         Hustle Rain                    dis.r.    Magnus Djuse                 451

*Mitteldistanz-Weltrekord für 1.000-Meter-Bahnen

Sieg: 20; Richter: sicher 1½ - Hals - 1½ - 1½ - 2 Längen; 9 liefen (NS Milliondollarrhyme / schlechte Blutwerte)

Zw-Zeiten: 07,9/500m - 10,0/1000m - 09,7/1500m - 09,1/letzte 500m

Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 135.000 - 75.000 - 40.000 - 30.000 - 25.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=lYvyinSp2vg

Domenik Jet Zweiter um „Brons”

Die über 1.640 Meter führende Bronsdivisionen ging der Robin Bakker anvertraute Domenik Jet von der gefährlichen „Rampe 6“ an. Bakker verschaffte ihm ein ideales Plätzchen im zweiten Paar außen, aus dem der Pine-Chip-Sohn lediglich den unterwegs hinter ihm liegenden Kingen Mearas mit Lokalmatador Daniel Wäjersten vor sich dulden musste und für 1:11,8/1640m 55.000 SEK angeschrieben bekam. Am Toto war der gebürtige Italiener mit 42:10 zweiter Favorit zu Jimbaran Zon (40:10), der Conrad Lugauer an zweiter Position innen nach 600 Metern bis zur Disqualifikation sprang.

Screenshot 2024-08-25 at 10-21-33 Kingen Mearas - Google Suche

Foto: travronden.se

Nigel für Karin

Wesentlich besser lief’s in der Klass II für Karin Walter-Mommerts Nigel di Quattro. Lugauer ließ mit dem Face-Time-Bourbon-Sohn gewaltig die Muskeln spielen, brauchte von „Rampe 5“ 400 knüppelharte Meter in 1:07,2, um Global Divider von der Spitze zu jagen, und hatte dem Vierjährigen mit diesem Kraftakt nicht zu viel zugemutet. Der Hengst marschierte wie eine gut geölte Maschine und verabschiedete sich aus dem Schlussbogen auf drei Längen.

Nach 1:13,2/2140m klingelte mit 110.000 SEK für den fünften Sieg aus neun Versuchen mal wieder ein sechsstelliger Scheck in der Kasse der deutschen Besitzerchampionesse.

Technische Probleme bei der ATG

Dank eines in den letzten Wochen angesammelten Jackpots, der bei 54 Millionen Kronen gedeckelt wurde - es sind noch weitere rund 15 Millionen im Topf, die aber laut ATG-Kommuniqué (Deutschland lässt als schlechtes Jackpot-Verschiebe-Vorbild grüßen) erstmals zu einem späteren, noch zu bestimmenden Zeitpunkt eingesetzt werden -, kletterte der Umsatz in der V75-Wette bis um 16.15 Uhr zur gelinden Enttäuschung der ATG-Macher nur auf 113 Millionen Kronen.

Dann gab‘s - mal wieder - Probleme mit der Software, so dass die Königswette mit 21-minütiger Verzögerung begann. Die Software-„Inkontinenz“ war während der gesamten Veranstaltung nicht zu beheben, so dass die korrekte Abrechnung aller Quoten erst um kurz nach 21 Uhr verfügbar war.

Was sich bereits während der letzten V75-Rennen abgezeichnet hatte, wurde zur Gewissheit: Einmal mehr wurde wegen der Favoriten-Fackel Rang drei nicht bedient, so dass schon wieder ein Jackpot von knapp 30 Millionen SEK generiert wurde, der am kommenden Samstag in Jägersro in Rang eins fließt.

V75-1 (Klass I):       From the Hip / Tomas Pettersson            35

V75-2 (Brons):         Kingen Mearas / Daniel Wäjersten         43

V75-3 (Silver):         Mellby Joker / Daniel Wäjersten              27

V75-4 (Dam-SM):    Sparky’s Dream / Agnes Larsson            30

V75-5 (Klass II):      Nigel di Quattro / Conrad Lugauer          33

V75-6 (Lärl / Sto):    Kit Crown / Linus Lönn                              35

V75-7 (Guld):            Francesco Zet / Örjan Kihlström              19

Umsatz V75: 113.641.266 SEK

1. Rang: 59.826 Systeme à 1.195 SEK

2. Rang: 16 SEK

3. Rang: Jackpot 29.546.729 SEK

Umsatz Top-7 (Klass II): 539.829 SEK

 

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