Glanz und Gloria für Elisabeth Almheden
27. Oktober 2024

Jägersro, Samstag, 26. Oktober 2024. Von geradezu unterirdischen Startplätzen in Elitloppet-Vorlauf (7), Hugo Åbergs Memorial (8) und Jubileumspokalen (10) mit entsprechenden Rennverläufen hat sich A Fair Day nicht entmutigen lassen.

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Der Wallach aus dem kleinen Stall der Rentnerin Elisabeth Almheden, im Frühjahr kurzzeitig skandinavischer Saisonrekordhalter, kam mit drei blitzsauberen Siegen aus seiner Heimat Kalmar und der Hoffnung, mit der „2“ sein geliebtes Rennen von der Spitze zu erwischen, zum mit 784.000 SEK üppig gespickten C.L. Müllers Memorial.

Die über 2.640 Meter führende, an Christian Lauritz Müller, den Baumeister unter anderem der Jägersroer Rennbahn, erinnernde Prüfung, die seit 1927 zugleich Schwedens ältestes Zuchtrennen für die „Erwachsenen“ ist und in deren Siegerliste sich Frances Bulwark, Schwedens beste Stute aller Zeiten und große internationale Gegenspielerin des deutschen Permit, fünfmal eingetragen hat, entwickelte sich ganz nach dem Gusto Oscar Ginmans und der bei 20:10 großen Fangemeinde des Maharajah-Sohnes.

Der Fünfjährige hatte keine Probleme, vor Staro Mack Crowe (3), Indy Rock (1), Charmant de Zack (9), Global Dubhe (11) und Devs Definitif ans Regiepult zu hechten. Dort legte er ein gemächliches Adagio vor, das nach einem Kilometer Indy Rock aus der Deckung an seine Seite lockte. Fetziger wurde es auf dem zweiten Kilometer dadurch nicht; erst die finalen 600 Meter wurden zum echten Männersport.

Screenshot 2024-10-27 at 07-41-01 C.L. Müllers Memorial - Google Suche

Dabei gab Ginman vor allem Obacht, Staro Mack Crowe nicht aus der Falle entwischen zu lassen und landete mit seinem Partner den vierten Treffer in Folge und Nummer 17 der Karriere, mit dem das Konto des Braunen auf 3.900.000 Kronen kletterte. Der ausbruchssicher verpackte Staro Mack Crowe hatte nach vorn gerade so viel Raum, Indy Rock für den Ehrenplatz um Haupteslänge abzufertigen.

Global Dubhe, Doppelsieger des Hamburger Großer Preis von Deutschland, hatte schon mit Startplatz „11“ nicht die besten Karten und musste zudem erkennen, dass in seiner Heimat ein viel schärferer Wind als in Deutschland weht. Mehr als Rang fünf war aus der misslichen Innenlage nicht drin.

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Foto: nastagangare.se

Nachdem auch Maroon Day als Erster am Ziel war (siehe unten), kriegte sich der unter der Woche bei einer Abbruchfirma in Kalmar beschäftigte Oscar Ginman fast nicht mehr ein vor Freude: „Was für zwei großartige Pferde Lisa mit ihnen hat! Im Rennen sind sie etwas faul, aber sie wissen, wenn’s drauf ankommt. Lisa macht das ganz großartig - mit viel Liebe und persönlicher Zuwendung.“

Die 1954 geborene Elisabeth Almheden, die ansonsten nur noch zwei Jährlinge betreut, strahlte: „Verrückt, wie sich meine beiden Jungs ins Zeug legen. Es sind richtige Goldschürfer. Auch Maroon kämpft und ackert wie ein Berserker. Mit Oscar habe ich einen Fahrer, den ich lange kenne und der die Pferde von klein auf kennt. Wir werden sehen, ob wir noch ein paar passende V75-Rennen finden, bevor meine beiden Jungs in die Winterpause gehen.“ Verdient haben sie 2024 zusammen 1.619.000 Kronen.

C.L. Müllers Memorial - Gulddivisionen - (Gruppe II int.)

2640m Autostart, 784.000 SEK

1.    A Fair Day                13,2    Oscar Ginman               20

       5j.hlbr. Wallach von Maharajah a.d. Jolene Day von Glen Kronos

       Be / Tr: Elisabeth Almheden; Zü: Team Lindvall HB

       Pflegerin: Malin Almheden

2.    Staro Mack Crowe      13,3    Magnus Djuse               37

3.    Indy Rock                 13,3    Björn Goop                  119

4.    Charmant de Zack      13,4    Alessandro Gocciadoro   82

5.    Global Dubhe            13,4    Johan Untersteiner       221

6.    Eric the Eel               13,6    Thomas Uhrberg            94

7.    Unico Broline             13,8    Stefan Persson            575

8.    Emoji                       13,8    Flemming Jensen         271

9.    Digital Dominance      13,8    Ken Ecce                  1054

10.   Crack Atout               14,2    Christoffer Eriksson     1068

       Devs Definitiv            dis.r.   Gustav Johansson      1471

Sieg: 20; Richter: sicher 1½ - k.Kopf - 1½ - k.Kopf - 3 Längen; 11 liefen (NS Gamin Jaba / Fieber)

Zw-Zeiten: 09,5/500m - 15,5/1000m - 15,9/1500m - 14,6/2000m - 09,3/letzte 500m

Wert: 400.000 - 200.000 - 92.000 - 42.000 - 22.000 - 12.000 - 8.000 - 8.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=F3he6LL-uTk

Dunkelgrauer Tag für deutsche Fans

Zum Auftakt der V75 im Johan Jacobssons Minne, einem „Verfolgungsrennen“ für Drei- und Vierjährige, bei dem die Jüngeren 20 Meter Vorgabe hatten, verlor Deutschlands Derby-Dritter Remember me beim sehr wackligen Beginn weitere 30 Meter, spielte, nachdem er nach 1.400 der geforderten 2.140 Meter den Kontakt hergestellt hatte, keine Rolle und holte nur deswegen Platz sieben und 7.500 SEK für den Stall Adamas der Familie Bosner, weil sich drei Kandidaten auf dem letzten Abschnitt um Kopf und Kragen sprangen.

150.000 Kronen für Platz eins gingen in erstklassigen 1:11,9/2160m an den vierjährigen Make or Break Zaz, der mit Ken Ecce für 213:10 rund 95 Prozent der V75-Systeme eliminierte.

In der Klass II stand Karin Walter-Mommerts Expelled über 1.640 Meter mit der „12“ schon vorab vor einer unlösbaren Aufgabe. Aus dem vierten Paar außen reichte es für den fünfjährigen Walner-Sohn mit Adrian Kolgjini zu Rang sieben und 6.500 SEK.

In der Klass I eiferte Maroon Day seinem großen Bruder A Fair Day nach, rang nach knüppelharten 2.140 Metern durch die Todesspur den mit Jörgen Sjunnesson durchweg führenden Il Contante unter dem Jubel des Publikums um eine Länge nieder und bescherte Oscar Ginman und Elisabeth Almheden ein seltenes Double. Für den vierjährigen Fuchs war’s der siebte Erfolg aus 17 Versuchen.

Mit dem letzten Schritt musste Il Contante zunächst Platz zwei an Karin Walter-Mommerts Gustav Simoni abtreten, mit dem sich Tyler Mifsud innen durchschlängelte; da er dabei das Geläuf rennentscheidend verlassen hatte, wurde er disqualifiziert und erhielt statt 55.000 nur 2.500 SEK Antrittsprämie angeschrieben.

Nicht zu überzeugen wusste Kind of Magic, die die blau-goldenen Farben der deutschen Besitzerchampionesse mehr schlecht als recht verteidigte. Aus dem dritten Paar außen waren für die kleine Vollschwester des großen Bold Eagle nur Rang neun und 2.500 SEK Antrittsprämie drin.

Vor 1.349 Zuschauern vermochten im Höst-Stayer auch die von Friedrich Gentz gezüchteten Black Mountain, der aus dem ersten Band nach langer Führung als Neunter regelrecht gefressen wurde, und Susanne Auers Ornello den ramponierten Ruf der „Deutschen“ nicht zu reparieren.

Der mit 40 Meter Mehrarbeit gestrafte Love-You-Sohn konnte die zwischenzeitlich fünfte Position auf der letzten halben Runde nicht verteidigen und schlug als Zehnter an. Der überlegene Sieg samt 110.000 SEK ging an den von Champion Magnus Djuse gesteuerten sechsjährigen Readly-Express-Sohn Drill.

V75-1 (3- & 4j.):      Make or Break Zaz / Ken Ecce            213

V75-2 (Klass II):     Cross Lane / Christoffer Eriksson           94

V75-3 (Guld):         A Fair Day / Oscar Ginman                   20

V75-4 (Klass I):      Maroon Day / Oscar Ginman                39

V75-5 (Brons):       Here’s Johnny Sox / Erik Adielsson        86

V75-6 (Stayer):      Drill / Magnus Djuse                            63

V75-7 (Silver):       Dea Sprint Bar / Alessandro Gocciadoro 28 

Umsatz V75: 92.558.021 SEK

1. Rang: 678,7 Systeme à 35.453 SEK

2. Rang: 317 SEK

3. Rang: 35 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.657.164 SEK

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