Solvalla, Dienstag, 6. Juli 2024. Grundgerüst der Zehn-Gänge-Soirée auf der selbsternannten „världens bästa travbana“ war die vierte und letzte Runde von Margaretas Tidiga Unghästserie. Jener Serie, die gemeinsam mit Svensk Travsport von der im Vorjahr verstorbenen Margareta Wallenius-Kleberg vor einigen Jahren für einheimische Drei- und Vierjährige ins Leben gerufen worden war und an vier verschiedenen Terminen nach Geschlechtern getrennt je 600.000 Kronen ausspuckte.
Die dreijährigen Ladies begannen mit einem Paukenschlag: Zwar konnte die von Wim Paal gezüchtete Unica S.L.M. an der „1“ die Spitze gegen die rasant losschießende Olivia Bros nicht halten, doch hatte Björn Goop nichts dagegen, sie abzugeben, als die Googoo-Gaagaa-Tochter nach 500 Metern darum anklopfte. Weil sie fortan nie ernsthaft getestet wurde, schien für die 15:10-Favoritin, die von sechs Matches lediglich eines verloren hatte, alles im besten Lot. Der kurzfristig für Alessandro Gocciadoro eingesprungene Daniel Wäjersten musste nur Obacht geben, dass Olivia Bros nicht aus der Falle entschlüpfte.
Genau das geschah, als von vierter Außenposition Beedrill auf Touren kam. Wäjersten gab seiner Stute den Kopf frei, die jedoch längst nicht so viel in petto hatte wie gedacht. Zwischen diesen beiden, die nur ein „halber Kopf“ zugunsten der Angreiferin trennte, schoss Olivia Bros durch ins Glück. Die von den niederländischen Bros Stables der Familie van der Klij fürs schwedische Register gezüchtete Muscle-Mass-Tochter scheuchte Goop für Mattias Djuse beim 14. Versuch in 1:13,6/2140m zum ersten Volltreffer, der ihr Guthaben um 300.000 auf 528.000 Kronen mehr als verdoppelte.
Bei 20-fachen Odds nur die fünfte Chance am Wettmarkt, schüttelte sie die V64-Wette als Vier-Prozenter gleich mächtig durch. Schwer unter die Räder kam Dahlia Brodda aus dem Besitz von Susanne Gruner und Thorsten Tietz, der auch das defensive Management Jorma Kontios im dritten Paar außen nichts nutzte: 600 Meter vorm Ziel in Spur drei beordert, ließ die Maharajah-Tochter, die sich in der zweiten und dritten Runde dieser Serie mit einem zweiten bzw. dritten Scheck 230.000 Kronen angelacht hatte, rasch die Flügel hängen und wurde in 1:15,1 Elfte und Letzte.
In sehr ähnlichem Stil machten die Jungs der Generation 2021 weiter. Auch hier sollte Daniel Wäjersten, diesmal mit dem selbst vorbereiteten Bullet the Bluesky, von der sofort eroberten Spitze als 46:10-Chance nicht nach Hause kommen. Das war insofern halb so wild, als es sein Trainingsgefährte Lando Mearas war, den es als äußeren Laternenträger im Schlussbogen in die fünfte Spur trieb. Ungeachtet des Umwegs zirkelte ihn Erik Adielsson um ein paar Zentimeter zum vierten Mal als Ersten an die Linie, womit der Walner-Wallach 628.000 Kronen reich wurde.
Die Zeit für Beide: 1:14,0/2140m; der Totalisator entlohnte den Sieg-Fall mit 7,3-fachem Einsatz. Uppfödningslöpning-Sieger L’AmourPourBlanca behagte die Todeslage gar nicht: Rick Ebbinges Schützling wusste auch beim dritten Saisonauftritt nicht für sich einzunehmen und bekam als Siebenter ebenso nur die obligatorische Antrittsprämie wie der stets in seinem Windschatten liegende Ike Zet als Neunter, für den dies beim vierten Auftritt der erste Fleck auf der Siegerweste war.
Eine Kopie des Rennfilms bei den dreijährigen spielte Björn Goop bei den vierjährigen Stuten ab, die maximal 450.000 SEK verdient haben durften. Hinter Tempomacherin Orlando Viva wartete er geduldig, bis die äußere Amazone O.C. ihren Köcher geleert hatte. Das war zu Beginn des Einlaufs der Fall, so dass für Maharasha die Tür aufging. Das nutzte die in Norwegen vorbereitete Maharajah-Tochter zum leichten 1½-Längen-Sieg - Nummer fünf der Karriere -, zumal die am Toto mit 32:10 fast gleichauf gehandelte Can Can Broline aus dem vierten Paar außen auf viel zu weiten Wegen tanzen musste und nur Rang drei ergatterte. 1:12,7 betrug die Siegzeit, 29:10 der Toto-Kurs.
Das Gegenstück für die 2020 geborenen Hengste und Wallache wurde trotz der „10“ eine sichere Sache des Teams Örjan Kihlström / Daniel Redén. Der „Iceman“ scheuchte Epic Kronos eine Runde lang durch Spur drei, bis er den Leader Savile Row erreicht hatte. Damit hatte er die Kapazitäten seines Schützlings keinesfalls überschätzt. Als wäre der anfängliche Gewaltmarsch nur Spielerei, legte der Muscle-Hill-Sohn aus einer Ready-Cash-Mutter ab 200 Meter vorm Ziel einen dicken Zacken zu und hatte die Kopf an Kopf die Linie passierenden Savile Row und The Lion 1½ Längen voraus in 1:11,5 zu 1:11,7 klar im Griff, was sich für die richtig liegenden Spürnasen mit 74:10 auszahlte.
Kihlström holte sich auch das letzte Match mit Izod Zet, einem dreijährigen Halbbruder In Toto Sunds, Diana Zets und Faeza Zets, musste den Titel „Fahrer des Abends“ dennoch Björn Goop überlassen. Der 47jährige erwischte einen Sahnetag und nahm nach vier seiner sechs Fahrten den Rückweg über den Winner Circle.