Große Kasse für Monsieur Allaire

11. August 2024

Allaire-Einlauf im Critérium de Vitesse de Basse Normandie (Foto: letrot.com)

Argentan, Samstag, 10. August 2024. Mit Just A Gigolo, Ampia Mede SM und Hohneck, den Åbys Sportchef Jon Walter Pedersen fast zur gleichen Stunde liebend gern beim World Grand Prix gesehen hätte, machten drei Millionäre dem 1969 ins Leben gerufenen Critérium de Vitesse de Basse Normandie ihre Aufwartung - und die ersten drei Plätze unter sich aus auf dem 1.325-Meter-Rechtskurs des 15.000-Einwohner-Städtchens rund 40 Kilometer südlich der alten Normannen-Hauptstadt Caen.

Den über die englische Meile führenden ersten der regionalen Grand Prix um 120.000 Euro nahm die seit Mai von Thierry Duvaldestin trainierte Italienerin von der „6“ gegen den nimmermüden Elvis du Vallon (1), Bilo Jepson (9) und Fanatic Flash (10) am schwungvollsten unter die Hufe. Lange warten ließ jedoch Hohneck (3) nicht auf sich, der ausgangs der ersten Biege ums Kommando anklopfte und es wenig später bekam.

Der 15:10-Favorit im Handstreich vorn - es hätte ein echter Langweiler werden können, hätte nicht Alexis Collette eine andere Idee gehabt. Den eher zur Langstrecken-Fraktion zählenden Dänen Eric the Eel scheuchte er in dritter und zweiter Spur vorwärts, bis Gabriele Gelormini ein Einsehen hatte und ihn vorbeiließ. Damit pfiff Stallkamerad Just A Gigolo (2) wiederum der äußere Fahrtwind um die braunen Ohren. Hinter dem „Eintänzer“ lauerten Inmarosa (4), Gamay de l’Iton (5) und der im Scheitel der Schlusskurve im Galopp ausfallende Ganay de Banville (8) auf ihre Chance.

Kurz nach Einbiegen auf die der lange Zielgerade hing der „Aal“ am Haken. Erster Rufer war der unerwartet starke Just A Gigolo, der sogar noch ein bisschen Platz machte, damit Hohneck an Eric the Eel vorbeikam. In vierter Spur hatte Inmarosa an der letzten Ecke einen ganz starken Moment, den sie jedoch nicht bis ins Ziel durchstand.

Umso besser packte weit draußen Ampia Mede SM an, doch auch sie vermochte die beiden Allaires nicht von den oberen Stufen des Podests zu schubsen. Mit einer halben Länge Vorsprung behielt der von David Thomain gesteuerte einst unstrittige Primus der Generation „J“ das Heft zum 17. Sieg in der Hand, der zugleich der erste seit September 2023 war und ihn auf 1.23.831 Euro voranbrachte.

Gelormini staubte Hohneck kräftig aus, indes reichte dies nur, um den Ehrenplatz knapp gegen Ampia Mede SM sichern: „Wir wurden zu Beginn des Einlaufs von Eric the Eel und Just A Gigolo etwas aufgehalten. Dort hat Hohneck den entscheidenden Schwung verloren,“ grummelte der Italiener.

Rundum zufrieden war verständlicherweise David Thomain, der zum vierten Mal in Just A Gigolos Sulky saß: „Die ersten drei Male hatten wir ein bisschen Pech, besonders die vielen Fehlstarts in Enghien am 27. Juli haben ihm den Nerv geraubt. Heute lief’s viel besser. In der ersten Kurve war ich etwas vorsichtig, habe auf der Überseite keinen Druck aufgebaut, sondern ihn mir in die Hand gefahren. Er hat‘s gedankt und mit viel Mumm alle Angriffe abgewehrt. Ein feines Pferd, das sich prima steuern lässt.“

Übermäßig viel Pep war im Übrigen nicht im „Geschwindigkeits-Kriterium“, denn mit 1:10,6 blieben die beiden „Allaires“ sehr deutlich über dem Renn- und Bahnrekord, den Up and Quick seit 2017 mit 1:09,4 für sich reklamiert. Auch Aladin d’Ecajeul (2015; 1:09,8) und Ce Bello Romain (2021; 1:09,9) haben die in Frankreich noch immer anspruchsvolle 1:10-Barriere in Argentan schon durchbrochen.

54. Critérium de Vitesse de Basse Normandie (Gruppe II int., Vier- bis Zehnjährige)

1609 Meter Autostart, 120.000 Euro

1. Just A Gigolo 10,6 David Thomain 83

5j.br. Hengst von Boccador de Simm a.d. Blue Valentine von Ready Cash

Be / Zü / Tr: Philippe Allaire

2. Hohneck 10,6 Gabriele Gelormini 15

3. Ampia Mede SM 10,7 Théo Duvaldestin 55

4. Inmarosa 10,8 Léo Abrivard 200

5. Elvis du Vallon 11,0 Charles Cuiller 440

6. Bilo Jepson 11,1 Adrien Lamy 1150

7. Eric the Eel 11,3 Alexis Collette 700

8. Fanatic Flash 11,4 Anthony Barrier 630