Axevalla, Sonntag, 2. Juni 2024. Die seit 1972 in Axevalla, Schwedens 1.000-Meter-Piste mit der längsten Zielgeraden, ausgetragene Guldstoet für dreijährige inländische Stuten ist zwar längst nicht mehr die lukrativste, noch immer aber die renommierteste Vorprüfung auf das am ersten Oktober-Sonntag ausgetragene Stuten-Kriterium, die Svensk Trav-Oaks. Spätere Größen wie Dimma (1980), Ina Scot (1992), Lovely Godiva (1993), Fridhems Ambra (1997), Viola Silas (2009), auch die der Ex-Berlinerin Hilde Esch gehörende Pine Princess (1998) haben dieser 670.000 Kronen wertvollen Prüfung ihre Stempel aufgedrückt.
Ihrem „hochtrabenden“ Namen wurde die bei drei Versuchen noch nie bezwungene und bei 1,6-fachen Odds gehandelte S.G. Empress vollauf gerecht. Standardfahrer Örjan Kihlström schien sich ihrer Vormachtstellung sehr bewusst zu sein, denn anders ist die etwas merkwürdige Taktik des „Iceman“ kaum zu erklären.
Nachdem er mit der fürstlich gezüchteten Fuchsstute (3) - Vater ist Readly Express, Mutter die 3,8 Millionen Kronen schwere Norwegerin Riva del Sole - von Rampe „2“ problemlos vor Ballerina Girl (2) sowie den drückenden Tamburine Tile (6) und Captiva (7) die Spitze behauptete, ließ er ausgangs der ersten Kurve die Lövgren-Stute doch vorbei. Nach einem weiteren Führungswechsel zu Arctic Angel war er nur noch Dritter und besetzte mit der „Kaiserin“ nach 800 Metern in Todesspur, um nicht von Elegance Silvio verhaftet zu werden.
Das hätte er auch simpler haben können. S.G. Empress nahm ihm die Mehrarbeit zum Glück nicht krumm. 150 Meter vorm Ziel war die enttäuschende Co-Favoritin Arctic Angel eiskalt, und auch die von letzter Position enorm sprintende Melba Westwood vermochte ihm nicht mehr die fette Butter vom Brot zu nehmen. Vierter Start, vierter Sieg am Tag des 50. Wiegenfests ihrer Pflegerin, Konto auf 685.000 Kronen aufgebessert - rosige Aussichten für Solvalla-Trainer Roger Walmann, der seit Jahrzehnten mit Kihlström zusammenarbeitet und etliche gigantische Schlachten mit ihm gewonnen hat.
Derzeit hat der 70-jährige 32 Pferde in seinem Beritt: „Ich weiß nicht, ob sie die Beste ihres Jahrgangs ist - heute war sie’s auf jeden Fall und gibt weiterhin Anlass zu großen Hoffnungen. Gut, dass sie sich zumindest eine Weile in der Innenspur ausruhen konnte, bevor es in die Todesspur ging. Auf den letzten 400 Metern spielte sie ihre überragende Grundschnelligkeit aus. Das macht ihr so schnell Keine nach.“
Guldstoet (Gruppe II nat., dreijähr. Stuten, mind.20.001 SEK)
2140m Autostart, 670.000 SEK
1. S.G.Empress 14,5 Örjan Kihlström 16
3j. stichelhaar. Fuchsstute von Readly Express a.d. Riva del Sole von Gentle Star
Be / Zü: Skårgården Stuteri AB; Tr: Roger Walmann
Pflegerin: Malin Boman Friberg
2. Melba Westwood 14,6 Carl Johan Jepson 105
3. Elegance Silvio 14,8 Stefan Persson 700
4. Ballerina Girl 14,9 Andreas Lövdal 86
5. Captiva 14,9 Hans Crebas 305
6. Arctic Angel 15,0 Magnus T. Gundersen 51
7. Jessie Leg 15,5 Simon Helm 1034
8. Tamburine Tile 15,6 Joakim Lövgren 227
9. Global Fantasy 16,2 Tomas Pettersson 1127
10. Stens Joy 17,6g Peter Untersteiner 232
Sieg: 16; Richter: leicht 1 - 1¼ - 1½ - k.Kopf - ½ Länge; 10 liefen (NS Budets Asta / erkältet)
Zw-Zeiten: 10,2/500m - 14,7/1000m - 15,7/1500m
Wert: 350.000 - 175.000 - 80.000 - 35.000 - 19.000 - 11.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=Ii9JB9ttBl8
Im Rahmenprogramm konnte sich Karin Walter-Mommert über zwei Ehrenplätze freuen. Der 2020 von Dirk Frahm gezüchtete, mit Björn Goop liierte Timecatcher wurde beim Schweden-Debüt nach langer Führung von Let the Music Play / Stefan Persson um eine Länge abgefangen und bekam nach 1:15,1/2140m 12.500 SEK gutgeschrieben.
44 Minuten später lautete das Resultat „Goop vor Persson“, nur dass diesmal der 51-jährige aus Halmstad im Sulky eines Pferds der Brammerauer Chefin saß. Auch Cabaret Bi gab lange den Takt vor und wurde von Goops J.H.Million um eine Dreiviertellänge auf Platz zwei verwiesen. Machte nach 1:12,3 zu 1:12,2/1640m 17.500 SEK für die Stallkasse.