East Rutherford / New Jersey, Samstag, 18. Mai 2024. Das zum 27. Mal ausgetragene Arthur J Cutler Memorial auf The Meadowlands, die mit einer Dotation von 145.150 US-Dollar erste große Nummer der Saison für Nordamerikas ältere Trotter, wurde zum perfekten Saisoneinstand für Åke Svanstedts Jiggy Jog.
Die aus 35 Starts 18 Siege und 2,16 Millionen „bucks“ schwere gebürtige Schwedin, die in ihrem Geburtsland noch nie auf Arbeit war, hatte ihr grandioses Jahr 2023 mit vier Treffern am Stück, darunter jenen im FanDuel und in der Breeder’s Crown beschlossen und unterstrich, wie immer in der Hand von Dexter Dunn, dass sie über Winter nicht die kleinste Spur von Rost oder zu viel Speck angesetzt hat.
Mit der 2023er Dan-Patch-Award-Gewinnerin der älteren Stuten ließ es der Neuseeländer von der „7“ zur Premiere keineswegs ruhig angehen, sondern mischte weit außen kräftig mit. Nach Führungswechseln von Dover in Motion (1) über den auch schon mal in Nordeuropa stationierten Asteroid (2) zu Hillexotic (4) musste die Walner-Tochter im ersten Bogen durch die Todesspur, bis sich hinter diesem Trio eine Parklücke vor Periculum auftat, die Dunn entschlossen nutzte.
Kurz vor Halbzeit lugte der an siebter Stelle untergekommene Titelverteidiger Venerate nach außen, ohne sonderliche Gelüste Richtung vordere Sphären zu offenbaren. 150 Meter weiter wechselte Dover in Motion nach außen, und an den koppelten sich Jiggy Jog und der ausgangs der letzen Kurve schwer aus dem Takt kommende Periculum.
Eingangs der Zielgeraden war Hillexotic mit seinem Latein am Ende. Der voll im Saft stehende Dover in Motion, 2024 aus sechs Engagements vier erste, zwei zweite Ränge und 77.000 USD schwer, durfte so lange vom „big point“ träumen, bis Jiggy Jog 200 Meter vorm Pfosten antrat. Im Nu fielen die Würfel zu ihren Gunsten, unangestrengt verabschiedete sie sich auf zwei Längen, und den Triumph der Svanstedt-Schützlinge komplettierte Asteroid.
Der sechsjährige Creatine-Sohn war hinter dem nachlassenden Hillexotic fast schon verglüht, erwischte gerade noch rechtzeitig die Ausfahrt und raufte sich um Haaresbreite zum Ehrenplatz. Einzig der Chef selbst hatte schlechte Karten: Svanstedts Southwind Tyrion, auch er erstmals in diesem Jahr unter Order, konnte seine Favoritenstellung nicht einen Moment rechtfertigen und musste mit Platz fünf vorliebnehmen.
Gut lachen hatte Dexter Dunn: „Meadowlands-Präsident Jeff Gural kam zu Beginn des Renntags in den Paddock und teilte mir seine Freude darüber mit, wie ich mich in Nordamerika etabliert hätte. Da musste ich das Ding einfach einklinken. Aber Spaß beiseite: Sitzt du hinter einem Pferd wie Jiggy Jog, dann musst du einfach gut aussehen."
"Es lief alles zu unseren Gunsten, wir hatten in Dover in Motion eine exzellente Lokomotive, und als ich sie herausnahm, zeigte sie genau den Speed, den ich aus dem Vorjahr kannte. Sie ist heuer wohl noch stärker als 2023, über Winter mehr Pferd geworden und war heute bester Dinge. Ich glaube, sie war glücklich, wieder am Sport teilnehmen zu können.“
Mit 1:50.0/1:08,4 egalisierte sie auf Anhieb ihre persönliche Bestmarke.
27. Arthur J Cutler Memorial (int.)
1609m Autostart, 145.150 USD
1. Jiggy Jog 08,4 Dexter Dunn 19
5j.br. Stute von Walner a.d. Hot Mess Hanover von Cantab Hall
Be: Åke Svanstedt, Steve Stewart, John Lengacher & Hickory Hollow Stables; Zü: Vestmarka AB, SE; Tr: Åke Svanstedt
2. Asteroid 08,6 Tim Tetrick 696
3. Dover in Motion 08,6 David Miller 41
4. Venerate 09,2 Scott Zeron 285
5. Southwind Tyrion 09,4 Åke Svanstedt 31
6. Hillexotic 09,6 Yannick Gingras 182
7. Delayed Hanover 10,1 Jordan Stratton 1001
8. Periculum 10,1g Mattias Melander 345
Sieg: 19; Richter: leicht 2 - k.Kopf - 5¼ - ½ - 2½ - 4¼ - k.Kopf; 8 liefen
Wert: 72.575 - 36.288 - 17.418 - 11.612 - 7.258 USD
Trainer: Svanstedt – Svanstedt – Macomber – Melander – Svanstedt
Video: https://www.youtube.com/watch?v=MqBcYpHELpc
Karl der Große mit der nächsten Demo
Zweiter Hingucker aus Sicht der Traber war Runde 2 der New Jersey Sire Stakes für die Dreijährigen, die wie vor Wochenfrist Runde 1 nach Geschlechtern getrennt in jeweils drei Abteilungen à 30.000 Dollar über die Bühne ging.
Mit dabei war erneut Karl, Dan Patch Award-Gewinner und zweijähriger Traber des Jahres 2023 in den USA, der auch seine zweite Aufgabe auf dem Weg zum Hambletonian in einer Manier löste, an der es kein Jota zu deuteln gab.
Diesmal wartete Yannick Gingras mit dem zur Pflichtquote von 10,5:10 notierten Tactical-Landing-Sohn mit dem Generalangriff auf den fürs Tempo zuständigen Lockheed Martin noch ein bisschen länger, nämlich bis zum Dreiviertelmeilen-Pfosten, und machte dann Nägel mit Köpfen.
In 1:09,9 brauste er auf vier Längen vor dem in Schweden geborenen Tony Adams (von Muscle Hill aus einer Ready-Cash-Mutter) zum elften Sieg aus zwölf Versuchen davon. Die dritte Runde wird er mit 1.071.977 USD in Angriff nehmen.
Schneller als er waren die beiden anderen „Abteilungsleiter“ - bzw. drei, denn in Division 3 waren die beiden Walner-Sprösslinge Pantoran, mit dem sich Åke Svanstedt den Leader und Vorwoche-Sieger Benny J zur Brust nahm, und der ihm ständig am Hacken klebende Waterfall / Todd McCarthy nach 1:09,6 auch durch die Foto-Technik nicht zu trennen.
Musste sich Trainer Tony Alagna zum Abschluss folglich mit einem „halben“ Treffer begnügen, so hatte er seinen Claim bereits in Abteilung 1 abgesteckt, die Scott Zeron mit dem von Muscle Hill gezeugten Bright Star in 1:09,7 für 284:10 1¼ Längen vor „Stablemate“ Mars Hill / Todd McCarthy (15:10) auf seine Kappe brachte.
„Doppel-Trumpf“ war Alagna auch bei den 2021 geborenen Traber-Ladys: In Division 1 schlug mit Local Honey seine Walner-Tochter zu, mit der bei 16,2-fachen Odds nicht unbedingt zu rechnen war. Aus dem Sog Tove Palemas stukte Todd McCarthy sie in 1:10,2 um eine Dreiviertellänge an der Taktgeberin von Andy und Julie Miller vorbei.
Nach dem Intermezzo in Abteilung 2 durch Ron Burkes Spy Coast, die als 12:10-Favoritin mit Yannick Gingras nach 1:10,2 ihrer ständigen Schattenfrau Miss I La / Todd McCarthy (beide von Walner) um 1¾ Längen das Nachsehen gab, war Alagna bei der 3. Riege erneut schwer am Zug.
Die Tactical-Landing-Tochter Glamorous Hanover marschierte mit Todd McCarthy Start-Ziel glamourös vorneweg und hatte nach blanken 1:10 die Nase vor den beiden Siegerinnen der Vorwoche Buy a Round / Andrew McCarthy (14:10) und French Champagne / Åke Svanstedt (35:10) um eine Dreiviertellänge bzw. um 2½ Längen vorn; der Totalisator spuckte dafür 9,5-fachen Sieg-Einsatz aus.