Eine kuriose Europameisterschaft mit glücklichem Ende erlebte Lasse Grundhöfer am Sonntagnachmittag auf dem 1400-Meter-Oval von Syrakus auf Sizilien.
Zunächst musste sich der deutsche Lehrlings-Champion in Geduld üben. Aus dem ersten Wertungslauf wurde sein Pferd gestrichen, im zweiten Lauf musste er aussetzen. Jeder der 14 Teilnehmer bestritt mangels ausreichender Startpferde nur drei Läufe.
So dauerte es bis zum dritten der vier Läufe, bevor Lasse Grundhöfer erstmals aktiv eingreifen konnte. Dank einer umsichtigen Fahrt belegte der 19-jährige, von Josef Franzl ausgebildete Berliner Rang vier.
Die letzte Gelegenheit zu zeigen, was wirklch in ihm steckt, nutzte Lasse Grundhöfer ebenso konsequent wie spektakulär. Mit der aus zweiter Reihe gestarteten Debora Grad (85:10) wartete er nervenstark bis zur letzten Ecke am Ende des Feldes, bevor er die Stute weit außen einsetzte.
Auf dem rund 350 Meter langen Einlauf überspurtete Debora Grad die gesamte Konkurrenz, gewann am Ende noch leicht in 1:14,9/1600 Meter und ließ ihren überglücklichen Piloten jubeln.
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Atemberaubend war nicht nur der Schlussspurt der Oropuro-Bar-Tochter, sondern auch der von Lasse Grundhöfer, der im Endklassement einen Riesensatz auf Rang zwei machte und damit das beste Ergebnis eines deutschen Nachwuchsfahrers bei einer EM seit langem erzielte.
Nicht mehr zu erreichen war der Italiener Santo Ollio (links), der mit Favoriten die Plätze eins und zwei belegt hatte, so dass ihm im letzten Lauf Rang sieben zum Titelgewinn reichte. Bronze hinter Lasse Grundhöfer holte die Irin Charlie Flanagan. Österreichs Jonas Steiner gewann den zweiten Lauf, hatte ansonsten aber Pech und endete hinter der Finnin Tiina Vehviläinen auf Rang fünf vor dem Holländer Jim Veldman.