Jägersro, Dienstag, 30. Juli 2024. Sonne satt, Temperaturen um 24 Grad und 5.582 Zuschauer bildeten den passenden Rahmen zum bedeutendsten internationalen Renntag auf Schwedens Derbybahn. Krönung des Zwölf-Gänge-Menüs war das an Jägersros Baumeister, Traberbesitzer und Multi-Funktionär erinnernde Hugo Åbergs Memorial, bei dem in stimmungsvoller Abenddämmerung der Stern Borups Victorys strahlend hell leuchtete.
Aufgegangen war er für das sechsjährige Paradepferd Daniel Wäjerstens, der auf bestem Wege ist, zum Trainer des Jahres gekürt zu werden, mit den Siegen im Rommeheatet (31. März), im Seinäjoki Ajo (20. April) und in Umeås Guldbjörken (11. Mai). Dass die nicht per Zufall zustande kamen, unterstrich er als Bester der Schweden-Equipe mit Platz zwei im Elitloppet und einem weiteren Volltreffer im finnischen Kouvola.
Es lief von „S“ wie Startplatzauslosung über „R“ wie Rennverlauf zu „F“ wie Finish wie am Schnürchen für den schwarzbraunen Kraftprotz - ganz im Gegensatz zur aus Titelverteidiger Hail Mary und Don Fanucci Zet bestehenden Doppelspitze Daniel Redéns.
„Im Heat hat er mir prächtig gefallen. Ich fahre an der ‚1‘ ums Kommando - und dann wollen wir mal sehen“, hatte Dauer-Optimist Alessandro Gocciadoro für den ein wenig in die Jahre gekommenen, aber immer wieder mal ein großes Ding raushauenden Vorjahrs-Zweiten Vivid Wise As als Marschrichtung ausgegeben. Die Realität war brutal: 50 Meter vor dem Startschuss war der gewinnreichsten aktiven Traber der Welt schwer in der Luft. Ob er glattgehend tatsächlich das Kommando hätte behaupten können, bleibt natürlich Spekulation.
Hail Mary zumindest versuchte es von der „3“ und biss gegen den wie gewohnt losdüsenden Click Bait voll auf Granit, der von der „5“ kurz vorm Einbiegen in die Kurve das Zepter in die Hand bekam. Nur kurz parkte Goop dahinter ein und schritt ausgangs des ersten Bogens, wo der innere Vierte Barack Face (9) die Aktion verlor und die rote Karte sah, schon wieder zur Attacke. Ist Click Bait auf seiner Leib- und Magenstrecke einmal vorn, so gibt’s für nichts und niemanden ein Vorbeikommen - besonders wenn der Ami in der Hochsommerform ist wie derzeit.
Das hätte Goop eigentlich wissen können. Gleichwohl massierte er den Melander-Schützling 400 Meter lang und nahm dann den Druck wieder heraus. Einziger Pluspunkt dieser Aktion: Trainingsgefährte Don Fanucci Zet (6) hatte einen Windbrecher. Hinter dem „Don“ lagen Borups Victory, Capital Mail (7) und der mit der „8“ gestrafte A Fair Day. 600 Meter vorm Ziel schnupperte Kihlström in Spur drei, und natürlich koppelte Wäjersten sein Juwel sofort an.
Der Einlauf war nichts für schwache Nerven. Hail Mary hatte gründlich ausgespielt, wogegen sich Click Bait des Ansturms einer ganzen Armada aus Leibeskräften erwehrte. Für den dank des Wechsels von Hustle Rain nach außen in sein direktes Fahrwasser gestoßenen Get a Wish ging die Tür durch Hail Marys Rückzug sperrangelweit auf, in dritter Spur stieß Don Fanucci Zet allmählich an Grenzen, und an der ganz frischen Luft kam Borups Victory auf den Punkt genau angeflogen.
Sieg Nummer 16 bescherte ihm für jeden gelaufenen Meter 1.000 Kronen - ergibt ein Plus auf 9.553.565 SEK, davon 6.440.125 Kronen in dieser Saison. Eine Länge dahinter kickte Get a Wish als Riesenaußenseiter Click Bait um einen „Kopf“ vom Ehrenplatz. Eine weitere halbe Länge zurück blieb Don Fanucci Zet die vierte Prämie deutlich vor Hustle Rain und Unglückswurm A Fair Day, der tat, was er konnte, sich nicht schlecht aus der Affäre zog, aber für Platz sechs nichts kaufen kann - es war der erste unprämierte Rang.
Mit blanken 1:09 erzielte Borups Victory, ein Sohn des in Schweden als Stallion recht populären US-amerikanischen Halb-Pacers Googoo Gaagaa, nach Ringostarr Treb (2017 1:08,2; der Jahre später disqualifizierte Porpulsion war allerdings in 1:08,1 im Ziel) und Commander Crowe (2012 1:08,9) die drittschnellste Siegzeit in dem zum 55. Mal ausgetragenen Klassiker.
Stimmen
Daniel Wäjersten: „Seit ich zehn Jahre bin, verfolge ich den Trabrennsport und habe mich schon gefreut, an solch gigantischen Matches wie Elitloppet und Åbergs Memorial teilnehmen zu dürfen. Der Sieg ist natürlich eine ganze Ecke schöner. Wir hatten ein Traumrennen in Don Fanuccis Rücken, das darf man nicht vergessen. Auf den letzten 200 Metern ist er förmlich geflogen, und 100 Meter vorm Ziel wusste ich, dass wir das Ding einklinken würden.“
Gerne würde ihn Åbys Sportchef Jon Walter Pedersen als Schwedens Pferd der Stunde am 10. August beim World Grand Prix sehen, doch dem erteilte der Trainer aus dem fernen Bergsåker wie erwartet eine Absage: „Nach dem heutigen Kraftakt ist mir die Erholungsphase viel zu kurz.“
Örjan Kihlström: „Don Fanucci ist nicht schlecht gelaufen und hat bis zum Schluss gekämpft. Wir haben ab 500 Meter vor Schluss in dritter Spur das Rennen für Borups Victory gemacht.“
Per Lennartsson: „Click Bait war wiederum fantastisch. Ich wusste, dass Hail Marys Attacke Spuren hinterlassen würde, aber mein Pferd hat sich bis zum Ende großartig reingehängt. Ich hoffe, er hat nach seiner Rennlaufbahn ein feines Leben. Wir werden ihn sehr vermissen.“
55. Hugo Åbergs Memorial (Gruppe I int., 13. Lauf des UET Elite Circuit)
1609m Autostart, 3.109.000 SEK
1. Borups Victory 09,0 Daniel Wäjersten 34
6j.schwbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Borups Julia von Naglo
Be: Stall Draod AB; Zü: Gustaf Thulin; Tr: Daniel Wäjersten
Pflegerin: Moa Bylund
2. Get a Wish 09,1 Johan Untersteiner 688
3. Click Bait 09,1 Per Lennartsson 99
4. Don Fanucci Zet 09,2 Örjan Kihlström 34
5. Hustle Rain 09,4 Magnus Djuse 263
6. A Fair Day 09,5 Oscar Ginman 345
7. Hail Mary 10,1 Björn Goop 101
8. Capital Mail 10,2g Antonio di Nardo 386
9. Vivid Wise As 13,1g Alessandro Gocciadoro 41
Barack Face dis.r. Adrian Kolgjini 228
Sieg: 34; Richter: sicher 1 - Kopf - ½ - 2 - ½ Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 06,2/500m - 08,7/1000m - 09,3/letzte 500m
Wert: 1.609.000 - 800.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=pf2i919_ZrU
Devilish Hill lässt „Norge“ strahlen
Sportlich gesehen war der Prix Cagnes-sur-Mer für die Generation 2020 wie im Vorjahr eine Katastrophe. Aus dem Achter-Feld verabschiedete sich Point of Perfect noch vor Erreichen der Startmarke im Galopp. Seinem schlechten Beispiel folgten im ersten Bogen Alessandro Gocciadoros weiterhin in diesem Jahr nicht auf die Füße findender Derby- und Orsi-Mangelli-Sieger Expo Wise As und Karaboudjan.
Weil King of Twilight (3) keinerlei Interesse zeigte, das Kommando zu behaupten, übernahm Devilish Hill selbiges ohne große Widerrede nach 400 Metern. Anschließend drosselte Magnus Teien Gundersen mit dem in Europa bestens akklimatisierten US-Boy die Pace auf lächerliche 1:13,3 für den Kilometer und gab erst 500 Meter vorm Ziel wieder Gas. Eingangs der Zielgeraden verlor auch noch King of Twilight den Rhythmus, was die Aufgabe für den Zweiten des Ulf Thoresens Grand International zu Jarlsberg noch simpler machte.
Fünf Längen vor dem speedigen Crown, der seine Lokomotive durch die Außenspur Kong du Dalm sicher abfing, war der zweite Europa-Sieg des Muscle-Hill-Sprösslings nach jenem in Solvallas Fyraåringseliten und sechste der Karriere in gemütlichen 1:11,5/1609m überlegen unter Dach und Fach und bescherten ihm frische 200.000 SEK - ergibt einen neuen Kontostand von 2.478.220 Kronen.
Prix Cagnes-sur-Mer (int., Vierjährige)
1640m Autostart, 425.500 SEK
1. Devilish Hill 11,5 Magnus T. Gundersen 22
4j.br. Wallach von Muscle Hill a.d. Devilish Delight von Father Patrick
Be: Francesco Licciardi, IT; Zü: Thomas Dillon, US; Tr: Geir Vegard Gundersen
Pflegerin: Lise Alme
2. Crown 12,1 Örjan Kihlström 84
3. Kong du Dalm 12,3 Björn Steine 663
4. Jazzman 12,3 Nicklas Korfitsen 481
Karaboudjan dis.r. Adrian Kolgjini 184
Expo Wise As dis.r. Alessandro Gocciadoro 34
King of Twilight dis.r. Björn Goop 352
Point of Perfect dis.r. Magnus Djuse 48
Sieg: 22; Richter: überlegen 5 - 1¼ - Kopf; 8 liefen
Zw-Zeiten: 10,7/500m - 13,3/1000m - 07,7/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK
Wenn Zwei sich streiten…
Statt einmal 1,6 Millionen standen 2024 zweimal eine Million Kronen überm Endlauf der zweiten, über die Sprintstrecke führenden Runde des 2013 aus der Taufe gehobenen Breeders Course. Wie schon jene erste im Frühjahr über die Mitteldistanz war sie erstmals nach „Männlein und Weiblein“ gesplittet. Aus seinem fürs Finale qualifizierten Quartett, zu dem noch Frisia, Fantastic Gio und Unica S.L.M. gehörten, hatte sich Alessandro Gocciadoro für die Falsche entschieden.
Die von Philippe Allaire von Muscle Hill aus seiner Gruppe-I-Siegerin Sanawa gezüchtete Filadonna fiel bereits vor dem „Ab“ aus. Wie ein Brett lag dagegen Kilimanjaro Face, mit der Adrian Kolgjini problemlos die Spitze behauptete und vor Unica S.L.M. (9) und Frisia (5) um die Runden führte. Begleitet wurde die Googoo-Gaagaa-Tochter von Charma, soweit deren Füße trugen. Das war nur bis 600 Meter vorm Ziel der Fall, wo die Love-You-Tochter die Flinte ins Korn warf und ihre Schattenfrau Olivia Bros ihren Part übernahm.
Björn Goop zwang den Schützling von Mattias Djuse förmlich an Kilimanjaro Face um eine halbe Länge vorbei zum zweiten Laufbahn-Sieg, der ihre Gewinnsumme auf 1.067.000 Kronen fast verdoppelte. Unica S.L.M. war, rechtzeitig aus der inneren Falle entfleucht, als Dritte zugleich die Beste der Gocciadoro-Ladys.
Bitter und sehr deutlich beschwerte sich Kolgjini junior, dass Antonio di Nardo ihn das Rennen durch Dauerdruck gekostet habe - eine Aussage, die dem Italiener nur ein müdes Lächeln entlockte: „Das Tempo hat allein Adrian vorgegeben - ich war mit Charma stets um eine halbe Länge zurück“, was an der Video-Aufzeichnung eindeutig zu erkennen war. Mit der Generosität des „Winners“ gestand Goop andererseits: „Klar haben wir davon profitiert, dass vorn so hart gefahren wurde. Unabhängig davon war Olivia Bros sehr gut.“
Breeders Course 3 year old Fillies - 2. Finale -(Gruppe II int., dreij. Stuten)
1640m Autostart, 1.000.000 SEK
1. Olivia Bros 10,7** Björn Goop 128
3j.br. Stute von Muscle Mass a.d. Glayva Bros von Cantab Hall
Be / Tr: Mattias Djuse; Zü: Bros Stables, NL/SE
Pfleger: Björn Bylund
2. Kilimanjaro Face* 10,8 Adrian Kolgjini 36
3. Unica S.L.M. 11,0 Örjan Kihlström 133
4. Fantastic Gio 11,1 Magnus Djuse 227
5. Frisia 11,3 Daniel Wäjersten 465
6. Mellby Melon 11,5 Johan Untersteiner 975
7. Charma 11,9 Antonio di Nardo 471
8. Olivia W Boko* 16,8g Jeffrey Mieras 312
9. Filadonna* 17,2g Alessandro Gocciadoro 22
O’Hara Boko dis.r. Robin Bakker 56
*Vorlaufsiegerinnen; **Rekord für dreijährige schwedische Stuten
Sieg: 128; Richter: Kampf Hals - 2 - ½ - 1½ - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,7/500m - 10,4/1000m - 11,8/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK
Kleiner Bruder schon ganz groß
Bei den dreijährigen Boys bestätigte sich Robin Bakkers Befürchtung: „Feldenkrais Pal ist zweifellos ein bärenstarker Typ, aber über die Fliegerdistanz nicht sonderlich gut aufgehoben. Ich hoffe, ihn mit der ‚6‘ einigermaßen zügig vom Start zu bringen, außen im Mittelfeld unterzukommen, und dann auf ein kerniges Tempo. Seine Kampfkraft ist enorm.“
Diesmal hatte Gocciadoro ein Trio unter Order, von dem Face Wise As (10) an der Startmarke schwer, First of Mind (8) nach 200 Metern kurz und Fellow Wise As (2) als äußerer Zweiter nach 600 Metern ausgiebig patzte - der erfolgsverwöhnte Italiener schien heute nicht nur in dieser Prüfung reichlich falsch gewachst zu haben. Das wiederum passte Bakker ganz gut, der mit seinem Trixton-Sohn außen hinter First Time Roc (7) und Omerta Boko (4) kampflos um eine Position voran kam.
Das Tempo, das Far Wise As (3) vor Da Vinci Face (5), Pop the Cork (9) und First of Mind vorgab, war extrem mau, so dass alles auf eine Speedentscheidung hinauslief. Dafür hatte der kleine Bruder von Multi-Millionär Vivid Wise As eindeutig die besten Karten und ließ sich zwei Längen voraus für den vierten Sieg aus acht Starts, der ihn auf 825.000 SEK an Gage katapultierte, auch vom wie gewohnt prächtig spurtenden Feldenkrais Pal die Butter nicht mehr vom Brot kratzen.
Damit trug sich Johan Untersteiner erstmals, Jerry Riordan zum zweiten Mal nach Tango Negro 2015 in diese Siegerliste ein. Für den Titel des „moralischen Siegers“ konnte sich First of Mind weit außen mit enormem Einsatz wenigstens Platz drei kaufen.
„Startplatz 3 war natürlich ideal - da konnte Far Wise As seine ganze Grundschnelligkeit ausspielen. Er ist unglaublich dankbar zu fahren und schlau, wartet auf meine Signale. Weil so viele sprangen, war es sehr einfach. Er musste zu keinem Zeitpunkt seine Grenzen ausloten. Ich hoffe, er kann den Weg von Aetos Kronos beschreiten, der ein ähnlicher Typ war. Dann ist er ein echter Goldklumpen, den Jerry mal wieder ausgegraben hat“, resümierte Untersteiner junior.
Breeders Course 3 year old Colts and Geldings / 16. Premio Going Kronos - 2. Finale -(Gruppe II int., dreij. Hengste und Wallache)
1640m Autostart, 1.000.000 SEK
1. Far Wise As* 12,2 Johan Untersteiner 44
3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
Be: B Racing Team AB & Andersen Racing Stable AB; Zü: Allev. della Serenisssima, IT; Tr: Jerry Riordan
Pfleger: Tino Keväänranta
2. Feldenkrais Pal 12,4 Robin Bakker 41
3. First of Mind 12,5g Alessandro Gocciadoro 404
4. First Time Roc 12,6 Björn Goop 285
5. Da Vinci Face 12,6 Adrian Kolgjini 636
6. Onana Boko* 12,9 Dion Tesselaar 660
7. Pop the Cork 13,0 Mats Djuse 952
8. Omerta Boko 14,0g Michel Rothengatter 92
Face Wise As dis.r. Magnus Djuse 301
Fellow Wise As* dis.r. Örjan Kihlström 21
*Vorlaufsieger
Sieg: 44; Richter: leicht 2 - 1 - ½ - k.Kopf; 10 liefen
Zw-Zeiten: 12,4/500m - 13,4/1000m - Zng/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK
Franzose mit der größten Puste
Vor zehn Tagen hatte er sich in Wolvega als souveräner Sieger für das am 17. August in Berlin-Mariendorf über 2.500 Meter entschiedene Finale im Super Trot Cup qualifiziert. Auf dem Weg in die deutsche Hauptstadt klinkte sich Jos Maza quasi als deftige Zwischenmahlzeit den 600 Meter längeren, aus drei Bändern gestarteten Malmö Stads Pris ein, bei dem andererseits der Tag endgültig zu einem ziemlich gebrauchten für die Erfolgs-Combo Daniel Redén / Örjan Kihlström wurde.
Deren knapp zum Favoriten gekürter Indy Rock begann aus dem Schlussband am zügigsten, derweil der ebenfalls an der 3.180-Meter-Marke aufgestellte Coquaholy auf der Stelle hüpfte und rund 40 Meter auf das bis auf den ebenfalls nicht fehlerlos in die Party eingestiegenen Max Eagle F.T. davon preschende Feld verlor. Die dann doch eher gemütliche Schlagzahl im 1:16er Bereich gab Janks Morton vor Victory Eagle, Humanity Pellini, Digital Dominance und den wieder Kontakt findenden Max Eagle F.T. und Coquaholy vor, während sich der Rest beim Paarlaufen in der Außenspur produzierte und von Börtas Ankare den Weg gebahnt bekam.
Günstig sah es auf dem ersten Kilometer für Jos Maza keineswegs aus, der direkt hinter Indy Rock nur an sechster Stelle lag. Die Lage sollte sich nach einer Runde für den Franzosen in niederländischen Diensten deutlich bessern, als Bottnas Idol die dritte Reihe eröffnete und Michel Rothengatter den Bird-Parker-Sohn umgehend ankoppelte. Er kam vorerst zwar nicht aus der Frischluftspur weg, lag damit aber zwei Positionen vor Indy Rock, der sich eine Runde später auf Gleis drei bequemte und in Global Action einen weiteren Vordermann bekam.
Richtig hochgekrempelt wurden die Ärmel ab 700 Meter vor Schluss. Janks Morton und Börtas Ankare brachen unter Bottnas Idols Druck rasch zusammen, der noch vorm Bogen an die Innenkante kam. Clever zirkelte Rothengatter seinen Schützling in dessen Halbschatten, wobei er Victory Eagle ein wenig den Weg abschnitt (3.000 SEK Buße für Rothengatter) und erst eingangs des Einlaufs resolut zur Tat schritt. Da war der in großer Haltung in dritter Spur aufmarschierende Indy Rock gerade bis zur Disqualifikation aus dem Tritt gekommen.
Aus dessen Fahrwasser warf Coquaholy sein Herz in eine unerbittliche Schlacht, in der den Sechsten Bottnas Idol nur zwei Längen vom Sieger trennten. Mit dem Glück des Tüchtigen wehrte Jos Maza den Schlussangriff Victory Eagles um Haupteslänge ab und nimmt mit 15 Volltreffern aus 29 Versuchen den Super Trot Cup mit rund 150.000 Euro an Gewinnen in Angriff. Der lange Weg sollte ihm wie gesehen keine Schwierigkeiten bereiten; nur mit dem Rechtskurs muss er sich anfreunden, den er bislang noch nicht beackert hat.
Der Sieg hatte auch eine deutsche, ja sogar Berliner Note: Jos Maza wird von der Ex-Berlinerin Viktoria Peitz gehegt und gepflegt.
Noch enger als zwischen Jos Maza und Victory Eagle ging es eine Länge hinter dem Spitzen-Duo um die Prämien drei bis fünf zu, für die in dieser Reihenfolge Anse Macquereau, Coquaholy und Humanity Pellini die Nüstern fast gleichauf am Zielstrich hatten.
Malmö Stads Pris (Grupp II int., ab dreijährig)
3140m Bänderstart; 20m Zulage ab 600.001, 40m ab 1.500.001 SEK; 636.000 SEK
1. Jos Maza 3160 14,1 Michel Rothengatter 78
5j.br. Hengst von Bird Parker a.d. Action Charm von Love You
Be: Schavemaker Logistics BV, NL; Zü: Ecurie du Maza, FR; Tr: Michel Rothengatter
Pflegerin: Viktoria Peitz
2. Victory Eagle 3140 14,6 Stefan Persson 256
3. Anse Macquereau 3140 14,6 Mats Djuse 117
4. Coquaholy 3180 13,7g Björn Goop 43
5. Humanity Pellini 3140 14,6g Kevin Oscarsson 384
6. Bottnas Idol 3160 14,2 Preben Sövik 449
7. Digital Dominance 3180 13,8 Ken Ecce 759
8. Global Action 3160 14,6 Tyler Mifsud 723
9. Börtas Ankare 3140 15,6 Saga Laursen 587
10. Janks Morton 3140 15,6 Magnus Djuse 63
11. Bowler Day 3160 14,2 Thomas Uhrberg 782
12. Mindyourvalue W.F. 3180 14,9 Per Lennartsson 540
Indy Rock 3180 dis.r. Örjan Kihlström 29
Max Eagle F.T. 3140 dis.r. Gustav Johansson 133
Sieg: 78; Richter: Kampf Kopf - 1 - k.Kopf - k.Kopf - ½ - ¾ Länge; 14 liefen (NS Star Cash / Fieber)
Zw-Zeiten: 17,8/500m - 16,5/1000m - 16,2/1500m - 15,5/2000m - 12,9/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
V75-1 (4jähr.): Devilish Hill / Magnus T. Gundersen 22
V75-2 (BC 3j. St): Olivia Bros / Björn Goop 128
V75-3 (Silver): Dea Sprint Bar / Alessandro Gocciadoro 16
V75-4 (BC 3j. H / W): Far Wise As / Johan Untersteiner 44
V75-5 (Diam-Sto): Dana EK / Alessandro Gocciadoro 22
V75-6 (Åbergs): Borups Victory / Daniel Wäjersten 34
V75-7 (Stayer): Jos Maza / Michel Rothengatter 78
Umsatz V75: 29.806.360 SEK
1. Rang: 2.196 Systeme à 3.528 SEK
2. Rang: 58 SEK
3. Rang: Jackpot 7.749.653 SEK
Umsatz Top-7 (Diam-Sto): 446.997 SEK
Im Rahmenprogramm kam Karin Walter-Mommerts Timecatcher weit vor dem „Ab“ aus dem Tritt und wurde ans Ende des Zwölferfeldes geworfen. Björn Goop verschrieb dem vierjährigen SJ’s-Caviar-Sohn aus Dirk Frahms Zucht fortan strengste Defensive, kam eingangs der Zielgeraden passend frei und führte den Wallach in neuer Rekordzeit von 1:12,5/2140m auf den mit 29.000 SEK belohnten dritten Rang drei Längen hinter dem Sieger Connors Broline / Svend Dyhrberg.
Ein mit 50.000 SEK dotierter zweiter Rang eine Länge hinter A Fair Days kleinem Bruder Maroon Day, dem Oscar Ginman von der „12“ einen enorm anspruchsvollen Verlauf mit knackigem Zwischenspurt und anschließender Todeslage verschrieb, die der eisenharte Fuchs prächtig zum sechsten Sieg durchstand, gelang Ray Kelly. Holger Tillmanns Eigengewächs, ansonsten aktuell im dänischen Nyköbing auf Prämienjagd, trat an der „1“ ein wie die berühmte Karre Sand und kam lediglich als innerer Vierter unter.
700 Meter vorm Ziel lancierte ihn Birger Jörgensen schon mal in Spur zwei, wo er 350 Meter weiter freie Bahn nach außen hatte und sich mit furiosem Einsatz unter Rekordverbesserung auf 1:12,6/2140m haarscharf zum Ehrenplatz raufte.