Mit Kanonenspeed zum Meisterstück
31. Juli 2024

Jägersro, Dienstag, 30. Juli 2024. Sonne satt, Temperaturen um 24 Grad und 5.582 Zuschauer bildeten den passenden Rahmen zum bedeutendsten internationalen Renntag auf Schwedens Derbybahn. Krönung des Zwölf-Gänge-Menüs war das an Jägersros Baumeister, Traberbesitzer und Multi-Funktionär erinnernde Hugo Åbergs Memorial, bei dem in stimmungsvoller Abenddämmerung der Stern Borups Victorys strahlend hell leuchtete.

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Große Fahrerpräsentation vor dem ersten Rennen (Foto: Facebook Jägersro Trav)

Aufgegangen war er für das sechsjährige Paradepferd Daniel Wäjerstens, der auf bestem Wege ist, zum Trainer des Jahres gekürt zu werden, mit den Siegen im Rommeheatet (31. März), im Seinäjoki Ajo (20. April) und in Umeås Guldbjörken (11. Mai). Dass die nicht per Zufall zustande kamen, unterstrich er als Bester der Schweden-Equipe mit Platz zwei im Elitloppet und einem weiteren Volltreffer im finnischen Kouvola.

Es lief  von „S“ wie Startplatzauslosung über „R“ wie Rennverlauf zu „F“ wie Finish wie am Schnürchen für den schwarzbraunen Kraftprotz - ganz im Gegensatz zur aus Titelverteidiger Hail Mary und Don Fanucci Zet bestehenden Doppelspitze Daniel Redéns.

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Borups Victory (Foto: Facebook Jägersro Trav)

„Im Heat hat er mir prächtig gefallen. Ich fahre an der ‚1‘ ums Kommando - und dann wollen wir mal sehen“, hatte Dauer-Optimist Alessandro Gocciadoro für den ein wenig in die Jahre gekommenen, aber immer wieder mal ein großes Ding raushauenden Vorjahrs-Zweiten Vivid Wise As als Marschrichtung ausgegeben. Die Realität war brutal: 50 Meter vor dem Startschuss war der  gewinnreichsten aktiven Traber der Welt schwer in der Luft. Ob er glattgehend tatsächlich das Kommando hätte behaupten können, bleibt natürlich Spekulation.

Hail Mary zumindest versuchte es von der „3“ und biss gegen den wie gewohnt losdüsenden Click Bait voll auf Granit, der von der „5“ kurz vorm Einbiegen in die Kurve das Zepter in die Hand bekam. Nur kurz parkte Goop dahinter ein und schritt ausgangs des ersten Bogens, wo der innere Vierte Barack Face (9) die Aktion verlor und die rote Karte sah, schon wieder zur Attacke. Ist Click Bait auf seiner Leib- und Magenstrecke einmal vorn, so gibt’s für nichts und niemanden ein Vorbeikommen - besonders wenn der Ami in der Hochsommerform ist wie derzeit.

Das hätte Goop eigentlich wissen können. Gleichwohl massierte er den Melander-Schützling 400 Meter lang und nahm dann den Druck wieder heraus. Einziger Pluspunkt dieser Aktion: Trainingsgefährte Don Fanucci Zet (6) hatte einen Windbrecher. Hinter dem „Don“ lagen Borups Victory, Capital Mail (7) und der mit der „8“ gestrafte A Fair Day. 600 Meter vorm Ziel schnupperte Kihlström in Spur drei, und natürlich koppelte Wäjersten sein Juwel sofort an.

Der Einlauf war nichts für schwache Nerven. Hail Mary hatte gründlich ausgespielt, wogegen sich Click Bait des Ansturms einer ganzen Armada aus Leibeskräften erwehrte. Für den dank des Wechsels von Hustle Rain nach außen in sein direktes Fahrwasser gestoßenen Get a Wish ging die Tür durch Hail Marys Rückzug sperrangelweit auf, in dritter Spur stieß Don Fanucci Zet allmählich an Grenzen, und an der ganz frischen Luft kam Borups Victory auf den Punkt genau angeflogen.

Sieg Nummer 16 bescherte ihm für jeden gelaufenen Meter 1.000 Kronen - ergibt ein Plus auf 9.553.565 SEK, davon 6.440.125 Kronen in dieser Saison. Eine Länge dahinter kickte Get a Wish als Riesenaußenseiter Click Bait um einen „Kopf“ vom Ehrenplatz. Eine weitere halbe Länge zurück blieb Don Fanucci Zet die vierte Prämie deutlich vor Hustle Rain und Unglückswurm A Fair Day, der tat, was er konnte, sich nicht schlecht aus der Affäre zog, aber für Platz sechs nichts kaufen kann  - es war der erste unprämierte Rang.

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Daniel Wäjersten genießt das Bad in der Menge (Foto: Facebook Jägersro Trav)

Mit blanken 1:09 erzielte Borups Victory, ein Sohn des in Schweden als Stallion recht populären US-amerikanischen Halb-Pacers Googoo Gaagaa, nach Ringostarr Treb (2017 1:08,2; der Jahre später disqualifizierte Porpulsion war allerdings in 1:08,1 im Ziel) und Commander Crowe (2012 1:08,9) die drittschnellste Siegzeit in dem zum 55. Mal ausgetragenen Klassiker.

Stimmen

Daniel Wäjersten: „Seit ich zehn Jahre bin, verfolge ich den Trabrennsport und habe mich schon gefreut, an solch gigantischen Matches wie Elitloppet und Åbergs Memorial teilnehmen zu dürfen. Der Sieg ist natürlich eine ganze Ecke schöner. Wir hatten ein Traumrennen in Don Fanuccis Rücken, das darf man nicht vergessen. Auf den letzten 200 Metern ist er förmlich geflogen, und 100 Meter vorm Ziel wusste ich, dass wir das Ding einklinken würden.“

Gerne würde ihn Åbys Sportchef Jon Walter Pedersen als Schwedens Pferd der Stunde am 10. August beim World Grand Prix sehen, doch dem erteilte der Trainer aus dem fernen Bergsåker wie erwartet eine Absage: „Nach dem heutigen Kraftakt ist mir die Erholungsphase viel zu kurz.“

Örjan Kihlström: „Don Fanucci ist nicht schlecht gelaufen und hat bis zum Schluss gekämpft. Wir haben ab 500 Meter vor Schluss in dritter Spur das Rennen für Borups Victory gemacht.“

Per Lennartsson: „Click Bait war wiederum fantastisch. Ich wusste, dass Hail Marys Attacke Spuren hinterlassen würde, aber mein Pferd hat sich bis zum Ende großartig reingehängt. Ich hoffe, er hat nach seiner Rennlaufbahn ein feines Leben. Wir werden ihn sehr vermissen.“

55. Hugo Åbergs Memorial (Gruppe I int., 13. Lauf des UET Elite Circuit)

1609m Autostart, 3.109.000 SEK

1.      Borups Victory               09,0     Daniel Wäjersten              34

         6j.schwbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Borups Julia von Naglo

         Be: Stall Draod AB; Zü: Gustaf Thulin; Tr: Daniel Wäjersten

         Pflegerin: Moa Bylund

2.      Get a Wish                     09,1     Johan Untersteiner         688

3.      Click Bait                        09,1     Per Lennartsson                99

4.      Don Fanucci Zet           09,2     Örjan Kihlström                 34

5.      Hustle Rain                    09,4     Magnus Djuse                 263

6.      A Fair Day                      09,5     Oscar Ginman                 345

7.      Hail Mary                        10,1     Björn Goop                       101

8.      Capital Mail                   10,2g  Antonio di Nardo             386

9.      Vivid Wise As                13,1g  Alessandro Gocciadoro   41

         Barack Face                  dis.r.    Adrian Kolgjini                 228

Sieg: 34; Richter: sicher 1 - Kopf - ½ - 2 - ½ Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 06,2/500m - 08,7/1000m - 09,3/letzte 500m

Wert: 1.609.000 - 800.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=pf2i919_ZrU

Devilish Hill lässt „Norge“ strahlen

Sportlich gesehen war der Prix Cagnes-sur-Mer für die Generation 2020 wie im Vorjahr eine Katastrophe. Aus dem Achter-Feld verabschiedete sich Point of Perfect noch vor Erreichen der Startmarke im Galopp. Seinem schlechten Beispiel folgten im ersten Bogen Alessandro Gocciadoros weiterhin in diesem Jahr nicht auf die Füße findender Derby- und Orsi-Mangelli-Sieger Expo Wise As und Karaboudjan.

Weil King of Twilight (3) keinerlei Interesse zeigte, das Kommando zu behaupten, übernahm Devilish Hill selbiges ohne große Widerrede nach 400 Metern. Anschließend drosselte Magnus Teien Gundersen mit dem in Europa bestens akklimatisierten US-Boy die Pace auf lächerliche 1:13,3 für den Kilometer und gab erst 500 Meter vorm Ziel wieder Gas. Eingangs der Zielgeraden verlor auch noch King of Twilight den Rhythmus, was die Aufgabe für den Zweiten des Ulf Thoresens Grand International zu Jarlsberg noch simpler machte.

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Devilish Hill (Foto: Facebook Jägersro Trav)

Fünf Längen vor dem speedigen Crown, der seine Lokomotive durch die Außenspur Kong du Dalm sicher abfing, war der zweite Europa-Sieg des Muscle-Hill-Sprösslings nach jenem in Solvallas Fyraåringseliten und sechste der Karriere in gemütlichen 1:11,5/1609m überlegen unter Dach und Fach und bescherten ihm frische 200.000 SEK - ergibt einen neuen Kontostand von 2.478.220 Kronen.

Prix Cagnes-sur-Mer (int., Vierjährige)

1640m Autostart, 425.500 SEK

1.      Devilish Hill                   11,5     Magnus T. Gundersen     22

         4j.br. Wallach von Muscle Hill a.d. Devilish Delight von Father Patrick

         Be: Francesco Licciardi, IT; Zü: Thomas Dillon, US; Tr: Geir Vegard Gundersen

         Pflegerin: Lise Alme

2.      Crown                             12,1     Örjan Kihlström                 84

3.      Kong du Dalm               12,3     Björn Steine                     663

4.      Jazzman                        12,3     Nicklas Korfitsen             481

         Karaboudjan                 dis.r.    Adrian Kolgjini                 184

         Expo Wise As                dis.r.    Alessandro Gocciadoro   34

         King of Twilight             dis.r.    Björn Goop                       352

         Point of Perfect             dis.r.    Magnus Djuse                   48

Sieg: 22; Richter: überlegen 5 - 1¼ - Kopf; 8 liefen

Zw-Zeiten: 10,7/500m - 13,3/1000m - 07,7/letzte 500m

Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK

Wenn Zwei sich streiten…

Statt einmal 1,6 Millionen standen 2024 zweimal eine Million Kronen überm Endlauf der zweiten, über die Sprintstrecke führenden Runde des 2013 aus der Taufe gehobenen Breeders Course. Wie schon jene erste  im Frühjahr über die Mitteldistanz war sie erstmals nach „Männlein und Weiblein“ gesplittet. Aus seinem fürs Finale qualifizierten Quartett, zu dem noch Frisia, Fantastic Gio und Unica S.L.M. gehörten, hatte sich Alessandro Gocciadoro für die Falsche entschieden.

Die von Philippe Allaire von Muscle Hill aus seiner Gruppe-I-Siegerin Sanawa gezüchtete Filadonna fiel bereits vor dem „Ab“ aus. Wie ein Brett lag dagegen Kilimanjaro Face, mit der Adrian Kolgjini problemlos die Spitze behauptete und vor Unica S.L.M. (9) und Frisia (5) um die Runden führte. Begleitet wurde die Googoo-Gaagaa-Tochter von Charma, soweit deren Füße trugen. Das war nur bis 600 Meter vorm Ziel der Fall, wo die Love-You-Tochter die Flinte ins Korn warf und ihre Schattenfrau Olivia Bros ihren Part übernahm.

Björn Goop zwang den Schützling von Mattias Djuse förmlich an Kilimanjaro Face um eine halbe Länge vorbei zum zweiten Laufbahn-Sieg, der ihre Gewinnsumme auf 1.067.000 Kronen fast verdoppelte. Unica S.L.M. war, rechtzeitig aus der inneren Falle entfleucht, als Dritte zugleich die Beste der Gocciadoro-Ladys.

Bitter und sehr deutlich beschwerte sich Kolgjini junior, dass Antonio di Nardo ihn das Rennen durch Dauerdruck gekostet habe - eine Aussage, die dem Italiener nur ein müdes Lächeln entlockte: „Das Tempo hat allein Adrian vorgegeben - ich war mit Charma stets um eine halbe Länge zurück“, was an der Video-Aufzeichnung eindeutig zu erkennen war. Mit der Generosität des „Winners“ gestand Goop andererseits: „Klar haben wir davon profitiert, dass vorn so hart gefahren wurde. Unabhängig davon war Olivia Bros sehr gut.“

Breeders Course 3 year old Fillies - 2. Finale -(Gruppe II int., dreij. Stuten)

1640m Autostart, 1.000.000 SEK

1.      Olivia Bros                     10,7** Björn Goop                       128

         3j.br. Stute von Muscle Mass a.d. Glayva Bros von Cantab Hall

         Be / Tr: Mattias Djuse; Zü: Bros Stables, NL/SE

         Pfleger: Björn Bylund

2.      Kilimanjaro Face*        10,8     Adrian Kolgjini                   36

3.      Unica S.L.M.                  11,0     Örjan Kihlström               133

4.      Fantastic Gio                 11,1     Magnus Djuse                 227

5.      Frisia                               11,3     Daniel Wäjersten            465

6.      Mellby Melon                 11,5     Johan Untersteiner         975

7.      Charma                          11,9     Antonio di Nardo             471

8.      Olivia W Boko*              16,8g  Jeffrey Mieras                 312

9.      Filadonna*                     17,2g  Alessandro Gocciadoro   22

         O’Hara Boko                  dis.r.    Robin Bakker                     56

*Vorlaufsiegerinnen; **Rekord für dreijährige schwedische Stuten

Sieg: 128; Richter: Kampf Hals - 2 - ½ - 1½ - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,7/500m - 10,4/1000m - 11,8/letzte 500m

Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK

Kleiner Bruder schon ganz groß

Bei den dreijährigen Boys bestätigte sich Robin Bakkers Befürchtung: „Feldenkrais Pal ist zweifellos ein bärenstarker Typ, aber über die Fliegerdistanz nicht sonderlich gut aufgehoben. Ich hoffe, ihn mit der ‚6‘ einigermaßen zügig vom Start zu bringen, außen im Mittelfeld unterzukommen, und dann auf ein kerniges Tempo. Seine Kampfkraft ist enorm.“

Diesmal hatte Gocciadoro ein Trio unter Order, von dem Face Wise As (10) an der Startmarke schwer, First of Mind (8) nach 200 Metern kurz und Fellow Wise As (2) als äußerer Zweiter nach 600 Metern ausgiebig patzte - der erfolgsverwöhnte Italiener schien heute nicht nur in dieser Prüfung reichlich falsch gewachst zu haben. Das wiederum passte Bakker ganz gut, der mit seinem Trixton-Sohn außen hinter First Time Roc (7) und Omerta Boko (4) kampflos um eine Position voran kam.

Das Tempo, das Far Wise As (3) vor Da Vinci Face (5), Pop the Cork (9) und First of Mind vorgab, war extrem mau, so dass alles auf eine Speedentscheidung hinauslief. Dafür hatte der kleine Bruder von Multi-Millionär Vivid Wise As eindeutig die besten Karten und ließ sich zwei Längen voraus für den vierten Sieg aus acht Starts, der ihn auf 825.000 SEK an Gage katapultierte, auch vom wie gewohnt prächtig spurtenden Feldenkrais Pal die Butter nicht mehr vom Brot kratzen.

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Far Wise As (Foto: jagersro.se)

Damit trug sich Johan Untersteiner erstmals, Jerry Riordan zum zweiten Mal nach Tango Negro 2015 in diese Siegerliste ein. Für den Titel des „moralischen Siegers“ konnte sich First of Mind weit außen mit enormem Einsatz wenigstens Platz drei kaufen.

„Startplatz 3 war natürlich ideal - da konnte Far Wise As seine ganze Grundschnelligkeit ausspielen. Er ist unglaublich dankbar zu fahren und schlau, wartet auf meine Signale. Weil so viele sprangen, war es sehr einfach. Er musste zu keinem Zeitpunkt seine Grenzen ausloten. Ich hoffe, er kann den Weg von Aetos Kronos beschreiten, der ein ähnlicher Typ war. Dann ist er ein echter Goldklumpen, den Jerry mal wieder ausgegraben hat“, resümierte Untersteiner junior.

Breeders Course 3 year old Colts and Geldings / 16. Premio Going Kronos - 2. Finale -(Gruppe II int., dreij. Hengste und Wallache)

1640m Autostart, 1.000.000 SEK

1.      Far Wise As*                  12,2     Johan Untersteiner           44

         3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall

         Be: B Racing Team AB & Andersen Racing Stable AB; Zü: Allev. della Serenisssima, IT; Tr: Jerry Riordan

         Pfleger: Tino Keväänranta

2.      Feldenkrais Pal             12,4     Robin Bakker                     41

3.      First of Mind                   12,5g  Alessandro Gocciadoro 404

4.      First Time Roc               12,6     Björn Goop                       285

5.      Da Vinci Face                12,6     Adrian Kolgjini                 636

6.      Onana Boko*                 12,9     Dion Tesselaar                660

7.      Pop the Cork                 13,0     Mats Djuse                       952

8.      Omerta Boko                 14,0g  Michel Rothengatter         92

         Face Wise As                dis.r.    Magnus Djuse                 301

         Fellow Wise As*            dis.r.    Örjan Kihlström                 21

*Vorlaufsieger

Sieg: 44; Richter: leicht 2 - 1 - ½ - k.Kopf; 10 liefen

Zw-Zeiten: 12,4/500m - 13,4/1000m - Zng/letzte 500m

Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK

Franzose mit der größten Puste

Vor zehn Tagen hatte er sich in Wolvega als souveräner Sieger für das am 17. August in Berlin-Mariendorf über 2.500 Meter entschiedene Finale im Super Trot Cup qualifiziert. Auf dem Weg in die deutsche Hauptstadt klinkte sich Jos Maza quasi als deftige Zwischenmahlzeit den 600 Meter längeren, aus drei Bändern gestarteten Malmö Stads Pris ein, bei dem andererseits der Tag endgültig zu einem ziemlich gebrauchten für die Erfolgs-Combo Daniel Redén / Örjan Kihlström wurde.

Deren knapp zum Favoriten gekürter Indy Rock begann aus dem Schlussband am zügigsten, derweil der ebenfalls an der 3.180-Meter-Marke aufgestellte Coquaholy auf der Stelle hüpfte und rund 40 Meter auf das bis auf den ebenfalls nicht fehlerlos in die Party eingestiegenen Max Eagle F.T. davon preschende Feld verlor. Die dann doch eher gemütliche Schlagzahl im 1:16er Bereich gab Janks Morton vor Victory Eagle, Humanity Pellini, Digital Dominance und den wieder Kontakt findenden Max Eagle F.T. und Coquaholy vor, während sich der Rest beim Paarlaufen in der Außenspur produzierte und von Börtas Ankare den Weg gebahnt bekam.

Günstig sah es auf dem ersten Kilometer für Jos Maza keineswegs aus, der direkt hinter Indy Rock nur an sechster Stelle lag. Die Lage sollte sich nach einer Runde für den Franzosen in niederländischen Diensten deutlich bessern, als Bottnas Idol die dritte Reihe eröffnete und Michel Rothengatter den Bird-Parker-Sohn umgehend ankoppelte. Er kam vorerst zwar nicht aus der Frischluftspur weg, lag damit aber zwei Positionen vor Indy Rock, der sich eine Runde später auf Gleis drei bequemte und in Global Action einen weiteren Vordermann bekam.

Jos Maza

Jos Maza (Foto: Facebook Jägersro Trav)

Richtig hochgekrempelt wurden die Ärmel ab 700 Meter vor Schluss. Janks Morton und Börtas Ankare brachen unter Bottnas Idols Druck rasch zusammen, der noch vorm Bogen an die Innenkante kam. Clever zirkelte Rothengatter seinen Schützling in dessen Halbschatten, wobei er Victory Eagle ein wenig den Weg abschnitt (3.000 SEK Buße für Rothengatter) und erst eingangs des Einlaufs resolut zur Tat schritt. Da war der in großer Haltung in dritter Spur aufmarschierende Indy Rock gerade bis zur Disqualifikation aus dem Tritt gekommen.

Aus dessen Fahrwasser warf Coquaholy sein Herz in eine unerbittliche Schlacht, in der den Sechsten Bottnas Idol nur zwei Längen vom Sieger trennten. Mit dem Glück des Tüchtigen wehrte Jos Maza den Schlussangriff Victory Eagles um Haupteslänge ab und nimmt mit 15 Volltreffern aus 29 Versuchen den Super Trot Cup mit rund 150.000 Euro an Gewinnen in Angriff. Der lange Weg sollte ihm wie gesehen keine Schwierigkeiten bereiten; nur mit dem Rechtskurs muss er sich anfreunden, den er bislang noch nicht beackert hat.

Der Sieg hatte auch eine deutsche, ja sogar Berliner Note: Jos Maza wird von der Ex-Berlinerin Viktoria Peitz gehegt und gepflegt.

Noch enger als zwischen Jos Maza und Victory Eagle ging es eine Länge hinter dem Spitzen-Duo um die Prämien drei bis fünf zu, für die in dieser Reihenfolge Anse Macquereau, Coquaholy und Humanity Pellini die Nüstern fast gleichauf am Zielstrich hatten.

Malmö Stads Pris (Grupp II int., ab dreijährig)

3140m Bänderstart; 20m Zulage ab 600.001, 40m ab 1.500.001 SEK; 636.000 SEK

1.      Jos Maza                        3160   14,1     Michel Rothengatter         78

         5j.br. Hengst von Bird Parker a.d. Action Charm von Love You

         Be: Schavemaker Logistics BV, NL; Zü: Ecurie du Maza, FR; Tr: Michel Rothengatter

         Pflegerin: Viktoria Peitz

2.      Victory Eagle                 3140   14,6     Stefan Persson               256

3.      Anse Macquereau        3140   14,6     Mats Djuse                       117

4.      Coquaholy                     3180   13,7g  Björn Goop                         43

5.      Humanity Pellini           3140   14,6g  Kevin Oscarsson             384

6.      Bottnas Idol                    3160   14,2     Preben Sövik                   449

7.      Digital Dominance       3180   13,8     Ken Ecce                          759

8.      Global Action                 3160   14,6     Tyler Mifsud                     723

9.      Börtas Ankare               3140   15,6     Saga Laursen                  587

10.    Janks Morton                 3140   15,6     Magnus Djuse                   63

11.    Bowler Day                    3160   14,2     Thomas Uhrberg            782

12.    Mindyourvalue W.F.     3180   14,9     Per Lennartsson             540

         Indy Rock                       3180   dis.r.    Örjan Kihlström                 29

         Max Eagle F.T.              3140   dis.r.    Gustav Johansson          133

Sieg: 78; Richter: Kampf Kopf - 1 - k.Kopf - k.Kopf - ½ - ¾ Länge; 14 liefen (NS Star Cash / Fieber)

Zw-Zeiten: 17,8/500m - 16,5/1000m - 16,2/1500m - 15,5/2000m - 12,9/letzte 500m

Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK

V75-1 (4jähr.):              Devilish Hill / Magnus T. Gundersen         22

V75-2 (BC 3j. St):         Olivia Bros / Björn Goop                             128

V75-3 (Silver):              Dea Sprint Bar / Alessandro Gocciadoro  16

V75-4 (BC 3j. H / W):   Far Wise As / Johan Untersteiner               44

V75-5 (Diam-Sto):        Dana EK / Alessandro Gocciadoro            22

V75-6 (Åbergs):            Borups Victory / Daniel Wäjersten              34

V75-7 (Stayer):             Jos Maza / Michel Rothengatter                  78 

Umsatz V75: 29.806.360 SEK

1. Rang: 2.196 Systeme à 3.528 SEK

2. Rang: 58 SEK

3. Rang: Jackpot 7.749.653 SEK

Umsatz Top-7 (Diam-Sto): 446.997 SEK

Im Rahmenprogramm kam Karin Walter-Mommerts Timecatcher weit vor dem „Ab“ aus dem Tritt und wurde ans Ende des Zwölferfeldes geworfen. Björn Goop verschrieb dem vierjährigen SJ’s-Caviar-Sohn aus Dirk Frahms Zucht fortan strengste Defensive, kam eingangs der Zielgeraden passend frei und führte den Wallach in neuer Rekordzeit von 1:12,5/2140m auf den mit 29.000 SEK belohnten dritten Rang drei Längen hinter dem Sieger Connors Broline / Svend Dyhrberg.

Ein mit 50.000 SEK dotierter zweiter Rang eine Länge hinter A Fair Days kleinem Bruder Maroon Day, dem Oscar Ginman von der „12“ einen enorm anspruchsvollen Verlauf mit knackigem Zwischenspurt und anschließender Todeslage verschrieb, die der eisenharte Fuchs prächtig zum sechsten Sieg durchstand, gelang Ray Kelly. Holger Tillmanns Eigengewächs, ansonsten aktuell im dänischen Nyköbing auf Prämienjagd, trat an der „1“ ein wie die berühmte Karre Sand und kam lediglich als innerer Vierter unter.

700 Meter vorm Ziel lancierte ihn Birger Jörgensen schon mal in Spur zwei, wo er 350 Meter weiter freie Bahn nach außen hatte und sich mit furiosem Einsatz unter Rekordverbesserung auf 1:12,6/2140m haarscharf zum Ehrenplatz raufte.

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