Parademarsch der beiden Favoriten
15. Dezember 2024

Mailand-San Siro, Samstag, 14. Dezember 2024. Die im Juli in Betrieb genommene 1.000-Meter-Piste im Innenraum der Galopprennbahn von Mailand-San Siro, die das ungeliebte, seit Mai 2015 betriebene Provisorium La Maura abgelöst hat, war Austragungsort des nach Geschlechtern geteilten Gran Premio Allevatori MASAF.

Wer an Teile der jeweils 180.400 Euro ran wollte, musste einen langen Atem haben, denn im Land der Sprinter führte der Große Züchterpreis, das prestigeträchtigste Match jenseits der Alpen für die einheimischen Zweijährigen, über 2.100 Meter.

Das machte den Favoriten nichts das kleinste Jota aus, die bei exponierten Kursen von 12 bzw. 18:10 ihrer immensen Wertschätzung vollauf gerecht wurden und auf ihre Konten - die Reichsten ihrer Zunft waren sie ohnehin schon - mit je 75.410 Euro einen ordentlichen Packen draufsattelten.

Des „Bankräubers“ sechster Coup

Den ersten Ruf hatten die „maschi“, bei denen Philippe Allaire eine Stunde nach dem ziemlichen Einbruch seines Monzon Normand im Vincenner Prix Emmanuel Margouty deutlich mehr Spaß gehabt haben dürfte.

Zum sechsten Mal in Folge zerlegte der von ihm gezüchtete Ginostrabbligi nach Turin, Mailand, Wolvega, Mailand und Turin, wo er sich am 18. November den mit 200.200 Euro noch etwas wertvolleren Gran Premio ANACT eingeklinkt hatte, die neun verbliebenen Mitstreiter nach Strich und Faden und ist nun schon bei 176.310 Euro angekommen. Ein Doppelschlag, der 2016 auch dem „jungen Rentner“ Vivid Wise As gelungen ist.

Gabriele Gelormini, der ihn bei allen bisherigen Ausfahrten in der „Mache“ hatte, erledigte mit dem wie ein erfahrener Kämpe liegenden Muscle-Hill-Sprössling die Aufgabe auf die einfachste Art und Weise. Von der „3“ schnappte sich der 33-jährige ratzfatz vor Golden Boy (4), Guglielmo Jet (1) und Ginger Gio (5) das Kommando, derweil sich Galileo Grif im ersten Bogen im Galopp ausklinkte, und schob auf dem ersten Kilometer eine extrem ruhige Kugel.

Trotz einer Zwischenzeit von mauen 1:17,7 für den ersten Kilometer hütete sich der die Riege der zweiten Spur vor Golimpio d’Or, Gallo Jet und Grullo Clan anführende Galileo Ferm, den Überflieger zu reizen - aus gutem Grund: Ab 700 Meter vorm Ziel ließ Gelormini seinen Partner von der Leine - schon stand die äußere Truppe auf verlorenem Posten.

Wie ein Schweizer Präzisionsuhrwerk versah Ginostrabliggi auch seinen sechsten Dienst ohne kleinsten Fehl und Tadel und bürstete den chancenlosen Golden Boy locker um 3½ Längen ab.

Das zehnte Fohlen der enorm produktiven Gilly LB, die selbst mit 244.082 Euro im Leistungsbuch steht, hat sich längst in die Gruppe seiner prominenter Geschwister Palomar LB (255.914 Euro), Beautiful, Colibri (165.095 Euro), den inzwischen nach „Down Under“ verkauften Callmethebreeze (1.107.796 Euro) sowie Danish Melody (80.050 Euro) eingereiht. Benannt ist er nach dem von Alain Delon gespielten Bankräuber Gino Strabliggi aus dem 1973 gedrehten Kultfilm „Endstation Schafott“.

Ginos große Pläne

„Über Winter wird er nicht Vincennes starten“, verriet Gelormini die weiteren Pläne, „er wird einen entspannten Monat bei leichter Arbeit genießen und dann allmählich auf die kommende Saison vorbereitet. Vor dem geplanten Breeders-Course-Finale der Dreijährigen am Elitloppet-Wochenende stehen natürlich der Vorlauf dazu sowie der Gran Premio Tito Giovanardi in Modena Mitte Mai auf dem Frühjahrs-Programm. Dann gibt’s noch das Derby Italiano und das Orsi-Mangelli, und wenn möglich, will ihn der Chef (Philippe Allaire/Anm.d.Red.) vierjährig im Elitloppet sehen.“

Gran Premio Allevatori MASAF (Gruppe I nat., Zweijährige)

2100 Meter Autostart, 180.400 Euro

Wert: 75.410 - 36.080 - 19.670 - 9.840 - 6.550 sowie 32.850 Euro Züchterprämie

Abteilung Maschi

1.    Ginostrabliggi            14,6    Gabriele Gelormini         12

       2j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Gilly LB von Supergill

       Be / Zü / Tr: Philippe Allaire

2.    Golden Boy               14,9    Andrea Guzzinati          40*

3.    Guglielmo Jet            15,0    Santo Mollo                  40*

4.    Ginger Gio                15,1    Alessandro Gocciadoro  129

5.    Galileo Ferm             15,4    Marco Stefani              100

6.    Golden Pan               15,5    Edoardo Bacalini          420

7.    Grullo Clan                15,8    Vincenzo Luongo          589

8.    Gallo Jet                   15,8    Micha Brouwer             339

9.    Golimpio d’Or            16,7    Mario Minopoli jr        200**

       Galileo Grif                dis.r.   Pietro Gubellini          200**

*, ** - jeweils Stallwette

Sieg: 12; Richter: überlegen 3½ - 1½ - 1 - 2½ - 1½ - 3 - Kopf; 10 liefen (NS Gospel Jet, Grandslam)

Zwischenzeit: 17,7/1000m

Stallions: Muscle Hill – Maharajah – Maharajah – Tony Gio – Maharajah

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6365992056112

Hatte Schwedens Premium-Stallion Maharajah bei den Hengsten die Nummern zwei, drei und fünf gestellt, so legte seine weibliche Nachkommenschaft eine Stunde später mit den Rängen eins, drei und fünf noch etwas mehr Ehre für das einstige Aushängeschild der ziemlich in Vergessenheit geratenen Travkompaniet ein.

Deutlich mehr als ihr männliches Alter ego musste Giovaz - auch sie Siegerin der ANACT-Stakes am 17. November in Turin - von der „5“ kurbeln, bis sie nach 400 Metern endlich an Goldie Home (2) vorbei auf den Platz an der Sonne durfte.

Anschließend gab’s ein „tempo molto tranquillo“, das in einen ersten Kilometer von 1:18,9 mündete, weil Santo Mollo keinerlei Interesse zeigte, mit Gasoline Bar (7) auf die Tube zu drücken. So wurde die Fahrt erst Mitte der zweiten Überseite deutlich freier, als Geiles Leben Home in dritter und Goggia in vierter Spur ihren Hut mit Schmackes in den Ring warfen.

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Während im Scheitel der Schlusskurve bei Gasoline Bar der Treibstoff bis fast zum Stillstand aufgebraucht war, legte Giovaz dort erst richtig los. Leicht und locker setzte sich Antonio di Nardo mit der für seine eigene Brieftasche laufenden Maharajah-Tochter auf 3½ Längen von Goldie Home ab, die im erbitterten Gefecht der beiden Ehlertschen Trainingsgefährtinnen die Nase nach Foto-Finish um ein paar Zentimeter eher an der imaginären Linie hatte.

Nach dem dritten Treffer aus fünf Versuchen steht das Konto der Fuchsstute mit der langen schmalen Blesse bei 171.170 Euro jenem Ginostrabliggis nur marginal nach.

Abteilung Filly

1.    Giovaz                     16,0    Antonio di Nardo              18

       2j. Fuchsstute von Maharajah a.d. Todinaz von Ganymède

       Be: Antonio di Nardo; Zü: Allev. Di Zenzalino Srl;Tr:Gennaro Casillo

2.    Goldie Home             16,3    Davide di Stefano            22*

3.    Geiles Leben Home    16,3    Roberto Vecchione          22*

4.    Grace Breed              16,4    Mario Minopoli jr             327

5.    Gioconda Jet             16,6    Andrea Guzzinati            173

6.    Goggia                     16,7    Edoardo Bacalini            64**

7.    Grace Laksmy           16,9    Vincenzo d’Alessandro jr  803

8.    Garanzia Par             17,8    Lorenzo Baldi                 631

9.    Gasoline Bar             18,3    Santo Mollo                   140

       Gabadames              dis.r.   Alessandro Gocciadoro   64**

       Gabri Cap                 dis.r.   Riccardo Pezzatini          441

       Gemmakiara Wind      dis.r.   Giampaolo Minnucci        465

       Gemma Capar           dis.r.   Antonio Esposito jr          226

*, ** - jeweils Stallwette

Zwischenzeit: 18,9/1000m

Sieg: 18; Richter: überlegen 3½ - k.Kopf - 1¼ - 1½ - 1½ - 2 Längen; 13 liefen

Stallions: Maharajah – Muscle Massive – Maharajah – Varenne – Maharajah

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6365991909112

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