Jägersro, Mittwoch, 2. Oktober 2024. Der jüngste rennfähige Jahrgang stand an diesem V86-Abend, den Jägersro gemeinsam mit Solvalla stemmte, auf der schwedischen Derby-Bahn im finanziellen Mittelpunkt: Die Finals des erstmals nach Geschlechtern getrennten Breeders-Course-Sprints für die Generation 2022 waren mit je einer Million Kronen dotiert.
Wobei der schon immer etwas schwindsüchtigen Serie die Trennung nicht unbedingt gut bekommen ist: Aus den drei Vorläufen in Wolvega (31. August), Solvalla (11. September) und Jägersro (18. September) sollten sich die jeweils besten Vier qualifizieren, wobei die Solvalla-Elimination für die Hengste und Wallache ausfiel: Nur zwei Kandidaten waren selbst den Schweden zu wenig, die schon mal Rennen mit nur vier Startern ins Programm aufnehmen.
Von den Qualifizierten wollten oder konnten nur Sechs an den dicken Speck ran, so dass Paul Schermer als Nachrücker im Finale seinen Karriereeinstand geben durfte. Das nützte dem zweiten Vertreter der Gerrits Recycling Group wenig, denn im ersten Bogen legte er wie Peaky Blinder Boko einen kapitalen Fehler ein und fiel aussichtslos zurück.
Grund zum Klagen hatte Trainer Erwin Bot dennoch nicht, denn der andere Schützling der Gerrits-Brüder versah seinen Dienst als 14:10-Favorit umso effektiver: An der „1“ begann Pele Boko zügig wie ein alter Raufer, den Örjan Kihlström vorneweg mit bewährt ruhiger Hand bombensicher zum zweiten „Goal“ bei drei Versuchen vor seinem ständigen Schatten Ghirardelli führte.
„Ein ganz starker Typ - körperlich wie mental, den nichts aus der Ruhe bringt. Das kann ein ganz Guter werden“, freute sch Bot. Mindestens so überzeugend war auch das, was Grantorino Font nach einem rund 70 Meter Boden kostenden Startfehler aufs Geläuf zauberte. Dank des langsamen zweiten Drittels fand der in Italien geborene Wallach nicht nur rasch wieder Kontakt.
Michel Rothengatter ließ ihn mit viel Vertrauen durch die Todesspur schnurren und verlor erst auf den finalen 30 Metern den Ehrenplatz aus den Augen: „Ein Rohdiamant, der noch sehr aufgeregt ist und sich leicht ablenken lässt. Kriegen wir das in den Griff, kann er sich zu einem Monster-Horse entwickeln“, blickte der 36-jährige optimistisch voraus.
Breeders Course 2 years old -Finale - (Gruppe II int., zweij. Hengste & Wallache)
1640m Autostart, 1.000.000 SEK
1. Pele Boko* 14,5 Örjan Kihlström 14
2j.br. Hengst von Readly Express a.d. Keshini Boko von Father Patrick
Be: Gerrits Recycling Group BV, NL; Zü: Boko Stables Holland BV, SE/NL; Tr: Erwin Bot
2. Ghirardelli 14,7 Per Nordström 130
3. Grantorino Font 14,8 Michel Rothengatter 86
4. Peaky Blinder Boko 14,9g Dion Tesselaar 65
5. French Connection 15,1 Ken Ecce 444
6. Pronto* 16,0 Jim Veldman 192
7. Paul Schermer 17,3g Robbin Bot 192
*Vorlaufsieger
Sieg: 14; Richter: leicht 1½ - 1½ - ½ - 1 Länge; 7 liefen
Zw-Zeiten: 12,8/500m - 15,3/1000m - 12,9/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK
Trainer: Bot – Nordström – Rothengatter – Tesselaar – Malmqvist – Tesselaar
Stallions: Readly Express – Googoo Gaagaa – Every Time Bourbon – Robert Bi – Googoo Gaagaa – Robert Bi
Hagoort-Festival der Ladys
Vorab mit mehr Quantität warteten die Stuten auf, deren drei Eliminationen zwar mit je sieben Teilnehmerinnen auch nicht überlaufen waren, die jedoch ein Finalfeld mit zwölf Kandidatinnen zustande brachten. Wie bei den „Jungs“ stellten die „Oranje“-Trainer fünf Starter, von denen Rothengatters erkältete Good Morning SP passen musste.
Erneut ging das Gros des Preisgelds dank Paul Hagoorts Dreierbande in die Niederlande. Das fiel umso leichter, weil beim „Ab“ nicht nur Gentian Kronos (7), sondern mit Pure Athena (3) eine der Vorlaufsiegerinnen bis zur roten Karte aus der Balance kam. Der Rennfilm war bis auf die ersten 300 Meter ein Remake des chronologisch ersten Finales.
So lange durfte Robbin Bot mit Greta Jet den Takt vorgeben und wurde dann von „stablemate“ Gourmet d’Arc abgelöst. Dritte war Agarita (1) vor Phoebe Boko (6) und Magic Jewel (11). Bei sehr dezentem Takt machte sich Erik Adielsson auf Zielschildhöhe in zweiter Spur auf den Weg nach vorn und tastete sich bis zur halben Flanke der Leaderin vor.
Die in Italien geborene Six-Pack-Tochter blieb davon völlig unbeeindruckt, legte 300 Meter vorm Pfosten einen gehörigen Zacken zu und passierte selbigen mit einem entspannten Robin Bakker zum dritten Mal aus ebenso vielen Versuchen als Klassenbeste, was ihre Gage - auch die wandert aufs Konto der Gerrits-Familie - auf 584.094 SEK beförderte.
Ebenso wenige Probleme hatte Greta Jet, Platz zwei festzumachen. Eng wurde es um „Bronze“, für das sich Phoebe Boko aus dem Windschatten Magic Jewels um einen Hauch stärker erwies als die innen engagierte Agarita und Adielssons tapferes Juwel.
Breeders Course 2 years old -Finale - (Gruppe II int., zweij. Stuten)
1640m Autostart, 1.000.000 SEK
1. Gourmet d‘Arc* 14,0 Robin Bakker 18
2j.br. Stute von Six Pack a.d. Vogue di Poggio von Love You
Be: Gerrits Trading GmbH, NL; Zü: Allev. Agr. Arcadia, IT; Tr: Paul Hagoort
2. Greta Jet* 14,2 Robbin Bot 75
3. Phoebe Boko 14,5 Micha Brouwer 175
4. Agarita 14,6 Per Nordström 394
5. Magic Jewel 14,6 Erik Adielsson 113
6. Sassy but Classy 14,7 Birger Jörgensen 490
7. Precious Steel 14,7 Dion Tesselaar 830
8. Loaded T.G. 15,1 Ken Ecce 853
9. Ificandream E.P. 15,1g Björn Steine 732
Pure Athena* dis.r. Örjan Kihlström 41
Gentian Kronos dis.r. Adrian Kolgjini 227
*Vorlaufsiegerin
Sieg: 21; Richter: leicht 1½ - 3 - Kopf - k.Kopf - 1 - k.Kopf; 11 liefen (NS Good Morning SP / erkältet)
Zw-Zeiten: 10,3/500m - 15,3/1000m - 10,9/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 60.000 - 40.000 - 25.000 SEK
Trainer: Hagoort – Hagoort – Hagoort – Nordström – Untersteiner – Malmqvist
Stallions: Six Pack – Maharajah – Readly Express – Tactical Landing – Face Time Bourbon – Maharajah