Raffins Bilderbuch-Fuhre
19. September 2024

Lyon-Parilly, Mittwoch, 18. September 2024. Die Serie der regionalen Grand Prix wurde fortgesetzt mit jenem du Centre Est, der heuer über die Bühne von Lyon-Parilly ging, dem älteren der beiden Hippodrome in der  Halbmillionenstadt am Zusammenfluss von Rhône du Saône.

Er wurde eine verblüffend leichte Beute Gaspar d’Angis‘, der nach sich dem grandiosen Vorjahr, in dem er sich zum überlegensten GNT-Matador aller Zeiten aufgeschwungen und nicht weniger als neun seiner 17 Siege und 408.870 von 669.360 Euro gescheffelt hatte, in dieser Saison auf nunmehr deutlich anspruchsvollerem Level sehr viel schwerer getan hatte.

Nach acht Versuchen standen lediglich ein Volltreffer und 56.700 Euro als Gage zu Buche. Dennoch war ein deutlicher Aufwärtstrend unverkennbar, die Gegnerschaft nicht allzu furchterregend - keinen der Granden, die mehr als 675.000 Euro verdient hatten und 25 Meter mehr zu arbeiten gehabt hätten, lockte es in den mittleren Süden -, und den Rest erledigte Eric Raffin.

Er brachte den Quaro-Sohn blendend aus dem 14er Pulk auf die 2.850 Meter weite Reise, knöpfte kurz vorm Eintauchen in die erste Kurve Inato Pierji die Spitze ab und reichte sie ausgangs derselben an It’s a Dollarmaker weiter, mit dem Benjamin Rochard ein durchweg kerniges Tempo anschlug. Innerer Vierter war Bilo Jepson, auf dessen Höhe Co-Favorit Inexess Bleu den Frontmann der äußeren Riege vor Bolero Gar, Gitano, Horchestro und Fakir Mérité gab.

Eine Runde vor Schluss verbesserte sich Gitano um eine Position, 300 Meter weiter sprang sich Horchestro aus der weiterhin flotten Party und beehrte die kurz nach dem Start ausgefallene Ivanka de Jilme am Sünderturm. Allmählich robbte sich Inexess Bleu weiter nach vorn, so dass Raffin seinen Wallach schon mal in die Halbspur bugsierte.

Zu seinem Glück marschierte It’s a Dollarmaker frisch und fröhlich weiter, so dass Alex Abrivards Partner den äußeren Windwiderstand mit Beginn der Zielgeraden dann doch mächtig zu spüren bekam und sein Angriff im Keim erstickte. So konnte Gaspar d’Angis noch mal für 150 Meter im Fahrwasser des Leaders tief Luft holen und blies dann zum Schaulaufen. Als die Ampel für ihn 200 Meter vorm Ziel freie Fahrt signalisierte, gab’s ein Halten mehr.

Überlegen fünf Längen voraus kreuzte der Achtjährige im neuen Distanz-Bahnrekord von 1:11,5 zum 18. Mal als Erster die Linie und baute sein Konto auf 714.360 Euro aus. Die geschonte innere Lage beflügelte Inato Pierji, der It’s a Dollarmaker für Platz zwei und 25 „Mille“ um einen „Hals“ abservierte. Selbst den vierten Scheck vermochte Inexess Bleu nicht festzuhalten, für den ihm Bilo Jepson um 3½ Längen über war.

„Wir waren durchweg sehr zügig unterwegs. Die Zeit hat mich überhaupt nicht überrascht“, gestand Raffin, „Gaspar ist seit einiger Zeit völlig genesen. In der zweiten Hälfte des Winters und im Frühjahr hat ihm eine Lyme-Borreliose mächtig zugesetzt. Erst im Sommer ging’s mit ihm aufwärts, und er hat die alte, mutige Einstellung wiedergefunden.“

Voll des Lobes war auch Trainer Alexandre Bonnefoy über den zweiten Ehrenplatz Inato Pierjis nach neunmonatiger verletzungsbedingter Auszeit: „Inato ist ein toller Typ, der alles kann und sich immer seinen Mitteln entsprechend einsetzt. Er hat lange an Knochenhämatomen im Fesselbeinbereich gelitten. Das war für uns alle keine leichte Zeit. Nun ist er zum Glück wieder völlig okay“, erklärte er die lange Abstinenz des aus nur 27 Versuchen 19-fachen Siegers.

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Die Züchter Jean-Claude und Marie Thérèse Lahoucine (Foto: letrot.com)

Glücklich über Gaspar d’Angis Erfolg waren auch dessen Züchter Jean-Claude und Marie Thérèse Lahoucine, die aus der Mayenne quer durch Gallien gereist sind: „Es macht Spaß, unserem Pferd auf dem Weg durch Frankreich zu folgen. Im letzten Jahr waren wir auf allen Etappen des GNT, an denen er teilgenommen hat, außer in Marseille. Wie schön, dass er nun an die Vorjahrsform anzuknüpfen scheint. Wir haben nur noch eine Stute bei einem Züchter, der die Pferde ganz nach unseren Vorstellungen betreut, so dass wir unseren Ruhestand und die Reisen auf Gaspars Spuren genießen können.“

Grand Prix du Centre-Est (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnj.)

2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 675.000 Euro (unbesetzt); 100.000 Euro

1.      Gaspar d‘Angis               2850   11,5     Eric Raffin                           30

         8j.br. Wallach von Quaro a.d. Reveuse d’Angis von Koréan

         Be / Tr: Jean-Michel Baudouin; Zü: Jean-Claude Lahoucine

2.      Inato Pierji                       2850   11,8     David Békaert                    74

3.      It’s a Dollarmaker           2850   11,8     Benjamin Rochard            51

4.      Bilo Jepson                     2850   12,1     Franck Nivard                  120

5.      Inexess Bleu                   2850   12,2     Alexandre Abrivard           37

6.      El Greco Bello                 2850   12,5     Pierrick Le Moël              570

7.      Fakir Mérité                     2850   12,6     Franck Marty                    340

8.      Gitano                               2850   13,1     Théo Duvaldestin           250

9.      Eliska Berry                     2850   14,0     Théo Briand                   1250

10.    Inès des Rioults              2850   14,4     Jean-François Senet   1610

11.    Instrumentaliste              2850   14,8     Nicolas Ensch                 190

12.    Bolero Gar                       2850   17,1     Serge Peltier                 1340

         Horchestro                       2850   dis.r.    Quentin Chauve-Laffay 710

         Ivanka de Jilme              2850   dis.r.    Laurent Lamazière      1110

Sieg: 30; Richter: Kampf Kopf - Kopf - 3 - 2 - k.Kopf - 1 - 1 Länge; 14 liefen

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-09-18/6901/1

Die beiden letzten regionalen Grand Prix:

Grand Prix Anjou-Maine:                 Mittwoch,   2. Oktober in Meslay-du-Maine

Grand Prix du Sud-Ouest:               Mittwoch, 23. Oktober in Agen

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