Satisfaktion für den Tiger
19. Dezember 2024

Solvalla & Jägersro, Mittwoch, 18. Dezember 2024. Nach „Zielfoto“ knapp im Vorteil blieb Schwedens Derby-Bahn, was den finanziellen Höhepunkt des gemeinsam mit „världens bästa travbana“ Solvalla bestrittenen V86-Abends betraf. Im Süden des Königreichs stand der vierte und letzte Lauf der Breeders‘ Crown für die Zweijährigen, bei denen es bekanntlich kein Finale gibt, um die üblichen 378.000 Kronen an.

Er wurde wie bei schmalen Odds von 12:10 erwartet zu einer sonnenklaren Angelegenheit für Schwedens schnellsten Zweijährigen aller Zeiten. In blanken 1:12 hatte Eyeofthetiger seinen Vorlauf zum Svensk Uppfödningslöpning gewonnen und das Finale am 23. November als 16:10-Gemeinter am Start völlig verpatzt.

Das stellte der Django-Riff-Sohn gründlich richtig, den Per Nordström von der „3“ vorsichtig vom Start chauffierte und zusah, wie Gustav Johansson Trainingskamerad Ghirardelli von der „2“ ratzfatz in Front bugsierte. Als im ersten Bogen Datos Rainbow und Pasha Newport aus dem Rhythmus gerieten, war der Blick für das „Auge des Tigers“ nach vorn frei.

Bis 800 Meter vorm Ziel nutzte Nordström den Windschatten Ghirardellis und beorderte seinen Dunkelbraunen nach außen, um nicht vom einzigen echten Verfolger Iamthesun eingeklemmt zu werden. Im Einlauf machte Eyeofthetiger im Handumdrehen alles klar, holte souverän beim sechsten Start zum vierten Mal die Lorbeeren ab und geht mit 667.250 SEK in die Winterruhe. Den Nordströmschen Doppeltreffer verhinderte Iamthesun, der dem Uppfödningslöpning-Fünften Ghirardelli um 1½ Längen das Nachsehen gab.

Breeders’ Crown - Tvaariga -(int., Zweijährige)

1640m Autostart, 378.000 SEK

1.      Eyeofthetiger                 14,3     Per Nordström                   12

         2j.dklbr. Hengst von Django Riff a.d. Fayette Mall von Donato Hanover

         Be: Stall Motvind HB; Zü: Misty Trotting AB; Tr: Per Nordström

2.      Iamthesun                      14,7     Ken Ecce                          105

3.      Ghirardelli                      14,9     Gustav Johansson            77

4.      Pebbles Newport          15,9     Rick Ebbinge                   453

5.      Pasha Newport             16,0g  Johan Untersteiner         283

6.      Sanctuaire                     16,2     Anders Wolden               340

7.      Datos Rainbow             18,0g  Adrian Kolgjini                 137

8.      Classic Games             21,9g  Markus Waldmüller        774

Sieg: 12; Richter: leicht 3 - 1½ - 7 - 1 - Hals; 8 liefen (NS Budets Hildur / Kreuzverschlag)

Zw-Zeiten: 13,2/500m - 15,7/1000m - 12,7/letzte 500m

Wert: 175.000* - 87.500* - 43.500* - 25.000* - 17.000* - 10.000* - 10.000* - 10.000 SEK

*jeweils plus 50 Prozent wegen Nominierung für die Premiechansen

Ein wegen dreier um ihn herumspringender Klippen extrem kniffliger Bänderstart bescherte im Auftaktrennen Karin Walter-Mommerts 22:10-Favorit Allstar rund 40 Meter Rückstand auf die mit Ken Ecce einsam ihrer Wege ziehende Monte Rosa (80:10); so groß war nach 2.140 Metern in etwa auch der Nachteil für den von Kathrin Kirchmaier-Schultz 2021 gezüchteten Allstar, der für Rang drei 10.000 Kronen erhielt.

Über jeden Zweifel erhaben war hingegen die Vorstellung Glorious Arts, der für die blauen Farben mit Sternen und Krone der deutschen Besitzerchampionesse in einem Match für dreijährige Hengste und Wallache, die maximal 275.000 Kronen verdient haben durften, den insgesamt 90. Saisontreffer für die jenseits der Ostsee heimische „KWM-Equipe“ setzte.

Markus Waldmüller schickte den bei 55:10 notierten Googoo-Gaagaa-Nachkommen mit Gottvertrauen gegen Eketorpets Uno durch die Todesspur und rang den Untersteiner-Schützling um einen „Hals“ nieder. Für den dritten Sieg aus vier Versuchen nahm der Wallach 50.000 SEK in Empfang.

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Glorious Art (außen) - Foto: Facebook Jägersro Trav

Nichts außer der Antrittsprämie zu ernten gab es hingegen für Fallsfromthefall; der Trixton-Wallach konnte seiner feinen Gesamtform nicht gerecht werden und rollte sich im dritten Paar außen 500 Meter vorm Ziel in einen Fehler. Dem ließ er zu Beginn des Einlaufs einen weiteren folgen, der zur Disqualifikation führte.

MadisonSquareKiss, von Waldmüller mit der „1“ stramm vorneweg vorgetragen, unterlag in einem Sto-Lopp der Einkommens-Kategorie bis 75.000 SEK lediglich der erstmals in Schweden aktiven Holländerin Michelle W, von der Trainer Thomas Bos nach neun Siegen aus 13 Versuchen „wissen wollte, wie gut sie wirklich ist, denn ohne Fehler hat sie in der Heimat nur gegen richtig gute Pferde verloren.“

Sehr viel schlauer dürfte er nicht geworden sein außer der Erkenntnis, dass es in dieser Klasse allemal für Schweden reicht. Außen herum zog Jim Veldman mit der fünfjährigen Chelsea-Boko-Tochter in 1:14,7 zu 1:15,1/2140m MadisonSquareKiss um vier Längen das Fell über die Ohren, was mit 50.000 Kronen belohnt wurde. „Wir kommen bei passenden Prüfungen gern wieder“, war Bos‘ nicht unerwartetes Statement nach seinem ersten Sieg im Land der Tre Kronors.

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Jesse ter Borgh, Thomas Bos und Jim Veldman mit Michelle W

Keine Chance hatte Waldmüller über die Angriffsspur mit Frankie Godiva gegen 14:10-Favorit Mateo di Quattro, mit dem Johan Untersteiner nach 700 der geforderten 2.140 Meter Run n’Cola von der Spitze verdrängte. 1½ Längen voraus bekam der Bid-Parker-Sohn nach 1:13,8 für seinen zwölften Treffer 100.000 SEK angeschrieben. Der vorbildlich raufende Frankie Godiva verfehlte Platz zwei und 50.000 SEK gegen Run n’Cola um Haupteslänge und musste mit 29.000 SEK zufrieden sein.

Zum Abschluss der Karte trübte Star Cash das gute Gesamtbild der „KWM“-Starter: Der hitzige Ready-Cash-Sohn explodierte beim Bänderstart des Julstayern über 3.140 Meter und mehr und wurde nach 300 Metern Voll-Galopp ausgehängt.

Schlammschlacht in Solvalla

Nichts zu sehen von zu dieser Jahreszeit üblicher knackiger Kälte und entsprechender Piste: Das vernieselte, 5 Grad warme Solvalla eröffnete den langen Abend mit einem Rennen für Zweijährige, die keine 100.000 Kronen reich waren.

Die 60.000 SEK für Platz eins sicherte sich mit einem schneidigen Run vorneweg die Who’s-Who-Tochter Time to Run als 183:10-Außenseiterin mit Claes Sjöström in 1:16,4/1640m 2½ Längen vor 18:10-Favorit Magnificent Sisu/Mats Djuse. Karin Walter-Mommerts von Timo Nurmos trainierter und von Magnus Djuse im Hintertreffen der neun Rivalen untergebrachter Knoxville (von Nuncio) belegte Rang vier (13.000 SEK).

Wegen der immer schlechter werdenden Bahnverhältnisse, mit denen die Inspektion alle Hände und Gerätschaften voll zu tun hatte, strich Conrad Lugauer seine drei Starter: Narita, Stall Berchtolds Naledi B. sowie Karin Walter-Mommerts Franky Bahia durften im Stall bleiben.

Höhepunkte der Zehn-Rennen-Karte waren die drei je 324.000 SEK wertvollen Finals der vom Stall Courant um Anders Ström gesponserten Solvallaserien.

Im Disco Volantes Lopp für Pferde, die zu Beginn der Serie maximal 650.000 Kronen verdient haben durften und in der Narita hätte antreten sollen, unterstrich Claes Sjöström seine weiterhin außergewöhnliche Form als Vorbereiter und Vollstrecker und holte sich die 150.000 Kronen für Platz eins mit dem vierjährigen Readly-Express-Wallach Micke Sting in 1:15,3/2140m vier Längen vor Freako, den Örjan Kihlström für Roger Walmann pilotierte.

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Foto: Facebook Solvalla

Ähnlich leicht um 2½ Längen voraus war in der 150.000-SEK-Klasse Bottnas Lady, die Magnus Djuse für seinen Bruder Mattias in 1:15,7/2140m zum dritten Sieg fuhr. Zweiter wurde Mats Djuse, der im seit Wochen tobenden Bruderduell ums schwedische Fahrerchampionat noch mit 338 zu 334 Treffern gegenüber Magnus führt.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Solvallaserien 350, in der Franky Bahia hätte antreten sollen. Ex-Europameister Mika Forss gewann für den in Boden ansässigen Petri Salmela mit dem vierjährigen Maharajah-Sohn Staro Royal Mark in 1:14,6/2140m zwei Längen vor Steady Roc.

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