Enghien, Montag, 7. Oktober 2024. Geht man nach der alten Theaterweisheit, die da lautet, einer verpatzten Generalprobe folge eine rauschende Premiere, so sollte Uccellone im Umkehrschluss bei der in zwölf Tagen anstehenden Breeders Crown der Fünf- bis Siebenjährigen wenig Chancen auf eine vordere Platzierung haben.
Den vom Team Gramüller auf der Bahn im Norden von Paris mit dem Prix des Buttes Chaumont (2.875m; 46.000 Euro; fünfjährige Hengste und Wallache, keine 72.000 Euro) ausgesuchten letzten Test vor Berlin bestand der Wieserhofer mit Bravour, was nach einem äußerst mäßigen Heat kaum zu ewarten war.
Matthieu Abrivard hatte mit dem Corleone-Sohn im Gegensatz zu dem Yoann Lebourgeois anvertrauten Domingo Bar und dem mit vier Siegen am Stück aus Südschweden angereisten Enjoy the Moment / Per Nordström, die sich fürs Tempo zuständig fühlten, keine Eile und lag mit dem Schwarzbraunen durchweg an drittletzter Stelle des Zwölfer-Pulks. Ab 1.200 Meter vorm Pfosten ging es für ihn in dritter Spur peu à peu voran, doch noch ausgangs der Schlusskurve lag er nur an neunter Stelle.
In dem Maße, wie den Vorderen allmählich die Luft ausging, trat Uccellone mit jedem Meter des schier endlosen Einlaufs besser auf den Plan, sammelte weit außen Gegner um Gegner ein und musste lediglich Jericho du Rib mit Jean-Loïc Claude Dersoir um drei Längen vor sich anerkennen.
Nach 1:15,4, was auf der pfützenübersäten Bahn kaum aussagekräftig ist, wanderten 11.500 aufs Konto des 400:10-Longshots aus Bayern, der 4½ Längen Vorsprung auf den Dritten Joker d‘Olaine. Der bei 11,4-fachen Odds notierte Sieger erhielt nach 1:15,2 20.700 Euro gutgeschrieben.