Jägersro, Dienstag, 16. Juli 2024. Endlich mal ordentlich besetzt waren die dritten und letzten Vorläufe der zweiten Breeders-Course-Runde für die 2021er Generation.
Den Auftakt machten sieben „Fillies“, aus deren Kreis die sich mit Kilimanjaro Face (1) um die Spitze beharkende Canola (4) eingangs der ersten Kurve bei 1:10er Tempo im Galopp abhob. Das war auch schon die schwierigste Prüfung, die die von Lutfi Kolgjini fürs dänische Gestütbuch gezüchtete und von seinem Sohn Adrian chauffierte Googoo-Gaagaa-Tochter zu bestehen hatte.
Fortan zog sie zügig ihre einsamen Kreise und ließ sich mit einem furiosen 1:08,7-Schlussakkord auch von der nach zwei Galopp-Nummern diesmal fehlerlosen Fantastic Gio nicht aus den Angeln heben, die nach 500 Metern die Todesspur eröffnet hatte. In 1:11,6 - Bahnrekord für dreijährige ausländische Stuten - waren der zweite Sieg „lifetime“ samt 100.000 SEK sowie die Endlauf-Teilnahme vier Längen vor der Italienerin aus Gocciadoros Equipe unter Dach und Fach.
Keinen Akzent setzte Patrick Maleitzkes Bumblebee S. Die wie bei ihren vier Versuchen zuvor von Jos Verbeeck gesteuerte Father-Patrick-Tochter ließ aus dritter Position innen trotz Rekordverbesserung um volle vier Sekunden nur die abgeschlagene Canola hinter sich, wobei ihr zur Vierten lediglich „zwei Köpfe“ fehlten.
Breeders Course -Dreijährige - (int.)
1640m Autostart, 217.000 SEK
3. Vorlauf - Stuten
1. Kilimanjaro Face 11,6 Adrian Kolgjini 38
3j.schwbr. Stute von Googoo Gaagaa a.d. Valentina Wind von Muscle Hill
Be: Nymanwänseth Byggmästare AB; Zü: Lutfi Kolgjini, DK/SE; Tr: Adrian Kolgjini
2. Fantastic Gio 12,1 Alessandro Gocciadoro 30
3. Hidethewinehoney 12,4 Kevin Oscarsson 334
4. Mellby Melon 12,6 Peter Untersteiner 89
5. Tamburine Tile 12,6 Joakim Lövgren 257
6. Bumblebee S 12,6 Joseph Verbeeck 155
7. Canola 14,6g Per Nordström 28
Sieg: 38; Richter: leicht 4 - 2 - 1½ - Kopf - Kopf; 7 liefen
Zw-Zeiten: 10,8/500m - 13,5/1000m - 08,7/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Mit zehn Kandidaten am üppigsten von allen sechs Eliminationen besetzt war Vorlauf 3 fürs starke Geschlecht, dem Odyssey Boko und Magic In nach 200 Metern im Galopp Adieu sagten. Viel besser kam Karin Walter-Mommerts Dark Photon Face von der „2“ in die Gänge. Adrian Kolgjini schnappte sich vor First of Mind (1) das Zepter und schwang es bis in den Schlussbogen. Dort setzte sich die Serie des Propulsion-Sohns fort, der sich nach „dis.r. – 1. - dis.r. – 1.“ zur falschen Gangart bemüßigt fühlte.
Mit Mühe und Not und einiger Verzögerung lavierte Gocciadoro seinen First of Mind um die springende Klippe herum. Der äußere Flügel hingegen hatte freie Fahrt - und die zahlte sich zu Sieg und Ehrenplatz aus. Gustav Johansson zirkelte Far Wise As (4) hinter dem die zweite Riege anführenden Omerta Boko (8) in die Freiheit, musste aber bis zur Linie auf der Hut sein vor Feldenkrais Pal, für den sich Robin Bakkers Befürchtungen erfüllen sollten: „Er ist vielleicht das Pferd mit der größten Klasse im Rennen, tritt jedoch nicht sonderlich gut ein. Startplatz ‚7‘ könnte deshalb der Genickbrecher sein.“
War er auch für den Zweiten der am Elitloppet-Tag in Solvalla entschiedenen ersten Breeders-Course-Runde, der sich zwischendurch am 8. Juni mit einem überzeugenden Triumph im Turiner Gran Premio Nazionale der Kategorie I fürs Derby Italiano sehr nachdrücklich in Stellung gebracht hatte. Unterwegs zwei Positionen hinter Far Wise As liegend, kam er als Schnellster der finalen 200 Meter gegen den Face-Time-Bourbon-Sohn nur um eine Nüsternbreite zu spät.
Ein Quell der Freude und Information für den Interviewer war wie gewohnt Jerry Riordan: „Far Wise As hat unglaubliches Talent. Bleibt er gesund und frisch, könnte er zum besten Traber werden, den ich je trainiert habe“ - was bei Cracks wie Lisa America, Twister Bi, Ringostarr Treb, Aetos Kronos einiges heißen will.
„Ich bin sehr erleichtert, wie sich der kleine Bruder von Vivid Wise As heute präsentiert hat. Im ersten Finale (Sechster im Håkan Wallner Memorial) in Solvalla war er nicht ganz auf dem Posten, wie sich im Nachhinein herausgestellt hat. Heute hat er all das gezeigt, was wir von ihm erwarten. Im Finale wird wohl wieder Johan Untersteiner hinter ihm sitzen, der heute verhindert war.“
3. Vorlauf - Hengste & Wallache
1. Far Wise As 11,8 Gustav Johansson 65
3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
Be: B Racing Team AB & Andersen Racing Stable AB; Zü: Allev. della Serenisssima, IT; Tr: Jerry Riordan
2. Feldenkrais Pal 11,8 Robin Bakker 24
3. First of Mind 12,0 Alessandro Gocciadoro 110
4. Da Vinci Face 12,2 Dante Kolgjini 962
5. Omerta Boko 12,2 Michel Rothengatter 43
6. Kreadlys Lew 12,3 Joakim Lövgren 722
7. Summermusic’night S 12,9 Joseph Verbeeck 1273
8. Magic In 13,2g Per Nordström 53
Dark Photon Face dis.r. Adrian Kolgjini 189
Odyssey Boko dis.r. Stefan Persson 483
Sieg: 65; Richter: Kampf k.Kopf - 1 - 2 - k.Kopf - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,8/500m - 13,1/1000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Finals:
30. Juli Jägersro (Siegpreis 500.000 SEK)
Mit starkem Wisch zu Cash
Versucht er es nicht noch in Aalborg oder Wolvega, so findet das Super-Trot-Cup-Finale als einer der Höhepunkte des deutschen Derby-Meetings ohne Alessandro Gocciadoro statt. Im 3. Vorlauf sprang dem Überflieger der europäischen Trainer und „Reiseweltmeister“ Diva EK, seine nach eigener Einschätzung beste Chance des Abends, an der idealen Rampe „5“ unmittelbar vor dem „Ab“ für 14:10 aus der Hand und verlor derart viel Terrain, dass an einen Stockerlplatz nicht mehr zu denken war.
Das genaue Gegenteil steckte in Swish the Cash. Feuriger als der Ready-Cash-Sohn von der „7“ legte nur sein „Obmann“ Global Delayed los, der jedoch die Spitze ohne große Widerworte abtrat, als Adrian Kolgjini nach 500 Metern darum anklopfte. Dank dieses ersten Husarenstreichs war die Messe für den sechsjährigen Wallach auch schon gesungen, der nach einem dezenten Mittelteil zum furiosen Finale ausholte und dem bedenklich wackelnden Global Delayed nicht den Hauch eines Umsturzversuchs ließ.
Überlegen fünf Längen voraus kreuzte Swish the Cash in 1:12,1/2140m die Linie und wird mit acht Siegen aus 29 Starts und 752.000 SEK in Berlin mit den sehr viel erfahreneren Purple Rain & Co die Klingen kreuzen. Begleiten wird ihn, so es denn deren Umfeld will, neben Global Delayed der vierjährige Explosive-Matter-Sprössling Call me Gleipner, der aus dem dritten Paar außen ab 600 Meter vorm Pfosten von Global Difference durch die dritte Spur geleitet wurde und ihn zum Dank auf Rang vier verfrachtete.
Super Trot Cup (int., Hengste & Wallache 450.001 bis 750.000 SEK; Stuten 450.001 bis 1.100.000 SEK)
3. Vorlauf
2140m Autostart, 217.000 SEK
1. Swish the Cash 12,1 Adrian Kolgjini 90
6j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Aisle Stand von Scarlet Knight
Be: Vallro AB, Classic Goal AB & N.-O. Bernerup; Zü: Stall Escapade AB; Tr: Adrian Kolgjini
2. Global Delayed 12,5 Kevin Oscarsson 1357
3. Call me Gleipner 12,5 Peter Untersteiner 73
4. Global Difference 12,7 Joakim Lövgren 348
5. Come Along 12,7 Max Karlsson 2384
6. Liberty Boko 12,9g Christoffer Eriksson 632
7. America Dream 12,9 Jörgen Sjunnesson 602
8. Amazing Hazel 13,1 Christian Fiore 712
9. Diva Ek 13,1g Alessandro Gocciadoro 14
10. Future Sox 13,9g Jörgen Eriksson 229
Blue Boy Face dis.r. Stefan Persson 98
Sieg: 90; Richter: überlegen 5 - ½ - 1 - k.Kopf - 2 - Hals; 11 liefen
Zw-Zeiten: 10,4/500m - 12,2/1000m - 12,7/1500m - 10,5/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
Für das Finale am 17. August in Berlin-Mariendorf über 2.500 Meter um 70.000 Euro qualifiziert (Sieger gefettet, Nachrücken möglich):
Baden bei Wien Tyron Hill / Divina Trio – Blind Date
Berlin-Mariendorf Purple Rain – Kosmos Renka – Lozano Boko
Jägersro Swish the Cash – Global Delayed – Call me Gleipner
Die weiteren Vorläufe:
Wolvega 20. Juli
Aarhus 26. Juli
Im Åbergs Nästa über 1.609 Meter für Pferde, die maximal 3.000.000 SEK verdient haben durften, belegten Karin Walter-Mommerts einträchtig in Startreihe zwei verbannte Natorp Bo (10) und Corazon Bar (9) mit Joakim Lövgren bzw. Markus Waldmüller die Plätze fünf (10.000 SEK) und sieben (1.500 SEK).
Start-Ziel bestimmte Stefan Persson mit dem bei 48:10 notierten Nugget Zon (1) das Geschehen und setzte sich auch deswegen in blanken 1:11 ganz leicht mit zwei Längen durch, weil Alessandro Gocciadoro seinen 16:10-Favoriten Colibri Jet übers komplette Rennen durch Spur drei flattern ließ. Dem Readly-Express-Nachkommen waren am Ende die Flügel verständlicherweise schwer; er wurde vom hinter Nugget Zon bestens untergekommenen Red Mile Brodde überlaufen und behauptete Platz drei nur um Haaresbreite gegen Boli You SM.
Für den Sieger war’s das zwölfte Mal, dass er das größte, in diesem Fall 60.000 SEK wertvolle Nugget aus dem Laufsand schürfte.