Seinäjoki, Samstag, 20. April 2024. Gelohnt hat sich die Reise übers Baltische Meer in die westfinnische 60.000-Einwohner-Stadt für eine vierköpfige schwedische Equipe: Aus dem 127.000 Euro wertvollen Seinäjoki Ajo, mit dem traditionell die große Saison im Land der tausend Seen eingeläutet wird, räumten sie kräftig ab und eroberten das Stockerl komplett.
Ausgerechnet Phoenix Photo, der lange das nicht allzu flotte Tempo bestimmt hatte, stand am Ende der 2.100 Meter mit leeren Händen da. Der sonst so kampfstarke Wallach war 400 Meter vorm Ziel schachmatt und würgte sich ausgangs der Schlusskurve in Galopp.
Bei winterlichen -3 Grad und gelegentlichen Schneeschauern lieferte andererseits Borups Victory perfekt ab, machte aus Vorjahrs-Silber 2024er Gold und spekuliert zudem auf eine Einladung zum Elitloppet. Dabei entwickelte sich die Party für den mit 19:10 sehr deutlich auf den Favoritenschild gehobenen Schwarzbraunen nicht eben brillant.
Obwohl mit der „2“ ideal bedient, kamen andere viel zügiger in die Gänge. Wie eine Rakete flog Amazing Player (4) los und schnappte sich vor Jasons’s Camden die Spitze. Magnus Djuse blieb mit Phoenix Photo (3) in zweiter Spur, legte früh den Vorwärtsgang ein und durfte in der ersten Biege den Taktstock übernehmen.
Viel Vertrauen hatte Daniel Wäjersten in seinen Borups Victory. Das Angebot der vierten Innenposition schlug er aus und gab die Lokomotive auf dem zweiten Gleis vor Global Withdrawl (10), Missle Hill (5), Hierro Boko (9) und Staro Mack Crowe (7). Das schien gegen den alten Raufer Phoenix Photo kein leichtes Unterfangen, doch es kam anders als gedacht.
Als Wäjersten 600 Meter vorm Ziel den Gashahn aufzog, war es nicht nur um seinen Schatten Global Withdrawl geschehen, der ruckartig abfiel und die hinter ihm liegenden Kandidaten zu Umwegen zwang. Auch Phoenix Photo konnte überraschend kein Paroli bieten, so dass Borups Victory bereits im Scheitel der letzten Biege mit vier Längen Vorsprung führte und davon bis ins Ziel ganz bequem lebte.
Daniel Redéns Missle Hill vermochte ihm genauso wenig am Zeug zu flicken wie Staro Mack Crowe, der von ganz hinten die größten Umwege absolvierte. Erst drei Längen hinter dem Bold-Eagle-Sohn aus der Solvalla-Schmiede Katja Melkkos schlug mit Dozen of Oysters der beste Einheimische an, der allerdings ebenfalls in Schweden gezüchtet worden ist.
„Borups Victory ist am Start recht schnell, aber das Auto ist hier für die inneren Spuren etwas zu langsam unterwegs, und ich wollte nichts riskieren. Es ist immer hart in der Todesspur, aber er hat das großartig gemacht und war auf den letzten 600 Metern eine Klasse für sich. Ein Traumpferd mit vielen guten Eigenschaften“, schwärmte Wäjersten über seinen nunmehr 13-fachen „Winner“.
„Er war 2023 schon sehr gut und ist über Winter noch besser geworden.“ Auf die unvermeidliche Frage nach einer Elitloppet-Teilnahme antwortete der Bergsåker-Trainer: „Warum nicht? Es ist eine Ehre, bei diesem Rennen dabei zu sein. Bei guter Ausgangslage und wenn alles für uns läuft, könnte er sogar das Finale erreichen.“ Mit den heute verdienten 70.000 Euro ist der Googoo-Gaagaa-Abkömmling bei 363.329 Euro oder rund vier Millionen Kronen angekommen.
Seinäjoki Ajo - (Gruppe I int.)
2100m Autostart, 127.000 Euro
1. Borups Victory 12,3 Daniel Wäjersten 19
6j.schwbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Borups Julia von Naglo
Be: Stall Draod AB, SE; Zü: Gustaf Thulin, SE; Tr: Daniel Wäjersten
2. Missle Hill 12,5 Mats Djuse 131
3. Staro Mack Crowe 12,6 Jorma Kontio 135
4. Dozen of Oysters 12,9 Ari Moilanen 346
5. Hierro Boko 13,0 Iikka Nurmonen 141
6. Grainfield Aiden 13,4 Hannu Korpi 985
7. Jason’s Camden 14,0 Hannu Torvinen 514
8. Amazing Player 14,9 Jarmo Saarela 101
9. Global Withdrawl 15,5 Santtu Raitala 229
Phoenix Photo dis.r. Magnus Djuse 46
Sieg: 19; Richter: überlegen 2 - Hals - 3 - 1 - 4 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,0 - 14,0 - 10,5 - 12,0/je 500m
Wert: 70.000 - 30.000 - 17.000 - 7.000 - 3.000 Euro