Titel mit Bravour verteidigt
09. Juni 2024

Östersund, Samstag, 8. Juni 2024. Dem mitten im Nirgendwo rund 550 Kilometer nordwestlich Stockholms liegenden Östersund machten zu dessen bedeutendstem Renntag bei annehmbaren äußeren Bedingungen nur 4.321 Zuschauer ihre Aufwartung. Im Vorjahr waren es noch 4.955, und auch das war endlos entfernt vom offiziellen Rekord, als 1995 14.100 Fans auf der Bahn gezählt wurden.

Wie im Vorjahr schnappte sich Hail Mary den Jämtlands Stora Pris, beantwortete damit die Degradierung, ihn nach dritten Plätzen im Finlandia Ajo und in Gävles Prins Daniels Lopp nicht zum Elitloppet eingeladen zu haben, auf die beste Weise und avancierte zum Dritten, dem die Titelverteidigung gelang nach Zoogin (1995 bis 1997), der sich als Einziger dreimal in Folge auf der Ehrentafel verewigte, sowie Vernissage Griff (2021/22).

Im Vorjahr hatte sich Örjan Kihlström trotz der „3“ vornehm zurückgehalten, heuer sah er mit der „5“ keinen Anlass, diese Taktik zu ändern. Von der „4“ düste mit Mellby Jinx der vermeintlich schärfste Rivale vor Weekend (1), Night Brodde (10), dem am Start kurz fehlerhaften Mister Hercules (3) sowie dem sehr behäbig in Gang kommenden irischen Exoten Harry Knows (6) in Front.

Dort durfte der Ready-Cash-Sohn recht unbehelligt schalten, weil sich Magnus Djuse mit Hustle Rain (7) lange nur als Begleiter denn als Drücker bemerkbar machte. In dessen Windschatten war Hail Mary perfekt untergekommen, der seinerseits Axel Ruda (2), Thereisnolimit (9) und Clarissa (8) im Nacken hatte. Erst 450 Meter vorm Ziel gab der „Iceman“, die Hände brechend voll, die Zurückhaltung auf.

Schlagartig zog die Pace an, womit Weekend Fun überfordert war. Lugauer gelang es, Night Brodde um das Hindernis herumzuzirkeln, wobei der Lotteria-Zweite aus dem Takt kam, jedoch milde Richter fand und im Gegensatz zu Clarissa, mit der Gocciadoro ganz außen ansetzte, nicht disqualifiziert wurde. Fürs Podium hatte dies keine Auswirkungen.

Voller Elan wie nie zuvor in diesem Jahr spritzte Hail Mary auf und davon. 28. Volltreffer zum Jubiläum des 50. Starts - besser konnte es gar nicht laufen für den Googoo-Gaagaa-Sohn, den Robert Bergh vor vier Jahren zum Sieg im Blauen Band Schwedens gesteuert hatte und dessen Guthaben nun 16.548.357 Kronen zieren.

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Foto: sulkysport.se

Etwas überraschend vermochte Mellby Jinx Platz zwei nicht zu verteidigen, für den ihm Hustle Rain trotz der ständigen Todeslage um eine Länge über war. Eine weitere Länge zurück spurtete Thereisnolimit sehr ansehnlich zu Platz vier.

„Viel konnte ich von Hail Mary nicht sehen, außer dass er die Rivalen wirklich souverän abgefertigt hat, denn ich war zu sehr mit Mister Hercules beschäftigt. Der Sieg 2023 war bis dahin die beste Vorstellung, die er für mein Quartier gegeben hat. Heute schien er nicht weniger Spaß zu haben. Vielleicht gefällt’s ihm hier besonders gut. Ich denke, er ist ein ‚Sommerpferd‘, das sich mit steigenden Temperaturen immer wohler fühlt. Wenn’s warm ist, wird sein großer Körper immer geschmeidiger“, kommentierte Redén.

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Foto: op.se

Kihlström, der sich nach 2001 (Igor Brick), 2015 (Chelsea Boko) und 2023 zum vierten Mal auf der Ehrentafel verewigte und nur noch Fünffach-Sieger Åke Svanstedt vor sich hat, bestätigte, der Achtjährige habe sich „einfach fantastisch angefühlt. Wir hatten aber auch einen exzellenten Trip, wie man ihn sich besser nicht wünschen kann. Er ist ein Ausnahmekönner, und ich hoffe, er hält die Form noch ein Weilchen.“

Jämtlands Stora Pris - Gulddivisionen - (Gruppe II int.)

2140m Autostart, 1.166.000 SEK

1.    Hail Mary                  11,5    Örjan Kihlström              23

       8j.dklbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Dreams von Victory Dream

       Be: Stall Mary AB & Mitbes.; Zü: Jörgen Sjunnesson & Holger Gustavsson; Tr: Daniel Redén

       Pflegerin: Jenny Sundin

2.    Hustle Rain               11,7    Magnus Djuse               74

3.    Mellby Jinx                11,8    Daniel Wäjersten            42

4.    Thereisnolimit            11,9    Ulf Ohlsson                 256

5.    Mister Hercules          12,1g  Daniel Redén               101

6.    Axel Ruda                 12,2    Ulf Eriksson                 137

7.    Night Brodde             12,3g  Conrad Lugauer           619

8.    Harry Knows             12,4    Patrick Kane jr             361

9.    Weekend Fun            12,9    Björn Goop                  364

       Clarissa                    dis.r.   Alessandro Gocciadoro  106

Sieg: 23; Richter: leicht 2½ - 1 - 1 - 2½ - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 11,1/500m - 12,6/1000m - 12,5/1500m - 09,7/letzte 500m

Wert: 600.000 - 300.000 - 125.000 - 60.000 - 30.000 - 17.000 - 17.000 - 17.000 SEK 

Riet Hazelaars dritter Streich

Nachdem zum Auftakt in der Klass II Per Linderoth mit Cherokee Face den haushohen Favoriten Herakles Zet mit dem letzten Schritt aus den Angeln gehoben und anschließend Oskar Florhed die den Lehrlingen vorbehaltene Diamant-Stoet mit Dutchess Sun vorneweg souverän für ihn eingeklinkt hatten, vollendete Daniel Wäjersten im als Silverdivisionen gelaufenen Storsjö-Pokalen mit Riet Hazelaar den lupenreinen Trainer-Hattrick selbst.

Bedanken konnte er sich für den leichten Erfolg der Braunschimmelstute, die die erste Niederlage unter seiner Regie im Silverdivisionen-Finale zu Solvalla bestens verkraftet hat, bei Conrad Lugauer. Der war mit Hidalgo Heldia (9) hinter dem von „Rampe 1“ in Front schießenden Parveny blendend untergekommen und hatte in der 1.640-Meter-Prüfung keine bessere Idee, den deutschen Breeders-Crown-Sieger nach 500 Metern in Spur zwei zu dirigieren, als Zeudi AMG in dritter Spur angriff.

Der Tipp des Tages musste bis in die letzte Kurve ganz weit außen bleiben. Dann war Hidalgo Heldia stehend KO, und die direkt in seinem Windschatten liegende Riet Hazelaar brauchte nur noch abzustauben. Vierter Start, dritter Sieg unter Wäjerstens Fittichen, 125.000 SEK Lohn der leichten 1:11,4-Mühen - macht 2.025.165 Kronen insgesamt für Deutschlands Stuten-Derby-Siegerin von 2022 vor Zeudi AMG (1:11,8) und Parveny (1:11,9).

„Zwei Weilen“ zurück bekam Hidalgo Heldia (1:13,4) als Neunter nur die Antrittsprämie von 2.500 Kronen angeschrieben.

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Riet Hazelaar (Foto: aftonbladet.se)

Der auf Fragen nach dieser Kabolz-Fahrt sichtlich angefressene Lugauer bewies in der Bronsdivisionen, dass er es taktisch besser kann. Mit Jimbaran Zon (7) zähmte er seine Offensivgelüste sofort und parkte im fünften Paar außen.

Der bei 237:10 gehandelte Maharajah-Sohn der Knutsson Trotting AB bedankte sich für die Schonung mit fliegendem Endspurt zu Platz zwei und 55.000 SEK und hatte nur gegen den vom Fleck weg souverän seiner Wege ziehenden und mit sechs Längen Vorsprung siegenden PolePosition / Magnus Djuse keine Chance. 

V75-1 (Klass II):     Cherokee Face / Per Linderoth           145

V75-2 (Lärl-Sto):    Dutchess Sun / Oskar Florhed             36

V75-3 (Silver):       Riet Hazelaar / Daniel Wäjersten          57

V75-4 (Kallblod):    Ulvsåsen / Per Linderoth                     32

V75-5 (Brons):       PolePosition / Magnus Djuse               22

V75-6 (Guld):         Hail Mary / Örjan Kihlström                  23

V75-7 (Klass I):      Kilgore / Daniel Wäjersten                   24 

Umsatz V75: 82.844.416 SEK

1. Rang: 5.376 Systeme à 4.006 SEK

2. Rang: 65 SEK

3. Rang: Jackpot 21.539.548 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.559.257 SEK

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