Vincennes, Freitag, 20. September 2024. Den so unglücklich 250 Meter vorm Ziel als innerer Zweiter hinter dem späteren Triumphator Fame and Glory vergaloppierten prominenten Rang im Svenskt Travderby am 1. September bringt Michael Nimczyk und Trogir nichts und niemand zurück.
Eine kleine Entschädigung für das zuvor zehnmal miteinander siegreiche Team - insgesamt stehen elf Erfolge aus 16 Engagements in der Bilanz des Wallachs - gab es mit einem 11.500 Euro wertvollen Ehrenplatz im Temple du Trot.
Den aus einem Band gestarteten 2.175-Meter-Sprint des Prix Eucharis für vierjährige Europäer, die keine 61.000 Euro auf der hohen Kante hatten, nahm das deutsche Team nach zwei abgebrochenen und zwei Fehlversuchen betont vorsichtig unter die Hufe, denn dies war Trogirs erste Prüfung mit dieser Startmethode, und bildete im Kreis der Elf, zu denen auch der deutsche Derby-Fünfte Noah Newport zählte, gemeinsam mit Every Time Winner die Nachhut.
Gab zunächst Kairos de Bomo den schneidigen Ton an, so ließ Jean-Michel Bazire mit seiner selbsternannten „besten Chance der Woche“ nicht lange auf sich warten: Nach 650 Metern in 1:09,1 besetzte der vom Maître gesteuerte Empire As den Thron. Die vielen Fehlversuche zu Beginn hatten jedoch offensichtlich die Kräfte des nervigen Ready-Cash-Sohnes erheblich angezapft.
Als bergauf in dritter Spur Every Time Winner wie ein Torpedo angefegt kam und Trogir hinterher zog, leistete Bazire 700 Meter vorm Pfosten zur Verblüffung seiner bei 20:10 immensen Anhängerschar keinerlei Widerstand und ließ den gleichfalls in Italien geborenen Face-Time-Bourbon-Sohn passieren, so dass Trogir den letzten Abschnitt mit der Nase im äußeren Fahrtwind absolvieren musste. Hatte „JMB“ nur hoch gepokert und wollte auf der Zielgeraden vernichtend kontern? Mitnichten!
Als es ab 200 Meter vorm Pfosten ans Eingemachte ging, warf der Favorit die Karten schnöde im Galopp. Bärenstark wirkte dort Trogir, der für Momente sogar mehr auf der Pfanne zu haben schien als Every Time Winner. 100 Meter vor Ultimo befreite der sich jedoch dank Marco Stefanis wuchtigen Hilfen aus dem Klammergriff und schnappte sich Sieg und 20.700 Euro eine Dreiviertellänge vor dem grandios kämpfenden Trogir, der mit zeitgleichen 1:11,7 - neue persönliche Bestmarke - abgewunken wurde.
Sieben Längen hinter dem auf Lasbek geborenen Dunkelbraunen ergatterte der aus dem Hintertreffen kommende Noah Newport mit Rick Wester in 1:12,3 den vierten Scheck in Höhe von 3.680 Euro.
Einen bitteren Nachschlag verpassten die „Commissaires des Courses“ den Herren Nimczyk und Wester: Wegen Startverzögerung bzw. Fehltstarts müssen beide am 4. und 5. Oktober „zu Fuß gehen“ und Nimczyk 50, Wester 207 Euro löhnen.