Veni, vidi, vici …
26. September 2024

Cherbourg, Mittwoch, 25. September 2024. Hero Sibey kam (erstmals zum Grand National du Trot), sah (sich das Geschehen aus vorderen Regionen an) und siegte - leicht und locker zum 19. Mal in seiner Laufbahn.

Schon wieder zog es den GNT-Tross an die frische Seeluft des Ärmelkanals: Nach Saint Malo am 7. August war das 80.000 Einwohner große Cherbourg Gastgeber der zehnten, aus drei Bändern mit 16 Aspiranten proppenvoll besetzten Etappe. Die üblichen zwei Runden auf dem 1.200 Meter kurzen Linkskurs ergaben minimal 2.600 Meter.

Ein Damen-Trio leistete 50 Meter Mehrarbeit - von Hause aus ohne sonderliche Ambitionen. Für die beiden Monté-Spezialistinnen Hirondelle du Rib und Granvillaise Bleue sowie die ihren 106. Auftritt absolvierende Emeraude de Bais war‘s lediglich eine Abwechslung vor Publikum von der regulären Trainingsarbeit, wie es auch die Totalisator-Quoten hergaben.

Der Freudentag hatte auch eine kleine Schattenseite: Jean-Yves Lecuyer, der die Geschicke des Hippodrome La Glacerie als Präsident von 1991 bis 2014 geleitet hatte, hatte in der vorigen Woche das Zeitliche gesegnet. Seine über die Jahrzehnte durch die „du Viviers“ Hand, Kito, Mirza, Odessa, Sinko und Vulcain bekannt gewordene schwarze Jacke mit der hellblauen Kappe vertrat der aus drei Monaten Pause kommende Hubble du Vivier mit Platz acht halbwegs ordentlich.

Star des Wettmarkts war oben erwähnter Hero Sibey, der seit dem 1. April auf seiner Tour durch die Provinzen, wo die Bahnbeschaffenheiten meist anspruchsvoller als die Rivalen sind, in Ecommoy, Tours, Jallais, Pornichet, Rochefort-sur-Loire und Vibraye gepunktet, nur einmal in Chateaubriant als Zweiter den Kürzeren gezogen hatte und dank eines brandaktuellen Sieges in Vincennes vom 7. September aus dem ersten Band als 18:10-Favorit loslegte.

Damien Bonne scheuchte ihn sofort vor Hubble du Vivier und Hallix nach vorn, übergab das Kommando nach 750 Metern Mitte der ersten Gegengeraden an den sich nachdrücklich darum bewerbenden Ibiscus Man und harrte dahinter mehr als eine Runde lang der Dinge, die da außen kommen sollten. Bevor ihm Horatius d’Ela, hinter dem sich mit Grâce du Digeon die Startschnellste aus Band zwei postierte, zu dicht auf die Pelle rückte und die Tür zusperrte, wurde der Wallach in der vorletzten Kurve nach außen beordert.

Fortan gab’s keine echte Opposition mehr gegen den Niky-Sprössling. Kaum wollten ihm Horatius d’Ela in zweiter und Grâce du Digeon in dritter Spur 400 Meter vorm Ziel ernsthaft ans Leder, zeigte ihnen der Siebenjährige, was eine echte Harke ist. Ganz leicht um 2½ Längen servierte er das Duo zum wertvollsten Volltreffer aus 46 Versuchen ab, und auch der streng innen raufende Ibiscus Man konnte das Blatt nur noch Richtung dritter Platz wenden.

Der kleine praktische Braune war vor 32 Monaten auf der Amérique-Auktion 2022 das, was man einen Glückskauf der Herren Bonne und Desmet, dessen Rennfarben er trägt, nennt: 32.000 Euro haben sie für ihn hingeblättert, 240.170 Euro hat er allein 2023 und 2024 für sie angeschafft, und der Run scheint noch lange nicht beendet.

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Foto: paris-turf.com

„Er ist ein Spätentwickler, dem in seiner Jugend die großen Aufgaben erspart geblieben sind. Ich hätte gedacht, dass es schwerer werden würde. Aber wir konnten lange in Deckung bleiben, als ich angriff, gab’s von Ibiscus Man keinen Widerstand und vorn konnten wir uns alles ganz nach Geschmack einteilen. Hero Sibey ist prima zu steuern, nimmt alle Hilfen und Winke an. Wir werden ganz zart das Finale am 1. Dezember ins Auge fassen. Bleibt er bis dahin in Schwung, ist’s definitiv sein letzter Auftritt in dieser Saison. Das weitere Winter-Meeting werde ich ihm ersparen - dann haben wir für 2025 ein frisches Pferd“, kommentierte Bonne.

Eine ganz schwache Vorstellung bot Gesamt-Spitzenreiter Igrec de Celland, der aus dem Mittelfeld keinerlei Akzente zu setzen vermochte, als es ans Eingemachte ging, und wie Granvillaise Bleue und Hallix „ohne Wertung“ blieb. Dennoch konnte er wegen der Fleißpunkte seine Führung gegen den abwesenden Ibiki de Houëlle um drei auf 61 zu 53 Punkte ausbauen.

Sehr deutlich hat Eric Raffin bei den „Drivers“ die Nase vorn, der schon 81 Zähler gebunkert hat. Dahinter rangieren David Thomain (56), die Cousins Alexandre und Matthieu Abrivard (29 und 26) sowie David Békaert und Yoann Lebourgeois (beide 23). Trotz der mauen Vorstellung seines Schützlings Igrec de Celland bleibt Christophe Jariel die Nummer eins bei den „entraîneurs“, weil Franck Leblanc (50) und Jean-Michel Bazire (37) kein Pferd unter Order hatten.

Prix Geny Courses (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)

2600 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 295.000, 50 Meter ab 528.000 Euro; 90.000 Euro

1.      Hero Sibey                     2600   15,7     Damien Bonne                  18

         7j.br. Wallach von Niky a.d. Varade d‘Hermine von Legs du Clos

         Be: Yannick Desmet; Zü: S.C.E.A. Elevage Sibey; Tr: Damien Bonne

2.      Grâce du Digeon          2625   15,1     Eric Raffin                        120

3.      Ibiscus Man                   2600   15,9     Romain Christian Larue  85

4.      Horatius d‘Ela               2600   16,0     Benjamin Rochard         110

5.      Hold Up du Digeon      2600   16,2     Franck Nivard                  350

6.      Hidalgo des Noés        2625   15,6     Gabriele Gelormini         250

7.      Gendréen                       2625   15,7     Alexandre Abrivard        190

8.      Hubble du Vivier           2600   16,5     Sébastien Ernault         1430

9.      Goéland d’Haufor        2625   15,8     Anthony Barrier               410

10.    Hip Hop Haufor            2625   16,0     Florian Boudet              1700

         Granvillaise Bleue        2650   o.Z.      Sébastien Baude          1840              

         Igrec de Celland           2625   o.Z.      David Thomain                  78

         Hallix                               2600   o.Z.      Guillaume Salles          1790

         Emeraude de Bais       2650   dis.r.    Robin Bouvier               1190

         Hirondelle du Rib         2650   dis.r.    Jean-Loïc Claude Dersoir 1750

         Espace Winner             2625   dis.r.    François Lagadeuc        210

Sieg: 18; Richter: leicht 2½ - ¾ - 1½ - 2 - 1 - 1½ Längen; 16 liefen

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro 

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-09-25/5006/1

Punkte nach Etappe 10 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Cordemais, Le Croisé-Laroche, Laval, Bordeaux, St Malo, Le Mans, Cherbourg):

Igrec de Celland                    61 (3 Siege)

Ibiki de Houëlle                      53 (2 Siege)

Hymne du Gers                      26 (1 Sieg)

Hold Up du Digeon               26

Horchestro                              24 (1 Sieg)

Hidalgo des Noés                  22

Eurêka Vrie                             19

Ibiscus Man                             19

Gendréen                                16

Forbach                                   15 (1 Sieg)

Graal du Trésor                      15 (1 Sieg)

Hero Sibey                              15 (1 Sieg)

Guide Moi Forgan                  12

Happy Danica                        12

Have a Dream                        12

Ino du Lupin                            12

Eberton                                    11

Grâce du Digeon                   10

Iguski Sautonne                     10

Inexess Bleu                           10

Instinct d’Am                           10

In drei Wochen geht’s in die östliche Mitte Frankreichs: Am 16. Oktober trägt Saint-Galmier, das 6.000 Einwohner beherbergende Städtchen rund 20 Kilometer nördlich von Saint-Etienne, auf dem 1.200 Meter messenden Rechtskurs des Hippodrome Joseph Desjoyaux Etappe 11 aus.

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