Mailand-La Maura, Donnerstag, 25. April 2024. An diesem 25. April, an dem Italien mit einem Feiertag ans Ende der deutschen Besatzung 1945 erinnert, fand der Gran Premio Ettore e Mario Barbetta über die für Italien sehr ungewöhnliche Distanz von 2.700 Metern das letzte Mal in La Maura statt, wenn es nicht noch eine Volte gibt: Im Juli sollen die Traber zumindest örtlich an ihre alte, bis 2011 betriebene Wirkungsstätte im riesigen San-Siro-Sportkomplex zurückkehren - nicht auf einem solitären Hippodrom, sondern innerhalb der Galopper-Piste.
Gut möglich, dass Trainer Holger Ehlert, Steuermann Roberto Vecchione und Besitzer Raffaele Chiaro dies bedauern, denn ihr Boccadamo scheint sich auf der 1.020-Meter-Bahn mit dem weißen Sand pudelwohl zu fühlen, unterstrich einmal mehr die Vorliebe für Strecken jenseits der 2.000 Meter und wiederholte seinen Vorjahrserfolg, für den er diesmal nur 1:14,5 statt 1:13,7 bringen musste.
Sonderlich viel Staat war mit der vom vorjährigen Tiefpunkt von 35.200 auf 37.400 Euro angehobenen Aufgabe allerdings nicht zu machen: Die in Italien verbliebenen Granden haben am 1. Mai den Gran Premio della Lotteria vor der Brust, und von den elf Willigen verabschiedeten sich auf der ersten halben Runde Crystal RL (am Start), Jimmy Ferro BR, Ziguli dei Greppi sowie Desiderio d’Esi (alle im ersten Bogen).
Gab zunächst Caronte Trebi vor Coeur Joyeuse den nicht allzu flotten Takt vor, so wurde der Wallach, als es das erste Mal am Zielschild vorbeiging, von Cardoso DR abgelöst. Vecchione schien noch vom Vorjahr zu wissen, über welch gewaltige Lungenkapazitäten Boccadamo verfügt. Früh machte er sich mit dem Ideale-Luis-Sohn auf den Vormarsch und gab 1½ Runden lang mit Diluca Mo, Vaprio und Dilva Jet als Anhängsel mehr den interessierten „Controlletti“ denn den Drücker.
600 Meter vorm Ziel, als sich in dritter Spur Vaprio nachhaltig bemerkbar zu machen begann, wurde die Fahrt deutlich freier. Bis eingangs der Zielgeraden wehrte sich Crystal RL aus Leibeskräften, gab dann überraschend schnell klein bei, trabte immer schlechter und wurde letztlich - ohnehin als Siebenter die Linie „brotlos“ passierend - ausgehängt.
Boccadamo indes hatte die Häscher, von denen sich der zehnjährige Vaprio beim 112. Auftritt als ernsthaftester Rivale entpuppte, eisern im Griff. Wie 2023 rund 1½ Längen voraus brachte der Hengst den 22. Sieg locker unter Dach und Fach, mit dem sein Konto auf 172.815 Euro kletterte; es war zugleich Nummer vier auf Gruppe-Niveau.
Gran Premio Ettore e Mario Barbetta (Gruppe III int.; int. ab vierjährig, nat. ab fünfjährig)
2700m Bänderstart, 20m Zulage; 37.400 Euro
1. Boccadamo 2700 14,5 Roberto Vecchione 54
7j.br. Hengst von Ideale Luis a.d. Marcena von Lindy Lane
Be: Raffaele Chiaro; Zü: Raffaele Orlando; Tr: Team Ehlert
2. Vaprio 2700 14,6 René Legati 116
3. Caronte Trebì 2700 14,6 Pietro Gubellini 53
4. Dilva Jet 2700 14,7 Ferdinando Pisacane 171
5. Coeur Joyeuse 2700 14,7 Andrea Guzzinati 155
6. Diluca Mo 2700 14,8 Andrea Farolfi 106
Cardoso DR 2700 d.bl. Santo Mollo 38
Crystal RL 2700 dis.r. Lucio Becchetti 743
Jimmy Ferro B 2700 dis.r. Alessandro Gocciadoro 104
Desiderio d’Esi 2720 dis.r. Marco Stefani 30
Ziguli dei Greppi 2700 dis.r. Nicola del Rosso 259
Sieg: 54; Richter: leicht 1½ - Kopf - ¾ - ½ - 1 Länge; 11 liefen
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 2.057 - 1.346 sowie 6.807 Euro Züchterprämie