97. Derby Italiano: Der erste Gedanke sitzt
14. Oktober 2024

Rom-La Capannelle, Sonntag, 13. Oktober 2024. Nicht zum ersten Mal beherrschte Alessandro Gocciadoro das zum 97. Mal ausgetragene Derby Italiano del Trotto, doch wieder mal saß er hinter dem „falschen“ Pferd. Den Mann aus Noceto wird das nur wenig gewurmt haben: Schließlich hat er sein bislang einziges Blaue Band als Chauffeur nach vielen vergeblichen Anläufen im Vorjahr dank Expo Wise As unter Dach und Fach gebracht.

Die Vorentscheidung fiel bereits am Start der 2.100-Meter-Prüfung, die zugleich wie stets das saisonal letzte und höchstdotierte aller europäischen Derbys war. Während Fly Top (2) im Galopp begann, für einige Unruhe in der zweiten Startreihe sorgte und Feldenkrais Pal an der „1“ sehr betulich in Gang kam, war First of Mind (4) sofort voll bei der Sache.

Bis zum Scheitel des ersten Bogens musste Antonio di Nardo kurbeln - dann endlich durfte er an Far West Bi (3) vorbei auf den Platz an der Sonne, der letztlich 334.880 Euro wert sein sollte. Hinter diesem Duo wurde die Innenspur lange nur von Fellow Wise As frequentiert. Der große Rest trieb sich in äußeren Umlaufbahnen herum.

In Spur zwei gab Frank Gio (5) eine Runde lang den „Comandante“ vor Fakir Roc (6), Feudale degli Dei (10), Feldenkrais Pal (1) und Fuente Cas (12), Gleis drei beackerte Gocciadoros Wahl Falco Killer Gar (7) vor Funny Girl (11) und Fortunadrago Font (14), bis er für die Schlussrunde wenigstens an die Flanke des Leaders kam.

Damit blies Funny Girl in dritter Spur der Fahrtwind um die Ohren, was der einzigen Lady im Kreis der 13 Hengste gar nicht behagte: 600 Meter vorm Ziel war die Vitruvio-Tochter mit ihren Kräften am Ende, und da Fortunadrago Font stecken blieb beim Versuch, diese Klippe zu umschiffen, blieb es Feldenkrais Pal vorbehalten, in dritter Linie Boden wettzumachen. Robin Bakker hatte mit dem Trixton-Sohn die ersten Vier allmählich in Sicht, als ein Fehler im Schlussbogen alle Träume des Gran-Premio-Nazionale-Siegers von Turin platzen ließ.

Vorn ließ sich First of Mind die fette Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Falco Killer Gar erwies sich keineswegs als Killer, sondern musste sich deutlich abgebügelt mit Platz drei zufrieden geben. Mehr hatte aus seinem Windschatten der von Sébastien Guarato für Antonio Somma trainierte Frank Gio zu bieten, für den eigens Matthieu Abrivard nach Rom geflogen war.

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Doch näher als bis auf 1½ Längen kam er nicht an First of Mind heran, womit zwei Söhne Face Time Bourbons den größten Reibach machten. Eng wurde es um die Plätze vier bis sechs: In vierter Spur schnappte sich Micha Brouwers Feudale degli Dei für die Gerrits Recycling Group den vierten, mit 43.680 Euro immer noch sehr lukrativen Scheck vor Fakir Roc und Pechvogel Far West Bi, der mit Roberto Vecchione nur um eine halbe Länge zu spät kam.

Für First of Mind war dieser achte Volltreffer selbstredend der bedeutendste seiner Laufbahn, der sein Konto auf 388.129 Euro förmlich explodieren ließ. Es war der dritte Streich am Stück nach jenen in Åbys Count’s Pride Pokalen am 28.August und im Derby-Vorlauf am 21. September, die er jeweils locker mit Gocciadoro auf seine Kappe gebracht hatte.

97. Derby Italiano del Trotto

2100m Autostart, 800.800 Euro

1.    First of Mind*             12,1    Antonio di Nardo            72

       3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Peace of Mind von Uronometro

       Be: Comiantale Srl, IT; Zü: Leonardo Cecchi, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.    Frank Gio**               12,2    Matthieu Abrivard           28

3.    Falco Killer Gar          12,6    Alessandro Gocciadoro   34

4.    Feudale degli Dei       12,8    Micha Brouwer             262

5.    Fakir Roc*                 12,9    Santo Mollo                 236

6.    Far West Bi**             12,9    Roberto Vecchione         52

7.    Ferahan As               13,6    Mario Minopoli jr           639

8.    Fuente Cas               14,0    Gaetano di Nardo       1086

9.    Fortunadrago Font      14,3    Enrico Bellei                835

       Feldenkrais Pal**        dis.r.   Robin Bakker                70

       Fly Top*                   dis.r.   Magnus Djuse              169

       Fellow Wise As          dis.r.   Örjan Kihlström            116

       Funny Girl                 dis.r.   Andrea Farolfi              423

       Frankie LJ                 dis.r.   Andrea Guzzinati          931

*Vorlaufsieger vom 21. September; **per Wildcard (Sieger einer Gruppe-I-Vorprüfung)

Zw-Zeit: 13,8/1000m

Sieg: 72; Richter: leicht 2½ - 4 - ½ - k.Kopf - Kopf - Kopf - ½ Länge; 14 liefen

Wert: 334.880 - 160.160 - 87.360 - 43.680 - 29.120 sowie 145.600 Euro Züchterprämie

Trainer: Gocciadoro – Guarato – Gocciadoro – Brouwer – Rocca

Stallions: Face Time Bourbon – Face Time Bourbon – Varenne – Brillantissime – Wishing Stone

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6363208441112

„Baroncini“ total in den Oaks

Je ein Quartett spannten Mauro Baroncini und Alessandro Gocciadoro in den 253.000 Euro wertvollen Oaks del Trotto über 1.640 Meter an, an deren Ende der italienische „Campione“ schwer an seinen Wunden zu lecken hatte. Wie 1½ Stunden später für Feldenkrais Pal entpuppte sich für seine 15:10-Favoritin Funny Gio Startplatz „1“ als pures Gift.

Hinter Fragola di No (4) und der sich 300 Meter lang vergeblich um die Spitze mühenden und dann einparkenden Francy Caf (5) blieb der mit Abstand Reichsten im Feld, aus dem sich Fort Washakie (3) und Flavia Bros (14) früh herausschossen, nur Platz drei an der Innenkante. Außen schnappte die Falle durch Follia d’Esi (7) vor Fanny Breed (12), Flores de Campo (2) und Finance Lady Par (10) felsenfest zu.

Bei äußerst moderatem Tempo - der erste Kilometer wurde in lachhaften 1:15,9 abgebummelt - saß Gocciadoro mit platzender Leine fest. Erst ausgangs der „ultima curva“, wo Flores de Campo den Kontakt verlor, ging die Tür auf. Zu spät für die Face-Time-Bourbon-Tochter, die sich in den klassischen Vorprüfungen erfolgreich mit den „maschi“ gemessen hatte, denn natürlich hatte auch das Spitzenquartett nach der Bummelei Reichhaltiges im Angebot.

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Bei der Stallmeisterschaft der beiden Baroncini-Schützlinge gewann Marco Stefani mit Follia d’Esi trotz Todeslage um eine halbe Länge die Oberhand gegen Fragola di No. Auch Francy Caf zog prächtig durch, so dass für die Favoritin nur die vierte Prämie blieb.

Für Follia d’Esi, eine Schwester Desiderio d’Esis und Tochter Ringostarr Trebs, regnete es förmlich Gold. Mit 38.554 Euro war sie als überlegene Vorlaufsiegerin in die Oaks gegangen, mit 144.354 Euro kam sie wieder heraus.

Oaks del Trotto (Gruppe I nat., dreij. Stuten)

1640m Autostart, 253.000 Euro

1.    Follia d’Esi*               13,8    Marco Stefani                35

       3j.br. Stute von Ringostarr Treb a.d. Tessa d‘Esi von Nad Al Sheba

       Be: Francesco Graziano Biasia; Zü: Albina Bianchi Avenali; Tr: Mauro Baroncini

2.    Fragola di No*           13,9    Francesco Facci           128

3.    Francy Caf*               14,1    Vincenzo-P. dell’Annunziata 134

4.    Funny Gio**              14,4    Alessandro Gocciadoro   15

5.    Fenicia As                 14,6    Antonio di Nardo          125

6.    Fedora degli Dei         14,8    Andrea Guzzinati          190

7.    Flores de Campo        14,8    Gaspare Lo Verde        355

8.    Filly Mail                   14,8    Santo Mollo                 735

9.    Finance Lady Par       14,9    Giuseppe Lombardo jr   787

10.   Fast Equos Jet           15,1    Roberto Vecchione       424

       Fort Washakie           dis.r.   Giuseppe de Filippis      298

       Fantastic Gio             dis.r.   Magnus Djuse              216

       Flavia Bros                dis.r.   Örjan Kihlström            612

       Fanny Breed             dis.r.   Enrico Bellei                735

*Vorlaufsiegerin vom 21. September; **per Wildcard

Sieg: 35; Richter: leicht 3½ - 1 - k.Kopf - Hals - ¾ - ½ Länge; 14 liefen

Zw-Zeit: 15,9/1000m

Wert: 105.800 - 50.600 - 27.600 - 13.800 - 9.200 sowie 46.000 Euro Züchterprämie

Trainer: Baroncini – Baroncini – Ehlert – Gocciadoro – Baroncini

Stallions: Ringostarr Treb – Nad Al Sheba – Nad Al Sheba – Face Time Bourbon – Readly Express

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6363206108112

Die “EKs” unter sich

Zum Friedhof der Favoriten wurde der nun wieder wie gewohnt am Derby-Tag ausgetragene Gran Premio Gaetano Turilli der Kategorie I für die älteren Recken um 154.000 Euro. So kurz nach dem UET-Elite-Finale und der Svenskt Mästerskap und vor dem Grand Prix du Sud-Ouest kreuzte mit Eclat de Gloire lediglich ein ausländischer Vierbeiner in der ewigen Stadt auf.

Dafür nahmen fürs Gocciadoro-Quartett neben dem Chef selbst die beiden Schweden Magnus Djuse und Örjan Kihlström sowie Robin Bakker die Leinen in die Hand und sprangen für den 49-jährigen ein, für den es bis 300 Meter vorm Ziel nach einem weiteren Treffer Vernissage Grifs aussah.

Mit dem 1.772.133 Euro reichen Fuchs sauste er von der „4“ recht unbehelligt vor Deus Zack (1), Chance EK (8), dem bald einscherenden Eclat de Gloire (5), Doc Indal (13), Demon (9) und Diamond Francis (12) in Front. Mitte der ersten Überseite nutzte Bakker die sehr konstante, jedoch nicht übermäßig rasante Fahrt, um Dolce Viky(11) an Bengurion Jet (2) und Always EK (3) vorbei auf den Todessitz zu schicken.

Andererseits nahm Roberto Vecchione den in dritter Spur keine Lage findenden Bleff Dipa (6) bis ans Ende des 13er-Pulks zurück, von wo er nie mehr wegkommen sollte und eine enttäuschende Vorstellung bot. 800 Meter vorm Ziel schlüpfte Chance EK vor Dolce Viky nach außen und begann 500 Meter weiter mit der deftigen Massage auf Vernissage Grif.

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Der bot bei seinem 135. Auftritt überraschend wenig Widerstand und nahm als Sechster für seine alten zehnjährigen Tage nicht mal einen kleinen Obolus mit. Sonderlich grämen musste sich sein Trainer dennoch nicht. Während auch Bengurion Jet gar nichts zu melden hatte, wurde Always EK umso prominenter. Unter dezenten Hilfen Magnus Djuses streckte sich der Filipp-Roc-Sohn zum 26. Sieg eine halbe Länge vor der Zuchtgefährtin und hat nun 652.280 Euro auf der hohen Kante.

Eine Länge zurück nutzte Eclat de Gloire die kurzen Wege zum Run auf „Bronze“ deutlich vor Dolce Viky, der tapfer raufte und Deus Zack knapp niederhielt.

Gran Premio Gaetano Turilli (Gruppe I int., frei für Alle)

2100m Autostart, 154.000 Euro

1.    Always EK                11,6    Magnus Djuse              163

       8j.br. Hengst von Filipp Roc a.d. Nike EK von Varenne

       Be: Effebi Srl, IT; Zü: Az.Agr.Edy Graziano Capriani, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.    Chance EK               11,6    Pietro Gubellini            168

3.    Eclat de Gloire           11,7    Loris Garcia                 466

4.    Dolce Viky                11,9    Robin Bakker                99

5.    Deus Zack                11,9    Carmine Piscuoglio       198

6.    Vernissage Grif          12,0    Alessandro Gocciadoro   14

7.    Doc Indal                  12,1    Lucio Becchetti            811

8.    Demon                     12,2    Antonio Simioli             455

9.    Bengurion Jet            12,2    Örjan Kihlström              98

10.   Diamond Francis        12,3    Andrea Farolfi              491

11.   Callisto                     12,4    Vincenzo Luongo          518

12.   Capital Mail               12,6    Antonio di Nardo            69

13.   Bleff Dipa                  12,8    Roberto Vecchione         87

Sieg: 163; Richter: sicher ½ - 1 - 2 - k.Kopf - 1½ - Hals - ¾ Länge; 13 liefen

Zw-Zeit: 07,8/500m

Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 und 28.000 Euro Züchterprämie

Trainer: Gocciadoro – Barelli – Garcia – Gocciadoro – Loccisano

Stallions: Filipp Roc – Nad Al Sheba – Tiégo d’Etang – Adrian Chip – Victor Gio

Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6363207980112

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