Wie eine bleischwere Decke lag die Nachricht vom Tode des Traineridols Stefan Hultman, der am Morgen friedlich eingeschlafen war, über der V75-Veranstaltung in Jägersro. Für viele ehemalige Kollegen um Örjan Kihlström war das Business as usual an diesem traurigen Tag sicher nicht einfach.
Darüber konnte auch die Gala-Vorstellung von A Fair Day im L.C. Peterson-Broddas Minne, der zweiten Qualifikation zum Paralympiatravet, nicht hinwegtrösten. Der Publikumsliebling aus Kalmar agierte beim zweiten Saisonstart wie entfesselt, wurde von Oscar Ginman früh nach vorne geworfen und gewann am Ende überaus leicht gegen Önas Prince, der als Vorjahressieger des Paralympiatravet ein Wildcard besitzt und den Per Nordström deshalb keinesfalls überforderte.
Mit furiosen 1:10,3/2140 Meter stellte A Fair Day einen neuen Bahnrekord für fünfjährige und ältere Hengste und Wallache auf.
Höchst unglücklich entwickelte sich die Partie für Y Not Diamant. Robin Bakker brachte den Wallach, der vor drei Wochen in Wolvega einen bestechenden Probelauf in 1:12,4/2100 Meter hingelegt hatte, von der Pole Position glänzend ab und musste zunächst nur den von ganz außen fliegend eingetretenen Unico Broline vor sich dulden.
Leider trat Carl Johan Jepson eingangs der Kurve ziemlich unsanft auf die Bremse, was Y Not Diamant völlig aus dem Konzept brachte. Robin Bakker konnte Y Not Diamant gar nicht schnell genug aufnehmen. Die logische Folge war eine schwere Galoppade, die bis zur Disqualifikation führte.
Bereits am Turm hing zu diesem Zeitpunkt der ebenfalls aus der Pause kommende Barack Face, der nach seinem Startfehler hinter dem Feld derart schlecht trabte, dass ihn die Rennleitung erstmal mit einer elftägigen Sperre belegte.
Auch das Rahmenprogramm verlief aus deutscher Sicht wenig erbaulich. Michel Rothengatters Derbysiegerinnen Speedrise Lady S und Nortolanda hatten den beinahe identlischen Rennverlauf, bei dem sie nach früher Offensive in der Todesspur landeten. Beide strichen im Finish die Segel, beide belegten Platz acht in 1:12,4/2140 Meter bzw. 1:13,7/2160 Meter (Bänderstart).
Claudia Eilenbergers Global Commission vermochte sich in der kombinierten Tetrick Wania-STL Klass I/II mit dem engen Eindrehen beim Bänderstart gar nicht anzufreunden, verlor viele Längen, arbeitete sich aber noch auf Rang 7 in 1:14,1/2660 Meter vor, wofür ihm immerhin 7.000 Kronen gutgeschrieben wurden.
Zu allem Überfluss patzte auch noch Gold Cap BR (Ronja Walter) im abschließenden Reiten. Zwei Fehlstarts waren nicht nach dem Geschmack des dritten Favoriten, der im ersten Bogen auch noch ins Gedränge kam und sprang.
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