Allaires Dreijährige obenauf
24. April 2019

Fast alles, was bis dato aus der 2016 geborenen Aufzucht in Gruppe-Prüfungen mal etwas deutlicher den Finger gehoben hatte, war in den beiden Halbklassikern um je 100.000 Euro engagiert: Elf Vertreter der Generation „G“ bei den „Jungs“, die den Nachmittag mit dem Prix Paul Karle eröffneten, zehn „jeunes filles“, die sich eine Stunde später maßen. Allesamt schon mit zarter Blickrichtung 23. Juni, wenn sie - dann gemeinsam - im Prix Albert Viel um 170.000 Euro und klassischen Lorbeer die Klingen kreuzen werden. Los ging’s hinterm Startwagen, mit dem die Mehrzahl der Kandidaten wenig oder gar keine Erfahrung gemacht hatten.

Allaire Philippe

„Vier Musketiere des Monsieur Allaire gegen den Rest der Welt“ hieß es im Prix Paul Karte, in dem Get Happy, Gotland, Golden Bridge und Gospel Pat für den Mann der jungen Pferde in die 2100 Meter kurze Schlacht zogen und siegreich daraus hervorkamen, wenn auch Favorit Gotland mächtig knabbern musste. Der war bis zum Critérium des Jeunes mit sechs Treffern, wobei er alle möglichen Gruppe-Nummern abgeräumt hatte, der uneingeschränkte Herrscher dieser Generation und hatte sich ausgerechnet in der ersten klassischen Aufgabe mit zwei Patzern selbst eliminiert. Eingedenk dessen riskierte Eric Raffin mit dem Kind der Gruppe-I-Sieger Ready Cash und Sanawa trotz idealer Nummer „2“ hinter dem Startwagen nichts und landete im Mittelfeld, während vorn durch den von ganz außen an die Spitze stürmenden und den ihn durch den ersten Bogen ablösenden Général du Parc kräftig die Post abging. (Foto: letrot.com)

Gotland

1:09,0 auf den ersten 500 Meter waren höchst anspruchsvoll für das junge Gemüse, von dem sich Gospel Pat und Grandissimo auf diesem ersten Abschnitt im Galopp abgemeldet hatten. Zur Hälfte des Anstiegs umflankte Gotland seinen Wegweiser durch die zweite Spur Gamble River und warf dem Général den Fehdehandschuh hin, den der bereitwillig aufnahm. Drei Längen vor dem Rest, von dem sich innen Gilmour am lange mit Platz drei liebäugelnden Gamble River um eine halbe Länge zu „Bronze“ mogelte, kämpften die beiden Granden um jeden Zentimeter. Im Ziel war’s wie so oft: Frédéric Prats zäher Fuchs hatte gegen einen Allaire-Eleven hauchdünn das Nachsehen - in diesem Fall eben Gotland. Der Braune mit dem Stern und der kessen Schnippe unterstrich mit diesem hart erkämpften siebenten Treffer, dass besagte Galoppeinlage ein kurzzeitiger Ausrutscher und keine massive Betriebsstörung war, und baute mit 251.100 Euro sein Standing im Jahrgang weiter aus. (Foto: canalturf.com)

„Zuletzt (im Critérium des Jeunes/Anm.d.Red.) schien er nicht ganz fit zu sein. Heute hat er seine ganze Klasse bewiesen, denn eigentlich ist die Sprintdistanz nicht sein Ding; über 2.700 Meter ist er sicherlich besser aufgehoben. Und einen bewährt starken Brocken wie Général du Parc außen rum nach einem Höllentempo in die Knie zu zwingen - das hat schon was“, kommentierte Raffin, der mit 72 Saisontreffern das Fahrerlager deutlich vor Jean-Michel Bazire (48) und Franck Nivard (47) anführt.

Prix Paul Karle (Gruppe II nat., dreij. Hengste)
2100m Autostart, 100.000 Euro
1.    Gotland    12,4    Eric Raffin    26
    3j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Sanawa von Jeanbat du Vivier
    Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Jean-Pierre Guay

2.    Général du Parc    
3.    Gilmour    
4.    Gamble River    
5.    Godigious Deladou    
6.    Golden Bridge    
7.    Gladiateur Turgot    
8.    Get Happy   
9.    Gipson Creek    
       Gospel Pat    
       Grandissimo   
12,4    Alexandre Abrivard    
12,7    Mathieu Mottier    
12,7    François Lagadeuc    
12,9    Gabriele Gelormini    
13,0    Yoann Lebourgeois    
13,1    Franck Nivard    
13,2    Jean-Philippe Monclin    
14,1    Matthieu Abrivard    
dis.r.   David Thomain    
dis.r.   Pierre-Yves Verva    
100
1340
49
780
30
350
840
170
200
1150

Sieg: 26; Richter: Kampf k.Kopf - 3 - ½ - 2 - 1 - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 09,0/500m - 11,6/1100m - 12,3/1600m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-23/7500/1

Girls Talk quatscht am schnellsten

Überraschend schleppte der 59-jährige auch im Prix Masina für die Demoiselles die reichste Beute heim, wobei die 45.000 Euro für Platz eins ebenfalls „en famille“ blieben: Girls Talk läuft nicht wie Gotland in den Farben Philippes, sondern für dessen Ehefrau Gitte Poulsen-Allaire. Bis eingangs der Schlusskurve sah jedoch alles nach einem Vorbeimarsch der klaren 15:10-Favoritin Green Grass aus, die Gabriele Gelormini mit drei Längen Abstand zum Auto losgeschickt hatte. Die beiden „Allaires“ Graine de Crack und Girls Talk hingegen waren sofort hellwach und übernahmen umgehend das Sagen, bis nach 500 Metern Gazelle du Corta wuchtig als Ablösung angestiefelt kam. Das war nichts gegen die Show, die Green Grass ausgangs des Bogens von Joinville inszenierte. Von Gelormini in Spur drei kurz losgelassen, ließ die Bold-Eagle-Tochter die Rivalinnen wie Fahnenstangen links liegen und spritzte mühelos in Front.

Girls Talk

Es sah längst nicht danach aus, als habe ihr der Italiener mit diesem Zwischenflug zu viel zugemutet, denn ohne äußeren Druck durch Greenpeace, der Gaya de Bellouet, Golden Girl und die am Start gesprungene Gee folgten, galoppierte sich die Braune kurz nach Erreichen des Gipfels von einem Schritt auf den nächsten aus dem Geschehen. Kläglich vergeben der Elfmeter, und auch die unerwartet wieder führende Gazelle du Corta brachte das Match nicht nach Hause. Mit zwei Längen Vorteil auf die Zielgerade biegend, verlor sie zusehends die Contenance und landete nur auf Platz vier. (Foto: news.google.com)

Bestens gerecht wurde David Thomain der nunmehr fünffachen Siegerin Girls Talk, die nach vier Treffern an der Strippe von August bis Oktober ein wenig vom glorreichen Pfad abgekommen war. Die Tochter der beiden Allaire-Schützlinge Brillantissime und Be My Girl machte in der neuen Rennrekordzeit von 1:13,3 - zuvor 2017 Ere Nouvelle mit 1:13,8 - zwei Längen vor Gee, die nach dem anfänglichen Patzer prächtig durchhielt, und Trainingskameradin Graine de Crack leichtfüßig alles klar und schraubte ihr Konto auf 212.000 Euro. David Thomain war zu Recht hochzufrieden: „Ich hatte trotz der anspruchsvollen Pace über den gesamten Weg viel in der Hand und nur etwas Angst, nicht rechtzeitig freizukommen. Als die Lücke eingangs der Zielgeraden da war, legte sie mühelos zu. Schon im Critérium des Jeunes überzeugte sie als Dritte - das hat sie rundum bestätigt.“

Prix Masina (Gruppe II nat., dreij. Stuten)
2100m Autostart, 100.000 Euro
1.    Girls Talk    13,3    David Thomain    73
    3j.br. Stute von Brillantissime a.d. Be My Girl von Love You
    Zü / Tr: Philippe Allaire; Be: Gitte Poulsen-Allaire

2.    Gee    
3.    Graine de Crack    
4.    Gazelle du Corta      
5.    Girl des Mottes    
6.    Greenpeace    
7.    Golden Girl    
8.    Gaya de Bellouet    
       Gaïa Olmenhof    
       Green Grass    
13,5g    Matthieu Abrivard    
13,5    Yoann Lebourgeois    
13,7    Mathieu Mottier       
13,9    Charles Dreux    
13,9    Franck Nivard    
14,3    Jean-Philippe Monclin    
14,3    Alexis Chéradame    
dis.r.   Christophe Martens    
dis.r.   Gabriele Gelormini    
260
140
120    
850
82
600
720
250
15

Sieg: 73; leicht 2 - ½ - 2 - 3 - k.Kopf - 4 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 09,8/500m - 10,8/1100m - 13,2/1600m
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-23/7500/3

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