Bilanz der Doping-Kontrollen für 2018
06. März 2019

Untersucht wurden durch das Laboratoire des Courses Hippiques (LCH) vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 insgesamt 29.576 auf französischem Boden genommene Proben, die sich wie folgt verteilten:

25.525 in Rennen

  1.808 in Qualifikationen

  1.709 in Trainingsquartieren

     135 bei vorbereitendem Training (Einbrechen, Antrainieren etc.)

     112 bei Zuchtstuten und -hengsten

     287 bei einer 25 Pferde umfassenden Langzeitstudie, bei der sie monatlich getestet wurden

 

Positive Fälle

58 in Rennen

  2 in Qualifikationen

  7 im Volltraining

  0 in allen anderen Kategorien.

Somit waren 0,23 Prozent aller in Frankreich gezogenen Proben positiv; im Gegensatz dazu waren 4,91 Prozent der vom LCH für ausländische Kunden getesteten Proben positiv, wobei berücksichtigt werden muss, dass sogenannte Zweit- oder B-Proben zur Bestätigung eines vorherigen Ergebnisses den zweiten Wert in die Höhe treiben.

Die Zahlen speziell für den Trabrennsport in Frankreich 2018:

39 positive Fälle (0,2 %) verteilen sich auf folgende Substanzen:

Kortikosteroide                                                        

Andere                                                                         

Blutdrucksenkende Betablocker                            

Lokalanästhetika                                                       

Anabolika                                                                    

Futtermittelverunreinigungen                                 

Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAIDs) 

Diuretika / gefäßerweiternde Subst. wie Lasix    

15

6

4

4

3

3

3

2

Diese 39 positiven Fälle betrafen 32 verschiedene Trainer. Differenzierte Untersuchungen haben 80% der Fälle aufgeklärt. Spezielle Aktionen im Trabrennsport betreffen seit 2014 durchgeführte retrospektive Studien über zehn Jahre eingefrorener Proben und den Kampf gegen Bicarbonat- oder „Milkshake“-Doping.

Für Untersuchungen um Bicarbonat-Doping wurden bei mehreren Veranstaltungen in jeweils drei Rennen die fünf Bestplatzierten untersucht - 2018 insgesamt 719 Pferde, die an 144 verschiedenen Rennen teilgenommen hatten.

Zusätzlich hat man eine nach Aussage der beteiligten Institutionen weltweit bislang einzigartige Langzeitstudie ins Leben gerufen, bei der 25 ausgewählte Pferde, die seit dem 1. April 2018 einen Rennpreis gewonnen haben, monatlich bis zum 31. März 2019 in ihrem Trainingsquartier getestet werden. Arnaud Duluard, bei Le Trot Leiter der Abteilung für Zucht und Gesundheit der Pferde, bedankte sich bei allen in diese Untersuchung involvierten Personen für das Verständnis und die Kooperation bei diesen Kontrollen.

Das Ziel wurde klar umrissen. Dieser indirekte Dopingkontrollansatz soll die Auswirkungen verbotener Substanzen auf biologische Parameter erhellen, um so Hinweise auf die Anwendung verbotener Substanzen zu geben, anstatt nach Spuren des Moleküls selbst zu suchen, wodurch das Nachweisfenster verbessert wird.

Wiederholung der Analysen für ein und dasselbe Pferd für mindestens ein Jahr: erfolgreiche Überwachung über Monate.

Statistische Aufarbeitung der Daten, um Abweichungen vom Physiologischen zu erkennen, die erste Anzeichen für Doping sein können.

Zudem hofft Duluard auf die abschreckende Wirkung der monatlichen Probe-Entnahme. 

Der französische Pferderennsport lässt sich die ambitionierte Aufgabe einiges kosten. Insgesamt betrug das  Budget im Kampf gegen Doping für 2018 11,9 Millionen Euro, das sich in zwei zentrale Posten teilt. 3,9 Millionen Euro entfallen auf die eigentliche Probenahmen (Kosten für Tierärzte und deren Helfer, Reisekosten, Probenahme-Geräte, Versandkosten usw.), 8 Millionen betreffen die Laborkosten (Untersuchung, dortige Personal- und Gerätekosten).

Mehr als 200 Mitarbeiter stehen dafür zur Verfügung: Sechs in der Fédération Nationale des Courses Hippiques, 65 in den entsprechenden Laboren sowie 147 Veterinäre und deren Helfer.

Bekanntlich befindet sich (nicht nur) der französische Pferderennsport in einer veritablen Krise. Die Rennpreise wurden für 2019 um mehr als zehn Prozent gesenkt, die Verwaltungsstrukturen verschlankt. Zur Frage, ob dies auch dem Budget zur Doping-Bekämpfung widerfahren könne, bezog Guillaume Maupas, technischer Direktor von LeTROT, ganz klar Stellung: „Selbstverständlich war das Teil der Debatte, aber meine Empfehlung ist klar: Wir dürfen diese Summen nicht kürzen, um das exzellente Niveau des Labors und der Dopingbekämpfung allgemein zu erhalten. Wir sind auf einem guten Weg. Eine Kürzung der Mittel wäre eine schlechte Nachricht in Richtung derjenigen, die dopen und damit betrügen würden.”

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