Bold Eagle ist wieder da
25. Juni 2019

Trabrennen finden noch am 25. und 28. Juni auf dem Plateau de Gravelle statt; danach muss der geneigte Fan, so er im Großraum Paris lebt, seine Schritte gen Norden lenken, wo auf dem Plateau de Soisy Enghien übernimmt, oder sich mit Übertragungen bescheiden. Untrügliches Zeichen fürs allmähliche Adieu war der Supersonntag um den Prix René Ballière. Acht Rennen, 1.001.000 Euro Prämien für die Besitzer (2018 waren es noch ein Rennen und 282.000 Euro mehr) - das wird im französischen Traberkalender nur noch vom Tag des Prix d’Amérique übertroffen. Und selbst der kann nicht mit vier Prüfungen der Gruppe I aufwarten.

Bold-Eagle-Vincennes-23.6.2019

Internationales Sahnehäubchen der exquisiten Karte war der zum 53. Mal ausgetragene Prix René Ballière, in dem Orlando Jet fürs deutsche Kolorit zuständig war. Vor einem Jahr hatte der Orlando-Vici-Sprössling an diesem Renntag den Prix de Grasse der Kategorie III an seine Fahne geheftet. Nun wagte sich der Sechsjährige in jeder Hinsicht zwei Stufen höher und schien im Fegefeuer des „Prix d’Amérique des Frühsommers“ so viele Chancen zu haben wie ein Schneeball in der Hölle, an eine der sieben Prämien zu kommen. Der dreifache Titelverteidiger Bold Eagle, Elitloppet-Triumphator Dijon, der Prix-d’Amérique-Zweite Looking Superb waren die größten Brocken, die dem mit 319.119 Euro ärmsten Teilnehmer das Leben schwer machen wollten. (Foto: hevosurheilu.fi)

Doch dann kam Vieles anders als gedacht - einschließlich des Autostarts aus zweiter Reihe, den Rudi Haller mit „dem besten Pferd, das ich je in Händen hatte“, endlich mal astrein und flüssig hinbekam. Das genaue Gegenstück spielte sich um die „Spitzenkämpfer“ Dijon, der von der „2“ nicht am innen gegenhaltenden Bold Eagle vorbeikam, und den ganz außen ratternden Looking Superb ab. Der kam nach 100 Metern aus dem Takt, durfte aber weitermachen, wogegen Dijons Akten zu Beginn des Joinviller Bogens mit der roten Karte geschlossen wurden. Als Mitte jener Kurve auch Tony Gio, aktueller Bezwinger Aubrion du Gers‘, bis zur Disqualifikation sprang, sah die Großwetterlage für Deutschlands Traber des Jahres 2017 schon nicht mehr ganz so grau aus als innerer Dritter hinter Bold Eagle und Tessy d’Eté, aber noch vor den Millionären Billie de Montfort und Valko Jenilat.

Rene Balliere

Außen hatte Jean-Michel Bazire nach der anfänglichen Schrecksekunde Looking Superb zügig wieder im Griff, verharrte nicht lange im Mittelfeld und löste bergauf Délia du Pommereux als äußere Lokomotive ab. Ihr waren Cash Gamble und der sich in dritter Schlussbogenspur auf Eroberungstour begebende Carat Williams sowie dessen Gefolgsmann Détroit Castelets auf den Fersen. An der letzten Ecke löste sich Bold Eagle, so dass Looking Superb noch mal dessen Windschatten genießen durfte, doch frohlockten des Adlers Fans ein wenig früh. Drei Längen Vorteil reichten längst nicht für einen lockeren Walkover. Ein paarmal musste Björn Goop den braunen Bomber antreiben, der sich willig streckte und „zähneknirschend“ einen „Hals“-Vorteil gegen den Norweger festhielt, der ohne den anfänglichen Lapsus weit schwieriger zu bezwingen gewesen wäre. (Foto: letrot.com)

Viel besser als Carat Williams, der mit dem Ausflug in die dritte Gefechtslinie sehr deutlich überfordert war und auf den letzten Platz expediert wurde, kam ganz außen Détroit Castelets auf Touren und mischte sich bravourös in den Zweikampf der Giganten ein; von Bold Eagle trennte den Néoh-Jiel-Sprössling, der seit ein paar Wochen endlich wieder die brillante Verfassung wie vor Jahresfrist in den Hufen hat, nicht mal eine Länge. Und dann raufte sich - man traute seinen Augen kaum - der „chancenlose“ Orlando Jet als Vierter ins Ziel, wobei ihm die Galopps Cash Gambles und Délia du Pommereux‘, die ihm zu Beginn des Einlaufs damit den Weg freimachte, ausgesprochen gut ins Blatt spielten. Mit 1:10,3/2100 Meter verbesserte Orlando Jet den mehr als vier Jahre alten deutschen Mitteldistanz-Rekord von Banks um drei Zehntelsekunden.

Bold Eagles dritte Titelverteidigung, zugleich der 44. Sieg aus 63 Auftritten, war ob des Kuddelmuddels noch immer kein hundertprozentiger Fingerzeig, ob er sich noch einmal zu strahlenden Höhen aufschwingen würde. Mehr als ein von Vielen nach der desaströsen Vorstellung im Vitesse zu Cagnes gefordertes Rentnerdasein ist jedoch allemal drin - dem Clan um Pierre Pilarski fiel ersichtlich ein mächtiger Stein vom Herzen. Mit nunmehr 4.553.620 Euro rückte „Boldie“ der magischen Fünf-Millionen-Euro-Grenze, die bislang allein Timoko geknackt hat, ein erkleckliches Stück näher.

Für Trainer Sébastien Guarato war es eine Genugtuung: „Viele hatten Bold Eagle in Gedanken bereits begraben. Doch er hat sich sehr ansehnlich zurückgemeldet. Nach dem Debakel in Cagnes haben wir vieles hinterfragt, einiges umgestellt, und das hat augenscheinlich Früchte getragen. Er hat das Recht, auch mal einen schlechten Tag zu haben. Weil er bei jedem Auftritt im Blickpunkt steht, ist das immer besonders dramatisch. Doch er ist wie alle Sportler keine Maschine, die man beliebig an- und abstellen kann.“

53. Prix René Ballière (Gruppe I int., 4- bis 10jähr.)
2100 Meter Autostart, 170.000 Euro
1.    Bold Eagle    10,2    Björn Goop    31
    8j.dklbr. Hengst von Ready Cash a.d. Reethi Rah Jet von Love You
    Be: Pierre Pilarski & Mitbes.; Zü: Jean-Etienne Dubois; Tr: Sébastien Guarato
    Pfleger: Hugues Monthulé

2.    Looking Superb  
3.    Détroit Castelets   
4.    Orlando Jet  
5.    Tessy d’Eté  
6.    Billie de Montfort   
7.    Valko Jenilat   
8.    Carat Williams  
       Dijon   
       Cash Gamble   
       Tony Gio   
       Délia du Pommereux   
10,2    Jean-Michel Bazire   
10,2    Matthieu Abrivard   
10,3    Rudolf Haller   
10,4    Franck Nivard   
10,6    Gabriele Gelormini   
10,7    François Lagadeuc   
10,8    David Thomain   
dis.r.    Romain Derieux   
dis.r.    Christophe Martens   
dis.r.    Eric Raffin   
dis.r.    Damien Bonne   
22
210
310
190
650
1090
200
110
750
110
390

Sieg: 31; Richter: Kampf Hals - Kopf - 1½ - ½ - 2½ - 1½ Längen; 12 liefen (NS Cobra Bleu)
Zw-Zeiten: 08,8/600m - 09,6/1100m - 10,3/1600m
Wert: 76.500 - 42.500 - 23.800 - 13.600 - 8.500 - 3.400 - 1.700 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-23/7500/3

Der Pfeil sticht

Im Prix du Président de la République, dem finanziellen Hauptereignis des Nachmittags, wurde der Matador der 2015 geborenen Satteltraber gekürt. Nach Absage von Ferreteria und Dauerrivale Feeling Cash, mit dem er so manch harten Strauß ausgefochten hatte, schienen für Fado du Chêne die „90 Mille“ für den vierten Triumph auf höchstem Level auf dem Silbertablett bereitzuliegen. Doch für den heißesten Brenner des Nachmittags kam es gründlich anders. Der sonst so kraftstrotzende Bursche war auf den finalen 500 Metern nur ein Schatten sonstiger Stärke, verlor Rang um Rang, trudelte als Fünfter ein und überstand die anschließenden „Aufräumungsarbeiten“ der Stewards wie Fawley Buissonay nicht: Auch der als Vierter am traurigen Fado vorbeiziehende Village-Mystic-Sohn wurde nach „Enquête“ ausgemustert.

Der Rennfilm wurde ohnehin völlig anders als erwartet abgespult und gipfelte in einem Happyend für Sébastien Guarato, der 40 Minuten nach Bold Eagle beim nächsten Sieger-Interview Rede und Antwort stand. Während Fado du Chêne ganz außen eindrehte, von Ploquin dennoch einen Sicherheitsstart verschrieben bekam, der ihn gut 20 Meter auf die Spitze kostete - bei den Kapazitäten des muskelbepackten Dunkelbraunen war dies noch nie ein Problem -, fegte Flèche Bourbon los, wie es ihrem Namen entspricht: pfeilschnell. Alexandre Abrivard kannte kein Erbarmen und raste durchweg 25 Meter vor der zunächst von Freeman de Houëlle und Flicka de Blary angeführten Verfolgergruppe daher, als ginge es über zwei und nicht fast drei Kilometer.

Fleche Bourbon

„Sie wird schon noch zurückkommen“, dachte wohl der Rest über die Stute, doch die Monté-Debütantin, vom Hamburger Geschäftsmann Rainer Engelke auf seinem Haras de Saint Martin in der Normandie gezüchtet und bereits im Fahren auf Gruppe-Ebene siegreich, dachte gar nicht daran, klein beizugeben, als Fado du Chêne endlich in ihrer Nähe auftauchte. Den Favoriten hatten die Anderen auserkoren, die Nachführarbeit zu leisten, was der auch schwungvoll hinbekam. Kaum war er in Schlagdistanz, als Abrivard wie beim Hase-und-Igel-Spiel den nächsten Gang einlegte und endgültig auf Nimmerwiedersehen verschwand. Fado hingegen durchlebte ganz bittere Momente, wurde von Freeman de Houëlle - der überstand die Dreier-Überprüfung schadlos -, Flicka de Blary und auf den letzten Metern auch noch von Fawley Buissonay eingesammelt und kann an diesem Nachmittag mit ungewohnt vielen Nichtstartern kaum in Ordnung gewesen sein. (Foto: letrot.com)

Flèche Bourbon setzte mit ihrem achten Treffer den Run der Demoiselles aufs Präsidentin-Amt fort und ist die vierte Chefin in Folge, die für ein Jahr dem Monté-Kabinett vorsitzt. Mit 1:12,5 gab’s den Rennrekord gratis obendrauf, den Draft Life 2017 auf 1:12,8 gedrückt hatte. So, wie Guarato für Bold Eagle eine Lanze gebrochen hatte, tat es ihm Julien Le Mer gleich: „Fado ist das erste Mal in seiner kurzen Laufbahn wirklich schlecht gegangen. Warum? Das kann ich so kurz nach dem Rennen nicht sagen. Er hat uns so viel Freude bereitet, von solch einem Pferd träumst du ein Leben lang, da heißt‘s einfach Schwamm drüber. So ist’s nun mal im Sport, obwohl es natürlich in einem Klassiker besonders bitter ist.“

Prix du Président de la République - Monté - (Gruppe I nat., 4jähr. Hengste und Stuten)
2850 Meter Bänderstart o.Z., 200.000 Euro
1.    Flèche Bourbon    12,5    Alexandre Abrivard    159
    4j.br. Stute von Saxo de Vandel a.d. Uzara Josselyn von Goetmals Wood
    Be / Zü: Ecur. Haras de Saint Martin (Rainer & Yvonne Engelke), DE/FR; Tr: Sébastien Guarato

2.    Freeman de Houëlle 
3.    Flicka de Blary  
4.    Forever Speed  
5.    Fiona Gendréenne  
6.    Fille Bois Morin   
7.    Fiaschetto  
8.    Fabulous Dream
       Fawley Buissonay 
       Filoute de Bassard  
       File Gin   
       Flore de Janeiro   
       Fado du Chêne   
13,0    Yoann Lebourgeois   
13,1    Camille Levesque   
15,2    Julien Raffestin   
15,4    Mathieu Mottier   
16,7    Romain Marty   
16,9    Emeline Desmigneux   
18,1g    David Thomain   
4.dai    Benjamin Rochard   
dis.r.    François Lagadeuc   
dis.r.    Franck Nivard   
dis.r.    Anthony Barrier   
5.dai    Paul-Philippe Ploquin   
63
140
1050
330
1400
960
330
310
130
690
420
15

Sieg: 159; Richter: überlegen 7½ - 1 - (6 - 4½) - 20 - 2½ Längen; 13 liefen (NS Ferreteria / Fieber, Feeling Cash)
Zw-Zeiten: 10,7/1350m - 11,2/1850m - 11,8/2350m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-23/7500/4

Gunst der Stunde genutzt

Bis auf den gegen die Allaire-Streitmacht arg strapazierten Général du Parc waren die bisherigen Sulky-Protagonisten des Jahrgangs 2016 dem Prix Albert Viel ferngeblieben - und der kräftige Fuchs bot wie bei der Generalprobe des Prix Kalmia, den er als Siebenter beendet hatte, die nächste nichtssagende Abrechnung. Das war die unverhoffte Chance für den „zweiten Hieb“, aus dem großen Schatten der Green Grass, Gotland usw. herauszutreten. Am effektivsten gelang dies Guillermo Sport, den Patrick-Joël Pascal Lavanchy lange im Hintertreffen versteckt hielt und auf den Zug wartete, der ihn in vordere Gefilde bringen würde. Der hieß Gamin des Perdrix, wurde von Jean-Michel Bazire bergauf wuchtig an die Flanke des nach Greenpeace und Gilmour dritten Anführers Général du Parc beordert und wartete auf eine Wachablösung.

Guillermo Sport

Das ließ sich der 37-jährige nicht zweimal anbieten und führte die zweite Kolonne mit Good Boy Ligneries und Gamble River - Gamin des Perdrix wurde zum Atem schöpfen hinter den Général beordert - durch den Schlussbogen. Verblüffend, wie der 122:10-Außenseiter nicht nur den mit Gruppe-II-Lorbeer behängten Leader knackte, sondern auch den frischen Vierfach-Sieger Good Boy Ligneries wie eine lästige Fliege abschüttelte und aus seinen 66.250 im Handumdrehen 142.750 Euro machte. Besser als die Vorgenannten, von denen der Favorit im Bemühen, Platz drei zu retten, was ihm vermutlich auch gelungen wäre, kurz vorm Ziel aus dem Takt geriet, machte es Gamble River. Der Schützling des allgegenwärtigen Sébastien Guarato hatte nach vorn keine Chance, blieb aber für den Ehrenplatz weit vor den Nase an Nase kämpfenden Gamin des Perdrix und Gassman d’Essa ungefährdet. (Foto: leparisien.fr)

„Das sind die unvergesslichen Augenblicke, für die wir diesen Sport lieben. Guillermo Sport dürfte wie sein Vater  Orlando Sport vor einer großen Zukunft stehen“, konstatierte mit Pascal Lavanchy ein Mann, der sonst höchst selten im Mittelpunkt steht.

Prix Albert Viel (Gruppe I nat., 3jähr. Hengste und Stuten)
für die dreijährigen Satteltraber gewinnt, hatte Paul-Philippe Ploquin im Vorjahr mit Fado du Chêne ausgiebig auskosten dürfen. Erneut hatte der 25-jährige mit dem von Christophe Chalon trainierten Gala Téjy den Meistgewetteten unterm Allerwertesten - und enttäuschte seine Anhänger nicht. Ganz außen eindrehend, bekam der feurige Fuchs, dem mit Garibaldi, Gospel Pat und Gatsby Perrine drei hochgehandelte Rivalen per Attest abhanden gekommen waren, zunächst viel Zeit und Raum, sich im äußeren Mittelfeld zu sortieren. Fürs knackige Tempo um die 1:10 sorgte Godigious Deladou, der sich mit viel Verve gegen Girlikova und Gequila Five Ende der Startgeraden durchgesetzt hatte, während sich Ploquin an dem das äußere Gleis beackernden Gangster du Wallon orientierte.

Als kurz nach der Intersektion der Pisten Godigious Deladou genug hatte und sich zügig nach hinten empfahl, riss der Gangster entschlossen den Taktstock an sich, ohne Gala Téjy abschütteln zu können. Obwohl Benjamin Rochard kräftig zum „Stock“ griff, war gegen den Atlas-de-Joudes-Sohn kein Kraut gewachsen. Nur ein wenig mit den Händen geritten, marschierte der Fuchs mit der langen Blesse leicht um 2½ Längen vorbei zum vierten Monté-Erfolg am Stück und zweiten der Kategorie I, nachdem er sich bereits am 15. Mai im Saint Léger des Trotteurs zu Caen durchgesetzt hatte. Gut dabei blieb die eine weitere Länge dahinter anschlagende Gee, die nach „Enquête“ Rang drei samt 23.800 Euro ersatzlos hergeben musste.

Gala Tejy

Für Familienpferd Gala Téjy - die Chalons sind auch Züchter und Besitzer - hängt der Himmel nun voller Geigen: Mit 1:13,0 war er genauso rasant unterwegs wie Fado du Chêne vor Jahresfrist, und zu den 177.410 Euro, die ihn ohnehin als Reichsten des Starterfeldes auswiesen, kam mit 76.500 Euro noch ein gehöriges Quantum hinzu. „Er ist gut gestartet, doch habe ich Paul noch mal eingeschärft, nicht in Panik zu geraten und es zu schnell angehen zu lassen. An diese Order hat er sich prima gehalten. Bei solchen Pferden macht es Spaß, jeden Morgen zur Arbeit zu gehen“, lachte Chalon, und sein Reiter ergänzte: „Obwohl er heute nicht perfekt war, hat Gala Téjy diese Aufgabe leicht gelöst - er ist einfach ein Guter. Kritisch hätte es durchaus werden können, wäre Gangster du Wallon ein wenig fester gewesen, denn bis zur letzten Ecke machte mir Benjamins Pferd einiges Kopfzerbrechen. Doch dann geriet er etwas ins Schwimmen, und wir bekamen ihn leicht in den Griff.“ (Foto: letrot.com)

Prix d’Essai - Monté - (Gruppe I nat., dreijähr. Hengste und Stuten)
für Vierjährige, die keine 220.000 Euro verdient hatten und in dem Deutschlands Derby-Zweiter Ids Boko erstmals in diesem Jahr ohne Galoppade durchkam. Das mündete in einen letztlich sicheren Speed-Sieg, obwohl von dem From-Above-Sohn bei Schlafwagentempo lange nichts zu sehen war. Robin Bakker orientierte sich mit dem Dunkelbraunen durchweg an Jean-Michel Bazires Neuzugang Zilath, der zunächst hinter Frisbee d’Am, Foxtrot Sea, Flora Quick und Fun Quick sein Pulver trocken hielt und sich fürs Bergsteigen von Fun Quick ziehen ließ.

Ids Boko

Bei deutlicher anziehender Pace kamen Flora Quick Mitte des Schlussbogens und Foxtrot Sea an dessen Ausgang aus dem Takt. Frisbee d’Am, dem Alex Abrivard alles nach Gusto einteilen konnte, geriet erstaunlich rasch unter Druck. Während Fun Quick keine Wende mehr erzielen konnte (und zu allem Übel als Vierter nicht weit zurück im Nachgang aus der Wertung flog), machte Zilath mächtig Programm, vermochte den Westerink-Schützling jedoch nicht ganz zu kippen. Umso besser gelang dies Ids Boko, den Bakker ganz behutsam nach außen dirigierte und ihn dann laufen ließ, wie der wollte. Sicher um eine Dreiviertellänge gab der Hagoort-Schützling den beiden Streithähnen das Nachsehen und strich nach den mit roten Karten bedachten Nullnummern in Skive, Charlottenlund und Enghien die erste Kohle des laufenden Jahres ein, die mit 36.000 Euro ausgesprochen üppig ausfiel. (Foto: mobile.paris-turf.com)

Prix Raymond Fouard (Gruppe III int., Vierjähr., keine 220.000 Euro)
im Vorjahr hatte auf seine Kappe bringen können. Ursache war ganz außen ein wackliger Beginn des von Björn Goop vorbereiteten Fuchses, der ihn umgehend ans Ende verfrachtete. Bei flotter Fahrt führte bald Epic Julry vor Dollar Soyer, der im Bogen von Joinville springenden Eléna de Piencourt, Dascalia, Electra Jet und Euro du Chêne um die Runden. Für Portland entwickelte sich die Partie nicht schlecht, denn als äußerer Vierter lag er nur zwei Positionen hinter dem als Hauptkonkurrent ausgemachten Alcoy, der sich von Ezreal Jiel ziehen ließ.

Alcoy

Bergauf hatte Goop eine Eingebung, gab Portland den Kopf frei und flog förmlich am Feld vorbei auf die Kommandobrücke, womit Alcoy im Zugzwang war. Der ließ bis eingangs der Zielgeraden auf sich warten, um dann ein umso größeres Fass aufzumachen. Christophe Martens bekam mit dem für belgische Interessen laufenden Schweden rasch Oberwasser und schnappte sich den vierten Frankreich-Erfolg leichtfüßig zwei Längen vor Marion Jauß‘ Fuchs. Der distanzierte mit ähnlichem Abstand ein Trio, das von innen nach außen in Epic Julry, Dollar Soyer und El Villagio am für die Hackordnung sicherheitshalber die Technik zu Rate ziehenden Zielrichter vorbeistürmte. (Foto: mobile.paris-turf.com)

Prix de Grasse (Gruppe III int., Fünf- und Sechsjährige, keine 261.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1.    Alcoy    12,7    Christophe Martens    37
    5j. Rapphengst von Ready Cash a.d. Divann von Supergill
    Be: CeKe Farm BVBA, BE; Zü: Telebolaget MK AB, SE; Tr: Vincent Martens

2.    Portland   
3.    Dollar Soyer   
4.    El Villagio   
5.    Epic Julry   
6.    Dascalia   
7.    Equinoxe Jiel   
8.    Electra Jet   
9.    Euro du Chêne   
10.  Ezreal Jiel  
       Eléna de Piencourt   
12,8    Björn Goop  
12,9    Anthony Barrier   
12,9    Franck Nivard   
12,9    Jean-Paul Gauvin   
13,2    Eric Raffin   
13,5    Gabriele Gelormini   
14,0    Pierre Vercruysse   
16,2    Anthony Duperche   
20,3    Jean-Luc Dersoir   
dis.r.    Matthieu Abrivard   
26
140
82
52
150
770
760
1330
1220
210

Sieg: 37; Richter: leicht 2 - 1½ - k.Kopf - Kopf - 3½ - 5 Längen; 11 liefen (NS Classic Connection / Fieber, Digne et Droit)
Zw-Zeiten: 14,3/1350m - 13,3/1850m - 13,0/2350m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-06-23/7500/7

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