Zwar überquerte er mit Stall Onlines Chance Classique (41:10) im Prix de Bretagne (18.000 Euro/2825 Meter) als Erster die Ziellinie, die Freude währte allerdings nur kurz. Rasch ertönte die gefürchtete Enquête-Hupe der französischen Rennleitung, der nicht entgangen war, dass das deutsche Gespann ausgangs der Schlusskurve das durch hohe weiße Pylone (in Frankreich Standard) abgegrenzte Renngeläuf verlassen hatte. Das diesbezüglich erst im vergangenen Sommer überarbeitete Regelwerk besagt, dass - ohne Druck durch einen Gegner - nicht mehr als drei Pylone überfahren werden dürfen. Die zu erwartende Disqualifikation von Chance Classique erfolgt prompt, 8.100 Euro waren futsch. Überdies belegten die Stewards Michael Nimczyk mit einem zweitägigen Fahrverbot, das für den Goldhelm aber "human" terminiert wurde. Am 5. und 6. April finden zumindest in Deutschland keine Rennen statt.
Auch hierzulande hätte Chance Classique den Sieg unter diesen Umständen nicht behalten. In Deutschland entscheidet allerdings nicht die Anzahl der überfahrenen Pylone bzw. die außerhalb des abgegrenzten Renngeläufs zurückgelegte Distanz (auf Bahnen ohne Pylone). Ausschlaggebend ist die Frage, ob der Ausgang des Rennens durch den Verstoß gegen die Fahrordnung beeinflusst wird. Da Chance Classique nur mit einem kurzen Kopf gewann, Michael Nimczyk eingangs der Zielgeraden aber deutlich abgekürzt hatte (siehe Video), wäre auch hier eine Herausnahme erfolgt. Dies teilte der Rennleitungs-Vorsitzende Stefan Spieß auf Anfrage von Mein-Trabrennsport.de mit.
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-25/5901/1