Daniel Wäjersten - König von Solvalla
13. Oktober 2024

Solvalla, Samstag, 12. Oktober 2024. Den ersten Ruf an Solvallas Super-Samstag mit 14 Prüfungen und einer V65- vor der Königswette hatten die Elite-Stuten.

Nach dem an die einstige Weltrekordlerin Giant Diablo erinnernden Finale um 636.000 Kronen konnte Alessandro Gocciadoro, der noch am Abend zuvor wie Daniel Wäjersten, Björn Goop und Örjan Kihlström mit mehr oder weniger großem Erfolg bei den UET-Finals in Vincennes auf Arbeit gewesen war, mit der am blitzblanken Himmel stehenden Sonne um die Wette strahlen.

Wenn die hochkarätige Konkurrenz gehofft hatte, seiner Clarissa könnte Startplatz „1“ einen Strich durch die Rechnung machen, so hatte sie sich gründlich geschnitten. Die Braune lag wie ein Brett und war von den nach missglücktem Versuch in ihrem Windschatten verschwindenden Aurelia Express (3) und Decision Maker nicht von der Spitze zu jagen.

Nach einer ersten halben Runde in 1:06 pendelte die Exploit-Caf-Tochter den Takt bei mittleren 1:10 ein und gab den Mitstreiterinnen in hinreißendem Stil Saures. Nach 1:10,7/2140m war der 19. Sieg aus 46 Versuchen 1½ Längen vor der von Örjan Kihlström aus dem dritten Paar außen konsequent auf Warten gesteuerten Felicia Zet (7) im Kasten, mit dem das Konto der Sechsjährigen um 300.000 auf 5.943.327 SEK kletterte.

Clarisa

(Foto: Facebook Solvalla)

Gar nichts mehr zu sehen war von der auf der zweiten Runde durch die Todesspur pflügenden Great Skills, die als Achte völlig einpackte und als 12:10-Favoritin die schwärzeste Stunde ihrer Karriere erlebte.

Daniel Wäjersten zum Ersten…

Der Auftakt der Königswette oblag den Gulddivisionären, die zum „normalen“ Kurs von 329.000 SEK im Frances Bulwarks/Olle Anderssons Lopp auf der Mitteldistanz antraten und damit im Vergleich zu vielen anderen Matches, die als Klassen-Finals üppiger ausstaffiert waren, deutlich abfielen.

Nur 500 Meter durfte sich Dancer Brodde (3) am Kommando erfreuen. Dann kam Mister Hercules (7) angesaust, übernahm die Regie und wartete auf „Stablemate“ Admiral As (9), dem Örjan Kihlström im zweiten Bogen Beine machte. Der Admiral kam aus der dritten Spur jedoch nicht weg, galoppierte nach einer Runde und war damit der zweite Ausfall nach Dundee As (1), den es am Start erwischt hatte.

Nichts wurde es also mit dem Redénschen Matchplan, das Feld gemeinsam zu kontrollieren. Diese Aufgabe fiel dem Trixton-Sohn allein zu, der sich auch wacker schlug. Als die hinter dem äußeren Leader Brother Bill (5) bestens aufgestellten Mellby Jinx (10) und Staro Mack Crowe (12) 450 Meter vorm Ziel zum letzten Tanz baten, war es um den Herkules eingangs der Zielgeraden trotz aller Gegenwehr geschehen.

Mellby jinx

(Foto: Facebook Solvalla)

Der von Daniel Wäjersten prächtig vorgestellte Mellby Jinx ließ sich das Heft nicht mehr aus den Hufen winden und raufte sich eine halbe Länge vor Staro Mack Crowe zum neunten Sieg aus 46 Vorstellungen in den rettenden Hafen.

Einen kleinen Wermutstropfen perlte ihm allerdings die Stewards in den ersten Freudenkelch: Weil er 250 Meter vorm Ziel Brother Bill "rasiert" hatte, muss Wäjersten nicht nur 10.500 SEK berappen, sondern auch vom 26. bis 28. Oktober die Rennen von der Seitenlinie anschauen.

Frances Bulwarks/Olle Anderssons Lopp -Gulddivisionen - (int.)

2140m Autostart, 329.000 SEK

1.    Mellby Jinx                10,6    Daniel Wäjersten            27

       6j.schwbr. Wallach von Ready Cash a.d. Heaven’s Door von Muscle Hill

       Be / Zü: Mellby Gard AB (Rune Andersson); Tr: Daniel Wäjersten

       Pflegerin: Ida Edin

2.    Staro Mack Crowe      10,7    Magnus Djuse               90

3.    Mister Hercules          10,8    Erik Adielsson               61

4.    Dancer Brodde          10,9    Johan Untersteiner         83

5.    Thereisnolimit            11,0    Ulf Ohlsson                 209

6.    Unico Broline             11,6    Björn Goop                  602

7.    Milliondollarrhyme      11,6    Fredrik Larsson            682

8.    Dats so Cool             11,6    Mats Djuse                  905

9.    Hard Times               11,8    Per Lennartsson         1790

       Dundee As                dis.r.   Alessandro Gocciadoro  276

       Brother Bill                dis.r.   Mika Forss                  154

       Admiral As                dis.r.   Örjan Kihlström              43

Sieg: 27; Richter: Kampf ¾ - 2 - 1 - ½ - 5 Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 10,1/500m - 11,1/1000m - 10,8/1500m - 10,4/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

…zum Zweiten…

Einfacher als vorab vielleicht gedacht klinkte sich der Mann aus Bergsåker auch den ersten Big Point ein. Mit Vivillion, Beedrill und Screen Time Limit hatte er in den harten Eliminationen am 29. September, aus denen nur die jeweils besten Beiden weiterkamen, drei Stuten in die zum 46. Mal ausgetragenen Svenskt Trav-Oaks kutschiert, entschied sich mit Vivillion für die Startnummer „1“ und traf damit die goldrichtige Wahl.

Während Danny Brouwers Oriana Boko beim „Ab“ sprang und damit schon aus dem Rennen war und wenig später auch Screen Time Limit und Ecurie Brodda patzten, nutzte Vivillion die Pole Position zum kerzengeraden Sprint an die Spitze vor Olivia Bros (9), Beedrill (11) und Tangerina (7). Außen spielte bis eingangs des Schlussbogens, wo sie sich erschöpft nach hinten empfahl, Ready to Run H.C. vor Lovebird Journey (2) und Great Pride (10) die erste Geige.

Villion Ziel

(Foto: Facebook Solvalla)

Was nach einem lockeren Walk-over für die Propulsion-Tochter zum vierten Sieg aus zehn Versuchen aussah, wurde doch noch mal spannend, als außen Lovebird Journey (von Chapter Seven) und Great Pride (von Maharajah) angebrettert kamen. Wäjersten witterte die Gefahr rechtzeitig und hielt für Vivillion einen „Kopf“-Vorteil fest.

Villion Kopf

(Foto: Facebook Solvalla)

46. Svenskt Trav-Oaks (Gruppe I nat; dreij. Stuten)

2140m Autostart, 3.000.000 SEK**

1.    Vivillion*                   11,7    Daniel Wäjersten            41

       3j.dklbr. Stute von Propulsion a.d. Voxy von Explosive Matter

       Be / Zü: Ravitalli H Laakkonen Oy & ML Stable Oy, FI/SE; Tr: Daniel Wäjersten

       Pflegerin: Ebba Karbelius

2.    Lovebird Journey*      11,7    Magnus Djuse               99

3.    Great Pride               11,8    Claes Sjöström            406

4.    Beedrill                     12,1    Per Linderoth             1111

5.    Olivia Bros                12,2    Björn Goop                  479

6.    Tangerina                 12,3    Per Lennartsson         1084

7.    Screen Time Limit*     12,3g  Ulf Ohlsson                   90

8.    Oriana Boko              12,9g  Robin Bakker               486

9.    Ready to Run H.C.*    12,9    Anders Eriksson             66

10.   Matchmadeinheaven*  13,0    Santtu Raitala              258

       S.G.Empress             dis.r.   Örjan Kihlström              43

       Ecurie Brodda*          dis.r.   Mats Djuse                   44

*Vorlaufsiegerinnen vom 29. September

**verdoppelt auf 6,0 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert sind

Sieg: 41; Richter: Kampf Kopf - 1 - 3½ - 1½ - 1 - Hals; 12 liefen

Zw-Zeiten: 08,6/500m - 12,6/1000m - 12,1/1000m - 09,6/letzte 500m

Wert: 1.500.000 - 750.000 - 375.000 - 180.000 - 120.000 - 75.000 SEK** 

Video: https://www.youtube.com/watch?v=AosCQA3MfNA

…und zum Dritten

Auch im zwei Rennen später angesetzten, 500 Meter längeren Trav-Kriterium hatte Wäjersten mit Bullet the BlueSky, Lando Mearas und Good Lord drei Aspiranten unter Order, sich wiederum für die „1“ Bullet the BlueSky entschieden und sah nach dem Triumphzug durch die Oaks keinen Grund, von der dortigen Taktik abzuschweifen.

Zunächst lief der Rennfilm jedoch ein wenig anders, denn rasanter als die „Kanonenkugel“ schoss Preacherman von der „5“ los. 1:08,6 legte der „Priester“ auf den ersten 500 Metern vor, womit viel Raum war, um Bullet the BlueSky sofort nach außen zu beordern, zumal Magic In am Start und Ironic Man eingangs der ersten Biege im Galopp zusätzlich Platz schafften.

Nach den ersten Muskelspielen hatte Stefan Persson nichts dagegen, den Readly-Express-Sohn „in the lead“ zu lassen. Nach 600 Metern war der Wachwechsel vollzogen und die felsenfeste Basis für Bullets siebten Sieg gelegt, der dank der für alle Kandidaten verdoppelten Rennpreise vier Millionen Kronen wert war und ihn auf 5.078.000 SEK hievte.

Bullet EInlauf

(Foto: Facebook Solvalla)

Damit hatte der Stall SoFo wie schon im Vorjahr durch Fame and Glory die Lacher auf seiner Seite, denn ganz billig war der bullige Braune nicht gewesen: Auf der Solvalla Yearling Sale 2022 war der Hammer für ihn erst bei üppigen 850.000 SEK gefallen.

Drei Längen dahinter wurde der sich für die Svensk ReklamFinans des Lennart Ågren ins Zeug legende Walmann für seinen gleichnamigen Trainer unumstrittener Zweiter - hoch verdient für den Walner-Sohn aus einer Muscle-Hill-Stute, weil er für die Schlussrunde die dritte Spur eröffnet hatte, an der ganz frischen Luft famos durchzog und den durchweg in der Todesspur aktiven Phantom Express (4) sowie Preacherman sicher abfertigte.

Bluesky ehrung

(Foto: Facebook Solvalla)

Für den 34-jährigen Wäjersten sollte dieser enorm arbeitsreiche Tag endgültig der Durchbruch zur Wahl des „Trainer des Jahres“ gewesen sein: 16 Starter hat er auf die knapp 400 Kilometer weite Reise vom heimatlichen Hafen nach Solvalla entsandt, die beim Rückweg rund 8,2 Millionen Kronen Beute mitschleppten.

Mit fast 39 Millionen Kronen hat der Herr über derzeit 96 Traber sein bislang bestes Ergebnis aus dem Vorjahr, das bei 25,7 Millionen SEK lag, um Lichtjahre übertroffen und auch mit 180 Siegen als Ausbilder nicht gegeizt: In beiden Kategorien steht er hinter Daniel Redén (39,1 Mio. SEK) bzw. Johan Untersteiner (186 Saisonsiege) an zweiter Stelle des Rankings.   

98. Svenskt Trav-Kriterium (Gruppe I nat, Dreijährige)

2640m Autostart, 4.000.000 SEK**

1.    Bullet the BlueSky*     12,8    Daniel Wäjersten            50

       3j.br. Hengst von Readly Express a.d. Blend of Gold von Cantab Hall

       Be: Stall SoFo; Zü: Top of Europe Management AB & A. Djuve; Tr: Daniel Wäjersten

       Pflegerin: Carola Eklund

2.    Walmann*                 13,0    Claes Sjöström            124

3.    Phantom Express*      13,1    Ulf Ohlsson                   32

4.    Preacherman             13,1    Stefan Persson            148

5.    Lando Mearas*          13,2    Mats Djuse                   88

6.    Golden Sunrise          13,2    Conrad Lugauer         1055

7.    Good Lord*               13,3    Örjan Kihlström            165

8.    Romulus Tooma         13,3    Björn Goop                  700

9.    Mondo Diablo            13,4    Peter Untersteiner       1162

10.   Facetime Dream        13,4    Magnus Djuse               65

11.   Magic In*                  13,5g  Per Nordström               75

12.   Ironic Man                 14,6g  Erik Adielsson              361

*Vorlaufsieger vom 29. September

**verdoppelt auf 8 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert sind

Sieg: 50; Richter: überlegen 3 - ¾ - Kopf - 1¼ - ½ Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 08,6/500m - 13,0/1000m - 13,9/1500m - 13,9/2000m - 09,3/letzte 500m

Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK**

Video: https://www.youtube.com/watch?v=asPiumlQSmE

So, wie die beiden Gocciadoro-Stuten Diva EK mit dem Trainer höchstpersönlich und Esperia Font mit Catchdriver Magnus Djuse trotz Startplatz „13“ und „12“ die Diamantstoet unter sich ausfochten mit dem hauchdünn besseren Ende für die „Diva“, funktionierten zwei mit bis zu 60 Meter Zulage bedachte Redén-Schützlinge das über 3.140 Meter plus Zulagen führende Walter Lundbergs Memorial zur Stallmeisterschaft für die Marathon-Männer um.

Über den ganz weiten Weg war der Erik Adielsson anvertraute Franzose Gamin Jaba voll in seinem Element und streckte aus dem Fahrwasser des mit Örjan Kihlström liierten Indy Rock diesen nach 1:12,9 zu 1:13,0/3200m um eine halbe Länge nieder. Für die beiden Italienerinnen wie für die Redén-Wallache gab’s je 300.000 bzw. 150.000 SEK aufs Konto.

Jamin Gaba

Gamin Jaba (Foto: Facebook Solvalla)

Wurden in der V65-Wette (Rennen 1 bis 6) nur 3.652.576 SEK umgerubelt, so klapperte es dank eines Sammel-Jackpots von 44 Millionen Kronen in der V75 gewaltig: 125 Millionen Kronen machte das Wettvolk locker, womit für sieben Richtige 76,5 Millionen auf 1.758 Systeme verteilt wurden, die je 43.510 Kronen gutgeschrieben bekamen.

V75-1 (Guld):         Mellby Jinx / Daniel Wäjersten             27

V75-2 (Diam-Sto):  Diva EK / Alessandro Gocciadoro         44

V75-3 (Silver):       Jerka Sting / Claes Sjöström              231

V75-4 (Oaks):        Vivillion / Daniel Wäjersten                  41

V75-5 (Brons):       Keep Gamble / Magnus Djuse              22

V75-6 (Kriter.):       Bullet the BlueSky / Daniel Wäjersten    50

V75-7 (Stayer):      Gamin Jaba / Erik Adielsson                56

Umsatz V75: 124.997.026 SEK

1. Rang: 1.758 Systeme à 43.510 SEK

2. Rang: 108 SEK

3. Rang: 15 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.320.770 SEK

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