2018 war der Muscle-Hill-Sohn bei den ersten zehn Starts als durchweg Erster oder Zweiter das edelste Element bei den älteren Trottern, und das Familien-Team um Trainerin Paula Wellwood - als Besitzer sind ihre Mutter Marion Jean Wellwood und ihr Sohn Devin Keeling eingetragen - hatte gar mit einem Start im diesjährigen Elitloppet geliebäugelt.
Zu den Großereignissen am Saisonende wie International Trot und Breeders Crown war ihm jedoch reichlich die Luft ausgegangen, und von einem Auftritt in Skandinaviens prestigeträchtigstem International keine Rede mehr. „Wir bringen ihn bewusst vier Wochen später an den Start, haben auf Cutler und Maxie Lee Memorial verzichtet und hoffen, dass er bis zu den Top-Events besser durchhält. Beweisen allerdings - das muss er uns und niemandem mehr irgendetwas. Er allein bestimmt, wie intensiv und lange die Rennkarriere anhält“, war Paula Wellwoods Credo über den 3,14 Millionen Dollar reichen „Eroberer“.
Als hätte der Auslosungscomputer dies vernommen, verpasste er dem Sechsjährigen mit der „9“ gleich mal den äußersten Startplatz. Das sollte sich als entscheidendes Handicap für den Triple-Crown-Sieger von 2016 in dem nicht allzu flotten, taktisch geprägten Match herausschälen, in dem zwischen dem Ersten und Neunten gerade mal sechs Längen lagen. Denn natürlich stellte ihn sein Standardfahrer Scott Zeron für die vergleichsweise läppische Börse gegen voll im Saft befindliche Konkurrenten nicht Kopf, ließ ihn ruhig beginnen und schaute sich das Ganze von hinterster Position an.
Von dort bekam er ein munteres Wechselspiel um die Spitze mit, bei dem „Opa“ JL Cruze vor Einbiegen in die erste Kurve von Pinkman abgelöst wurde, den sofort Trolley unter Druck setzte. Dexter Dunn, der den Hambo-Sieger von 2015 für Takters Nachfolger Per Engblom steuerte, ließ ihn zu Beginn der Überseite vorbei, um kurz nach Erreichen des Halbmeilenpfostens die Rochade zu vollenden, was wiederum das Signal zur Attacke für Tim Tetrick (Foto: harnesslink.com) war. Es war kein allzu aufwändiges Amt für den „Bionic Man“, Guardian Angel Ås für die finalen 600 Meter auf der Kommandobrücke zu installieren, womit sein steter Schatten Cruzado dela Noche den äußeren Fahrtwind zu spüren bekam. Den steckte der wankelmütige Muscle-Massive-Sohn, der zum Saisoneinstand das Cutler-Memorial samt rund 80.000 Dollar an seine Fahne geheftet, im Maxie Lee Memorial jedoch als Fünfter enttäuscht hatte, bestens weg.
Keinen Moment ließ Brian Sears‘ Schützling locker, so dass Tetrick höchst wachsam sein musste. Nach einigen etwas derberen Ermahnungen hielt der „Schutzengel“ Platz eins sicher mit einer halben Länge fest, klinkte sich nach dem Maxie Lee das zweite größere Ding ein und hat nun bei vier 2019er Versuchen drei Siege und 98.034 „Bucks“ in den Büchern stehen. Dicht dabei blieb Pinkman, während JL Cruze zwei Längen dahinter den dicht gepackten Rest über die Linie führte. Zu dem gehörte auch Marion Marauder, den Zeron erst zum Schluss auf freier Bahn mal ein wenig von der Leine ließ. Das reichte nicht ganz für eine Prämie, für die er am unterwegs direkt vor ihm liegenden Pappy Go Go um eine halbe Länge abprallte.
Mr Muscleman Series - 3. Runde - (int., frei für Alle)
1609m Autostart, 40.000 USD
1. Guardian Angel Ås 09,7 Tim Tetrick 15
5j.br. Hengst von Archangel a.d. Provide As von Allstar Hall
Be: ACL Stuteri & Kjell Johansson, SE; Zü: ACL Stuteri, US; Tr: Anette Lorentzon
2. Cruzado dela Noche 3. Pinkman 4. JL Cruze 5. Pappy Go Go 6. Marion Marauder 7. Trolley 8. Yes Mickey 9. New Heaven |
09,7 Brian Sears 10,0 Dexter Dunn 10,1 Corey Callahan 10,2 Yannick Gingras 10,2 Scott Zeron 10,4 Andy Miller 10,5 Åke Svanstedt 10,5 Eric Abbatiello |
50 107 463 215 111 238 250 888 |
Sieg: 15; Richter: leicht ½ - 1¼ - 1¾ - ½ - ½ - ¼ - 1 - ¼ Länge; 9 liefen
Wert: 20.000 - 10.000 - 4.800 - 3.200 - 2.000 USD