Vincennes, Sonntag, 5. Januar 2025. Der Traum vom Prix de Cornulier lebt weiter, und das kräftiger als je zuvor. Im Prix du Calvados, der letzten Vorprüfung auf das in 14 Tagen anstehende, mit 700.000 Euro wertvollste Trabreiten der Welt nahm Gazelle du Val die nächste Hürde mit Hurra und strickte in beeindruckender Manier weiter an ihrem Märchen, das folgendermaßen begann.
Es war einmal eine brave Stute, die ihren Hafer hauptsächlich in der französischen Provinz zusammenkratzte. Das läpperte sich bis zum Frühjahr 2024 auf 155.365 Euro für die damals Achtjährige. Für deutsche Verhältnisse enorm, im Schlaraffenland des Trabersports nicht der Rede wert. Große Bäume hatte die Gazelle dabei nie ausgerissen, und es ging mit Form, Lust und Laune vorm Sulky eher bergab.
Eric Lambertz’ rettende Idee: Es mit ihr mal unterm Sattel zu versuchen. Mit dem ersten Ausritt in Lisieux am 13. Mai war Mathieu Mottier ihr Partner, und er führte sie sofort zum Sieg. Der nächste folgte in Meslay-du-Maine, im Spätsommer eroberte sie - im neuen Metier weiterhin unbezwungen - zweimal die „Zentrale“, sprich Vincennes.
Spätestens nach dem sechsten Treffer am 7. Dezember im Prix de Castillones der Kategorie C, in dem sie mit fulminantem Endspurt in erstklassigen 1:10,4 die Mitstreiter stehen ließ, als seien sie Slalom-Stangen, waren Lambertz und Mottier geradezu verpflichtet, über einen Auftritt im ‚Cornulier‘ zumindest intensiv nachzudenken.
Mit ihren 308.075 Euro würde sie kaum ins erlesene Starerfeld rutschen, aber da war ja noch die Qualifikationschance des Prix du Calvados, dessen Top Drei ein Billet für das „Monsterreiten“ erhalten.
Allzu schwierig schien das nicht, schaute man sich die Aufmachung der schwerreichen Idéale du Chêne, Hirondelle du Rib und Ina du Rib an, die so kurz vor dem Tag X der Satteltraber rundum beschlagen antraten. Kein Hehl machte zum Beispiel Trainer Julien Le Mer, dass es für seine 1,2-fache Millionärin eher um Beschäftigungstherapie denn um echte Sieg-Ambitionen ginge.
„Unser Match ist am 19. Januar. Sie wird nicht nur anders beschlagen sein, sondern auch mit anderer Zäumung zurecht gemacht, und Paul hat die Order, sie verdeckt zu reiten und Moral aufzubauen. Diese Info sind wir den Wettern schuldig“ - und das Team hielt sich daran und die Bird-Parker-Tochter durchweg dezent im Hintergrund.
Ganz anders ging Mottier zu Werke, der die ersten 1.000 Meter neben Tempomacherin Halfa, dem Schweden Beat Generation, dem alten Raufer Vaprio, 2023 Vierter des Cornulier, sowie Grâce du Digeon herlief und kurz nach dem Abzweig der kleinen Bahn sein Darling auf die Kommandobrücke scheuchte.
Dort zog die Viking-de-Val-Tochter aus Eric Lambertz‘ eigener Zucht zwei, drei Längen voraus unangetastet ihre Bahn und bewies mit diesem Run vorneweg, dass sie nicht nur nach verdecktem Verlauf eine Macht ist. Ohne eine Handschlag des „Etrier d’Or“ sackte sie bei ihrem ersten Ausflug ins halbklassische Level den siebten Monté-Sieg aus ebenso vielen Ausritten ein, der zugleich der zwölfte ihrer Laufbahn war, und wird den „Riesen“ in 14 Tagen mit noch immer mageren 362.075 Euro in Angriff nehmen.
Wohl wissend, dass es dort um Einiges härter zur Sache gehen wird: Idéale du Chêne, Ina du Rib und Hirondelle du Rib bzw. deren Reiter hielten sich an die Ordre der Chefs und die Füße auch im Finish still. So kam Edition Géma unblutig zum Ehrenplatz vor der ganz armen, mit tollem Speed aus dem Nirgendwo gesegneten Jasmine de Vau, die erst zum zweiten Mal im Monté antrat, wie im Prix Bilibili Dritte wurde und mit 173.290 Euro in zwei Wochen ihren Hut in den ganz großen Ring werfen darf.
Intouchable, der beim Sattel-Debüt am 21. Dezember als Zweiter des Prix Jules Lemonnier eine halbe Länge hinter Idéale du Chêne, aber vor Granvillaise Bleue große Hoffnungen geweckt hatte, wurde der Part als äußerer Bergführer vor Edition Géma, Idéale du Chêne, Hirondelle du Rib und Ina du Rib 600 Meter vor Ultimo zu viel; Anthony Barrier dirigierte ihn dort nach außen aus dem Match.
„Eines ist sicher: Als ich sie im Mai das erste Mal sattelte, hätte ich nie und nimmer damit gerechnet, beim Cornulier 2025 dabei zu sein. Die nächsten 14 Tage werden einfacher sein als der vergangene Monat, in dem ich hin und her überlegt habe, ob wir es wagen sollten. Sie hat heute bewiesen, dass sie ihre prächtige Form gehalten hat. "
"Daheim kann ich das schlecht beurteilen, denn richtig demonstrativ trainiert sie nie. Aber sobald sie die Zielgerade eines Rennens erreicht, ist sie ungeheuer effizient und voller Schwung. Den Cornulier können wir mit ernsthaften Ambitionen angehen, aber es ist auch großartig, sie überhaupt dorthin gebracht zu haben“, schwärmte Lambertz, dem in seiner 471 Siege umfassenden Vita als Trainer noch ein ganz großer Wurf der Gruppe I fehlt.
Mathieu Mottier, der sie auch im Cornulier an die Kandare nehmen wird, resümierte: „Ohne Deckung in der Außenspur - da konnte ich es auch von vorn versuchen und dort das Tempo bequem drosseln. Zügig war lediglich der letzte Kilometer. Ich hoffe, das hat nicht zu viele Körner gekostet. Das werden wir in zwei Wochen sehen, doch sie hat das erneut ganz easy vollbracht."
"In Anbetracht der letzten Auftritte überrascht mich das nicht. Momentan ist sie perfekt, und das muss sie auch sein, denn im Cornulier wird’s viel härter zur Sache gehen. Dort muss sie 50 Prozent mehr auf die Waage legen.“
Sehr zufrieden war Marc Sassier: „Rundum barfuß sind wir mit Edition Géma den ‚Calvados‘ sehr optimistisch angegangen. Das Rennen lief perfekt für uns. Intouchable hat uns prima den Berg hinaufgezogen und sich zum rechten Zeitpunkt abgemeldet. Läuft es in zwei Wochen auch so gut, könnten wir erneut auf dem Podium stehen. Aber dazu muss wirklich alles passen.“
Begeistert war Charles Dreux: „Noch vor etwas mehr als einem Monat hatten wir in Jasmine de Vau eine solide Stute fürs ‚Attelé‘ und nicht im Traum daran gedacht, sie unterm Sattel einzusetzen - und nun stehen wir im ‚Cornulier‘. Das sind die grandiosen Emotionen des Rennsports!“
Prix du Calvados - Monté - (Gruppe II int., vier- bis elfj. Stuten & Hengste)
2850 Meter Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro
1. Gazelle de Val 14,2 Mathieu Mottier 15
9j.br. Stute von Viking de Val a.d. Axelle du Noyer von Gobernador
Be / Zü / Tr: Eric Lambertz
2. Edition Géma 14,4 Guillaume Martin 130
3. Jasmine de Vau 14,6 Guillaume Lenain 230
4. Halfa 14,6 Alan Gendrot 240
5. Ina du Rib 14,9 Jean-Loïc Claude Dersoir 580
6. Idéale du Chêne 15,1 Paul-Philippe Ploquin 120
7. Hirondelle du Rib 15,3 Alexandre Angot 1190
8. Grâce du Digeon 15,6 Eric Raffin 120
9. Vaprio 15,9 Damien Bonne 580
10. Beat Generation 16,2 Alexandre Abrivard 230
11. Intouchable 16,3 Anthony Barrier 130
Inès des Rioults dis.r. Florian Desmigneux 590
Harley Géma dis.r. Benjamin Rochard 170
Sieg: 15; Richter: leicht 2 - 3½ - 2 - 4 - 4 - 2½ Längen; 13 liefen
Zw-Zeiten: 16,5/1350m - 15,71850m - 14,9/2350m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2025-01-05/7500/7
Nicht zu viel versprochen…
…hatte vor einiger Zeit in seiner wöchentlichen Kolumne Jean-Michel Bazire, dass es sich lohne, Melba du Gers‘ Weg durch den Pariser Winter aufmerksam zu verfolgen. Und das, obwohl ihr Bordbuch mit je einem ersten, zweiten, fünften Platz, einer roten Karte und zwei vierten Rängen zu jenem Zeitpunkt gar nicht übermäßig fettig aussah. Am 25. Dezember unterstrich Nicolas Bazire die Ansage seines Vaters mit einem überlegenen 21:10-Treffer auf Course-A-Niveau.
Im Prix Gélinotte, dem zweiten Halbklassiker für die 2022 geborenen Stuten, ließ die Fuchsstute mit der langen, schmalen, gleichmäßigen Blesse den zweiten Streich folgen, nunmehr wieder mit dem „Maître“ persönlich an den Steuerseilen, und verpasste damit Magic America, von der Trainersohn Adrien Guarato nicht minder vollmundig erklärt hatte, sie wäre ein echter Crack, bei deren viertem Auftritt den ersten Fleck auf den hellblauen Farben des Schmuckstücks von Monsieur Jean-Pierre Micholet.
Auf dem anspruchsvollen, weil klebrig-schlammigen Boden stifteten zu Beginn gleich fünf „Galopper“ erhebliche Unruhe im Feld. Schlitzohr Bazire blieb bis kurz vorm Bogen von Joinville weit außen, weil dort, wie er in der anschließenden Manöverkritik erklärte, „das Terrain etwas besser war und ich allen Klippen unfallfrei aus dem Weg gehen konnte.“
Mitten durch schoss indes Magic America, mit der sich Eric Raffin sofort das Kommando krallte. Melba du Gers parkte dahinter ein, ihr folgten Melody Cool und Margaux des Arris, während in zweiter Spur Holger Ehlerts Geiles Leben Home die Bergführerin für Monica Jiscé und Misty Green spielte.
Ab der letzten Ecke war es ein einsames Match der beiden herausragenden Stuten, von denen Melba du Gers, das fünfte und jetzt schon beste Fohlen der Chiloé, sich um eine halbe Länge an der Favoritin vorbei kämpfte und Bazire senior strahlen ließ: „Natürlich freue ich mich über den Sieg, aber mehr noch darüber, dass wir ein richtig gutes Pferd bezwungen haben. Sie entwickelt sich in die richtige Richtung, muss aber noch viel lernen."
"Morgens hat sie‘s nicht eilig, ist aber sofort auf Zack, wenn die Arbeit ruft. Wir hatten hinter Eric einen geradezu traumhaften Lauf. Alles passte, und als ich sie herausnahm legte sie sicher zu.“ „Ein gewisses Potential hat sie schon bei ihren ersten Ausbildern Didier Hue und Gaëtan Ligeron, der sie in Caen qualifiziert hat, verraten. Seit sie bei den Bazires ist, hat sie sich kontinuierlich gesteigert.“
Für Sébastien Guarato war die erste Niederlage Magic Americas kein Beinbruch: „Sie wird von einer wie ich meine exzellenten Stute aus der Deckung erwischt. Wir werden sie das nächste Mal mit Zugwatte ausstaffieren. Es mangelt ihr noch ein wenig an Kraft, aber sie hat unsere Wertschätzung voll und ganz bestätigt.“
Sechs Längen waren es zur Dritten Misty Green, weitere sieben zu Morality. Erst dann kam die völlig erschöpfte Geiles Leben Home am Zielrichter vorbei, die am 14. Dezember in der Stuten-Abteilung von Mailands Gran Premio Allevatori Rang zwei knapp verpasst hatte.
Prix Gélinotte (Gruppe II int., dreij. Stuten)
2175m Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro
1. Melba du Gers 15,0 Jean-Michel Bazire 51
3j. Fuchsstute von Prodigious a.d. Chiloé von Coktail Jet
Be: Jean-Pascal Bragato; Zü: Marie Brigitte Anty; Tr: Nicolas Bazire
2. Magic America 15,1 Eric Raffin 19
3. Misty Green 15,7 William Bigeon 160
4. Morality 16,3 Julien Dubois 330
5. Geiles Leben Home 16,7 Benjamin Rochard 230
6. Melody Cool 17,1 Gabriele Gelormini 960
7. Goldie Home 25,1 David Thomain 82
8. Masina de Tillard 28,2 Théo Duvaldestin 270
Monica Jiscé dis.r. Alexandre Abrivard 160
Massive Attack dis.r. Yoann Lebourgeois 380
Margaux des Arris dis.r. François Lagadeuc 380
Monegasque dis.r. Mathieu Mottier 280
Madness dis.r. Corentin Delbecq 1370
Miratissime dis.r. Paul-Philippe Ploquin 1310
Grace Breed dis.r. Mario Minopoli jr 1270
Sieg: 51; Richter: Kampf ½ - 6 - 6 - 3½ - 4 Längen; 15 liefen
Zw-Zeiten: 10,7/675m - 12,5/1175m - 15,1/1675m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2025-01-05/7500/1
Erneut Matthieu Abrivard für Signore Somma
Gerade 25 Stunden zuvor hatte Antonia Sommas Lieblingsfahrer Matthieu Abrivard für den Neapolitaner im halbklassischen Prix Maurice de Gheest mit Außenseiter Golden Gio Lorbeeren und 54.000 Euro abgeholt. Im Prix Charles Tiercelin schlug der 39-jährige den nächsten Pflock für die grün-gelbe Seide ein - erneut mit einem in Italien geborenen Sohn Face Time Bourbons.
Die kleinen Unterschiede: Diesmal war nicht Marco Smorgon der Coach, sondern Sébastien Guarato, und Frank Gio trat in Anbetracht seiner knappen, recht unglücklichen Niederlage gegen Frankreichs diesmal absenten Primus Lovino Bello als glasklarer Favorit an.
Gefährlichster Rivale war Lombok Jiel, der am 8. Dezember im dichten Endkampfgetümmel mit Platz drei vor Augen ans Rad eines Rivalen geraten und gesprungen war. Diese Beiden fochten das mit einigen Haken und Ösen gestrickte Match deutlich vor dem Rest unter sich aus, wobei sie früh im Vordertreffen mitmischten.
Von ganz außen war es - wer sonst - Yoann Lebourgeois, der Philippe Allaires Luciano Menuet die schnellsten Beine machte und vor Boxennachbar Little Brown an die Spitze schrägte. London führte vor Frank Gio, der clever Lombok Jiel einige hundert Meter in Spur drei hielt und ihn dann doch passieren ließ, die Riege auf dem zweiten Gleis an. Zufrieden war Mottier damit nicht und scheuchte seine Stute für den Anstieg an Luciano Menuet vorbei auf den Platz an der Sonne.
Dort durfte sie bleiben, bis Lombok Jiel und Frank Gio 800 Meter vorm Ziel antraten. Zog zunächst der Schützling Pierre-Yves Vervas vorbei, so konnte es Frank Gio noch einen Tick besser und übernahm das Zepter an der Einmündung der kleinen Bahn, womit Lucky Jackson in zweiter Spur ohne Schutz lief. Die gute Stallform der Bazires schlug beim Ready-Cash-Sohn jedoch nicht durch.
Als Abrivard 200 Meter vorm Ziel den nächsten Gang einlegte, kam der Wildensteiner in schwere Nöte und schuf die Lücke für Lombok Jiel. Der Enino-du-Pommereux-Sohn raufte wie ein Löwe, kam dem Favoriten jedoch nur bis auf eine halbe Länge an den Kragen. Für den Zweiten des Derby Italiano war’s der zehnte Sieg aus 16 Versuchen, mit dem sein Konto auf 547.400 Euro kletterte.
Fünf Längen hinter den beiden einsamen Kampfhähnen rackerte Largo de Castelle zu „Bronze“ vor Light My Fire. Der kleine Bruder des großen Bold Eagle, der diese Aufgabe 2015 an seine Fahne geheftet hatte, setzte nach streng defensivem Vortrag ein kleines Zeichen auf dieser Ebene. „Land unter“ hieß es dagegen für den in den Jahrgangsrennen erfolgsverwöhnten Philippe Allaire. Luciano Menuet landete auf Rang acht, Little Brown wurde gar Letzter.
„Ich bin super zufrieden“, gestand Guarato, für den dies der erste Zähler der noch jungen Saison war, „wir alle haben diesen Sieg erwartet, aber es hat sich die alte Weisheit bewahrheitet, dass jedes Rennen erst gewonnen werden muss. Frank Gio ist ein Ausdauer-Typ und hat sich nach derisem durchaus etwas kniffligen Parcours prächtig egschlagen, wobei Matthieu erstmals die Zaumkulissen gezogen hat. Der Hengst reagierte gut darauf."
"Ihr werdet ihn am Tag vor dem Prix d’Amérique im Prix Ourasi wiedersehen. Auch Light My Fire hat sich gut geschlagen; es war sein bestes Match, seit er bei mir steht. Trotz seiner sechs Siege ist er noch längst nicht ausgereift.“
Matthieu Abrivard lachte: „Der gelb-grüne ‚Casaque‘ steht mir ganz gut! Es ist immer schön, Pferde dieser Qualität zu fahren. Frank Gio hat noch nie enttäuscht, selbst wenn er nicht gewonnen hat. Er ist extrem flexibel einsetzbar, passt sich allen Distanzen und Rennsituationen an - das ist die Stärke der ganz Großen. Er wird sich noch weiter entwickeln.“
Prix Charles Tiercelin (Gruppe II int., vierj. Hengste & Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Frank Gio 14,5 Matthieu Abrivard 16
4j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Zarina Gio von Ruty Grif
Be / Zü: Scuderia Bivans Srl (Antonio Somma), IT; Tr: Sébastien Guarato
2. Lombok Jiel 14,6 Pierre-Yves Verva 34
3. Largo de Castelle 14,9 Eric Raffin 390
4. Light My Fire 14,9 Paul-Philippe Ploquin 490
5. Loulou de Mye 15,0 Tony Le Beller 260
6. Lotta Bourbon 15,0 Benjamin Rochard 500
7. London 15,0 Mathieu Mottier 560
8. Luciano Menuet 15,1 Yoann Lebourgeois 480
9. L‘AmourpourBlanca 15,1 François Lagadeuc 1440
10. Lucky Jackson 15,2 Jean-Michel Bazire 94
11. La Joyeuse Wicz 15,5 Alexandre Abrivard 500
12. Little Brown 16,0 David Thomain 630
Sieg: 16; Richter: sicher ½ - 5 - 1 - ½ - Hals - ½ - ½ - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 13,7/1200m - 14,9/1700m - 15,1/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2025-01-05/7500/5
Aussetzer gründlich revidiert
Unter sich blieben die vierjährigen französischen Satteltraber im Prix d’Enghien, einem Course Européenne der Kategorie III, in dem am Ende der 2.700 Meter 90.000 Euro winkten und unter anderem Lionheart, Little Orélie und Looping Day ihre Galopp-Ausfälle vor 21 Tagen im Prix de Vincennes grundlegend richtigstellen wollten.
Am überzeugendsten gelang dies Lionheart, dessen frühen Fehler sich das Quartier der Bazires auch Tage später nicht hatte erklären können: „Er hat davor und danach perfekt gearbeitet, und ich sehe absolut keinen Grund, warum er den Siegfaden nicht wieder aufnehmen soll. Vielleicht sollte Eric (Raffin) auf den ersten Metern etwas vorsichtig zu Werke gehen.“
Die Order des alten Meisters schlug der neue Dauer-Sulky d‘Or glattweg in den Wind, drehte ganz eng ein und schoss sofort nach vorn. Lionheart, der vor seinem Aussetzer bei acht Versuchen nur einmal nicht die Honneurs hatte entgegennehmen können - in Cordemais hatte es am 24. April nur zu Rang drei gereicht -, spielte perfekt mit, als hätte es den Aussetzer nie gegeben.
Raffin schaltete den Tempomat auf 1:13 und hielt sich bis zum souveränen Treffer - Nummer acht aus zehn Versuchen - die Konkurrenz ganz souverän vom Leib. Drei Längen zurück nutzte Guillaume Martin mit Lovissime den steten Sog des 16:10-Favoriten zum Ehrenplatz eine halbe Länge vor Lisbonne Dry, die um den identischen Abstand Little Orélie vom Treppchen schubste. Für die kleine Braune aus dem Stall Mathieu Mottiers war der vorsichtige Start das große Handicap.
Vom Ende des Pulks machte sie sich bergauf in zweiter und dritter Spur auf die Strümpfe und musste am Ende den von den zweibeinigen Aktiven alles andere als wohlwollend angesprochenen Bodenverhältnissen Tribut zollen.