Ist Marcus Melander der neue Jimmy Takter? Der vor einigen Jahren in die „States“ ausgewanderte Neffe Stefan Melanders hat mit dem bei zehn Starts unbezwungenen Gimpanzee den herausragenden Typ des Jahrgangs 2016 geformt. Der hat zum Einstand in die Hambletonian-Saison in Vernon beim Empire Breeders Classic Final überlegen drei Längen voraus auf die Schnelle 107.600 Dollar „Frisches“ eingeklinkt und seinen Ruf als einer der heißesten Anwärter auf den heurigen Hambo-Pott resolut untermauert.
Natürlich ist er damit nicht der Einzige, doch die größte Konkurrenz könnte aus dem eigenen Quartier kommen, wo sich einer ganz besonders flinke Schuhe angezogen hat. Greenshoe, der sich im Vorjahr mit vier Starts, bei denen er nie fehlerlos um den Parcours gekommen ist, zwei Siegen und 76.723 USD etwas zurückgehalten hatte, stellte nach dem souveränen Vorlaufsieg am 17. Mai im Finale der Hengste und Wallache aus der Hand mit 1:50.2/1:08,6 eine Weltjahresbestleistung für alle Altersklassen auf und ließ die gedemütigte Konkurrenz vor Ehrfurcht erstarren. Mit einem Solo auf dem letzten Viertel hievte sich der in schwedisch-norwegischem Besitz befindliche Father-Patrick-Sohn als Momentaufnahme auf den Thron; sollte er sich nicht als „early bird“ entpuppen, der früh sein Pulver verschießt, lässt die Saison einige Rekordläufe erwarten.
Brian Sears hatte mit dem Braunen trotz des idealen Startplatzes „3“ keine Eile und führte hinter Sheena’s Boy, mit dem Åke Svanstedt enorm investierte, um vom äußersten Startplatz „10“ vor No Drama Please, Galixton und Battenberg in Front zu hechten, die äußere Camarilla an. Tastete sich Sears auf der Gegengeraden betulich voran, so gab’s ab Mitte des Schlussbogens kein Halten mehr für seinen Hengst, der mit 330.000 „Greenbacks“ auf der Jährlingsauktion am 3. Oktober 2017 zu Lexington als Nummer 35 nicht ganz billig gewesen ist. Mit drei Längen auf den immer müder werdenden Sheena’s Boy bog er auf die Zielgerade, im Ziel waren es ungefordert deren sechs. Übersichtlicher Zweiter wurde der ebenfalls von Father Patrick gezeugte Reign of Honour vor einem Trio, von dem von innen nach außen in dieser Reihenfolge Galixton (von Trixton), No Drama Please und Cheap Tricks lediglich durch jeweils eine Nasenspitze getrennt waren. (drf.com)
„Nach den lediglich vier Auftritten im Vorjahr ist jeder Lauf, den er in diesem Jahr ohne Galopp-Einlage absolviert, ein echter Schritt vorwärts. Darum hab ich am Start längst nicht alles riskiert. Er ist über Winter physisch wie psychisch enorm gereift. Das war heute schon ziemlich gut“, grinste Sonnyboy Sears verschmitzt.
New Jersey Sire Stakes - Final - (int., dreij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 200.000 USD
1. Greenshoe 08,6 Brian Sears 12
3j.br. Hengst von Father Patrick a.d. Designed to be von Donato Hanover
Be: Courant AB, Hans Backe, Lars Granqvist, SE & Morten Langli, NO; Zü: Al Libfeld & Marvin Katz, CA; Tr: Marcus Melander
2. Reign of Honor 3. Galixton 4. No Drama Please 5. Cheap Tricks 6. Sheena’s Boy 7. Divine Spirit 8. Battenberg 9. Soul Strong 10. Trix and Stones |
09,4 David Miller 09,6 Andy Miller 09,6 Tim Tetrick 09,6 Matthew Kakaley 10,4 Åke Svanstedt 10,7 Andrew McCarthy 11,1 Corey Callahan 11,7g Jason Bartlett 17,1g Scott Zeron |
82 647 205 656 390 919 518 168 154 |
Sieg: 12; Richter: überlegen 6 - 2¼ - k.Kopf - k.Kopf - 6¼ - 3 Längen; 10 liefen
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 USD
Gegen diese Gala verblasste selbstredend der Lauf der 2016 geborenen Ladys, obwohl auch sie über Winter ihre Hausaufgaben perfekt erledigt haben und allesamt ohne jeden Patzer durch das mit 1:10,0 sehr zügige Geschäft kamen. Dave Miller (Foto: harnesslink.com) kopierte Sears‘ Matchplan und versteckte die 14:10-Favoritin Evident Beauty an siebter Position. Ab Halbzeit ließ er sich von Queen of Trix und Miss Trixton übers zweite Gleis ziehen und schritt, eingangs der Zielgeraden in Spur drei beordert, endgültig zur Tat. Auch Miller wusste offenbar genau, was ihm Trainer Nifty Norman für ein Geschoss an die Hand gegeben hatte. Der 54-jährige aus Ohio verlor trotz drei Längen Rückstand auf die vom Fleck weg vor French Cafe und Special Honor die Kommandos gebende Starita die Ruhe nicht. Ohne einen Handschlag ihres Chauffeurs machte die Trixton-Tochter Meter um Meter wett und siegte mit Augenmaß viel leichter, als es die eine Länge Abstand zu Sister’s Promise hergeben mag. Die von Linda Toscano vorbereitete Father-Patrick-Tochter kam außen von der Siegerin prächtig auf Touren und schnappte Starita (von Trixton) knapp den Ehrenplatz weg.
Evident Beauty, 2017 „Melvin Hartmann & friends“ in Lexington 80.000 Dollar wert, behält nach einer Rookie-Saison, in der sie bei allen neun Engagements durchweg auf dem Stockerl gelandet ist und mit 273.818 USD ihren Kaufpreis längst amortisiert hat, auch beim dritten 2019er Versuch ihre weiße Weste und hat schon wieder 125.000 Dollar auf der Habenseite. „Sie hat nach der langen Vorsaison prima Tritt gefasst und war auf jedem Meter sehr ausgeglichen. Obwohl so weit hinten liegend, hatte ich immer volles Zutrauen, sie werde das schon richten“, war Millers Statement.
New Jersey Sire Stakes - Final - (int., dreij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 200.000 USD
1. Evident Beauty 10,0 David Miller 14
3j.br. Stute von Trixton a.d. Struck by Lindy von Explosive Matter
Be: Melvin Hartmann, Little E LLC & R A W Equine Inc.; Zü: White Birch Farm; Tr: Nifty Norman
2. Sister’s Promise 3. Starita 4. Miss Trixton 5. French Cafe 6. Queen of Trixs 7. Special Honor 8. Whispering Oaks 9. Marveloustrix 10. Trix are for Kids |
10,1 Tim Tetrick 10,1 George Brennan 10,2 Brian Sears 10,2 Scott Zeron 10,5 Andrew McCarthy 10,6 Andy Miller 10,7 Corey Callahan 10,9 Steve Smith 11,3 Matthew Kakaley |
381 76 228 86 64 380 888 1133 866 |
Sieg: 14; Richter: leicht 1 - Kopf - 1 - ½ - 1 Länge; 10 liefen
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 USD