13, 15, 11, 12 und 18:10 lauteten die Quoten für die Sieger, und erst im letzten, ohnehin offensten Vorlauf für die Damen der Generation 2015 rappelte es mächtig in der Kiste: Aus dem Windschatten der durchweg führenden Felicity Shagwell lancierte Kevin Oscarsson die bei 719:10 notierte Italienerin Zeta Wise As in die im Mölndal doppelt angelegte innerer Überholspur und hatte im Duell der beiden Maharajah-Töchter in 1:14,0 zu 1:14,1 über die dann auch im Finale am 11. Mai zu bewältigenden 2140 Meter die Nase um eine Länge vorn. Das hatte selbstverständlich enorme Auswirkungen auf die V64-Wette, die in den sechs Qualifyern ausgefahren wurde: Sie explodierte von gerade mal 10 (!) Kronen für die ersten fünf „Vinnare“ auf 458, was dennoch niemanden glücklich gemacht haben dürfte. (Foto: sulkysport.se)
„4 aus 3“ lautete beim starken wie schwachen Geschlecht die Pflichtformel, will heißen, die jeweils ersten Vier gehören zu jenem Dutzend, das am 11. Mai um dann 200.000 Euro (100.000 davon warten auf Sieger bzw. Siegerin) für Männer und Frauen in den Ring steigt. Nach Lage der Vorlauf-Dinge sollte die engere Entscheidung bei den Ladys allein zwischen Conrads Rödluva und Racing Brodda liegen, die ganz souverän die Pflicht vor der großen Kür erledigten. Immer wieder Spaß macht es, „Rotkäppchen“ bei der Arbeit zuzusehen. Mit dem kleinen, knurrigen Muskelpaket, die eine der Wenigen ist, die Daniel Redén von kleinauf geformt „und enorm viel über die Entwicklung junger Pferde gelernt“ hat, sah sich Örjan Kihlström die Tempoarbeit der aus sieben Versuchen sechs Siege mitbringenden Zourane Kronos 600 Meter lang an, überstellte seiner Fuchsstute dann den Marschbefehl und sauste binnen 100 Metern an der Muscle-Hill-Tochter vorbei, die in Anbetracht des Open Stretch keinerlei Widerstand bot. Der war für sie jedoch keine Alternative, denn Conrads Rödluva legte im Einlauf unangefasst in kerniger Manier zu, verabschiedete sich in 1:13,7 auf 1½ Längen zum achten Treffer aus lediglich elf Aufgaben - darunter Trav Oaks und Breeders‘ Crown - und weist neben 5.225.500 Kronen Guthaben ein gesundes Phlegma aus: Kaum vom „Iceman“ nach getaner Arbeit eingedreht, schlenderte sie entspannt daher, als ob zuvor nichts gewesen wäre. Mächtig zu knabbern hatte Zourane Kronos, um sich Activated vom Leib zu halten, wogegen zur vierten Finalistin Miss Sober 2½ Längen klafften.
Im Durchschnitt 0,7 Sekunden zügiger wickelte Racing Brodda die Pflicht ab, die Rikard Skoglund ideal im zweiten Paar außen untergebracht hatte. 600 Meter vorm Pfosten blies der Shootingstar der Saison 2018 zur Attacke, erledigte die letztlich bis auf Rang sechs abfallende Tempomacherin Fantasia Sisu im Handstreich und hatte zwei Längen voraus die in der Todesspur nie aufgebende Zeta Kronos und Intake aus dem inneren zweiten Paar total unter Kontrolle. Für die Prodigious-Tochter war’s beim 19. Auftritt der fünfte volle Erfolg; sie hat nun 1.588.250 Kronen auf dem Kerbholz.
Bei den Hengsten und Wallachen setzte Svante Båths Attraversiamo, Zweiter des Svenskt Uppfödningslöpning 2017 und Sieger eines E3-Finals 2018, den ersten Maßstab. Einen Kilometer lang ließ Erik Adielsson sich die in irrwitzigem Tempo um die Spitze beharkenden Hurricane River und Manuzio Hanover gewähren, die diesen in 1:12,4 herunter bretterten. Dann trat der Kiss-Francais-Sohn aus dem zweiten Paar außen auf den Plan, sprintete für die Schlussrunde selbst ins Kommando und hatte damit sein Pulver keineswegs verschossen, wie er später bewies. Leicht mit 1½ Längen behauptete sich der neun Siege und 2.888.500 Kronen schwere Hengst vor den beiden Amerikanern Thrust Control - der wurde in den USA geboren - und Night Rhythm aus Kanada.
Bei 1:12,6 lag die erste Messlatte, und die nahm sich in Vorlauf 3 Campo Bahia zur Brust, von dem Conrad Lugauer leise hat anklingen lassen, der könne trotz eines Copper Beech, eines Bagley und Spartan Kronos das beste Pferd werden, dass er bislang in Händen gehabt habe. Die Losfee hatte dem Muscle-Hill-Sohn der Münchner Besitzerfamilie Berchtold die unangenehme „11“ beschert, doch selbst Startreihe zwei und ein Run durch die Todesspur, in die Lugauer seinen Crack nach einer Runde dirigiert hatte, stellten für den wie aus dem Ei gepellt daherkommenden, von Lugauer selbst gezüchteten Hengst nicht das geringste Problem dar. Für 1:12,1 musste Lugauer 1½ Längen vor Brothers n.Arms und weitere zwei vor Baritone Artist nicht den kleinsten Finger rühren. 2.604.000 Kronen prangen nun auf Campo Bahias Konto, der mit dem Ehrenplatz im Svenskt Trav-Kriterium in die Winterpause entschwunden und daraus noch stärker zurückgekehrt ist. Nichts zu melden hatte in jenem furiosen Match der Travkompanier Alone, der trotz persönlicher Bestzeit nicht über Platz sieben - den ersten undotierten - hinauskam. Campo Bahia anderseits bügelte die Schlappe von Trainingskamerad Night Brodde aus, der im „Attraversiamo-Vorlauf“ wenig Glück hatte und als Achter ebenso brotlos blieb. (Foto: travnet.se)
Noch einen zweiten Starter brachte Lugauer ins Finale: 900 Meter vor Schluss beorderte Marc Elias den an vierter Stelle innen untergeschlüpften Ferrari Sisu nach außen, um nicht eingebaut zu werden. Der „Ferrari“ hatte nicht den kleinsten Motoren-Stotterer, zog prächtig durch und musste lediglich Evaluate vor sich dulden, den Örjan Kihlström nach 700 Metern an Townshend Broline und Smokin Joe vorbei nach vorn geschickt hatte. Dort hatte Stefan Melanders US-Import die Fäden auch beim dritten Start in der Alten Welt felsenfest in der Hand und war in 1:13,2 leicht zuhause.
An Ort und Stelle ausgelost wurden die Startplätze für die am 11. Mai stattfindenden Finals (mit Trainern), bei denen den Siegern je 100.000 Euro winken. Ohne Nationalitäten-Kürzel → Schweden
Konung Gustaf V:s Pokal
2140m Autostart
1. Thrust Control US 2. Attraversiamo 3. Campo Bahia 4. Evaluate US 5. Brothers’n. Arms US 6. Baritone Artist 7. Townshend Broline 8. Zephyr Kronos 9. Ferrari Sisu 10. Zeus Bi IT 11. Night Rhythm CA 12. Derby Simoni DK |
Stefan Melander Svante Båth Conrad Lugauer Stefan Melander Stefan Melander Markus Svedberg Peter Untersteiner Daniel Redén Conrad Lugauer Fredrik Linder Daniel Redén Thomas Madsen |
Drottning Silvias Pokal
2140m Autostart
1. Zeta Wise As IT 2. Racing Brodda 3. Conrads Rödluva 4. Felicity Shagwell 5. Zeta Kronos 6. Zourane Kronos IT 7. Convivial Church 8. Miss Sober 9. Intake 10. Dancingqueendiablo 11. Activated 12. Dallas As DE |
Fredrik Linder Mattias Djuse Daniel Redén André Eklundh Björn Goop Timo Nurmos Daniel Redén Robert Bergh Jörgen Eriksson Peter Untersteiner Fredrik Wallin Robert Bergh |