So klein wie die lediglich 4.000 Einwohner beherbergende Gemeinde ist auch das dortige Hippodrom, das mit 1.114 Metern rechtsherum einen der kleinsten Parcours in Frankreich überhaupt aufweist.
In die tiefste französische Provinz verschlug es nur wenige Spitzenkräfte: Von den Steuermännern hatten Franck Nivard und Adrien Lamy die weiteste Anreise, auf Seiten der Vierbeiner war der gerade noch ins erste Band passende Cross Dairpet nur deswegen der Prominenteste, weil er Vierter im eng beieinander liegenden Gesamtklassement war. Clarck Sotho immerhin hatte sich über Winter mit bescheidenem Erfolg in Vincennes versucht. Dem ebenfalls mit 25 Meter Handicap bedachten Aldo d’Argentré war dies mit einem Sieg und Ehrenplatz deutlich besser gelungen, bevor er wieder in den Südwesten abgedampft war.
Die „Armen“ aus dem ersten Band nutzte die Tücken des Kurses mit den engen Kurven und kurzen Geraden gnadenlos und legten ein Tempo vor, das den drei Zulage-Gespannen, von denen sich der als Chancenreichster angesehene Aldo d’Argentré nach 600 Metern im Galopp abmeldete, keine Zeit zum Luft holen ließ, geschweige denn eine Aktie um den Sieg zu haben. Schoss Favorit Dream de Lasserie wie der Blitz ins Kommando, so hatte es Boxing Day bald noch eiliger. Doch musste auch er weichen, als der mit der Moral zweier aktueller Treffer angereiste Cap de Narmont ein Fass aufmachte, kurz bevor es wieder an der Startstelle vorbeiging.
Innerer Dritter blieb Dream de Lasserie vor Canular, bei dem Franck Nivard das Pulver ganz trocken hielt, Végas des Prés sowie Cross Dairpet, neben dem als äußere Anführerin Bilooka du Boscail auftauchte. Ende der zweiten Überseite setzte sich Végas des Prés vor die Hurel-Stute, ohne wesentlich in vordere Gefilde zu kommen, aus denen Boxing Day „knockout“ ausstieg und damit die Bühne für die drei Meistgehandelten frei machte. So prächtig Cap de Narmont auch durchzog - gegen Dream de Lasserie war kein Kraut gewachsen. Ein paar Mal musste Romain Derieux den Orlando-Vici-Fuchs vom Ernst der Lage überzeugen. Der Wallach „hatte verstanden“ und raufte sich um eine halbe Länge vorbei zum 13. Sieg aus lediglich 15 Versuchen, seit ihn Derieux im Juni 2018 von Thierry Duvaldestin übernommen und zum Seriensieger geformt hat.
Den Einlauf fast zum Abschreiben von der Anzeigetafel komplettierte Canular, der gegen das Spitzenduo nie eine Umsturzmöglichkeit hatte, obwohl ihm Franckie-Boy jeden überflüssigen Meter und Zwischenspurt erspart hatte. In übersichtlichen Abständen belegten Végas des Prés und Cross Dairpet die nächsten Ränge; erst dann holte Bilooka du Boscail als Beste des zweiten Bandes wenigstens etwas Kleingeld (1.700 Euro). In der Gesamtwertung genügten Cross Dairpet Platz fünf und die zusätzlichen Fleißpunkte, um mit 17 Zählern ins imaginäre „Maillot Jaune“ vor den allesamt lediglich einmal angetretenen vier Etappensiegern zu schlüpfen.
Ein Sahnehäubchen gab’s für Romain Derieux obenauf: „Es lief exzellent, und da das Tempo durchweg kernig war, kam niemand in der zweiten Spur, so dass ich so lange wie möglich in Deckung bleiben konnte. Das war dringend nötig, denn Denis‘ Pferd wehrte sich erbittert. Der Fuchs ist ein großartiges Pferd, das es uns dankt, nur rund alle vier Wochen gestartet zu werden. Das Tüpfelchen auf dem I: Im nächsten Monat geht‘s nach Solvalla - wir sind tatsächlich für den Sweden Cup eingeladen. Ich habe ihn zwar noch nie im Autostart eingesetzt, aber er wird das als Pferd mit großer Grundgeschwindigkeit schon hinbekommen. Okkasionen wie diese bekommst du nicht alle Tage - natürlich nehmen wir die wahr!“
4. Etappe des GNT
Prix Jean Dumouch (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2550m Bänderstart, 25m Zulage ab 254.000, 50m ab 451.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1. Dream de Lasserie 2550 13,0 Romain Derieux 25
6j. Fuchswallach von Orlando Vici a.d. Rumba Vinoir von Jam Pridem
Be: Ecurie Daïdou; Zü: Jean-Claude Couapel; Tr: Romain Derieux
2. Cap de Narmont 3. Canular 4. Végas des Prés 5. Cross Dairpet 6. Bilooka du Boscail 7. Verika Dairpet 8. Al Capone 9. Clarck Sotho 10. Boxing Day 11. Byron du Klau Elvis de Vallon Aldo d‘Argentré |
2550 13,1 Denis Brossard 2550 13,2 Franck Nivard 2550 13,3 Maxime Bézier 2550 13,5 Mickaël Cormy 2575 13,0 Yves Hurel 2550 14,0 Jean Boillereau 2550 14,1 Frédéric Clozier 2575 13,5 Guillaume Martin 2550 14,3 Manuel Criado 2550 15,0 Jean-Pierre Lecourt 2550 dis.r. Nicolas Ensch 2575 dis.r. Adrien Lamy |
59 43 340 240 380 240 550 1000 410 1000 100 100 |
Sieg: 25; Richter: Kampf ½ - 1½ - 1½ - 2 - 3 - 4½ Längen; 13 liefen (NS Cantin de l‘Eclair)
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-24/8201/1
Punkte nach 4 Etappen (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont):
Cross Dairpet Bleu Ciel Bulle de Lauxmont Colt des Essarts Dream de Lasserie Verika Dairpet Allegro Nonatais Bachar Cadix Cap de Narmont Ceylan Dairpet Canular Diego du Guelier Cyriel d‘Atom Beerscott Véga des Près Viking d’Hermès Blues des Landiers Beach Julry Bilooka du Boscail Bolt Cantin de l‘Eclair |
17 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 12 10 10 10 10 10 8 8 7 6 6 6 6 4 4 4 4 |
In vier Wochen am 22. Mai geht’s im hohen Norden weiter: Das kleine La Capelle fünf Kilometer von der belgischen Grenze entfernt wartet mit einem 1609 Meter weiten Linkskurs und entsprechend ewig langem Einlauf auf die vierbeinigen „Pedaleure“.