Fuchs auf traumhafter Fährte
25. April 2019
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So klein wie die lediglich 4.000 Einwohner beherbergende Gemeinde ist auch das dortige Hippodrom, das mit 1.114 Metern rechtsherum einen der kleinsten Parcours in Frankreich überhaupt aufweist.

In die tiefste französische Provinz verschlug es nur wenige Spitzenkräfte: Von den Steuermännern hatten Franck Nivard und Adrien Lamy die weiteste Anreise, auf Seiten der Vierbeiner war der gerade noch ins erste Band passende Cross Dairpet nur deswegen der Prominenteste, weil er Vierter im eng beieinander liegenden Gesamtklassement war. Clarck Sotho immerhin hatte sich über Winter mit bescheidenem Erfolg in Vincennes versucht. Dem ebenfalls mit 25 Meter Handicap bedachten Aldo d’Argentré war dies mit einem Sieg und Ehrenplatz deutlich besser gelungen, bevor er wieder in den Südwesten abgedampft war.

hippodrome

Die „Armen“ aus dem ersten Band nutzte die Tücken des Kurses mit den engen Kurven und kurzen Geraden gnadenlos und legten ein Tempo vor, das den drei Zulage-Gespannen, von denen sich der als Chancenreichster angesehene Aldo d’Argentré nach 600 Metern im Galopp abmeldete, keine Zeit zum Luft holen ließ, geschweige denn eine Aktie um den Sieg zu haben. Schoss Favorit Dream de Lasserie wie der Blitz ins Kommando, so hatte es Boxing Day bald noch eiliger. Doch musste auch er weichen, als der mit der Moral zweier aktueller Treffer angereiste Cap de Narmont ein Fass aufmachte, kurz bevor es wieder an der Startstelle vorbeiging.

Innerer Dritter blieb Dream de Lasserie vor Canular, bei dem Franck Nivard das Pulver ganz trocken hielt, Végas des Prés sowie Cross Dairpet, neben dem als äußere Anführerin Bilooka du Boscail auftauchte. Ende der zweiten Überseite setzte sich Végas des Prés vor die Hurel-Stute, ohne wesentlich in vordere Gefilde zu kommen, aus denen Boxing Day „knockout“ ausstieg und damit die Bühne für die drei Meistgehandelten frei machte. So prächtig Cap de Narmont auch durchzog - gegen Dream de Lasserie war kein Kraut gewachsen. Ein paar Mal musste Romain Derieux den Orlando-Vici-Fuchs vom Ernst der Lage überzeugen. Der Wallach „hatte verstanden“ und raufte sich um eine halbe Länge vorbei zum 13. Sieg aus lediglich 15 Versuchen, seit ihn Derieux im Juni 2018 von Thierry Duvaldestin übernommen und zum Seriensieger geformt hat.

Den Einlauf fast zum Abschreiben von der Anzeigetafel komplettierte Canular, der gegen das Spitzenduo nie eine Umsturzmöglichkeit hatte, obwohl ihm Franckie-Boy jeden überflüssigen Meter und Zwischenspurt erspart hatte. In übersichtlichen Abständen belegten Végas des Prés und Cross Dairpet die nächsten Ränge; erst dann holte Bilooka du Boscail als Beste des zweiten Bandes wenigstens etwas Kleingeld (1.700 Euro). In der Gesamtwertung genügten Cross Dairpet Platz fünf und die zusätzlichen Fleißpunkte, um mit 17 Zählern ins imaginäre „Maillot Jaune“ vor den allesamt lediglich einmal angetretenen vier Etappensiegern zu schlüpfen.

Ein Sahnehäubchen gab’s für Romain Derieux obenauf: „Es lief exzellent, und da das Tempo durchweg kernig war, kam niemand in der zweiten Spur, so dass ich so lange wie möglich in Deckung bleiben konnte. Das war dringend nötig, denn Denis‘ Pferd wehrte sich erbittert. Der Fuchs ist ein großartiges Pferd, das es uns dankt, nur rund alle vier Wochen gestartet zu werden. Das Tüpfelchen auf dem I: Im nächsten Monat geht‘s nach Solvalla - wir sind tatsächlich für den Sweden Cup eingeladen. Ich habe ihn zwar noch nie im Autostart eingesetzt, aber er wird das als Pferd mit großer Grundgeschwindigkeit schon hinbekommen. Okkasionen wie diese bekommst du nicht alle Tage - natürlich nehmen wir die wahr!“

4. Etappe des GNT
Prix Jean Dumouch (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2550m Bänderstart, 25m Zulage ab 254.000, 50m ab 451.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1.    Dream de Lasserie    2550    13,0    Romain Derieux    25
    6j. Fuchswallach von Orlando Vici a.d. Rumba Vinoir von Jam Pridem
    Be: Ecurie Daïdou; Zü: Jean-Claude Couapel; Tr: Romain Derieux

2.    Cap de Narmont    
3.    Canular    
4.    Végas des Prés    
5.    Cross Dairpet        
6.    Bilooka du Boscail    
7.    Verika Dairpet    
8.    Al Capone    
9.    Clarck Sotho  
10.  Boxing Day    
11.  Byron du Klau  
       Elvis de Vallon   
       Aldo d‘Argentré    
2550    13,1    Denis Brossard    
2550    13,2    Franck Nivard    
2550    13,3    Maxime Bézier    
2550    13,5    Mickaël Cormy    
2575    13,0    Yves Hurel    
2550    14,0    Jean Boillereau    
2550    14,1    Frédéric Clozier    
2575    13,5    Guillaume Martin    
2550    14,3    Manuel Criado    
2550    15,0    Jean-Pierre Lecourt    
2550    dis.r.    Nicolas Ensch    
2575    dis.r.    Adrien Lamy    
59
43
340
240
380
240
550
1000
410
1000
100
100

Sieg: 25; Richter: Kampf ½ - 1½ - 1½ - 2 - 3 - 4½ Längen; 13 liefen (NS Cantin de l‘Eclair)
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-04-24/8201/1

Punkte nach 4 Etappen (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont):

Cross Dairpet    
Bleu Ciel    
Bulle de Lauxmont    
Colt des Essarts    
Dream de Lasserie    
Verika Dairpet    
Allegro Nonatais    
Bachar    
Cadix    
Cap de Narmont    
Ceylan Dairpet    
Canular    
Diego du Guelier    
Cyriel d‘Atom    
Beerscott    
Véga des Près    
Viking d’Hermès    
Blues des Landiers    
Beach Julry    
Bilooka du Boscail    
Bolt    
Cantin de l‘Eclair    
17
15 (1 Sieg)
15 (1 Sieg)
15 (1 Sieg)
15 (1 Sieg)
12
10
10
10
10
10
8
8
7
6
6
6
6
4
4
4
4

In vier Wochen am 22. Mai geht’s im hohen Norden weiter: Das kleine La Capelle fünf Kilometer von der belgischen Grenze entfernt wartet mit einem 1609 Meter weiten Linkskurs und entsprechend ewig langem Einlauf auf die vierbeinigen „Pedaleure“.

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