Weder Spitzenreiter Cross Dairpet, der ein Engagement tags zuvor in Vichy vorgezogen hatte, noch einer der bisherigen vier Sieger machte dem 2.000-Seelen-Nest seine Aufwartung. Weil die Spitzengruppe ganz eng beieinander lag, konnte sich Bachar als Siebenter durchaus Hoffnungen machen, am Ende der Etappe neuer Träger des Maillot Jaune zu werden.
Emmanuel Allard hatte nicht zuviel versprochen: „Schon bei der zweiten Etappe in Marseille verpassten wir den Treffer erst auf den letzten Metern, danach in La Capelle lagen wir immer hinten und waren auf dem letzten Abschnitt in etwa gleich schnell wie die vorderen Fünf (was folglich zu Platz sechs reichte), und letztens über Gras in Ecommoy war er prächtig beieinander. Er ist weiterhin blendend in Schuss, und ich werde nicht auf Chica de Joudes warten.“ Die musste 25 Meter mehr arbeiten als der im ersten Band aufgestellte Prodigious-Sohn, der mit einem Sieg in Ecommoy gleichfalls von der 2775-Meter-Marke hätte loslegen müssen, und war nach vielen grandiosen Vorstellungen in Vincennes auf sehr ambitionierte 15:10 heruntergehandelt worden.
Schon am Start bekam die Konkurrenz deftig unter die Nase gerieben, dass dies keine hohlen Phrasen waren. Allard produzierte zunächst einen Fehlstart, so dass er sich anschließend etwas zurückhalten musste. Das hinderte ihn nicht, beim gültigen Ab von Christo kurz vor Einbiegen in den ersten Bogen selbst das Kommando zu übernehmen, und fortan gab’s für niemanden ein Verschnaufen. Innerer Dritter war Baron du Bourg vor Dream de Nilrem, die zweite Spur bevölkerte Bacchus d’Ela vor Bob und Elvis Madrik, während Chica de Joudes mit ihrem Blitzstart eine Niete gezogen hatte: Gnade kannte Alain Laurent mit seiner Stute nicht und schickte sie unverdrossen bei 1:13er Tempo durch die dritte Reihe, aus der sie erst nach zwei Kilometern weg kam - kurz nachdem ihr Gefolgsmann Azaro d’Eva sich die Karten im Galopp gelegt hatte. An Bachar war weder für sie noch für irgendeinen Anderen heranzukommen. Bachar gab im Schlussbogen nochmals ruckartig Gas, schnellte auf vier Längen weg, hielt das Pensum gnadenlos durch und flitzte fünf Längen voraus in 1:12,6 am Zielrichter vorbei.
Die harte Arbeit an der frischen Luft zeigte bei Chica nachhaltige Wirkung. Der mächtigen Braunen mit der breiten Blesse reichten 1:12,4 nicht - Aubrion du Gers hatte vor drei Jahren in 1:12,5 triumphiert -, wenigstens Platz zwei zu erhaschen, für den der streng innen gehaltene Christo ein Schippchen mehr auf der Pfanne hatte. War dieses Trio wenngleich nicht in dieser Reihung auf den Medaillenrängen erwartet worden, so wurde es für die Quinté-Spieler dahinter deftig: Baron du Bourg rettete für 1240:10 auf kürzestem Weg Platz vier vor dem gewaltig von vorletzter Position spurtenden Bad Boy du Dollar (940). (Foto: canalturf.com)
An Spannung fürs Gesamtklassement mangelt es dem diesjährigen GNT bislang nicht, der nun von Bachar angeführt wird. „So ist unser Metier - manchmal klappt so ein Run vorneweg, manchmal nicht. Heute hatte mein Fuchs einen exzellenten Tag; das hab ich schon gespürt, als er an Christo wie nix vorbeigezogen ist. Oft ist er nach solch einem Akt vorneweg kaum zu bändigen und verpulvert viel Kraft. Heute war er ganz entspannt, ich konnte ihm alles ideal einteilen und bis zum Schluss kontrollieren“, jubelte der 35jährige Allard.
5. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2750 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 278.000, 50 Meter ab 462.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1. Bachar 2750 12,6 Emmanuel Allard 143
8j. Fuchshengst von Prodigious a.d. Princesse Victoire von Coktail Jet
Be: Gervais Naël; Zü: Nicole Roussel ; Tr: Emmanuel Allard
2. Christo 3. Chica de Joudes 4. Baron du Bourg 5. Bad Boy du Dollar 6. Cicero Noa 7. Clif du Pommereux 8. Cyriel d’Atom 9. Cantin de l’Eclair 10. Bob Dream de Nilrem As de Godisson Elvis Madrik Dragon d’Avril Apollon de Kacy Bacchus d’Ela Easy des Racques Azaro d’Eva |
2750 13,0 Michel Lenoir 2775 12,4 Alain Laurent 2750 13,2 Jérémy-Gaston van Eeckhaute 2775 12,5 Jean-François Senet 2775 12,6 Christophe Martens 2775 12,6 David Thomain 2750 13,5 Gabriele Gelormini 2775 12,9 Tony Le Beller 2750 13,7 Franck Nivard 2750 o.Z. Alexis Prat 2750 o.Z. Julien Grumetz 2750 o.Z. Jean-Michel Baudouin 2775 o.Z. Sébastien Houyvet 2775 o.Z. Pierre Vercruysse 2750 dis.r. Franck Ouvrie 2775 dis.r. Philippe Masschaele 2775 dis.r. Alexandre Abrivard |
160 15 1240 940 480 470 140 930 150 1960 2210 590 2440 720 220 1720 100 |
Sieg: 143; Richter: überlegen 5½ - 1¼ - ½ - ¾ - Kopf - 1½ - ½ - 4½ Längen; 18 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-05-22/0202/1
Punkte nach 5 Etappen (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont, La Capelle):
Bachar Cross Dairpet Bleu Ciel Bulle de Lauxmont Colt des Essarts Dream de Lasserie Verika Dairpet Allegro Nonantais Cadix Cap de Narmont Ceylan Dairpet Christo Cyriel d‘Atom Canular Chico de Joudes Diego du Guelier Beerscott Véga des Près Viking d’Hermès Blues des Landiers Beach Julry Bilooka du Boscail Bolt Cantin de l‘Eclair |
26 (1 Sieg) 17 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 12 10 10 10 10 10 9 8 8 8 6 6 6 6 4 4 4 4 |
Die nächste Station steht in 14 Tagen an: Am 5. Juni ist in Laval, der Hauptstadt der zwischen Bretagne und Normandie liegenden Mayenne, das Hippodrome de Bellevue-la-Forêt mit seinem 1250 Meter langen Linkskurs Gastgeber des Trosses.