War On Track Piraten am 29. Dezember der Genickbrecher, an dem 10:10-Favorit Propulsion gescheitert war, und Zenit Brick eine Woche später jener für den hoch dekorierten Norweger Lionel, so war es diesmal Sorbet, der den beiden Winter-Matadoren im Bulwark Lopp am Ende zu kräftig einheizte. Dabei schien für Zenit Brick, als 14:10-Gemeinter das Bankpferd zahlreicher Königswetten, spätestens nach 700 der 2140 zu bewältigenden Meter die Ampel auf sattem Grün zu stehen, was den 23. Sieg anbelangte. Hatte bis dorthin Disco Volante, der sich nach fetzigen 300 Metern gegen Elian Web fürs Kommando durchgesetzt hatte, Regie geführt, so übergab dort der Gulddivisionen-Premierengast den Taktstock ohne große Widerrede an den Wallach aus dem Stall Timo Nurmos‘, den Mika Forss ohne Eile hatte beginnen lassen. Inneres Schlusslicht war Sir Q.C., äußeres Sorbet hinter West Wing und On Track Piraten. Archangel Am setzte die nachgerade beängstigend schwache Stallform der Kolgjinis fort und hatte bereits beim „Ab“ der geforderten Gangart bis zur Disqualifikation abgeschworen.
Alles „easy“ also für Zenit Brick, der sich das Tempo ganz nach Gusto einteilen durfte, was nach 1000 Metern in mäßigen 1:14,6 gipfelte. Etwas zügiger ging‘s auf dem dritten Viertel zu, doch wirklich Sorgen machen mussten sich Forss, Nurmos und die Anhängerschar des Make-it-Happen-Sohnes nicht, zumal der als schärfster Widersacher angesehene On Track Piraten mit seiner finalen Attacke bis zum Scheitel des Schlussbogens wartete, dort Mühe hatte, an West Wing vorbeizukommen, und Örjan Kihlström voll auf die Zugkräfte des Piraten spekulierte. Die Überraschung hatte sich der „Iceman“ im frostigen Stockholm für die heiße Endphase vorbehalten, in der Zenit Brick On Track Piraten fast mühelos in Schach hielt - hinter ihm hatte Disco Volante kaum Entfaltungsmöglichkeiten -, gegen den wie auf Schienen herandüsenden Sorbet jedoch viel glatter das Nachsehen hatte, als die im Rennbericht ausgewiesene halbe Länge aussagen mag.
Der Schwarzbraune, im Vorjahr mit 2,2 Millionen Kronen Einkünften einer der Garanten, dass Daniel Redén mit 43.393.660 Kronen weit voraus an der Spitze aller schwedischen Übungsleiter rangierte, lieferte mit seinem elften Volltreffer aus 43 Engagements eine überragende Generalprobe für den in sieben Tagen in Vincennes feilgebotenen Prix du Luxembourg ab. „Welch ein Endspurt! Er ist förmlich geflogen. Am Montag wird er in den ‚Luxembourg‘ (100.000 Euro; Fünf- bis Zehnjährige, keine 800.000 Euro Gewinnsumme) eingeschrieben und scheitert hoffentlich mit seinen 4.348.416 Kronen nicht am ‚Cut‘ der 18 Reichsten“, sprudelte es aus dem 39jährigen heraus, der derzeit 66 Schützlinge unter seiner Fuchtel hat. „Er segelte heute wohl etwas unter dem Radar der Wetter, die komplett auf die beiden Winter-Spezialisten erpicht waren und seine Kapazitäten ein wenig vergessen hatten. Hier muss er mit Eisen starten, ohne ist’s ihm wesentlich angenehmer.“ Da können sich seine Rivalen am kommenden Samstag schon mal warm anziehen, wenn er in Vincennes rundum barfuß loslegen darf. Das Gute daran: Der für den Prix d’Amérique vorgesehene Propulsion bekommt einen Reisebegleiter.
Bulwarks Lopp - Gulddivisionen - (int.)
2140 m - Autostart - 409.500 SEK
1. Sorbet 12,9 Örjan Kihlström 65
8j.schwbr. Hengst von Super Photo Kosmos a.d. Altar Bound von Supergill
Be: Stall Zet; Zü: Veterinär D Söderberg AB; Tr: Daniel Redén
2. Zenit Brick 3. On Track Piraten 4. Disco Volante 5. West Wing 6. Elian Web Sir Q.C. Archangel Am |
12,9 Mika Forss 13,1 Hans Strömberg 13,1 Ulf Ohlsson 13,2 Rikard Skoglund 13,3 Ville Karhulahti dis.r. Jorma Konti dis.r. Adrian Kolgjini |
14 43 114 524 339 540 224 |
Sieg: 65; Richter: sicher ½ - 1 - Kopf - 1 - 1 Länge; 8 liefen
Zw-Zeiten: 11,6/500m - 14,6/1000m - 13,4/1500m - 11,8/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Eine Klasse für sich war in der Klass II Conrad Lugauers Night Brodde. Nach 500 der 2140 zu absolvierenden Meter an die Spitze gewuchtet, konnte sich der Up-and-Quick-Sohn fortan alles seelenruhig einteilen und empfahl sich auf der Zielgeraden im Sauseschritt unter Rekordverbesserung auf 1:13,8 wie ein Pferd anderer Sorte auf sechs Längen. Der vierte Erfolg bei 13 Ausfahrten, der ihn um 125.000 auf 356.500 Kronen voranbrachte, machte gewaltigen Appetit auf mehr.
V75-1 (Klass I): V75-2 (Lärling): V75-3 (Guld): V75-4 (Sto): V75-5 (Klass II): V75-6 (Silver): V75-7 (Brons): |
Sebastian Journey / Jorma Kontio Andy Pandy One / Anders Eriksson Sorbet / Örjan Kihlström Roly Poly / Carl Johan Jepson Night Brodde / Conrad Lugauer Västerbo Grosbois / Rauno Pöllänen Exclamation Mark / Ulf Ohlsson |
71 31 65 94 39 80 41 |
Umsatz V75: 78.743.420 SEK
1. Rang: 129,5 Systeme à 158.075 SEK
2. Rang: 1.504 SEK
3. Rang: 141 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.525.648 SEK
Vor den V75-Rennen wurden jene vier Läufe von Margaretas Tidiga Unghästserie entschieden, in denen für drei- und vierjährige schwedische Inländer nach Geschlechtern getrennt über 2140 Meter jeweils 600.000 Kronen verteilt werden. Weitere Runden der 2017 von Margareta Wallenius-Kleberg, der Seniorchefin von Menhammar Stuteri, initiierten Serie folgen am 30. März, 7. Mai und 2. Juli, allesamt in Solvalla.
Waren die beiden Prüfungen für die Vierjährigen auf Pferde bis 250.000 Kronen Gewinnsumme beschränkt, so kamen jene für die Dreijährigen als „frei für Alle“ daher. Mit einer deftigen Überraschung begannen die Ladys. Weder die sofort in Front sprintende 18:10-Favoritin Grande Diva Sisu, die im ersten Bogen unvermittelt sprang und nach diesem Lapsus lediglich Vierte wurde, noch die im zweiten Bogen nach vorn gezogene Bruja Real (73:10; VI.) spielten im Endeffekt eine tragende Rolle. Aus dem dritten Paar außen beorderte Mattias Djuse 700 Meter Ziel 102:10-Außenseiterin Dior Ima in Spur drei, aus der sie bis zum Ziel nicht mehr wegkommen sollte, und führte die Chocolatier-Tochter dennoch zu einem sicheren Eine-Länge-Sieg in 1:16,8, der ihren Kontostand auf 455.500 Kronen verdreifachte.
Auch bei den 2016 zur Welt gekommenen Jungs spielte die „12“ die erste Geige, was im Falle des „halben“ Siegers des Svensk Uppfödningslöpningen durchaus erwartet worden war. Der bei 22:10 notierte Belker, der sich in Schwedens wertvollstem Zweijährigen-Rennen die Trophäe mit Bythebook hatte teilen müssen, musste jedoch außen herum alles geben, bis er den von Erik Adielsson früh nach vorn geschickten Alien Kronos nach erbittertem Gefecht in zeitgleichen 1:15,7 um einen „Kopf“ unterjocht hatte. Für den wie fast immer von Torbjörn Jansson chauffierten, auf der Sonneninsel Gotland heimischen Scarlet-Knight-Sohn stehen nach neun Start nun fünf Siege und je zwei zweite und dritte Ränge samt 2.129.750 Kronen zu Buche.
Ein ebensolches Herzschlagfinale gab’s bei den vierjährigen Damen, bei denen es lange nach der sofort das Zepter schwingenden Miss Golden Wine / Tommy Karlstedt aussah. Auf den letzten 30 Metern gewann die von Chocolatier gezeugte S.G.Maleficient mit Kenneth Haugstad um eine Länge die Oberhand, musste ihrerseits jedoch höllisch auf der Hut vor Fantasia Sisu sein, die den Umsturz lediglich um Haupteslänge verfehlte. Damit blieben die drei Favoritinnen, die bei 47, 48 bzw. 41:10 zu haben waren, unter sich; das Konto der von der hochkarätigen Norwegerin Riva del Sole geborenen, von Roger Walmann trainierten S.G.Malificient kletterte mit deren viertem Sieg auf 506.000 Kronen.
Ein Fluchtversuch Global Wizards, der bei 1:12,9 für den ersten Kilometer zeitweise mit 30 Metern Vorsprung führte, endete bei den vierjährigen Hengsten und Wallachen mit dem totalen Untergang. 700 Meter vorm Ziel hatte der „Magier“ ausgezaubert, wurde von der Meute gefressen und als Letzter in 1:18,0 ausgespien. Den besten Überblick bei der Hetzjagd behielt Örjan Kihlström, der sich im dritten Paar außen rigoros an Vordermann Rossi Palema orientierte und diesen um eine halbe Länge in die Knie zwang. Für den 1:14,2 vorlegenden SJ’s-Caviar-Sprössling Adrian’s Fight war’s der sechste Sieg aus 17 Prüfungen, mit dem er 491.285 Kronen sein Eigen nennt.