80.000 Euro lockten im Prix Joinville-le-Pont für sechs- bis zehnjährige Europäer, die keine 820.000 Euro reich waren; 56.000 davon entführte der 47-jährige in den Norden, wobei zumindest für 20 „Mille“ ein wenig Glück und die Hilfe der Gangartrichter im Spiel waren.
In einem extrem statischen Verlauf für die „zwei Runden rum plus eine Gerade Anlauf“ hatte sich Cavalleria vor Balbir, Bolt,
Bingo d’Attaque und Vanderlov Ende der Startgeraden auf die Kommandobrücke geschwungen, während bei mäßigem Tempo nach hinten versetzt Blé du Gers vor Anzi des Liards und dem extrem vorsichtig abgebrachten Cleangame das zweite Gleis bevölkerte. Dem „Kopf schief“ rackernden Anzi des Liards gefiel die flaue Fahrt nicht sonderlich, doch weigerte sich Romain Derieux strikt, die wohlfeile Deckung zu verlassen. Nach einer Runde begann Zeremonienmeister Bazire, das Programm ein wenig interessanter zu gestalten, tastete sich mit Cleangame in dritter Spur voran und hatte Cavalleria eingangs des vorletzten Bogens erreicht. Für den 22. Sieg musste der haushohe Favorit nur das Nötigste tun. Aufreizend lässig guckte sich „JMB“ auf der Zielgeraden die Gegner aus. Was er sah, dürfte ihm zunächst nicht ganz geschmeckt haben. Den erhofften Doppelschlag vereitelte Anzi des Liards, der sich eine halbe Länge zurück um Haupteslänge an Blé du Gers vorbeiraufte, doch wollten auch die Rennrichter beim Ergebnis ein wenig mitreden. Sie disqualifizierten den Look-de-Star-Sohn nach Enquête wegen Gangartschwächen, so dass die beiden „Jean-Mis“ Bazire und Rancoule (Besitzer) sich doch noch über das Optimum freuen durften.
Nur einen „Hals“ später wurde Balbirs vierter Platz im Nachgang um eine Position aufgewertet; Cavalleria ging zum rasanten Ende ein wenig die Luft aus, jedoch hatte sie keine Probleme, den mauen Rest streng nach Vorgabe des Totalisators in Schach zu halten.
Prix Joinville-le-Pont (Gruppe III int.; Sechs- bis Zehnj., keine 820.000 Euro)
2640m Autostart, 80.000 Euro
1. Cleangame 12,8 Jean-Michel Bazire 11*
7j.br. Wallach von Ouragan de Celland a.d. Red Bell von Jag de Bellouet
Be: Jean-Michel Rancoule; Zü: Alain-Louis Beaumont; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Blé du Gers 3. Balbir 4. Cavalleria 5. Bolt 6. Bingo d’Attaque 7. Vanderlov Anzi des Liards |
12,9 Alexandre Abrivard 12,9 Mickael Cormy 13,1 Nicolas Ensch 13,1 Junior Guelpa 13,4 David Cinier 13,5 Nicolas Gubler 2.dai Romain Derieux |
140* 90 207 372 808 947 240 |
Sieg: 11 (*Stallwette 11); Richter: leicht (½) - Kopf - Hals - 3 - ½ - 3½ - 2 Längen; 8 liefen
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1600 - 800 Euro
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-02-22/0601/5
Deutscher Triumph in Vincennes
(mt) Vincennes, Freitag, 22.Februar 2019. Einen deutschen Besitzer- und Trainererfolg gab es bei der vorangegangenen Nachmittagsveranstaltung in Vincennes. Zehn Tage nach dem starken Ehrenplatz von Thor di Girifalco zu Popeye Diamant machte erneut ein Schützling von Trainer Jens Bergmann in Paris auf sich aufmerksam, diesmal sogar mit einem Sieg. Nach drei Treffern in der Provinz wagte man sich mit dem vierjährigen Saxo-de-Vandel-Sohn Flash de Joux erstmals in die Metropole, wo Jens Bergmann für den Schützling des Berliner Stall Living Dream von Dirk Schüller und Sven Block mit dem Prix de Joncy (35.000 Euro/2100 Meter) eine passende Aufgabe ausgesucht hatte. Flash de Joux steckte das Handicap der zweiten Reihe klaglos weg, steigerte sich von 1:16,2 mal eben auf 1:12,7 und wurde seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Obwohl der Wallach nahezu die gesamte Distanz in dritter Spur absolvierte, musste Francois Lagadeuc, der bei allen vier Siegen im Sulky saß, keinen Finger rühren. 15.750 Euro waren der verdiente Lohn.
Link zum Ergebnis: https://www.letrot.com/stats/fiche-course/2019-02-22/7500/8/resultats/arrivee-definitive
Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-02-22/7500/8