Solänget, Mittwoch, 10. Juli 2024. Im über die Jahre gewohnten Rennkalender mal eben vom Samstag auf den Mittwoch verlegt worden, war der bedeutendste Renntag von Solänget, der Piste des 35.000-Einwohner-Städtchens Örnsköldsvik rund 500 Kilometer nördlich von Stockholm, nun nicht mehr Austragungsort der beliebten V75-, sondern der V86-Wette. Beibehalten wurde wie schon vor einer Woche im kleinen Lindesberg die STL-Klasseneinteilung, so dass es entsprechend lukrative Prüfungen gab, die immerhin 1.672 Zuschauer anlockten.
Finanzieller Höhepunkt war der Silverörnen, in dem es nicht nur die Grunddotation einer Gulddivisionen gab, sondern wie schon seit der ersten Edition anno 1967 einen Pokal in Gestalt eines silbernen Adlers. Die Besitzer von gestandenen Größen wie Zoogin (1995 & 1998), Hilda Zonett (2003), Victory Tilly (2004), Général du Lupin (2005), Beanie M.M., der es 2009 besonders eilig hatte und einen Mitteldisanz-Weltrekord aufstellte, Nahar (2014) und im Vorjahr Admiral As konnten ihn sich in die Vitrine stellen.
Nun wanderte der Adler erstmals in den Stall der Brixton Medical AB bzw. Daniel Redéns. Viel Staat allerdings war mit der „Edel-Aufgabe“ nicht zu machen in einer Zeit, wo die Rennen für die beste Klasse in Europa geradezu inflationär angeboten wurden.
Aus dem Vierkampf ums Kommando zwischen - von innen nach außen - Huddlestone, Dundee As, Versace Face und Rome Pays Off hielt sich Örjan Kihlström dezent zurück und suchte für Bengan den Parkplatz im dritten Paar außen. Kaum hatte sich Huddlestone durchgesetzt, reichte er den Taktstock ausgangs der ersten Biege an Favorit Dundee As weiter, der es mit der Einschläferungstaktik versuchte.
Da aber war der „Iceman“ vor, der Bengan aus dem zweiten Bogen in Marsch setzte, für die Schlussrunde an der Seite des Leaders auftauchte und ihm 400 Meter weiter gehörig die Daumenschrauben ansetzte. Mitte der letzen Biege befreite Magnus Djuse den von Gocciadoro entsandten Maharajah-Sohn von der Ohrenwatte, doch auch das nützte nichts mehr.
Unaufgefordert zog Bengan, der sich über Winter mit den Rängen zwei, drei und fünf sowie einem „Input“ von umgerechnet 426.000 Kronen bei fünf Versuchen ganz ordentlich aus Vincennes verabschiedet hatte, seiner Wege zum sechsten Karriere-Erfolg, mit dem er seine etwas magere Bilanz ordentlich aufpolierte. Mit dem größten Posten von zwei Millionen SEK für den Ehrenplatz im Svenskt Travkriterium 2022 hinter Xanthis Harvey stehen nun 3.280.013 SEK auf seinem Konto.
Silverörnen -Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Bengan 12,1 Örjan Kihlström 39
5j.br. Hengst von Django Riff a.d. Restless Legs von Credit Winner
Be: Brixton Medical AB (Daniel Redén) & Mitbes.; Zü: Ove Conradsson; Tr: Daniel Redén
2. Dundee As 12,2 Magnus Djuse 24
3. Versace Face 12,8 Martin Djuse 74
4. Xanthis Coktail 12,8 Mats Djuse 429
5. Hard Times 13,0 Ulf Ohlsson 548
6. Order to Fly 13,1 Joakim Sternsjö 676
7. Rome Pays Off 13,3 Daniel Wäjersten 31
Huddlestone dis.r. Henrik Svensson 658
Sieg: 39; Richter: leicht 2 - 5 - Kopf - 2 - 1 - 1½ Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 08,5/500m - 12,5/1000m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 (- 5.000) SEK
Eine glatte Sache wurde die über 1.640 Meter ausgetragene Silverdivisionen für Mizai und Mats Djuse, die von der „4“ wie der Blitz die Kommandobrücke enterten, jederzeit Chefs im Ring waren und nach 1:11,3/1640m drei Längen voraus 125.000 SEK bombensicher im Kasten hatten.
An seiner Startschwäche scheiterte Grand Ready Cash, der von der „3“ im vierten Paar außen verschwand, bei dem kernigen Tempo kaum Boden wettmachen und von Glück sagen konnte, dass Capital Gain C.C. im Einlauf ausfiel; nur deswegen reichte es für den Dritten des deutschen Derbys 2022, der im vorigen Herbst nach Schweden ausgewandert ist, in 1:12,4 zu Platz sechs und 10.500 SEK.