Idéale ideal vorbereitet
29. November 2024

Vincennes, Donnerstag, 28. November 2024. „Ich habe ihr nach dem ebenso anstrengenden wie erfolgreichen Winter-Meeting mit den Plätzen zwei in den Prix Bilibili und L’Île de France, drei im Cornulier sowie dem Sieg im Prix des Centaures ganz bewusst seit Anfang März eine ausgiebige Pause gegönnt, damit sie für das anstehende Meeting richtig Mumm hat“, hatte Julien Le Mer, der die „Chêne“-Traber Claude Guedjs in seiner Obhut hat, vor dem Prix Paul Buquet verlauten lassen.

„Ebenso bewusst bin ich mit Idéale du Chêne ab Oktober ohne große Ambitionen in drei ‚Attelés‘ gegangen, wo sie Rennkondition bekommen und Rennatmosphäre schnuppern sollte. In ihrer Gewinnklasse muss sie sich da mit den Cracks messen. Wo sie genau steht, weiß ich selbst nicht. Dieser Prix Paul Buquet soll ein erster Fingerzeig sein, ob die ganz große Monté-Route neuerlich realistisch ist.“

Weniger schwankend bzw. unsicher in ihrer Meinung als der Trainer waren die „turfists“, die die großrahmige Dunkelbraune, die seit Anfang dreijährig auf der großen Bühne tanzt und anfangs durchaus auch im Fahren Meriten gesammelt hat, in der über 2.850 Meter führenden 120.000-Euro-Aufgabe bei 30:10 gleich mal auf den Favoriten-Thron hoben. Paul-Philippe Ploquin hatte mit der Bird-Parker-Tochter taktisch extrem leichtes Spiel.

Genauso gut wie sie kam der jüngst zweimal im Galopp ausgefallene In Love du Choquel in die Hufe, den François Lagadeuc ruckzuck in Front scheuchte. Idéale hatte in dem teils vier, fünf Längen munter vor dem Feld spazierenden Carat-Williams-Sohn einen erstklassigen Windbrecher und ihrerseits Edition Géma, Granvillaise Bleue und Fiaschetto im Nacken, während Hirondelle du Rib sich bergauf außen allmählich in vordere Gefilde tastete und Titelverteidiger Granit Méslois und Galet Sted Deckung gab.

Ploquin ließ sich nicht kirre machen, blieb stur im Schatten des Tempomachers und hoffte auf ein Schlupfloch, das sich im Monté eigentlich immer ergibt. Richtig gepokert vom 31-jährigen, der die Stute seit den Anfängen ihrer Karriere kennt. In Love du Choquel wich auf der Zielgeraden um zwei Spuren nach außen, und diese Einladung nahmen er und seine Stute dankend an. Mit Schmackes wandelten sie rasch auf Siegespfaden, und die identische Passage nutzte Edition Géma, um auf den Ehrenplatz zu sprinten.

Ganz außen warf die erstmals mit Benjamin Rochard liierte Granvillaise Bleue, deren Standardreiterin Camille Levesque „in gesegneten Umständen“ ist und mindestens die kommenden sechs Monate nicht im Sattel sitzen wird, ihr Herz in die Schlacht, doch mehr als Platz vier vor Granit Méslois und der ihren Angriff nicht durchstehenden Hirondelle du Rib war dann doch nicht drin.

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Foto: letrot.com

„Das war das Monté-Comeback, wie ich’s mir gewünscht habe“, strahlte Le Mer nach dem neunten Treffer aus 49 Versuchen, mit dem sein Juwel auf 1.136.050 Euro kommt, „wenn man rundum beschlagen gegen die ‚Amérique‘-Pferde an der Intersektion der Pisten geschlagen ist, fragt man sich, wo man steht. Heute war sie rundum barfuß und mit Scheuklappen in der echten Rennaufmachung. Sie hatte einen tollen Lauf und musste nur auf der Zielgeraden ein bisschen aus sich herausgehen.“

Ploquin gestand: „Sie war perfekt. Ich dachte mir, dass François ein rhythmisches Tempo anschlagen würde, und das mag meine Stute. Heute haben Sie eine gute, aber noch nicht die beste Idéale du Chene gesehen. Dafür ist noch rund sieben Wochen Zeit - bis zum Cornulier.“

Überaus zufrieden war auch Marc Sassier: „Im Grunde hat Edition Géma nur ein 500-Meter-Rennen absolviert und hätte fast gewonnen, obwohl sie nach meiner Meinung erst bei 80 Prozent ist. Vor dem Cornulier wird sie noch zweimal starten.“

Prix Paul Buquet - Monté - (Gruppe II int., Sechs- bis Zehnjähr.)

2850m Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro

1.      Idéale du Chêne           13,0     Paul-Philippe Ploquin         30

         6j.dklbr. Stute von Bird Parker a.d. Royale du Chêne von Hello Jo

         Be / Zü: Claude Guedj; Tr: Julien Le Mer

2.      Edition Géma                13,1     Guillaume Martin               130

3.      In Love du Choquel     13,1     François Lagadeuc              37

4.      Granvillaise Bleue        13,2     Benjamin Rochard               61

5.      Granit Méslois               13,3     Victor Saussaye                    42

6.      Hirondelle du Rib         13,4     Jean-Loïc Claude Dersoir 210

7.      Fiaschetto                      14,3     Esteban de Jesus              930

8.      Galet Sted                      15,4     Mathieu Mottier                   170

Sieg: 30; Richter: sicher ¾ - ½ - 2 - 1 - 1¼ - 12 Längen; 8 liefen

Zw-Zeiten: 14,7/1350m - 13,6/1850m - 13,4/2350m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-28/7500/7

Yahoo Diamant in 1:11,3 chancenlos

Wie befürchtet war Startplatz „16“ und damit die zweite Reihe im über 2.100 Meter führenden Prix de Bourigny für vier- und fünfjährige Europäer, die keine 200.000 Euro gewonnen hatten, für Stall Express‘ Yahoo Diamant ein zu deftiges Handicap. Michael Nimczyk lag mit dem Indigious-Sprössling durchweg im Hintertreffen bei Zwischenzeiten von 1:09,3 für 600, 1:09,6 für 1.100 und 1:10,3 für 1.600 Meter, die Mathieu Mottier mit dem Schweden Working Class Hero vorgab.

Die Lokomotiv-Dienste Björn Goops mit Heartbeat Thunder, der als Sechster anschlug, durch Spur drei ab 700 Meter vorm Ziel nützten dem bei 270:10 notierten Yahoo Diamant wenig, der trotz Rekordverbesserung um 1,1 Sekunden auf 1:11,3 als Neunter Platz sieben und die kleinste Prämie um eine Länge verfehlte.

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Working Class Hero (Foto: letrot.com)

Der 2019 geborene Village-Mystic-Sohn Working Class Hero, der das Match für Jörgen Westholm als 115:10-Chance verblüffend leicht 2½ Längen vor seiner ständigen Verfolgerin Joconde Sibey, dem sie begleitenden Je Rêve du Bois (beide 10,6) und der endlos lange innen eingesperrten und enorm spurtenden 18:10-Favoritin Destiny di Poggio (1:10,7) einklinkte, bekam für seinen souveränen 1:10,3-Auftritt 31.950 Euro gutgeschrieben.

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-28/7500/1

Noch leichter aus dem zweiten Paar außen holte sich Mathieu Mottier mit 14:10-Favorit Jesolo den Prix de Massiac, ein Monté für fünfjährige Hengste und Wallache, die keine 70.000 Euro schwer waren; es war der bereits achte Sieg dieser Woche für den 32-jährigen, der die Wertung um den „Etrier d’Or“, das Insigne des französischen Monté-Champions, mit 79 Treffern glasklar vor Paul-Philippe Ploquin (58) und Benjamin Rochard (51) anführt und in der Kombi-Wertung aus Fahren und Reiten hinter Eric Raffin (315) und Benjamin Rochard (229) mit 187 Siegen genauso unangefochten die Nummer drei ist.

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